Es sollte wärmer werden und der Wind etwas nachlassen, beides taf nicht zu. Es war weiterhin saukalt, der Wind war zwar nicht wirklich stark aber bissig. Wir dachten, dass ein solcher Tag sehr Stadtgeeignet sei. Da können wir uns zwischendrin in warmen Läden aufwärmen. So fuhren wir ca. 80 km nach Esbjerg. Die Stadt ist relativ groß und trotzdem übersichtlich. Ohne Mühen fanden wir einen kostenlosen Parkplatz und schlenderten im Wind, der nun durch die Gassen kanalisiert sogar noch kräftiger wehte, zur längsten Fußgängerzone Dänemarks – obwohl ich das kaum glauben kann. So lang war sie nun doch nicht. Aber, so steht es in unserem Buch. Wir hatten daheim angefangen die Serie „The Macahans“ anzuschauen. Seltsamerweise gibt es die nur in Dänemark und sie ist aus diesem Grund in Deutschland sehr teuer. Aber Amazon sei Dank, man kann sie trotz allem bestellen. Uns fehlen noch zwei Folgen und die wollten wir suchen, vielleicht sogar etwas billiger? Wir hatten Glück, es gab zwar nur wenige, genau gesagt einen DVD Laden, aber der hatte genau die Folgen, die wir noch suchten und sogar ein ganzes Stück günstiger. Die Serie ist wirklich sehr empfehlenswert.
Die Stadt sah gemütlich aus, die Häuser alle liebevoll gepflegt und sogar fotogen. Etwas außerhalb sahen wir die Monumentalfiguren, wie sie über die eisige See schauten. Natürlich stoppten wir da und fotografierten die vier weißen Männer. Ich war ohne Mütze und Handschuhe rausgelaufen, bereute es sehr schnell. Nach nur wenigen Minuten konnte ich tatsächlich den Auslöser der Kamera nicht mehr bedienen.
Zu viel Salz auf den Straßen
Es ist soviel Salz auf den Straßen, dass das ganze Auto noch weisser ist als sonst. Die Scheiben nämlich auch und das stört, wenn es draußen sehr hell ist. In der Tankstelle strand so ein Eimer mit Waschzeugs, ich versuchte mein Glück. In Schweden und Norwegen hatten wir auch immer die Scheiben geputzt und nie Probleme dabei gehabt. Hier jedoch gefror alles direkt auf den Scheiben, so schnell konnte ich nicht abziehen. Hmmm, jetzt sah ich noch weniger, vor allem im Rückspiegel. Gunter versuchte dann mit dem puren Scheibenwaschmittel, welches wir vor ein paar Tagen einfüllten. Doch dieses gefror auch ohne große Verzögerung und es ist bis minus 15° nutzbar. Anscheinend gefällt den Scheiben der Wind auch nicht??
Blåvand Fyr und Eis am Strand
Wir fuhren danach zum Leuchtturm bei Blåvand. Leider war das Licht etwas trüb, die Sonne kam nur spärlich durch die Wolken hindurch. Wir machten erst ein paar Aufnahmen vom Leuchtturm und liefen dann an den Strand. Das Eis welches sich auftürmte, die vielen Möwen und die Wellen zogen mich magisch in den Bann. Ich war mir nicht sicher, ob das Eis uns tragen würde, doch Amy und ich trauten uns so nach und nach immer weiter nach vorne. Wir waren neugierig, was die zahlreichen Möwen dort machten.
Vor uns schwabberte die Eisbrühe auf und ab und die Möwen flogen dicht darüber und versenkten immer wieder die Köpfe dort hinein. Uns lief beim Anblick schon ein Eisschauer über den Rücken. Im starken Wind am Strand war es uns schon kalt genug und wir waren trocken. Mich faszinierte es, dass die Nordsee hier zugefroren war, das Eis türmte sich zu wunderschönen Formationen auf. Doch sah das Licht leider traurig aus, die Bewölkung lies für den Abend auch nicht auf einen spektakulären Sonnenuntergang hoffen. Wir hatten gestern die Küste vor unserer Haustür nicht auf Eis untersucht, ob es etwas weiter im Norden auch schon zugefroren wäre? Wir hofften es, wurden auf dem Rückweg jedoch enttäuscht. Bei „uns“ rollen die Wellen noch eisfrei zum Strand und auch das Eis, welches vor ein paar Tagen noch genial fotogen im Rinköping Fjord lag, war weg.
Untwerwegs besorgten wir noch Holz und Gurken. Zum Abendessen gab es dann Lachs und Reis, wir schauten einen schwedischen Film als Kontrast zu Hollywood von gestern abend.