Erlebe Polarlichter in schwedisch Lappland. Tipps für eine Fahrt von Mittelschweden nach Luleå in schwedisch Lappland im Winter. Nordlichtsichtungen in der Nacht.
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Im Winter zur Waltour nach Norwegen
Im Sommer sind wir schon seit Jahren immer in Norwegen um die Mitternachtssonne und die Tiere zu genießen und fotografieren. Schon oft traf ich Fotografen, die mir den Tipp gaben, doch mal im Winter zu kommen um die Orcas im Tysfjord zu fotografieren. Die Orcas sind nur im Winter, von ca. November bis Januar im Tysfjord, in der letzten Zeit eher im Vestfjord. Der norwegische Winter machte mich neugierig. Ich versuchte mir die Landschaft im Schnee vorzustellen und war schon vor Reisebeginn begeistert und aufgeregt. Im Winter nach Nord Norwegen zu reisen ist nicht unbedingt einfach, denn man braucht die unterschiedlichsten Fortbegewungsmittel. Nach zwei Flügen nahm ich den Bus zur Fähre und wurde nach einstündiger Überfahrt von Lodingen nach Bognes von einem Freund abgeholt. Ein ganzer Reisetag lag zwischen dem grauen, nassen Deutschland und dem verschneit, norwegischem Winterwunderland.
eine Gruppe Orcas in wunderbarer winterlicher Fjordstimmung
Zu den Orcas im Tysfjord
Am nächsten morgen ging ich sogleich auf die erste Waltour. Da wir Stunden auf dem Boot verbringen würden, waren alle sehr warm eingepackt. Weil man sich auf einem Boot nicht so bewegen kann, wie in der freien Natur, sollte man Schuhe wählen, die bis auf – 40°C warm halten, auch, wenn es so kalt nicht ist. Meine Füße waren also bestens versorgt, nur meine Handschuhe eigneten sich wenig, weil ich darin schwitzte und sehr bald kalte Finger hatte. Für Fotografen sind natürlich warme Hände essentiell. Nach dieser Erfahrung werde ich nur noch Handschuhe benutzen, mit denen ich auch ohne das Hochklappen der Fingerspitzen die Kamera bedienen kann. Bei Temperaturen von – 10°C und Wind auf dem Boot stecken die Fingerspitzen diese völlige Blöße nicht weg. Aber: man kann in Norwegen bestens Handschuhe kaufen und sollte sich zuhause nicht zu viele Gedanken darum machen.
Orca an einem regnerischen, trüben Tag, Tysfjord, Norwegen
Bei Regenwetter im Norden von Norwegen fotografieren
Regenwetter – es ist zwar schwierig, weil die Kamera dauern naß wurde aber die Fotos wirken autentisch und vermitteln die typische Stimmung im Fjord.
blasender Orca, Tysfjord, Norwegen
Nun, ich stand also auf dem Boot, der Leonora, und betrachtete begeistert die winterliche Landschaft. Dazu hatte ich nicht viel Zeit, schon sichteten wir die ersten Orcas. Seit 1992 werden im Tysfjord in Norwegen Orca Touren angeboten. (Seit einigen Jahren sammeln sich nicht nur Orcas, sondern auch Buckelwale und Finnwale im November recht zuverlässig in der Nähe von Tromsö)
Besonders gut eignet sich dieses Gebiet, weil die Orcas ab Oktober den Heringen in den Fjord folgen und man diesen relativ (im Vergleich zum offenen Meer) kleinen Fjord gut überschauen kann. So findet man mit sehr großer Sicherheit Wale auf den Touren, die je nach Licht und Witterung 5-8 Stunden dauern. Orcas sind so interessant für Walbeobachter, weil sie sehr soziale, in Gruppen lebende Säugetiere sind und man sehr viele verschiedene Aktivitäten vom Boot aus beobachten kann. Wenn die Tiere ruhige an der Wasseroberfläche liegen „schlafen“ sie, indem eine Gehirhälfte abschaltet, während die andere das lebensnotwendige Atmen steuert. Der Kapitän, Per Ole Lund, dreht das Boot dann ab, um den Tieren die nötige Ruhe zu ermöglichen.
Walbeobachtung vom Boot aus
Oft kann man den Gruppen in angemessenen Abstand folgen, wenn sie von einer Stelle im Fjord zum nächsten unterwegs sind. Diese Reisebewegungen der Wale zu beobachten ist fotografisch sehr interessant, denn man sieht, wie schnell und optimal angepaßt sie in ihrem Lebensraum sind. Oft hat man hier die Chance sehr dynamische Fotos zu machen.
Am belebtesten und fotografisch am herausfordernsten wird es, wenn man die Orcas beim gemeinsamen Jagen der Heringe erleben kann. Hier im Tysfjord haben die Wale ein ganz besondere Jagdmethode entwickelt, die man „Carousell Feeding“ nennt. Dabei treiben die Wale in Teamwork die Heringe mit Hilfe ihrer hellen Bauchunterseite immer enger zusammen. Mit Schlägen der Fluken über und unter Wasser werden die zur Kugel zusammengetriebenen Heringe danach betäubt und nach und nach einzeln verspeist. Manchmal, wenn man Glück hat, kann man sehen, wie die Heringe in einem letzten Versuch zu entkommen, aus dem Wasser springen.
Möwen und Adler bei der Waltour
Doch auch in der Luft warten schon tausende Möwen und sehr viele Seeadler, die auch einen Teil des Festmahls haben möchten. Welch ein Spektakel! Schwierig ist die Fotografie in solchen Momenten, weil es sehr viele Wale zu beobachten gibt, man aber nie weiss, wann ein Wal wo auftaucht. Man kann sich ein wenig an den Blasgeräuschen orientieren. In solchen Augenblicken werden auch die Orcas neugierig und strecken den Oberkörper aus dem Wasser um über der Wasseroberfläche zu sehen was passiert. Diese sogenannten „Spyhops“ sind besonders schön auf Fotos, aber auch Glükssache, denn der Blickkontakt zwischen Wal und Waltourist dauert nur wenige Sekunden. Nach einer solchen Waltour, auch, wenn sie anstrengend, kalt und evtl naß war, sieht man tatsächlich nur glückliche Menschen an Bord.
Fischerboote im Tysfjord, diese Lichtstimmung hielt sich übrigens stundenlang
Doch warum ist die Orca Fotografie eine solche Herausforderung?
Da sich der Tysfjord oberhalb des Polarkreises befindet, werden die Tage im Winter immer kürzer, bis dann die Sonne Ende November gar nicht mehr über den Horizont und schon gar nicht über die Berge kommt. Diese Zeit vor der Polarnacht kann sehr schön sein, weil man sich sozusagen im ständigen Sonnenauf- oder auch untergang befindet. Das Licht und die Farben sind phänomenal, doch auch sehr schwach. Mit den neuen Digitalkameras ist man also sehr im Vorteil, weil man die Isozahl ständig den unterschiedlichen Lichtbedingungen anpassen kann. Man sollte für eine gute Fotoausbeute mehrere Tage einplanen, denn je nach Bewölkung bekommt man ganz unterschiedliche Stimmungen. Ich hatte an den 5 Tagen auf dem Meer sehr großes Glück und von klarem Himmel bis starken Regenfällen war alles dabei. An meinem letzten Tag, dem 24.11. kam ich sogar um 12:00 Uhr mittags nicht über 800 ISO.
Es lohnt sich also eher Anfang November einzuplanen, weil man dann evtl Sonnenlicht auf den Walen hat, was Ende November gar nicht mehr der Fall ist. Die Touren werden von Mitte Oktober bis ca. 20 Januar angeboten. Mittlerweile scheint es besser zu sein, etwas später zu fahren, weil die Wale eher später kommen.
Um eine weitere Perspektive zu sehen, buchte ich auch eine Tour mit dem Zodiac, einem sehr schnellen Schlauchboot. Von dieser Basis aus gibt es die Möglichkeit in besonderen Trockentauchanzügen auch mit den Orcas schwimmen zu gehen, was ich mir ersparte:-) Nun, später bereute ich es, denn in diesen Anzügen war man bestens für das Wetter, welches auf Regen umgestellt hatte, gerüstet. Am Ende waren alle naß auch die ohne diese Anzüge! Für die Kameraausrüstung war es ein Härtetest, denn zum Regen kam die Gischt hinzu, wenn das Zodiac mit hoher Geschwindigkeit über den Fjord schoss. Die Kameras, ich war mit zwei Canon 20d’s unterwegs, hielten das Ganze bestens aus, die Wassertropfen, die sich unweigerlich auf der Linse sammelten, unterstrichen die regnerische Stimmung. Ein Akku packte selbst bei -8°C und Wind ca. 800 Bilder. Bei einigen Leuten auf dem Boot setzte gerade bei diesen sehr niedrigen Temperaturen die Canon 350d zeitweise aus. Nach kurzem Aufwärmen des Akkus in der Hosentasche oder unter der Jacke waren diese Kameras nach wenigen Minuten wieder einsatzbereit.
Polarlicht Fotografie
Ja und wenn man dann Abends nicht zu müde ist, lohnt es sich immer, den Himmel im Blick zu halten, denn das Polarlicht ist für uns Deutsche doch eine sehr seltene Erscheinung, für die sich das Mitschleppen des Stativs auf alle Fälle lohnt.
Als Ausgleich zur reportageartigen Art der Fotografie an Bord eines Schiffes ist das Arbeiten mit Stativ und Drahtauslöser eine schöne Art der Meditation und ein toller Abschluß einer fotografisch anspruchsvollen Reise!
Und Elvis schaut herab – seht Ihr ihn?
Anmerkung im Oktober 2022:
Die Touren wurden bisher, wie hier beschrieben im Tysfjord veranstaltet. Jedoch änderten die Orcas ihre Route. Sie sind jetzt weiter im Norden in der Nähe von Tromsö zu finden.
Fotogalerie Orcas[toc]
Wer im tiefsten Winter lieber daheim im Warmen sitzt, verpasst die tollsten Fotomotive. Also keine Angst vor Kälte und Schnee, die aktuelle Kameratechnik kann schon einiges vertragen, ohne gleich kaputt zu gehen. Auch während unserer fünfmonatigen Winterreise in Schweden, Lappland und auf den Lofoten haben uns unsere Kameras und Objektive ohne Murren und Zicken treu begleitet.
Vorbereitung der Kameraausrüstung für den Winter
Neben dem obligatorischen Funktionscheck der Ausrüstung packen wir für eine winterliche Fototour zusätzliche Akkus ein. Den Intervalltimer für Langzeit-, Nacht- und Serienaufnahmen dürfen wir nicht vergessen. Die Beinklemmungen unserer Manfrotto-Alustative bekommen ein paar Tropfen Öl ab, Werkzeug zur Nachjustierung der Klemmkraft haben wir dabei, da Klemmkräfte sich in der Kälte ändern können.
Die meisten Kameramodelle arbeiten laut Herstellerangabe nicht bei Minustemperaturen. Von Canon wird der Arbeitsbereich unserer Kameras mit 0-40° C angegeben.
Aber die Praxis hat uns gezeigt, dass selbst stundenlanges Fotografieren bei Temperaturen unter -15° C möglich ist. Selbt bei -40° C in Lappland war es kein Problem, sofern die Kamera nicht über Nacht im Auto völlig durchgekühlt wurde.
Sobald die Kameraausrüstungen zurück im Haus waren, haben wir sie einige Zeit in den Kamerataschen akklimatisieren lassen, damit sich kein Kondenswasser bildet. Ist trotzdem mal was feucht geworden, trocknet das gute Teil im warmen Zimmer wieder schnell, da im kalten Winter die Raumluft gewöhnlich staubtrocken ist.
Der kältebedingte Kapazitätsverlust bei Kamera-Akkus störte uns nur zum Teil. Die 1800 mAh Akkus der Canon 5D MkII und der 7D zeigen kaum Leistungsverluste, während die 1100 mAh Akkus der 5D MkI und der 40D wesentlich schneller den Dienst quittieren. Einen Zusammenhang zwischen Batteriegröße/-kapazität und Kälteresistenz darf gern vermutet werden.
Essentiell bei Alu-Stativen ist ein Griffschutz, sonst frieren unbehandschuhte Hände sofort am Metall fest. Neopren-Manschetten, Griffband für Tennisschläger oder Korkband für Fahrradlenker sind für diese Zwecke gut geeignet.
Ein Dreibein im kniehohen Schnee benimmt sich wie ein störrischer Esel. Kaum hineingedrückt, schiebt es sich wieder hoch. Da bleibt nichts anderes übrig, als den Schnee wegzuschaufeln oder gut festzutrampeln. Sorgfalt beim Aufstellen und kräftiges Andrücken ist bei Serien- und Langzeitaufnahmen eminent wichtig. Durch den stundenlangen Druck kann der Schnee unter den Stativbeinen erweichen und nachgeben, dann ist die Qualiät der Aufnahmen dahin.
In der Dämmerung und in der Nacht ist eine kleine LED-Leuchte zur Kontrolle der Kameraeinstellungen äußerst hilfreich.
1. Farbakzente
In der typischen Schneelandschaft herrschen Weiß und Blau vor, das wirkt auf den Bildern leicht kalt und monoton. Deshalb kann es interessant sein, wärmere Farben in die Komposition einzubeziehen. Das können farbenfroh gekleidete Menschen sein, aber auch Gebäude, Straßenbeleuchtung, Felsen, Moos etc. Zu Sonnenauf- und -untergang wird die Vorherrschaft der kalten Farben gebrochen. In dieser Zeitspanne zeigt sich die Winterlandschaft von ihrer „wärmsten“ Seite.
2. Wetterwechsel
Haltet die Wettervorhersage im Auge. Wetterwechsel von sonnig nach bewölkt und umgekehrt sind äußerst dankbare Motivquellen. Heraufziehende dunkle Wolken, vor denen die Sonne mit ihren letzten Strahlen die Landschaft streichelt, bringen Dramatik ins Bild. Aufklarender Himmel nach kräftigen Schneeschauern enthüllt eine weiß gepuderte Märchenwelt. Jungfräulicher Schnee liegt auf den kleinsten Zweigen. Und gerade mitten im Schlechtwetter gelingen ungewöhnliche Bilder, die sonst kaum jemand macht.
3. Vollmondnächte und Schnee
Je weiter die Winterreise nach Norden geht, desto kürzer werden die Tage, länger die Nächte, bis sich hinterm Polarkreis das letzte Tageslicht verliert. Was liegt dann näher, als in der Nacht auf Motivsuche zu gehen. Bei Vollmond im Schnee zu wandern ist ein unvergessliches Erlebnis. Konturen und Schatten sind extrem ausgeprägt. Künstliches Licht von Ansiedlungen setzt einen warmen Kontrapunkt.
Generell sollte die Schärfe nachts manuell auf Unendlich eingestellt werden. Der Autofokus müht sich dabei im Dunkeln vergeblich ab. Aber Achtung, fast alle Objektive lassen sich über die Unendlich-Markierung hinaus einstellen. Wer also einfach den Entfernungsring bis zum Anschlag dreht, überfokussiert unter Umständen und erntet unscharfe Aufnahmen. Oft fällt das erst daheim am Monitor auf. Moderne Gehäuse mit Live-View-Funktion bieten einfache und direkte Kontrolle vor der Aufnahme unter Verwendung der Ausschnittsvergrößerung auf dem Display. Ansonsten ermittelt man bei Tag die exakte Unendlichposition für jedes Objektiv und die wichtigsten Brennweiten und macht sich Notizen.
Optischen Stabilisatoren müssen generell bei Stativeinsatz abgeschaltet werden.
4. Gedämpfte Farben bei bedecktem Himmel
An trüben Wintertagen gelingen oft Aufnahmen mit melancholichem Touch. Die konturarme Landschaft und die gedämpfte Farbigkeit lassen feine Strukturen besser hervortreten, und die Kälte wird im Bild fühlbar. Siehe auch unter Punkt 10 – Nebelaufnahmen, wo mit Konzentration auf nahe Objekte und einer Portion Überbelichtung hauchzarte Kompositionen entstehen.
5. Akzente setzen mit dem Aufhellblitz
Gerade in der Dämmerung lassen sich mit dem Anblitzen des Vordergrundes starke kalt-warm und hell-dunkel Kontraste realisieren. Digitale Kameras bieten hier vielfältige Möglichkeiten der gezielten Blitzdosierung und des entfesselten Blitzens.
6. Sichtbarmachung von Schneetreiben
Fallender Schnee ist auf Fotos schlecht erkennbar, wenn kein dunkler Hintergrund zur Verfügung steht. Abhilfe schafft das Anblitzen der Schneeflocken. Je nach Belichtungszeit und Windstärke erhält man kreisrunde oder mehr dynamische, kometenartige Punkte. Für die letzeren habe ich eine heftige Windboe abgewartet, die mich fast umgeworfen hätte. Dafür kommt das Sturmgefühl gut rüber. Interessant sind auch Aufnahmen durch die Windschutzscheibe beim Fahren mit Fernlicht im Schneesturm.
7. Wintersonne
Scharen von Fotografen und anderen Menschen lockt es an sonnigen Wintertagen hinaus in die Kälte. Die Luft ist klar, die Sonne scheint brillant, das schreit geradezu danach, direkt ins Licht hineinzufotografieren und auch die Sonne mal mit ins Bild zu nehmen. Gegenlicht schafft Raumtiefe und bringt aufstiebenden Schnee und Eiskristalle zum Aufleuchten.
8. Winterdetails
Die Winterlandschaft steckt voller kleiner Wunder. Morgendlicher Rauhreif verwandelt banale Pflanzenteile in Kunstwerke, auf den Fenstern im Haus wachsen Eisblumen in unendlich vielfältigen Mustern, die von der aufgehenden Sonne in schillernde Farben getaucht werden. Also Augen auf für die kleinen Dinge.
9. Winterstürme
Das sind die Tage, wo kaum jemand freiwillig draußen in der Natur verharrt. Es war düster, der Wind rüttelte an Ausrüstung und am Fotografen. Hohe Empfindlichkeitseinstellung und recht offene Blende waren ein Muss. Die resultierenden Bilder zeigen deshalb mehr Körnigkeit und auch mehr Unschärfen, was allerdings die Authentizität des Erlebten noch unterstreichen dürfte.
10. Nebel – keine Farben
Nebel ist eine der fotogensten Naturerscheinungen, nicht nur im Winter. Mit etwas Überbelichtung entstehen zarte, duftige Bilder mit träumerischem Flair.
Nebel betont naheliegende Motive, der Hintergrund verschwindet hinter einer weißen Wand. Das schafft natürlich Möglichkeiten, mit der Perspektive zu arbeiten. Auf der einen Seite kann das Motiv völlig von seiner Umgebung gelöst und völlig flach dargestellt werde. Zum anderen lässt sich der Effekt der Luftperspektive (Kontrast mit der Entfernung abnehmend, dabei Helligkeit zunehmend und Farben verblassend) auf sehr engem Raum für die Tiefendarstellung gestalterisch nutzen.
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Für deine Nordlicht Reise bieten sich unterschiedliche Übernachtungsmöglichkeiten an. Die richten sich sehr nach deinen üblichen Reisearten. Es ist möglich, mit dem Wohemobil zu den Nordlichtern zu fahren. Aber auch Ferienwohnungen und Unterkünfte bei privaten Gastgebern, wie zum Beispiel Servas, bieten sich an.
1. Wohnmobil und Auto
2. Ferienhäuser und Apartements mit Selbstversorgung
Ich schätze mal, das ist die bevorzugte Art, einen Winterurlaub im Norden zu verbringen. Ferienwohnungen in Norwegen stehen oft einsam in freier Natur, oder sind Teil kleiner Siedlungen. Im Winter sind sie aber knapp und teuer. Es empfiehlt sich also, früh zu buchen. Der Preis relativiert sich, wenn man die Kosten auf vier bis sechs Personen verteilen kann. Die Selbstversorgung macht zeitlich unabhängig und ist viel preiswerter als Restaurantbesuche. Vor allem sind geöffnete Restaurants außerhalb der wenigen Städte sehr dünn gesät und generell teuer.
Informationen zu Ferienhäusern, Hotels und Sehenswürdigkeiten findest du bei Visit Norway.
3. Hotels, Jugendherbergen und Gästehäuser
Damit haben wir nur begrenzt Erfahrung, weil es nicht zu unserem bevorzugten Reisestil passt. Hotels und Jugendherbergen sind nur in den größeren Ansiedlungen zu finden, Gästehäuser auch in kleineren Ortschaften. Ich war einmal im Winter in Henningsvaer im Hotel und fühlte mich sehr wohl. Zu bedenken ist, dass viele Hotels im Januar und Februar noch geschlossen haben! Das Hotel auf den Vesterålen, wo wir auf die Reperatur unseres Mobils gewartet hatten, war weniger gut, als Pension für 50 Euro die Nacht hätte ich es O.K. gefunden, für 250 Euro war es einfach für das Gebotene zu teuer.
Für Hotelgäste beginnt die Nordlichtjagd mit Fahrerei. Raus aus der Stadt und geguckt, wo kein künstliches Licht mehr stört. Gästehäuser in landschaftlich schöner Lage, wie der Friisgarden in Ramberg, bieten auf Nordlichtinteressierte zugeschnittenes Wochenprogramm mit Halbpension an.
UND das Essen ist ein enorm wichtiger Faktor! Es gibt keine nennenswerte Auswahl an Restaurants, die auch im Winter geöffnet sind. Nun, auch im Sommer ist das Angebot noch sehr überschaubar im Vergleich zu belebteren Regionen. Aber, und das ist das Hauptargument für eine Unterkunft mit Verpflegung: im Winter ist es kalt! Klare Ansage, was? Die Nordlichtfotografie ist eine sehr anstrengende Unternehmung. Mit Fotogepäck stapft man durch hohen Schnee, setzt sich kaltem Wind aus, wartet teilweise stundenlang mitten in der Nacht. Das kostet Kalorien. Ich schaffte es bei unserem langen Winteraufenthalt nicht, genügend Nahrung in mich hinein zu stopfen. Ich verlor massiv an Gewicht und war hinterher rappeldürr! Viel zu dünn! Jetzt denke nicht: gut, ich brauch eh eine Diät :-) Schaufel rein, was geht, du brauchst es.
4. Couchsurfing
Das ist die unter jüngeren Alleinreisenden eine beliebte Methode. Im Internet findet man die entsprechenden Seiten, allgemeine Infos gibt es unter Couchsurfing.de. Wir haben bisher keine Erfahrung mit Couchsurfing gemacht, deswegen fragten wir Timo der das Blog „Bruder Leichtfuß“ betreibt. Er war erst im Oktober auf den Vesterålen als Couchsurfer unterwegs.
Couchsurfing gehört für mich zu den schönsten Dingen, die man auf Reisen überhaupt tun kann!
Text & Fotos von Timo Peters, Bruder Leichtfuß
Ihr kennt das Prinzip nicht? Dann wird es sich für euch vielleicht erst einmal komisch anhören: Menschen stellen Reisenden, die in ihrer Gegend unterwegs sind, Schlafplätze in ihrer Wohnung zur Verfügung, und zwar umsonst, ohne jede verpflichtende Gegenleistung, und ohne sich vorher jemals getroffen zu haben.
Surfer lernen ihre Hosts nur online kennen, Vertrauen wird durch ein öffentliches Bewertungssystem hergestellt: Nachdem eine Couch gesurft wurde, bewerten sich Surfer und Host gegenseitig und die Bewertungen sind öffentlich für jedes Couchsurfing-Mitglied zu sehen. Das war’s, und es funktioniert.
Ich bin auf meinen Reisen schon oft bei Couchsurfern untergekommen, und habe ähnlich vielen Surfern den Platz auf meiner Couch in Hamburg überlassen – und habe bislang ausschließlich unglaublich tolle Erfahrungen gemacht. Als Host genieße ich es, mir mit den Reisenden ein bisschen Reiseatmosphäre zu mir nach Hause zu holen – plötzlich stoßen spannende Menschen, die oft gerade echte Abenteuer erleben, in meinen Alltag.
Außerdem bringen Surfer immer irgendeine Art von „Gegenleistung“: Oft kochen sie ein typisches Gericht aus der Heimat für mich, meistens haben sie spannende Geschichten auf Lager und immer sind sie eines: tierisch dankbar für meine Gastfreundschaft.
Wenn ich die Couchs der Welt besurfe, beeindruckt mich immer wieder die Gastfreundschaft und das Vertrauen, die Couchsurfer fremden Menschen entgegen bringen. Ich habe schon oft nach wenigen Minuten einen eigenen Wohnungsschlüssel in die Hand gedrückt bekommen, viele Partys erlebt und Orte gesehen, auf die ich als Tourist vom Hostel aus niemals gestoßen wäre. Dazu gibt es Stadtführungen aus allererster Hand und die besten Tipps, was ich in meinem Reiseland nicht verpassen darf.
Genauso ging es mir auch, als ich kürzlich eine Couch in Stokmarknes auf den Vesterålen in Nord-Norwegen surfen durfte. Zunächst bekam ich nicht nur eine Couch, sondern sogar mein eigenes Zimmer. Wie so oft verstand ich mich mit der jungen Familie, die mich in ihr Zuhause einlud, auf Anhieb spitzenmäßig – kaum hatte ich erzählt, dass ich gerne mal die Nordlichter sehen würde, boten David und Linda mir ihre Polarcampingausrüstung an, um auch jetzt im Winter campen gehen zu können. Obendrauf gab es ihr Auto – schließlich müsse ich ja auch an den perfekten Ort gelangen und das Bussystem auf den Vesterålen sei nicht wirklich gut.
Zwei Tage lang war ich also mit dem Auto meiner Hosts auf den Vesterålen unterwegs, habe in ihrem Zelt übernachtet und in ihrem Schlafsack geschlafen – da kannten wir uns gerade mal 24 Stunden! Als Krönung meines Vesterålen-Trips gab es am letzen Tag noch eine Inselrundfahrt zu Davids Lieblingsplätzen – inklusive seinem Lieblingsstrand Taen, den ich sonst niemals entdeckt hätte.
Fast jede meiner Couchsurfing-Erfahrungen hinterließ bei mir ein fast euphorisches Gefühl: Die Menschen sind gut! Ich freue mich riesig darauf, wenn David und Linda mich irgendwann in Hamburg besuchen kommen – sie bekommen dann auf jeden Fall das volle Couchsurfing-Programm von mir!
So wird es beim Couchsurfing fast zur Nebensache, was gerade in teueren Ländern wie Norwegen dennoch eine große Hilfe für Low-Budget-Reisende ist: Eine Übernachtung „bezahle“ ich meist mit einem Bauernfrühstück nach Omas Art. Auch, wenn meinen Hosts meist auch ein einfaches Lächeln und ein „Dankeschön!“ reichen würde.
Wir selbst sind schon seit Jahren Mitglieder bei Servas, was so ähnlich wie Couchsurfing ist. Allerdings muss man da zuerst zu einem Interview und die Gastgeberlisten gibt es als gedruckte Hefte. Es war schwierig Gastgeber zu finden, die fünf Reisende auf einmal beherbergen können. Deswegen machen wir es nicht mehr. Trotzallem erlebten wir ähnlich herzliche Gastfreundschaft wie Timo und wir werden diese Reiseart in Zukunft garantiert nicht aus den Augen verlieren.
5. Woofing
Über das Woofen hatten wir bereits ausführlich geschrieben, als wir diese Reiseart eher durch Zufall und unfreiwillig auf Elenas Leuchtturminsel ausprobieren durften. Das war der absolute Höhepunkt unserer letzten Reise! Ein ganz besonderes Erlebnis besonders für die Kinder.
Für Norwegen gibt es eine Woofing Seite im Internet: http://www.wwoofnorway.org/
6. Housesitting
Wir hatten bei unserem langen Winteraufenthalt auf das Haus einer Freundin aufgepasst. Es gibt sicher Agenturen, die Häuser vermitteln, damit haben wir leider keine Erfahrung. Diese Seite listet ein paar Häuser: http://www.sabbaticalhomes.com/Home-Exchange-Country-Norway
Hat jemand Erfahrung damit?
Du träumst davon wenigstens einmal im Leben Polarlicht zu sehen? Jetzt hast du keine Ausrede mehr! Alles ist möglich! Auf gehts!
- Die Kurzanleitung Polarlichtfotografie als PDF zum Ausdrucken gibt es kostenlos für Newsletterabonnenten
Es gibt etliche Möglichkeiten, in Norwegen zu Reisen und dabei Polarlicht zu fotografieren.
1. Mit dem Wohnmobil
Wir mögen den September als Reisemonat besonders gern, weil wir noch mit dem Wohnmobil unterwegs sein können. Damit sind wir flexibel und können dorthin fahren, wo die Landschaft und das Wetter die beste Sicht auf das Nordlicht ermöglichen.In letzten live Bericht konntet ihr ja ausführlich lesen, wie wir das machen! Deswegen gibt es hier nur ein Foto von Wohnmobil und Nordlicht.
Doch es muss nicht unbedingt ein Wohnmobil sein, Alleinreisende oder Ehepaare können auch kleinere Fahrzeuge nutzen. Und das sogar im Winter.
Lest die Erfahrungsberichte von Thomas, Rita und Lutz!
Thomas Härtrich mit dem Caddy in Nord Norwegen
Thomas Härtrich ist im Internet unter www.Norwegenfotograf.de zu finden. Er rief mich eines Tages an, weil er Fragen über das Nordlicht hatte. Seither telefonieren wir öfters mal. Auf unserer letzten Reise trafen wir uns tatsächlich in Norwegen und verbrachten ein paar Tage gemeinsam auf Litløy Fyr. Thomas reist meist allein mit seinem VW Caddy.
Gabi: Wie oft warst Du schon im Winter im Norden unterwegs? Und wie lange bist Du unterwegs?
Thomas: Im „richtigen“ Winter bisher zweimal. Um die Aurora Borealis zu fotografieren, bin ich auch gerne im September/Oktober in Nordskandinavien. Meine Touren in den Hohen Norden dauern mindestens vier Wochen, die Fahrzeiten für An- und Abreise sind nicht nur bei Eis und Schnee ziemlich lang.
Gabi: Stelle mal Dein Auto vor – das ist ja mehr als nur ein Fortbewegungsmittel. Du schläfst ja auch im Winter darin.
Thomas: Seit 2 ½ Jahren bin ich mit einem VW-Caddy unterwegs, den ich zum Ein-Mann-Mini-Wohnmobil für meine Bedürfnisse selbst ausgebaut habe: Hintere Sitzbank raus, eine Siebdruckplatte unten reingeschraubt, Bettkasten drauf, dazu Kompressor-Kühlschrank und zwei Boxen für Ausguss und Wasser/Abwasser. Im Internet gibt es verschiedene Ausbauanleitungen.
Der Hochdachkombi-PKW ist zum Übernachten im Winter nur eine Notlösung und man muss schon ein bisschen verrückt sein, dies zu tun. In so einem Auto kann es trotz Standheizung schnell richtig ungemütlich werden – man kann ja nicht ständig fahren oder im Daunenschlafsack liegen.
Gabi: Wie machst Du das mit der Verpflegung und dem Waschen, Toilette?
Thomas: Einen Teil meiner Verpflegung nehme ich von Deutschland aus mit, wie die „richtigen“ Wohnmobile. Brot, Milch, Vitamine usw. kaufe ich selbstverständlich frisch.
Bei Nächten im Auto bleibt es bei einer „Katzenwäsche“, die tägliche Toilette finde ich auf Rastplätzen, auf einer Fähre oder im Einkaufscenter. Zwischenübernachtungen zum Duschen, Durchwärmen oder zum Sachen trocknen sind unumgänglich. Ich besuche Freunde, nutze den geheizten Aufenthaltsraum eines Campingplatzes, miete eine Hütte… Besonders schön ist es, eine Teilstrecke auf der Hurtigruten zu fahren.
Gabi: Was sind die größten Vorteile dieser Reiseart für Dich als Fotograf?
Thomas: Ich bin flexibel und völlig unabhängig, kann immer dorthin fahren, wo ich fotografieren möchte. In den hellen Stunden suche ich die geeignete Location für eine Nordlichtnacht, und ich kann auch weit fahren, um wolkenfreien Himmel zu finden. Oft schneit es in den Küstengebieten westlich der Gebirge, während es dahinter in Schweden kalt und klar ist. Von einem Hotel aus auf Nordlichtjagd zu gehen, kann ich mir nicht vorstellen.
Lutz und Rita Mager berichten von ihren Winter-Erfahrungen mit dem VW Campingbus
Wir haben in der Mehrzahl der Nächte in unserem California-Camper (Cali) geschlafen. Bis zu – 2°C Außentemperatur haben wir ohne durchlaufende Heizung geschlafen – zum Zudecken hatten wir unsere Federbetten dabei. Als Unterlage diente ein sogenanntes Unterbett. Zur Isolation des Innenraums hat meine Frau Alufolien (wie sie im Sommer auf die Frontscheibe gegen Sonneneinstrahlung gelegt werden) auf die serienmäßigen Gardinen unseres Calis genäht.
Unsere kälteste Nacht im VW war bei -16° C Außentemperatur. In dieser Nacht ist die Luftheizung auf Stufe 1 durchgelaufen. Da ich kurz vorher erst getankt hatte, konnte ich den Dieselverbrauch für diese 12 Stunden Heizphase recht gut errechnen und bin auf ca. 4 Liter gekommen.
Bei der An- und Abreise in den „Hohen Norden“ haben wir auch öfters in Motels übernachtet, dass ist relativ preiswert und unkompliziert. Wenn wir im VW übernachten nehmen wir gerne die Annehmlichkeiten (Toilette,Waschraum) auf den großen Rast- bzw. Parkplätzen in Anspruch. Vielen Leuten graut ja vor den großen Entfernungen und langen Fahrzeiten in Skandinavien, aber die Straßen sind auch im Winter in einem recht guten Zustand. Wir haben jetzt 2mal eine „Blitzabreise“ von den Lofoten gehabt. Wir sind um die Mittagszeit auf den Lofoten gestartet und waren am nächsten Abend südlich von Oslo.
Wir haben lange überlegt ob wir wieder Spikesreifen leihen sollen, sind nun aber ohne Spikes, aber mit fast neuen Winterreifen gefahren – und hatten nie Probleme. Es war mitunter sauglatt aber wir sind Berge mit 11% sehr gut hinauf und auch wieder herunter gekommen. Wichtig ist vor allem, dass man genug Abstand zum Vordermann hält und vor der Kurve bremst. Bergab fährt man eben mit kleinem Gang. Falls man aber am Berg mal anfahren muss, sollte man ein Säckchen Splitt dabei haben und für schwierige Fälle Schneeketten (haben wir beides nie gebraucht).
Nachdem ich in Särna in den Straßengraben gerutscht war, habe ich mir eine ordentliche Schneeschaufel zugelegt und die habe ich oft gebraucht, um meinen Parkplatz an den Campinghütten freizuschaufeln.
Auf den Lofoten hatten wir uns in einer Hütte auf dem Campingplatz in eingemietet. Die für max. 4 Personen geeignete Hütte kostete ca. 70 € pro Nacht.
Die Kurzanleitung Polarlicht-Fotografie als PDF zum Ausdrucken gibt es kostenlos für Newsletterabonnenten
Das Buch: Dein Weg zum Nordlichtfoto
Foto der Woche – Während der kurzen Wintertage steht die Sonne in Schweden auch Mittags schräg. Wir stapften an einem sonnigen, aber eiskalten Tag in kniehohem Pulverschnee durch den Wald und versuchten das flirrende Licht und die hohen Kontraste mit der Kamera einzufangen.
An einer winzigen Lichtung beschien die Sonne die Baumstämme und brachte so mehr Farbe ins Bild. Während der Belichtung bewegten wir die Kamera auf und ab, das dämpft die Kontraste und gibt dem Wald einen impressionistischen Touch.
Das ausgewählte Bild drückt das Gefühl von Stille und Winterlicht am Besten aus.
Seiten
Du willst Polarlichter sehen und auch fotografieren? Wir beschreiben im ausführlichen Tutorial alles, was du über eine Reise zu den Polarlichtern in Nord Norwegen wissen musst. Außerdem gibt es eine umfassende Anleitung zur Fotografie der Polarlichter.