Hier in Schweden habe ich die Möglichkeit, auf dem zugefrorenen See Auto fahren zu lernen. Der See hatte nämlich über den Winter mehr als genug Zeit gehabt, eine dicke Eisschicht zu bekommen, ca. 45 cm. Nachdem ich nun gesehen hatte, dass man auf dieser Eisschicht eine Rennstrecke in den Schnee geräumt hat und dass man dort ohne von einer einzigen Verkehrsregel gestört zu werden, Autofahren darf, wollte ich es natürlich auch mal ausprobieren. Und weil Magnus und Maria eh vorhatten, wie jeden Winter, das Auto rutschen zu lassen, fuhr ich einfach mit. Wir suchten uns den Montag aus, da in der Woche das Eis menschenleer ist; nicht wie am Wochenende, an dem jeder Autobesitzer in einem Umkreis von 50 km versuchte, die Rennstrecke noch ein wenig mehr zu verstopfen.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.png00Esrahttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngEsra2011-03-15 13:29:302014-08-29 09:26:15Autofahren auf Glatteis
Wir waren schon kurz nach 6:00 Uhr auf den Beinen. Direkt wieder Betten abziehen, packen, Frühstücken, Essen für die Fahrt vorbereiten, alles in Auto tragen (war viel) und dann das Zimmer wieder putzen. Dafür war die Unterkunft günstig:-)
Eiskalt in Luleå
Es war eiskalt morgens. Wir wissen leider nicht, wie kalt es wirklich war. Aber wesentlich kälter als die minus 30° C, die wir bereits hatten. Das Licht war genial. Es wird so schön arktisch hell, mit schönen Pastellfarben.
Alles, was noch im Auto geblieben war, fühlte sich sehr seltsam an. Es war wohl so kalt in der Nacht gewesen, dass die Kälte dermaßen überall hineingekrochen war, dass alles bis tief hinein gefroren war. Die Klamotten schienen bei Berührung zu zerberechen! Vielleicht ist sogar unsere letzte halbe Flasche Wiskey eingefroren? On the rocks halt. Mir tat das arme Auto leid. Die Türen öffneten sich nur noch einen kleinen Spalt breit, die Kopfkissen, die wir liegen gelassen hatten waren wie Bretter. Das finde ich gleichzeitig faszinierend und beängstigend!
eisiges Denkmal
Und wieder war die Fahrt einfach nur traumhaft schön. Die Straßen waren annehmbar, nicht zugeschneit, ein wenig mit Eis überzogen. Die Bäume und das Licht, wieder einmal erste Sahne. Sowas Schönes habe ich wirklich noch nicht gesehen. (Mutti – da halten sogar die Lofoten nicht mit!)
Lappland mit dem VW T4
Bei dem Eis auf der Straße sind wir froh, Spikesreifen zu haben!
märchenhafter Wald
Rentiere
Wir sahen zahlreiche Rentiere, konnten aber leider kein schönes Foto machen. Die Rentiere, die stillhielten waren nicht mehr fotogen, da tot. Da saßen immer die Raben drauf, konnte man schon von weitem sehen. Leider sahen wir davon sehr viele. Und immer waren noch lebendige Rentiere in der Nähe. Traurig, oder? Einen Fuchs sahen wir durch den Schnee stapfen.
Trotzdem, wir hatten morgens das Wetter gecheckt, es soll Schnee geben, Freitag und Samstag und wir müssen über einen Pass. Also hielten wir kaum an, machten ein paar Fotostopps, kauften einmal einen Kaffee, weil ich in einem Kaffee die Toilette benutzen aber ich bei fast minus 30°C nicht an der Straße pinkeln wollte. Eigentlich hatten wir ja vor, bis Kiruna zu fahren, und dort in einem Wandrehem unterzukommen. Wir waren relativ früh dort, gegen 14:00 Uhr, und so beschlossen wir, mit der Schneenachricht im Hinterkopf, doch noch ein paar km zu fahren.
Schweren Herzens fuhr ich auch am Eishotel vorbei…. Auf dem Rückweg, hoffentlich… Abisko würde ja auch noch Möglichkeiten bieten. Als wir da waren, war die Sonne schon weg. Wir sind ja jetzt nördlich des Polarkreises, da geht die Sonne ja auch früh unter. Ich wollte mich, bevor wir Schweden verlassen, sowieso noch von Maria verabschieden, so rief ich jetzt an. Bat sie darum, nochmal das Wetter zu checken. Noch was es halbwegs hell, wir könnten es vielleicht sogar bis nach Narvik schaffen. Maria meinte, dass Schnee für morgen vorhergesagt war. Dann sahen wir, dass die Jugenherberge in Abisko offen war und fragten dort nochmal nach. Gleiche Auskunft, nur meinte der nette Herr dort, dass die Straße relativ schnell gesperrt werden würde bei Schneefall.
Doch noch bis nach Narvik
So entschlossen wir uns doch weiter zu fahren… Mittlerweile war es doch nicht mehr so wirklich hell. Und es kam noch Nebel dazu, der auf der Scheibe gefror. Ich sah nicht mehr viel. War vielleicht auch besser so, denn jetzt wurde es steil. Die Reifen bewährten sich sehr gut, denn der Nebel bildete auf der sowieso rutschigen Straße einen Schmierfilm.
blaue Stunde
Grenzkontrolle
Dann wurden wir tatsächlich zum ersten Mal, etwa 10 km hinter der Grenze, kontrolliert. Ob wir Alkohol dabei hätten? Ja, eine halbe Flasche Wiskey. „Und auch Bier?“ Nein, das würde nur einfrieren:-) Dann kontrollierte der Zollbeamte sicherheitshalber noch unseren schön vollgeräumten Kofferraum – beim T4 ja rießig, und bei uns auch fast voll!
Schließlich fanden wir in Narvik noch eine Jugenherberge wo wir die letzten beiden Zimmer bekamen. Und da das hier so ein Mix aus Hotel und Herberge ist sind die Betten schon bezogen und morgen werden wir Frühstück bekommen. Wow! Aber TEUER war es. 250 Euro für eine Nacht!
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2011/01/snowcar.jpg167250Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2011-01-13 20:59:452014-08-29 09:25:01Wie kommt der Schnee aufs Auto?
eigentlich ist es ja noch Herbst. Aber es fühlt sich gerade gar nicht so an. Auch die örtlichen Zeitungen schreiben auf den Titelblättern von der „Svinkalt“
Eisblume in der Morgensonn
Mein Fenster ist morgens wunderbar vereist. Da kann man glatt Makrofotos von Eisblüten machen in der Morgensonne.
Da die Landschaft im frühen Morgenlicht so verzaubert aussah, entschloss ich mich trotz nasser Haare ohne Frühstück mit der Kamera loszuziehen. Leider haben wir den Fön nicht mitgebracht, so riskierte ich eine Eisstandfrisur. Mit Mütze war ich aber sicher. Die Tour an den See war schön, ich versuchte ein paar kreative Sachen im Schnee. Das macht Spaß immer neue Ansichten zu suchen.
Getreidefeld unter Schnee
Wir fuhren heute nach Katrineholm, hatten uns dort mit Maria und Magnus verabredet. Ich hatte Zeit für die Fotografie unterwegs eingeplant, denn ohne Kamera gehe ich nicht aus dem Haus und die Sonne schien so schön, da will ich bereit sein, sollte mir ein Motiv über den Weg laufen. Aber, das Auto war in der Nacht bei minus 14°C so fest zugeeist, dass wir gemeinschaftlich mindestens 20 Minuten brauchten um endlich los zu kommen.
vereiste Scheiben und nicht rechtzeitig an die Standheizung gedacht
Wir waren dann fast im Dunkeln erst daheim, also keine Schneebilder erstmal danach. Und bei den Minusgraden mache ich nachts auch keine Experimente, nicht nur mir, auch der Batterie der Kamera ist es zu kalt:-)