In Uig, was in relativer Nähe unserer Unterkunft liegt (immer noch 40 km!) suchten wir bereits mehrmals den Strand Mangersta, weil er sehr abwechslungsreich aussah, d.h. Sand und Felsnadeln.
Der Blick aus dem Fenster reichte, raus aus dem Bett und ohne Frühstück rein ins Auto. Gunter musste nicht überredet werden, so gut sah’s aus. Ich ziehe ja auch bei Nieselregen los, will raus, raus, raus immer, nur draußen sein :-) Der Tag war sehr vielversprechend. Nieselregen und Sonne hingen in der Luft. Das bescherte uns außergewöhnliche Stimmungen. Selbst die Regenbögen konnten sich nicht entscheiden, ob sie wirklich bunt oder lieber nur ein Nebelbogen sein wollten. Wir fanden endlich den Strand! Tatsächlich bietet er zahlreiche Fotomotive, und dies sogar in alle Himmelsrichtungen! Mit schwerem Gepäck liefen wir die Hügel rauf, nah entlang der Klippen und wieder runter. Einmal hetzte ich zu schnell hinauf, weil gerade die Sonne raus kam und ich eine Übersicht fotografieren wollte. Uff, im kalten Wind ins Schwitzen kommen ist nicht empfehlenswert. Traumhaft war es, die Aussichten grandios.
Stunden später, mit müden Knochen, machten wir uns auf den Heimweg. Die Kids waren mittlerweile munter, die Küche schön aufgeräumt :-) Wir futterten ausgiebig.
Unsere Nachbarin Anne besuchte uns auf einen Kaffee. Von ihr erfahren wir immer, was wir bei den Wanderungen übersehen haben. Sehr interessant, was diese Insel zu bieten hat. So viel Natur und Geschichte! Anne informiert uns auch, wenn hier in der Region etwas los ist. Leider habe ich gestern einen Termin, eine Kunstausstellung verpasst. Ich verliere den Überblick: was macht es mir, ob es Samstag oder Montag oder was auch immer ist? Wenn das Wetter gut ist – und das ist es meistens – dann ziehen wir los. Und arbeiten auch bis in die Nacht.
Die Wolken und das Licht waren absolut perfekt! Es zog uns raus, keine Ruhe im Hintern…
Jetzt fuhren wir alle zusammen nochmal los. Leider war es etwas zu spät schon wieder…. Es dauert halt immer eine Stunde um an die Strände zu kommen. Wir fuhren nach Dalmore, den Strand kannten wir noch nicht. UND es haute mich komplett aus den Socken! Das war zu viel des Guten! Wie soll ich das denn alles aufnehmen. Ich sah tausend geniale Motive, die alle auf einmal aufgenommen werden wollten. Rauschende, sich staffelnde Wellen im Licht, die Gischt hinter sich herziehend! Spiegelnder, nasser Sand, feine Wölkchen am Himmel, Schaumige Wellen, die Linien hinter sich her ziehen. Der arme Esra stand mit dem Rucksack neben mir und bekam die Hektik zu spüren. Esra, ich brauch das Tele, und das Weitwinkel, fahr doch schon mal das Stativ raus, schneller, und halt doch mal die Kamera, wo ist der Drahtauslöser…… Er assistierte so gut er konnte. Ich hätte gern hunderte von Armen und Köpfen gehabt. Oder am besten die Gabi geklont :-) Das ist diese Art „schneller“, überwältigender Fotografie. Ich mag es lieber ruhig und gemächlich, wenn das Licht ewig anhält. Doch hier hatten wir nur ein paar Minuten an einem „unbekannten“ Strand und dann gleich perfektes Licht! Ich hoffe, es kommt auf den Bildern gut rüber?