27. März, Moeraki nach Lake Wanaka

Hier seht Ihr die Weltenbummler Katrin und Ralf:

Katrin Ralf

Gunter ging morgens vor Sonnenaufgang als erster los, denn Noah schlief noch fest und die beiden anderen dösten friedlich vor sich hin. Mich juckte es auch in den Fingern und nach einer halben bis Dreiviertelstunde wurde ich so unruhig, dass ich mit den drei müden Kleinen hinterherwatschelte. Die Sonne war schon längst aufgegangen, aber das Licht gerade noch wundervoll "fotoweich". Ach, wie schön ist eine morgendlicher Spaziergang am Meer. Die Jungs liefen barfuß, weil es ihnen so gut gefällt, in die Wellen zu gehen. Ich hatte meine Sandalen an und Amy Halbschuhe. Damit ich auch wenigstens ein paar digitale Bilder machen konnte, fing ich sofort an und bemerkte in meiner Konzentration eine Welle zu spät, da stand ich bis zu dem Knien im Wasser und das Stativ rutschte weg, die Kamera nahm glücklicherweise keinen Schaden. Kurz darauf hatte auch Amy klatschnasse Füße und somit waren wir wieder alle sandig nass. :-)

Hier nun ein paar der Photos:

boulder

Von Nahem sieht es aus wie ein Schildkrötenpanzer

boulder2
Noah und Boulder

zum Größenvergleich hier mit Noah

Ich habe gelesen, dass alles was leichter als ein paar Tonnen war, als Souvenier mitgenommen wurde. Ich wüsste gern, wie die kleinen Boulder ausgesehen haben. Hier sieht man auch die Maserung sehr gut, jeder Boulder sieht anders aus.

Wir frühstückten noch gemütlich und mittlerweile war auch die Sonne wieder hinter den Wolken verschwunden. Dann machten wir uns auf den Weg Richtung Westküste. Dazu haben wir als erstes Ziel Wanaka, wo wir vor gut einer Woche schon einmal waren. Die Fahrt war sehr lang und aufgrund des biestigen, sehr böigen Windes sehr anstrengend. Gunter fuhr erstmals auch, denn mir war in der inzwischen wieder stechenden Sonne übel geworden. In Alexandra ruhten wir ein wenig aus und gingen shoppen. Dann kam die letzte Strecke im starken Wind und da sich ein Unwetter zusammenbraute sah es mehr als fotogen aus. Wir waren so begeistert, dass wir uns nicht recht festlegen konnten, von welcher Stelle wir ein Foto machen sollten. Plötzlich war die Lichtstimmung weg, und wir standen sehr traurig mitten im Regen in Wanaka, wo wir uns noch vor kurzem einen Satz sonnenverbrannte Ohren eingehandelt hatten. Ich ging in das günstige Internet Cafe während die Kinder, die sich schon auf die Dinorutsche gefreut hatten, dann doch eine Kassette im Wohnmobil anhörten, während Gunter las. Dann tankten wir voll und fuhren auf den Campingplatz, wo die Kinder in der schon von uns erprobten Badewanne baden und Haare waschen konnten und ich nun mit Regenmusik den Bericht vervollständigt habe.

Baden

Gunter erfuhr an der Tankstelle, dass für die Westküste, unser morgiges Ziel, in den nächsten Tagen sehr schlechtes Wetter, evtl sogar der erste Schnee in den Bergen, vorausgesagt war. Aus diesem Grund wissen wir noch nicht, was Morgen auf dem Plan steht. Wir laßen uns mal überraschen, wie jeden Tag.

28. März, Westküste -Haast

Es regnete und stürmte die ganze Nacht, das kostete einen Teil des kostbaren Schlaf, denn das Wohnmobil bebte und schaukelte. Außerdem hatten wir vergessen, die Dachluken zu schließen, was einen sehr kalten Luftzug von oben herunter verursachte. Wir wurden aber nicht recht wach und wunderten uns nur die ganze Zeit, warum es so kalt war. In der Frühe zeigte uns ein Blick aus dem Fenster unverändert widrige Bedingungen und wir gingen den neuen Tag etwas langsamer an. Immer wieder zogen Regenschauer über uns hinweg, zwischendrin lugte die Sonne zwischen den Wolkenmaßen hervor und zauberte phantastische Effekte in die Landschaft. Dies bewog uns dann doch, die Route nach Westen zu nehmen, in Erwartung außergewöhnlicher Photomotive. Auf dem Weg zur Westkütse stand dann des öfteren unser Mund offen und unser Camper still, denn unsere Vorahnung wurde mehr als erfüllt. Eine solche Flut von Motiven in so kurzer Zeit brachte uns in Zugzwang. Nur im Geiste sind alle diese wunderbaren Lichtstimmungen festgehalten. Auf Film kann man es nicht so schön bannen. Hier ein paar unserer Digitalversuche:

regenwolken
Lake Hawea

Lake Hawea im Regen

Die Straße führt durch die Berge und den Mt Aspiring Nationalpark und somit durch Regenwald, diesmal mit paßendem Wetter. Umwerferfend, fantastischtisch, traumhafthaft - einfach hyperaffengeil!!! Und sooooo nassssss! (ich habe 2 Glaser Wein getrunken - sorry) Ueberall gibt es Wasserfälle- hunderte (wirklich) und Farne und Bäume und Flüsse und Berge und und und ... Wir hätten gern mehr fotografiert aber es war einfach zu nass selbst mit Schirm (für die Kamera) und Regenkleidung (für uns). Als es dann noch laut donnerte sahen wir von längeren Fototouren ganz ab und genossen die Sicht aus dem Camper und das in vollen Zügen. Es schüttete so, dass Esra ganz begeistert von der kostenlosen Waschstraße war.

Regen
Regenwald
der Regenwald im ganz kurzen Sonnenstrahl
Fantail falls
die Fantail Falls

Plötzlich, am Ausgang des Mt Aspiring National Park hörte der Regen fast auf und der Himmel war heller. Die Straße leuchtete silbirg, glänzend und uns ging es einfach nuuur gut.

Sonne

Wir checkten also recht früh auf einem Campground ein und Gunter kochte etwas zu abend während ich mit einer verdutzten Rosi telefonierte - weil ich nicht gut durchwählen konnte klingelte es dort recht oft, ohne dass jemand dran war und als es dann endlich klappte war Herbert dran, redete was von verarschen und legte auf. Dann redete ich ewig mit dem Anrufbeantworter bevor sich Rosi meldete. Ach es ist doch schön, dass es Telefon gibt, wenn man seine Freundin vermisst.

Wir trafen hier ganz viele Deutsche, eine kleinen "Abenteuerreisegruppe", und weitere. Mit der Reiseleiterin unterhielten wir uns und holten uns in paar Tipps. Dann wollte ich trotz schlechtem Wetter sehen, wo das Meer ist und wurde nach 10 Minuten Wanderung von Regen - im Sturm - erwischt, da stellte ich einen 100 m Rekord auf, weil ich Rückensturm hatte, da der Regen aber schneller war als ich, war ich zumindest hinten klatschnass und gesellte mich danach mit einem Gläschen Wein zu meiner Familie ins warme Wohnmobil. Weil ich viel zu dusselig zum Schreiben war, schauten wir im Notebook Toy Story an und kuschelten uns danach zum Regengetrommel und Sturmgedröhn in die Decken. Heute früh kann man dann dort, wo gestern die Wolken hingen viele Berge sehen, die von dem, der des nachts so unser Wohnmobil geschaukelt und darauf getrommelt hatte, eine weiße Puderschicht bekommen hat.