Tagesausflug zur Île de Sein von Esquibien aus
Die Fähre zur Île de Sein startet von Esquibien aus. Das liegt in der Nähe von Audierne. Direkt am Fährterminal findest du Parkplätze. Wohnmobile sollten dort nicht parken. Uns wurde gesagt, dass es für Tagesausflügler an der Straße erlaubt wäre.
Bei klarem Wetter kannst du Fotos des berühmten Phare de la Vieille aufnehmen. Bei wildem Wetter kannst du das typische wilde Meer mit allen Sinnen wahrnehmen.
Acht Kilometer westlich vom Pointe du Raz, inmitten der „Waschmaschine“, wie Segler diese von gefährlichen Strömungen durchzogene, mit Klippen gespickte Region bezeichnen, liegt eine kleine Insel voller kampfesmutiger Bewohner, Sénans genannt. Die Ile de Sein ist so was, wie das letzte gallische Dorf.
Eine kleine Insel
Die Ile de Sein misst von Ost nach West nur sechs Kilometer, teilweise ist sie nur 100 Meter breit. Die höchste Erhebung liegt neun Meter über dem Meeresspiegel, die Leuchttürme einmal ausgenommen.. Die knapp 60 Hektar Fläche steht unter Naturschutz, und die Insel ist ein wichtiges Vogelbrutgebiet.
Sehenswürdigkeiten auf der Insel
Die Hauptattraktion ist natürlich der wilde Atlantik. Die Südwestküste wehrt sich ständig gegen die gewaltigen Atlantik-Brecher. Sand- und Kieselsteinstrände wechseln sich mit Felsklippen ab. Über die Insel verstreut findest du skurrile Felsformationen, die an die Cote de Granit Rose erinnern.
Im urwüchsigen Hauptort Le Bourg mit seinen engen Gassen und den farbenfrohen Hausfassaden der beiden Häfen wirst du von den freundlichen Einwohnern begrüßt. Wir lernten jedenfalls in der Nebensaison im März sehr nette Leute kennen.
Weitere interessante Gebäude sind der 49 Meter hohe Grand Phare, der Leuchtturm Men Brial, die Kapelle St-Corentin, der alte Nebelhorn-Turm Gueveur und die Pfarrkirche St-Guénolé.
Beim Wandern über die Insel triffst du in der Heidelandschaft auf Hünengräber und Menhire.
Wir hatten sehr viel Freude, die Wellen nach dem Sturm zu fotografieren. Der beste Platz ist nahe des Nebelhorn Gueveurs. Von da aus kannst du in die Wellen hineinschauen. Pass aber auf. Der Beton des Steges ist bröckelig und bei hohem Wellengang springt immer mal wieder eine Welle über die gesamte Konstuktion.
Geschichtliches
In prähistorischen Zeiten war die Insel der Ort eines Orakels, das von neun weiblichen Druiden betrieben wurde. Neben den besagten Priesterinnen siedelten fast ausschließlich Fischerfamilien auf der kargen Insel.
Die Opfer der Cholera-Epidemie von 1884 liegen auf einem separaten Friedhof auf Sein. Nebenan liegen auch die Seeleute der SS Ouessant, die von einem deutschen U-Boot versenkt wurde.
Stadtstatus der Ile de Sein
Ihren Stadtstatus erhielt die Ile de Sein von General de Gaulle, nachdem 1940 alle wehrfähigen Männer der Insel dem Aufruf de Gaulles folgten uns sich für den Widerstandskampf gegen die deutschen Besatzer meldeten. Das war ein ganzes Viertel der „Freien Französischen Marine.“ Nach dem 2. Weltkrieg erhielt die Insel dafür den Ordre de la Libération verliehen.
1944 wurde der Grand Phare von der deutschen Besatzung gesprengt. Die herumliegenden roten Granitsteine sind Überreste des Leuchtturms. Der Gueveur-Turm hat seine Sprengung fast unbeschadet überstanden, sehr zum Frust der Besatzer.
Auf der kleinen, ca. 6 km langen Insel wohnen etwa 200 Leute. Die Fährfahrt dauert etwa eine Stunde und oft ist diese Fahrt sehr wild und anstrengend. Wir empfehlen die Insel nicht nur als Tagesbesucher zu erkunden. Uns waren die fünf Tage zu kurz, wir wären gern zwei oder drei Wochen lang geblieben.