Live-Reisebericht
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Wir waren wieder den ganzen Tag auf den Beinen gewesen. Die Landschaft, das Licht, die Menschen – das ist alles so interessant und schön, dass wir – nun, besonders ich – tagsüber nicht ruhen können. Doch manchmal wäre das sinnvoll, denn Nordlichtnächte können lang werden. Wir erreichten Lødingen erst nach 21:00 Uhr und stiegen aus, da begrüßte uns das endrucksvollste Nordlicht auf dieser Reise. Rote, violette und grüne Strahlen wirbelten über den gesamten Himmel. Die Kids rannten zum Strand und freuten sich wie Schneekönige.
Nordlicht Fotografie 1 – sei immer bereit!
Die Ausrüstung war nicht griffbereit, ärger! Es war kalt geworden, der Wind pfiff von Norden herien, ohne Jacke ging es im Freien nicht mehr. Die letzten Wochen hatten wir es nachts noch im T-Shirt ausgehalten. Wenn fünf Leute im Mobil gleichzeitig anfangen, nach ihren Jacken, Kameras und Stativen zu suchen, wird es schnell chaotisch.
Wir schafften es schließlich, und konnten warm angezogen das grandiose Himmelsfeuer genießen und fotografieren. So schnell, wie das Nordlicht aufgetaucht war, war es auch schon wieder verschwunden. Uff, da heißt es immer bereit sein.
Nordlicht Fotografie 2 – pass immer gut auf, wo du hintrittst
In der Nordlichtpause suchten wir nach einem geeigneten Ort für die nächste Nordlichtwelle. Leider sind grasbewachsene Felsen ziemlich heimtückisch. Ich trat auf einen vermeintlich sicheren Stein, doch da war nichts, außer ein tiefes Loch. Wie in Zeitlupe kippte ich und fiel den Hang hinunter. Seltsamerweise dauerte der freie Fall eine gefühlte Unendlichkeit. Ich machte mich locker, bloss keine Angst haben, leicht fallen. Ich kenne das leider, fällt man verkrampft, bricht man sich leicht was.
Da lag ich nun, kopfüber im weichen Moos wie ein hilfloser Käfer, die Kamera über der Schulter, das Stativ in der Hand und den Rucksack auf dem Rücken. Ich blieb erst mal liegen, analysierte meine Knochen, dann die Ausrüstung.
Glücklicherweise bin ich auf keinem der überall herumliegenden spitzen Steine gelandet, geprellt habe ich mich aber heftig an einigen Stellen. Die Ausrüstung war auch noch ok! Glück gehabt.
Nordlicht Fotografie 3 – vergiss das Genießen nicht!
Ich hatte jedoch keine Zeit für Schmerz, die Nordlichtshow ging direkt weiter. Wir fotografierten am Strand, liefen hinauf zum kleinen Leuchtturm. Wieder wurde das grüne Leuchten extrem hell, der strahlende Bogen erstreckte sich über den gesamten Himmel. Zwei nach Diesel stinkende, brummende Schiffe fuhren uns quer durchs Bild. Die Show war vom Feinsten! Das war eine der besonders spektakulären Nordlichtaufführungen mit Aktivität in fast allen Himmelsrichtungen. Und auch der Mond hing halbfett am Himmel und gab den wenigen Wölkchen und der Landschaft etwas Licht.
Wir fingen im kalten Wind an zu frieren, die Flut kam, umspülte die Stativbeine und vertrieb uns schließlich vom Strand. Es war inzwischen 2:00 Uhr und die Prellungen meldeten sich deutlich. Ich legte mich zum Ausruhen hin und stellte sicherheitshalber den Wecker, nur um nichts zu verpassen. Draußen blieb es ruhig, oder ich merkte es nicht, völlig erschöpft schlief ich durch bis die Morgensonne mich weckte.
Grüner Himmel, blaue Flecken – diesen Abend werde ich die nächsten Tage sicher bei jeder Bewegung zu spüren bekommen. Und aufgrund der Fotos auch nie vergessen!
PS – Ich kann die Fotografien unterwegs am Notebook nicht wirklich exakt beurteilen. Die RAW-Dateien konvertiere ich nur aus Lightroom und poste sie im Blog für Euch. Nach dem Motto nicht perfekt dafür direkt!
Das Gleiche gilt natürlich auch für die Tipp- und Rechtschreibfehler. Verzeiht!
PPS – Wir würden uns sehr freuen, wenn Ihr die Share Buttons in jedem Artikel nutzt. Jeder Leser und jeder Kommetar ist wichtig als Antrieb für uns :-) Sozusagen „Diesel“ für’s Blog :-)