Wir fotografieren den Leuchtturm Le Four bei besten Fotobedingungen und lernen wieder nette Leute kennen.
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Die schöne, mittelalterliche bretonische Stadt Dinan mit Reisetipps und Tipps für Fotografen.
Die Wellenfotografie ist ein wichtiges Thema für Meeresfotografen. Wellen sind dynamisch, kraftvoll, wunderschön und das Beobachten ist meditativ. Keine Welle gleicht der anderen und man weiß nie, was als nächstes kommt. Wellen sind eine große Herausforderung an den Fotografen. Denn sie halten nicht still und erfordern ständige Aufmerksamkeit, was einen Teil der Faszination ausmacht. Aber das erschwert es auch, gute und scharfe Fotos von den Wellen hinzubekommen.
Klick dich am besten durch alle Fotos durch – ich habe sie etwas größer als sonst hochgeladen und die Verkleinerung wirkt hier im Blog immer etwas unscharf!
Unscharfe Wellenfotos
Ist es Dir auch schon passiert, dass du voller Begeisterung das Meer fotografiert hast, eine Speicherkarte mit hunderten Fotos gefüllt hast, und dann beim Betrachten am Bildschirm kam die Ernüchterung: hmmm, die Wellen waren doch in natura viel schöner und größer, als sie auf den Fotos wirken. Und viele sind unscharf, oder die Schärfe liegt nicht da, wo ich sie hingelegt hatte.
Telezoom oder Festbrennweite?
Ich habe in meiner Fototasche gewöhnlich das 100-400 mm Tele von Canon dabei. Bei der Analyse meiner Fotos merke ich schnell, dass ich fast aussschließlich mit der 400 mm Endbrennweite fotografiert hatte. Und genau bei dieser Brennweite schwächelt das Telezoom in der Abbildungsleistung.
Vor einigen Jahren waren wir auf einer Halbjahresreise, da quittierte mein treues Canon 100-400er ausgerechnet in Nordnorwegen den Dienst. Wir schickten es nach Oslo zum Service und warteten wochenlang. Nach einer extrem teuren Reparatur kam die Linse zurück, nur war sie nicht zentriert, die Bilder waren unscharf und nicht brauchbar.
In Schottland, unserer nächsten Station dieser Reise, fiel mir ein super günstiges Angebot für – für das 400mm, 5.6 Tele von Canon ins Auge, und kaufte es sofort, weil ich die lange Brennweite brauchte.
Mein Lieblingstele
Diesen Kauf bereute ich nie! Das Canon EF 400mm 5.6 L USM Objektiv ist mittlerweile mein Lieblingstele, auch wenn es keinen Bildstabilisator hat. Die Schärfeleistung ist einfach überragend. Bei der Wellenfotografie ist mir aufgefallen, dass das Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6 L IS USM mit eingeschaltetem Stabilisator nicht gut mit Wellen klarkommt. Die Fotos sehen „unsauber“ aus. Der Stabilisator versucht wahrscheinlich, die Wellenbewegungen zu kompensieren. Und so scharf wie meine Festbrennweite ist das Zoom lange nicht.
Wahrscheinlich kannst du den Unterschied an den hier gezeigten verkleinerten Fotos nicht erkennen!
Wellenfotografie auf der Belle Île
Wir sind gerade auf der Belle Île en Mer, einem wahren Hotspot für die Wellenfotografie. Vor allem am Surferstrand von Donnant rauschen bei fast jedem Wetter mächtige Wellen in die Bucht herein. Die Sonne scheint nachmittags von hinten in die Wellen. Das bringt ihre Farbe perfekt zur Geltung. Aber nicht nur Donnant, die gesamte Cote Sauvage der Belle île macht ihrem Namen doppelt Ehre. Sie ist wild zerklüftet, und bietet dem offenen Atlantik die Stirn. Dieser wirft sich mit aller Macht gegen ihre Klippen. Das bietet fast überall Gelegenheit, eindrucksvolle Wellen und wilde Brandung zu fotografieren.
Sieben Tipps für scharfe Wellenfotos
Wie komme ich zu scharfen Wellenbildern?
Wenn das Licht gegen Abend schwach wird, ist es schwierig, die bewegten Wassermassen ordentlich scharf abzulichten. Aufgrund der langen Telebrennweite von 400 mm ist die Tiefenschärfe extrem gering. Gerade bei sich staffelnden Wellen muss ich mich in Sekundenbruchteilen entscheiden, wohin ich den Fokus legen möchte.
1. Blende, ISO, Belichtungszeit für die Wellenfotografie
Ich wähle eine relativ geschlossene Blende, zwischen f/11 und f/16, und gehe auch an sonnigen Tagen mit der ISO-Einstellung so weit hoch, dass ich auf mindestens 1/500 Sekunde Belichtungszeit komme, besser auch noch kürzer. Kurze Zeiten sind wichtiger als geringes Rauschverhalten. Das Rauschen lässt sich später am PC noch reduzieren. Zeigt das Bild aber Verwacklungsunschärfe, oder ist es leicht verwischt, dann ist das Foto für den Papierkorb.
2. Der Autofokus bei der Wellenfotografie
Ich schalte den Autofokus aus und stelle manuell scharf, wenn ich nicht den mittleren, schnellen Kreuzsensor meiner Canon 6D benutzen kann, wenn ich die Schärfe auf die Welle im unteren Bilddrittel lege. Ansonsten wähle ich den Ai Servo Modus und folge den Wellen mit der Kamera. Dabei steht die Kamera auf dem Stativ, den Kugelkopf habe ich nicht arretiert. So entlaste ich meine Schultern bei den teils langen Sessions und verringere die Verwacklungsgefahr.
3. Der ideale Sonnenstand bei Wellenfotos
Ideal ist, wenn das Sonnenlicht die Welle von hinten durchleuchtet. Ein paar dunkle Wolken am Horizont steigern nochmals den Kontrast und die Farbwirkung. Für so ein Szenario brauchst du aber etwas Glück. Zumindest kannst du dir die richtige Tageszeit für den Sonnenstand aussuchen.
4. Serienbildfunktion der Kamera einschalten
Du solltest auch die Serienbildfunktion deiner Kamera einschalten. Mit ganzen Bildsequenzen hast du nicht nur eine bessere Chance auf den idealen Zeitpunkt, du vermeidest auch die Verwacklungsgefahr durch das wiederholte Durchdrücken des Auslösers bei Einzelaufnahmen.
5. Belichtungskorrektur oder manuelle Einstellung
Ich komme mit der automatischen Belichtungseinstellung gut zurecht. Wenn ich feststelle, dass das Weiße der Wellen ausfrisst, korrigiere ich entsprechend nach Minus. Sind die Lichtbedingungen stabil, es ziehen also nicht dauernd Wolken vor die Sonne, kannst du auch die manuelle Belichtung verwenden. Das bewahrt dich vor Belichtungsausreißern.
Welle mit Möwe, Pointe de Poulains, Belle île
6. Größenvergleiche suchen
Wenn ich die Größe der Wellen im Bild andeuten möchte, sehe ich zu, dass ich entweder eine Möwe mit aufs Foto bekomme, oder einen Surfer, oder wenigsten einen Wanderer auf den Klippen. Generell wirken Wellen mächtiger, wenn sie von einem niedrigen Standpunkt aus aufgenommen werden.
7. Regeln missachten
Ja, und alle diese beschriebenen Regeln kannst du auch gerne missachten. Du kannst mit extra langen Belichtungszeiten wunderbar die fließende Bewegung der Wellen festhalten.So kommst du zu Motiven wie oben gezeigt. Eine mitgezogene Wellen im Abendlicht wirkt abstrakter, je enger du den Ausschnitt wählst. Und du weißt nie im Voraus, wie dein Foto wirkt.
Übersichtsseite Reise zur Belle Ile
Ich liebe Inseln, fahre aber nicht gerne mit Fähren. Ich liebe Sonnenaufgänge, stehe aber ungern früh auf. Nun, jeder Käs hat Löcher – ich überwinde also meinen inneren Schweinehund, besuchte trotzdem Inseln und freue mich über gelungene Fotos im Morgenlicht.
Abends bin ich natürlich immer auf Fotopirsch. Im hohen Norden passiert es mir oft, dass ich bis 1:00 Uhr nachts das weiche Abendlicht nutze, kurz die Fotos runterlade, und gleich wieder losziehen muss, weil die Sonne die Landschaft schon wieder mit frischem Morgenlicht übergießt. Der Schlaf kommt in diesen Zeiten bei mir definitiv zu kurz.
Trotz aller Mühen bin ich jedes Mal froh, Zeuge davon zu werden, wie die Welt vom Schlaf erwacht. Füchse und andere Tiere kommen aus ihrem Bau, die Vögel fangen an zu singen. Ich habe das Gefühl, Teil der Natur zu sein! Meistens bin ich allein, was dieses Verbundenheit mit der Natur noch intensiviert!
Warum ist das Licht des Sonnenaufgangs so faszinierend?
Wenn früh morgens die Welt erwacht, ist das morgendliche Licht unglaublich klar und sauber. Vor Sonnenaufgang gelingen meistens pastellige Fotos, die ersten Sonnenstrahlen sind die „wärmsten“. Meist dauert die fotogenste Phase am Morgen nur einige Minuten, dann wird das Sonnenlicht unaufhaltsam greller. Die Farben sind in der Frühe nicht so sehr vom Rot dominiert, wie beim Sonnenuntergang, sondern mehr gelblich. Das Grün wirkt dadurch besonders frisch und knackig, Tautropfen hängen an den Blättern. Ich streife mit der Kamera durch die Natur, atme tief durch, komponiere meine Fotos und ruhe in mir selbst. Erst nach mehreren Stunden kehre ich zurück, wecke ich die Kinder und wir frühstücken gemeinsam. Ich fühle mich erfüllt von der Arbeit im Licht! Mein Tag ist perfekt, wenn ich ihn mit einer Fototour starten kann! So habe ich mitunder um 9:00 Uhr früh bereits bis zu fünf Stunden „Arbeit“ hinter mir!
Hier live Bericht zum Dunnotar Castle
Mit dem Wohnmobil haben wir manchmal das Glück, direkt vor Ort übernachten zu können. Ich erkenne schon von meinem Bett aus, ob sich eine Fototour lohnen wird oder nicht. Das Aufstehen fällt leicht, wenn das Licht und die Wolken eine fotogene Vorstellung liefern – wie zum Beispiel letzten September auf den Lofoten – in die Stiefel springen, den Fotorucksack schnappen und raus – da bin ich innerhalb von Sekunden hellwach!
In der Nacht hat die Flut die Strände frei von allen Spuren geputzt, nur hie und da sieht man, wo ein Otter unterwegs gewesen war.
Ich fotografiere so gut wie nie „den Sonnenaufgang“ selbst, sondern mich interessiert die Landschaft im weichen, klaren Licht des Morgens. Nun, manchmal versteckt sich die Sonne geschickt hinter Wolken, was meist sogar besser als ein wolkenloser Sonnenaufgang ist, so wie letzten September auf Vagsøy.
Wie wir es trotzdem schafften, steht hier.
Warum es sich lohnt morgens zu fotografieren – die Vorteile auf einen Blick:
- klares, weiches Licht, welches intensive Farben liefert
- minimale Luftverschmutzung durch Staubaufwirbelung
- die Landschaft ist sehr früh am morgen menschenleer
- Sandstrände sind jungfäulich frisch und unvertrampelt
Morgenmuffel Claudia von Claudi um die Welt hat mir dieses Blogstöckchen zugeworfen. Ich möchte allen fotografischen Morgenmuffel mal ans Herz legen, auch den inneren Schweinehund zu überwinden, sich aus dem Bett zu quälen und dann zu Staunen, wenn die Welt erwacht!
- Ich möchte mal einen Fotoblogger einladen, dieses Blogstöckchen aufzugreifen. Gunther Wegner ist fotografisch in der Welt unterwegs und hat sicher den ein oder anderen Sonnenaufgang fotografiert. Na, Gunther, was war Dein schönster Sonnenaufgang.
- Timo von Bruder Leichtfuß ist oft auf dem Wasser unterwegs, er müßte da freie Sicht zur frühen Sonne haben. Und, Timo – hast Du Sonnenaufgänge fotografiert?
Der Kurztest der Canon PowerShot G15 hat mir Spass gemacht, da habe ich überlegt, da liegt noch die Leica X2 im Schrank, originalverpackt und wohlbehütet. Irgendwie habe ich mich noch nicht an das edle Teil herangetraut, es mehr als Schmuckstück denn als Werkzeug wahrgenommen. Aber was solls, eine Kamera ist zum Fotografieren da und nicht für die Vitrine.
Leica hat sich alle Mühe gegeben, die Wertigkeit der X2 zu unterstreichen und betont, dass sie handgefertigt Made in Germany ist. Schon das Auspacken weicht von dem Gewohnten ab. Die Kamera wird in einem silberfarbenen Karton geliefert. Beim Öffnen klappen die Seiten wie eine sich öffnende Blüte nach außen weg und geben eine Art schwarzes Kabinett frei. Unter dessen magnetfixierten Klappen finden sich zwei Schubladen mit dem Zubehör und den Anleitungen, und obenauf eine weitere schwarze Box, in der die Kamera in ihrem Schaumstoffbett ruht.
Beim Test der Canon G15 habe ich den Schwerpunkt auf einfache Bedienbarkeit für den fotografischen Laien gelegt. Dagegen ist die Leica X2 primär für erfahrenere Fotografen konzipiert und sollte auch entsprechend geprüft werden.
Der professionelle Anspruch fällt schon beim Durchlesen der ausführlichen Bedienungsanleitung auf. Ein paar Beispiele:
- Alle Belichtungsparameter und die Entfernung lassen sich auch manuell einstellen
- Zwei für benutzerdefinierte Weißabgleich-Einstellungen lassen sich speichern
- Unter den Blitzfunktionen gibt es eine Studioblitz-Auslösefunktion
- Die Bildergebnisse werden kaum geschärft und auch nicht rauschreduziert
Der letzte Punkt ist der Wichtigste, weil dabei die Bilder frisch aus der Kamera nicht immer das mögliche Optimum darstellen. Hier darf der Fotograf hinterher noch Hand anlegen. Für diesen Fall bietet die Leica das DNG (Digital Negative)-Format, für dessen Bearbeitung liegt eine Voll-Lizenz von Adobe Lightroom 5 dabei.
Allerdings dürfte dies nur unter schwierigen Lichtbedingungen nötig sein, dann hat man aber die Möglichkeit, selbst das Maximum an Bildqualität herauszuholen, unter Berücksichtigung der persönlichen Präferenzen.
Natürlich ist die Leica X2 auch als Schnappschusskamera einsetzbar, wenn es mal schnell gehen muss. Vollautomatik (Zeit- und Blendenwählrad jeweils auf A-Position), Auto-ISO, Auto-Weißabgleich und Blitzautomatiken, lassen auch unbeschwertes Fotografieren zu. Zusätzlich ist das alles noch individuell konfigurierbar.
Jetzt geht es ans Fotografieren. Leider ist es draußen neblig, trüb und grau, ein typischer Mitt-Dezember-Tag eben. Mal sehen was sich machen lässt.
Zuvor gehe ich das Menü durch, die meisten Einstellung betreffen die Bildqualität. Für Schärfe, Kontrast, Farbsättigung, Farbraum, Messmethoden und Auflösung lasse ich vorerst die Standardwerte bestehen, die Testerei würde sonst ausufern.
Ergonomie
Die Kamera wirkt solide, wie aus einem Metallblock herausgefräst. Alles ist sorgfältig und penibel verarbeitet. Durch den Lederbezug fühlt sie sich angenehm an, und riecht auch gut. Die Leica hat keinen Handgriffwulst, den habe ich auch nicht vermisst. Einen ausgeprägten Handgriff mit Bodenplatte gibt es als Zubehör.
Die Funktionen der wenigen Bedienelemente sind ohne Handbuch klar ersichtlich. Auf der Oberseite gibt es ein Wählrad für die Zeiten und eins für die Blenden. Der Ein-Ausschalter ist um den Auslöser angeordnet und wählt Einzel- oder Serienbildfunktion. Alles wirkt langlebig und läuft spielfrei.
Auf der Rückseite finden sich links neben dem Display fünf Einstelltasten, rechts neben dem Display liegt der Multicontroller. Alle Tasten sind klar beschriftet und mit je einer Funktion. Das ist übersichtlich, schnell und simpel.
Die Einstellungen des Menüs sind in einer einzigen durchgehenden Liste angeordnet. Die wichtigsten sind oben, seltener benötigte weiter unten zu finden. Das alles macht einen durchdachten Eindruck. Spielereien, wie Motivprogramme und Effektfilter gibt es nicht.
Handhabung
Beim Einschalten weist die Leica höflich darauf hin, doch den Objektivdeckel abzunehmen, falls er noch drauf ist, dann kanns aber los gehen. Ich mache ein paar Innenaufnahmen, dann schaue ich draußen, ob es bei dem trüben Wetter was aufzunehmen lohnt. Nicht wirklich, zumindest muss ich bei dem Dämmerlicht die ISO-Werte hochdrehen. Die Belichtungsautomatiken und die ISO sind blitzschnell gewechselt. Die Wählräder auf der Oberseite haben A-Stellungen für Zeit- und Blendenautomatik. Stehen beide Räder auf A, bedeutet das Programmautomatik. Mit der Option des Programmshifts kann man auch hier seine Zeit-Blendenpaare selbst bestimmen. Eine Einschränkung besteht bei den Belichtungsautomatiken: als längste Zeit wird die 1/2 Sekunde eingestellt, mit entsprechender Warnung. Der erweiterte Zeitenbereich bis 30 Sekunden ist aber manuell einstellbar.
Der eingebaute Blitz klappt auf Hebeldruck heraus. Er ist nicht übermäßig kräftig, hellt aber harmonisch auf, ohne zu überblitzen und bietet eine ganze Reihe von Einstellmöglichkeiten. In Verbindung mit höheren ISO-Werten lässt sich auch ein komplettes Zimmer ausleuchten. Wer mehr Leistung braucht, kann externe Blitzgeräte anschließen.
Was ich bei meinem Gartenausflug vermisst habe, ist eine Makroeinstellung. Die Leica geht bis auf 30 cm an das Motiv heran, das ist nicht sehr viel . Anscheinend ist die Naheinstellung auch dem hohen Anspruch an die Abbildungsqualität zum Opfer gefallen.
Alles in allem ist die Leica X2 sehr einfach zu verstehen und zu bedienen, vorausgesetzt man ist kein absoluter Fotografie-Neuling. Ich habe bei diesem Test vorwiegend die Belichtungsautomatiken benutzt, die Leica lädt aber förmlich dazu ein, es mit den manuellen Einstellungen zu versuchen.
Autofokus und manuelle Entfernungseinstellung
Der 11-Punkt-Autofokus scannt den Bildbereich und zeigt, wo er scharfgestellt hat. Aus diesen Informationen ermittelt er die einzustellende Entfernung. Das ist bei Schnappschüssen schon komfortabel. Wenn ich aber bei offender Blende die Schärfe auf ein ganz bestimmtes Detail legen will, schalte ich lieber auf Einzelfeld-, oder sogar auf Spot-Autofokus um. Die Entfernung lässt sich entweder speichern und der Bildausschnitt verändern, oder man verschiebt den Autofokus-Rahmen auf dem Monitor. Schwierig wirds unter extremen Lichtbedingungen, wie Silhouetten von Personen vor hell erleuchteten Fenstern, oder bei schnell bewegten Objekten. Da kann es zu Fehlmessungen kommen, oder der Autofokus ist einfach nicht schnell genug. Das Problem haben aber viele Kameras. Hier schlägt die Stunde der manuellen Entfernungseinstellung. Zum Einen kann ich über das hintere Wählrad die Entfernung stufenlos verstellen und mit einem fünffach vergrößerten Ausschnitt genau beurteilen, zum Anderen kann ich bei Blende 5.6 oder 8 eine mittlere Entfernung von sagen wir mal 3 bis 4 m einstellen und habe so die klassische Reporter- und Schnappschusskamera, die verzögerungsfrei auslöst.
Die Bildqualität
Das ist das zentrale Thema der Leica X2. Alle Bedienelemente, das Objektiv und die Einstellungen sollen die bestmögliche Abbildungsqualität ermöglichen. Kompromisse werden keine gemacht.
Das ist auch hervorragend gelungen. Schon die ersten Bilder, die ich bei der Preisverleihung geschossen habe, haben eindrucksvoll gezeigt, was ein Spitzenobjektiv in Verbindung mit einem Sensor im APS-C-Format zu leisten vermag. Hier gibt es absolut nichts zu bemäkeln. Das einzige, was die Schärfe ruinieren kann, sind zu lange oder unangepasste Verschlusszeiten, besonders bei bewegten Objekten.
Bis 800 ISO sind Detailauflösung und Rauschen absolut unkritisch, darüber hinaus nimmt das Rauschen stetig zu und die Auflösung ab. Ab 6400 ISO wirken die JPGs der Leica schon ziemlich körnig, in der DNG-Datei lässt sich das aber am PC mit Lightroom effektiv entrauschen. So sind selbst die Bilder mit 12500 ISO zwar etwas weich, aber noch gut zu gebrauchen. Ich finde sie sogar in Verbindung mit der fließenden Unschärfe durch die offene Blende ausgesprochen aussagestark.
Der automatische Weißabgleich leistet gute Arbeit. Egal ob Glühlampen, LED-Leuchten oder Leuchtstoffröhren, das Ergebnis ist mal kälter, mal wärmer, aber nie störend farbverschoben. Für kritische Fälle jenseits der verfügbaren Settings gibt es ja noch die individuelle Messung und Speicherung. Dafür ist nur ein weißes Blatt oder eine Graukarte nötig.
BITTE BEACHTEN: Die Beispielbilder in diesem Artikel sind fürs Internet in der Größe heruntergerechnet und komprimiert worden. Deswegen zeigen sie nicht die ursprüngliche Schärfe und Detailtreue.
Zubehör
Neben Tasche, Lederprotetktor und Handschlaufe gibt es einen Handgriff (ob die Leica damit in die Tasche passt?), ein Blitzgerät, einen aufsteckbaren optischen und einen elektronischen Sucher. In den Zubehörschuh passt auch Zubehör anderer Hersteller, Blitz, Sucher etc. Anscheinend funktioniert auch der elektronische Sucher der Olympus Pen Modelle an der Leica.
Fazit
Eigentlich ist schon alles gesagt. Die Leica X2 ist eine perfekt gebaute klassische Reportagekamera, die im Design eng an die ersten M-Modelle angelehnt ist. Ihre Ausstattung ist auf das Wesentliche beschränkt und auf das Erreichen der optimalen Bildqualität ausgelegt. Da hält sie locker mit den meisten DSLRs und Systemkameras mit.
Auf der Soll-Seite fehlt mir der Nahbereich. Die Videofunktion habe ich nicht vermisst, da ich eh seltener filme. Und da ist natürlich noch der Preis: Mit über 1700 Euro ist er für die Meisten weit jenseits von Gut und Böse angesiedelt. Da braucht es schon eine gute Portion Begeisterung für die Marke mit dem roten Punkt. Laut Leica rechtfertigt sich der Preis durch die arbeitsintensive Kleinserienfertigung in Deutschland, edelste Materialien und dutzendweise Fertigungs- und Qualitätskontrollen.
Man kann es natürlich auch von der anderen Seite aus betrachten. Ein Leica M9 Gehäuse kostet neu über 6000 Euro, dazu kommen noch mal ein paar Tausend Euro für Wechselobjektive. So herum gesehen ist die Leica X2 ein Schnäppchen.
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Wann kann man Polarlichter sehen?
Polarlichter tauchen zu allen Tages- und Nachtzeiten über alle Jahreszeiten hinweg auf, sowohl in den arktischen, als auch in den antarktischen Regionen. Sie sind wie auch die Sterne sehr leuchtschwach, deshalb kann man sie nur in dunkler Nacht sehen, bei Tag werden sie vom Himmelsblau überdeckt.
Die Sonnenaktivität erreicht alle elf Jahre ein Maximum. Im Maximum flackern Nordlichter wesentlich stärker und häufiger auf. 2013/14 war so ein Höhepunkt und seither hat die Aktivität nicht viel nachgelassen. Die Sonne ist weiterhin so aktiv, dass auch 2018/19 gute Beobachtungsmöglichkeiten zu erwarten sind.
Sehr wichtig: Das Wetter muss unbedingt mitspielen! Gegen eine Wolkendecke kann auch das hellste Nordlicht wenig ausrichten.
Wo kann man Nordlichter sehen?
Polarlicht tritt gewöhnlich in einer ringförmigen Zone um den magnetischen Nord- und Südpol auf, die ungefähr zwischen dem 65sten und dem 70sten Breitengrad liegt. Bei heftiger Sonnenaktivität kann es sich auch weit darüber hinaus Richtung Äquator ausbreiten.
In den verlinkten Websites weiter unten ist diese Bereich sehr anschaulich dargestellt.
Wir haben schon Nordlichter in der Nähe von Stockholm, auf der Belle Ile in der Bretagne und sogar auf Sylt fotografiert. Sichtungen so weit südlich sind allerdings sehr selten.
Polarlicht auf der deutschen Insel Sylt
Polarlicht auf der Belle Ile, Bretagne
Polarlicht in schwedisch Lappland – Roadtrip durch den Winter
Kann man Polarlicht vorhersagen?
Polarlichter sind einzig und allein von der Sonnenaktivität abhängig. Erfolgen Eruptionen auf der Sonnenoberfläche UND fliegen die weggeschleuderten Teilchen auch wirklich Richtung Erde, dann gibt es Nordlicht. Werden Eruptionen auf der Sonne beobachtet, dann dauert es noch ca. 2-3 Tage, bis die Teilchen theoretisch bei uns ankommen. Darauf bauen die meisten Vorhersagen auf.
Faustregeln zur Polarlicht-Vorhersage sind unzuverlässig
Polarlichter halten sich weder an Uhrzeiten, noch an Jahreszeiten. Deswegen sind Faustregeln über die Voraussagen mit Vorsicht zu genießen.
Wenn es zum Beispiel heißt: „Wenn kein Nordlicht vor Mitternacht zu sehen ist, kommt auch später keins mehr!“ dann bedeutet das einfach, die Aktivität befindet sich momentan auf einem Minimum. Man kann nicht mit Sicherheit davon ausgehen, dass es den Rest der Nacht auch so bleiben wird, es kann genausogut passieren, dass Nachts um drei Uhr plötzlich wieder der Punk abgeht, wenn du friedlich im Bett schlummerst.
Webseiten und Apps zur Polarlicht-Vorhersage
Hier stelle ich dir drei Seiten vor, die Polarlicht-Vorhersagen betreiben.
Zeitpunkt, Ort und Ausbruchsstärke sind natürlich nur statistische Schätzungen und müssen nicht eintreffen. Allerdings macht es trotzdem Sinn, sich danach zu richten, Alternativen zur Vorhersage gibt es nicht.
- http://www.gi.alaska.edu/AuroraForecast/Alaska/2013/09/05
- http://www.swpc.noaa.gov
- http://www.softservenews.com/Aurora.htm
- Für Android – My Auroraforecast
- Für iPhone – My Auroraforecast
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In welchen Jahreszeiten und Reisemonaten kann man Polarlichter sehen?
In Nord-Skandinavien beginnt die „Saison“ Ende August. Dann ist die Zeit der Mitternachtssonne vorüber, in den Nächten hinterm Polarkreis wird es wieder dunkel, und Sterne und Nordlicht sind wieder zu sehen. Saisonende ist dann im kommenden Frühling gegen Mitte April, wenn die Zeit der langen Tage wieder beginnt.
September ist der beste Monate für Polarlichter
Das ist für Norwegen definitiv der September. Der hat den Vorteil, dass du sowohl nachts das Nordlicht, als auch tagsüber die wunderschöne arktische Herbstlandschaft fotografieren kannst.
Februar und März folgen dicht hinterher. Der Winter hat das Land bis dahin gut durchgekühlt, so bleibt der Schnee länger liegen. Die Sonne wagt sich langsam wieder über den Horizont, und im klaren warmen Licht der noch kurzen Tage kommt die Winterlandschaft perfekt zur Geltung. -
Unsere Erfahrungen mit Polarlicht-Nächten in Zahlen!
Wir waren bisher sechs Mal im Herbst/Winter in Norwegen. Ich denke, so eine Auflistung sagt mehr als tausend Worte:
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Land Reisemonat Zeitraum Polarlicht-Sichtungen Norwegen November 2005 9 Tage 1 Nacht war kurz Nordlicht, ansonsten war es bedeckt. Norwegen März 2006 9 Tage 3 grandiose Nordlichtnächte! Norwegen November 2006 9 Tage 1 Nacht schwaches Nordlicht, kein brauchbares Foto war davon möglich. Norwegen September 2009 25 Tage 6 Nordlichtnächte, eine davon ganz besonders schön mit Sonnenuntergang. Norwegen Januar/Februar 2011 42 Tage 11 Nordlichtnächte, davon zwei ganz außergewöhnliche! Norwegen September, Oktober 2013 42 Tage 8 Nordlichtnächte, davon zwei außergewöhnliche! Schottland Februar/März/April 2013 80 Tage 1 Nacht in Eshaness auf den Shetland-Inseln Frankreich März/April 2015 42 Tage 1 Nacht auf der Belle Ile en Mer, rotes Licht über dem Horizont Deutschalnd Februar/März 2016 10 Tage 1 Nacht auf Sylt -
Wir haben Polarlichter in folgenden Monaten fotografiert:
- Monate mit Nordlichtsichtung
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Wir haben Polarlichter in folgenden Ländern fotografiert:
Auf unserer Reise-Wunschliste besonders für Nordlichtfotos stehen noch Island, Kanada, USA, Grönland und Neuseeland.
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Da uns das Thema Polarlicht-Fotografie begeistert und viele Leute am liebsten ihre eigenen Fotos davon machen möchten, haben wir ein ganze Buch zum Thema geschrieben. Auf 164 Seite beschreiben wir genau, was dich im Norden erwartet. Wie sehen die Straßen im Winter aus? Was ist die beste Zeit für Nordlichter? und natürlich: wie fotografiere ich Nordlichter und welche Kameraausrüstung brauche ich dazu?
Weitere Infos im umfangreichen Ebook (9,98 Euro) und zum Hardcover Buch (24,80 Euro) im Shop auf unserer Seite. Das Ebook kannst du bei Interesse sofort herunterladen!
Seiten
Fotografieren lernen – leicht umsetzbare Anleitungen für bessere Fotos , egal mit welcher Kamera.