Jetzt war der Tag gekommen! Wir fuhren zum dritten Mal in diesen Wald, die Straße war freigeräumt, und es regnete nicht! Das Naturum, ein informatives Naturzentrum mit zahlreichen Ausstellungspavillons, war geöffnet. Maria, die freundliche Mitarbeiterin erzählte uns vom Zweck des Zentrums. Letzten Sommer hätte das Zentrum einen Besucherrekord verzeichnet. Mehr als 70.000 Menschen kamen in den Wald und zum Zentrum. Dieses Jahr war es nicht ganz so voll, denn es war zu heiß gewesen, die Leute blieben lieber faul am Strand liegen. Das Zentrum ist von Donnerstag bis Sonntag geöffnet. Auf Anfrage hätten wir an einer geführten Tour teilnehmen können, leider erfuhren wir das zu spät.
Entlang der westlichen Küste
Diesmal liefen wir an der westlichen Küste entlang durch den Kiefernwald, fotografierten die knorrigen Bäume am Waldrand und trafen auf das Bootswrack des Schoners Swiks, welches hier im Jahr 1928 gestrandet war. Dunkel und abweisend lag es unter grauem Himmel auf dem Strand. Von Norden kamen fette Wolken herangerollt, und schon fing es wieder an, zu regnen. Das Wrack bot sich zum Glück als Unterstand an, wir rückten im Schiffsbauch auf dem geteerten, tiefschwarzen Holz zusammen und warteten den Schauer von sicherer Warte aus ab.
Uralte Eiche im Kiefernwald
Mitten im Kiefernwald stehen etwa 30 mächtige Eichen. Sie dienten früher den Seefahrern als Orientierung. Die knorrige Trolleiche ist mit 900 Jahren eine der ältesten noch lebenden Eichen Ölands. Ehrführchtig standen wir unter dem greisen Patriarchen. Was der wohl alles schon gesehen hätte, hätte er Augen? Wir nutzten die Eiche für eines unserer seltenen Familienfotos.
Die Sonne kam jetzt hinter den Wolken hervor. Perfekt ausgeleuchtet sah die Swiks viel besser aus, da die grauen Regenwolken noch theatralisch und drohend am Himmel hingen.
Ohne weitere Regengüsse kamen wir wieder zum Womo zurück, froh über dieses Erlebnis.
Entlang der Westküste Ölands gen Süden
Im Sonnenschein fuhren wir die enge Straße entlang der Küste nach Süden. Wir waren bei unserer ersten Tour versehentlich an den berühmten Raukaren vorbeigefahren. Jetzt wollten wir sie sehen und natürlich auch fotografieren. Im Byrum liegt an der Strandseite ein weitläufiger Parkplatz. Jetzt in der Nebensaison kann man den auch übersehen, wenn kein Auto drauf steht. Wir parkten und Gunter kochte was Leckeres, während ich mit Noah schon mal die Küste erkundete. Ich war erstaunt, wie groß diese Kalksteingebilde sind. Wir kletterten zwischen den etwa120 Raukarenfelsen hindurch und verschwanden fast in diesem Labyrinth. Fette Wolken verzierten nun den Himmel, die Sonne schien ab und an drunter durch.
Nach ein paar Stunden fuhren wir weiter entlang der Küste. Wir hatten geplant, im Hafen von Sandvik zu übernachten, doch die Fahrt dauerte wegen der Fotostopps länger. Es wurde schon fast dunkel, als wir die Windmühle bei Jordhamn erreichten, ein ebener Parkplatz lag direkt daneben. Ideal! Hier schlafen wir heute. Die Nacht war unglaublich ruhig und tiefschwarz.