Rubjerg Knude – der Leuchtturm in der Wanderdüne
In Kiel fanden wir einen günstigen Stellplatz in Sichtweite des Leuchtturms Bülk. Wir zahlten zwei Euro für die Nacht. Welche Überraschung, dass es auch mal günstig geht! Das klare Wasser dümpelte am Strand. Wir liefen den Kieselstrand entlang, machten Fotos vom Leuchtturm und schwubs war der Abend schon vorbei.
Zum dänischen Leuchtturm Rubjerg Knude
Morgens stand eine große Pfütze unter dem Wasserablass – also doch noch ein Problem. Der Hahn, mit dem wir das Frischwasser auslaufen lassen können, ist defekt. Mal schauen, ob wir das noch repariert bekommen. Gegen 9:00 Uhr fuhren wir weiter Richtung Norden. Einen Campingausstatter fanden wir unterwegs nicht, also werden wir impovisieren müssen.
Die Strecke durch Dänemark war sehr angenehm zu fahren, wenig Verkehr, glatte Strassen, kaum Kurven. Wir fuhren direkt zum Rubjerg Knude Leuchtturm. Vor zwei Jahren konnten wir die Düne mit dem Leuchtturm in der Mitte wegen Sturm nicht erwandern. Heute schien die Sonne, es war fast windstill. Ich lief sofort zur Düne, die Jungs begleiteten mich. Unglaublich viele Touristen tummelten sich auf der hohen Düne – es sah aus wie ein Ameisenhaufen. Uns gefiel der Leuchtturm natürlich sofort. Vor Jahren hatte ich mal Fotos davon gesehen und wollte den eigenartigen Turm schon seit langem fotografieren. JETZT war es endlich soweit.
Nach ein paar Stunden aßen wir im Mobil zu Abend und zogen danach direkt wieder los, diesmal mit der ganzen Familie. Esra hatte die GoPro dabei und rannte wie der Wind die hohen Dünen runter. Wortgefechte mit Amy und Noah endeten in einer Sandschlacht – leider lassen sich selbst fast 19 jährige noch dazu verleiten. Amy fühlte sich danach unangehm sandig und schlich mit Noah etwas früher zum Mobil zurück.
Esra bekam die Rechnung für seine Frechheit direkt, er überschlug sich nämlich beim lustigen Sanddünenrennen, und ausgerechtet da hatte er die Kamera nicht angestellt. Aber danach rieselte tagelang Sand aus seinen Ohren.
Die Wolken verhinderten einen schönen Sonnenuntergang, das abendliche Fotolicht blieb aus. Ich erzählte mit deutschen Touristen, und lieh einem dänischen Touristen mein Stativ, als es bereits zu dunkel wurde. Gerade als ich gehen wollte, schaltete sich die Leuchtturmbeleuchtung an.
Fotografisches Glück
Ich war immer noch im T-Shirt, seit Stunden war es schon viel zu kalt dafür. Trotzdem fotografierte und erzählte ich weiter. Glück durchströmte meinen kalten Körper. Das Meer lag tief unter mir – das Wasser glich eher so einer Landschaft, wie man sie auf Eisenbahnmodellen findet. Spielzeugwellen soweit das Auge reicht. Der Sand war weich und rieselte wie Wasser durch die Finger. Die vielen Menschen taten sich schwer, hier Spuren zu hinterlassen. Erst als es dunkel war, lief auch ich den relativ weiten Weg zum Mobil zurück.
Meine Knie schlotterten vom langen Laufen im weichen Sand. Seit Stunden war ich nicht geradeaus oder ebenerdig gelaufen – es ging immer steil nach oben oder unten oder eben schräg am Hang entlang. Ich schrieb gar nichts auf, war noch nicht im Reise-Journalistenmodus.
Natur-Fotografie macht glücklich – dazu gibt’s ein ganzes Buch von mir!
Morgens war es trüb, es nieselte leicht, alles lag grau in grau vor uns. Der Blick aus dem Fenster lies mich in die Kissen zurück sinken. Ich schlief noch ein Stündchen. Die Wolken zogen sich mehr und mehr zu. Der Nieselregen ging in Regen über, es blieb den ganzen Tag nass.
In Hjoering kauften wir kleine Lämpchen für den Schlüsselbund, und fuhren danach im strömenden Regen nach Skagen. Der Parkplatz zum Leuchtturm war mit einer Schranke verschlossen, schade! Diesen Leuchtturm wollte ich gerne noch einmal im guten Licht fotografieren. Nun – das Wetter machte mir sowieso einen Strich durch die Rechnung.
Der Leuchtturm von Hirtshals
So machten wir uns auf zum Leuchtturm von Hirtshals und parkten vor dem Leuchtturm auf dem großen Parkplatz. Den Leuchtturm mag ich auch besonders gern, warum weiß ich gar nicht wirklich.
Doch das Wetter wurde noch schlechter, es stürmte und schüttete. Der Tag verging trotzdem extrem schnell. Trotzdem schrieb ich wieder keinen Bericht. Mit Noah zusammen lief ich sogar im Regen den Strand entlang. Selbst das war traumhaft. Der Geruch nach Meer, modernder Tang am Strand, Felsen und Wellen. Und glücklicherweise sehr wenig Müll! Der Dreck, der an den Stränden der einsamen schottischen Inseln gelegen hatte, ist mir noch immer im Gedächtnis.
Mit Esra hatte ich übrigens auf dem Campingplatz die Preise angesehen. Der Platz liegt nämlich am Fuß des Leuchtturms und direkt am Strand, somit endlich einmal ein idealer Fotografencampinglatz. Doch die Preise ließen uns erstmal Abstand nehmen. Es wird wie oft der Fall pro Person abgerechnet. Wir hätten also 81 DKR pro Person bezahlt. Dann noch mal 35 Kronen für Strom, ich glaube auch nochmal 30 Kronen für das Mobil, 5 Kronen pro Dusche und da wir eine Campingkarte brauchen würden nochmal 110 Kronen für die Karte. Hm, nicht lohnenswert, wenn man auf der Durchreise ist. Vielleicht wären die Wochenpreise günstiger gewesen?