Wildes Wetter an der Cote Sauvage, wir genießen tagsüber den Sturm und die Wolken
Felsbogen unter den Wolken, Cote Sauvage
Sturm auf dem Wasser, Cote Sauvage
Eigentlich wollen wir nach dem Besuch der Ile de Hoedic weiter die Küste entlang nach Westen. Eine Nacht bleiben wir auf der Halbinsel, es lohnt nicht, spätnachmittags nach der Fährankunft loszufahren.
Endlich kommen die Wolken
Abends zeichnet sich das Ende der wolkenlosen Wetterperiode ab. Dicke Nebelbänke über dem Meer und Wolken über dem Festland künden von einem Wetterwechsel.
Am nächsten Morgen schauen wir frühmorgens begeistert aus dem Fenster: Wolken! Nichts wie runter vom Stellplatz und zu unseren Lieblingsstränden an der Cote Sauvage. Unseren Entschluss, bis Mittag zu bleiben und dann zu fahren, verschieben wir erst auf den Nachmittag und schließlich auf den nächsten Morgen. Das Wetter ist einfach zu fantastisch. Man ist ja frei und flexibel. Wir bleiben die Nacht einfach auf dem Parkplatz auf der Straße an der Küste.
Abendstimmung und wildes Wetter an der Cote Sauvage
Da kommt Regen und Hagel, Cote Sauvage
Blick über den Strand, Cote Sauvage
Tanzende Wellen, Cote Sauvage
Blick über den Strand, Cote Sauvage
Langzeitaufnahme, Cote Sauvage
Bei Ebbe am Strand, Cote Sauvage
Bei der nun wirklich letzten Fotosession auf der Quiberon-Halbinsel stecken wir unsere Nasen in die vielen Felseinschnitte und Grotten der Küstenklippen. Die Ebbe macht es möglich. Gabi traut sich erst nicht in die Grotten, zu düster und bedrohlich wirken die dunklen Felsenmassen, und das Meer kommt auch schon wieder näher. Sie gibt sich einen Ruck und siehe da, es geht doch. Nach Mittag schaffen wir es endlich, dieser Gegend zu entkommen. Unser Ziel ist Doelan, ein kleines Dorf an einer Flussmündung südwestlich von Pont-Aven. Doelan hat zwei Leuchttürme, zwei Gründe für uns, dort hinzufahren. (Davon berichten wir mehr morgen…)
Meerohr
Gunter im Eingang der Höhle
Die Höhle war gewaltig
See stern
Inmitten der Felsen, Suchbild: wo ist Gunter?
Dolmens Mane-Kerioned
Dolmens de Mane-Kerioned
Bevor wir aber richtig wegkommen, bleiben wir nach wenigen Kilometern auf der Ausfallstraße an den Dolmen von Mane Kerioned (auf deutsch: Haus der Zwerge) hängen. Hier hatten wir vor Jahren einen kurzen Stopp eingelegt, dieses Mal wollen wir die Hünengräber genauer unter die Lupe nehmen. In das oberirdische Hünengrab zu steigen, ist keine große Sache. Nebenan führen Treppenstufen in ein unterirdisches Grab. Muffige Kälte schlägt uns entgegen, es ist drinnen stockfinster, und uns beschleicht ein Gefühl, dass die vorzeitlichen Seelen der hier begrabenen uns missbilligend beäugen.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2019/04/sauvage-6.jpg613920Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2019-04-15 17:33:242023-01-10 21:38:37Wind an der Cote Sauvage und der Dolmen Mane-Kerioned, Bretagne
Nach zwei Tagen Stadt und Fluß in Dinan sehnen wir uns nach Meer und etwas mehr Wärme. Wir fahren quer durch die Bretagne in den Süden zur wilden Küste, der Cote Sauvage, wo wir auf Wellen hoffen. Von hier aus möchten wir Inseln besuchen.
Dinan nach Quiberon
Die empfindlich kalten Nächte vermindern doch den Spaß an unserer Tour. Auf der nächsten Reise werden wir mehr Gas zum heizen mitnehmen. Nach zwei Tagen Stadt wollen wir wieder ans Meer. Sonne und wolkenloser Himmel sind vorhergesagt, kein Wetter für die wilde Nordbretagne. Vielleicht ist es ja im Süden wärmer?
Als ersten Anlaufpunkt wählen wir die Halbinsel Quiberon, da kennen wir uns aus, da können wir auf dem Stellplatz an der Cote Sauvage stehen, Wasser fassen, und wir können uns über die Fährverbindungen zu den kleinen Inseln Houat und Hoëdic schlaumachen.
Die Fahrt in die Südbretagne verläuft ereignislos, bis auf das ständige Klappern im Heck unseres Mobils. Der Sache müssen wir bald auf den Grund gehen, nicht dass sich was Wichtiges gelockert hat.
Der Hauptstrand in Quiberon
Strand in Quiberon
Leuchtzeichen, Quiberon
Der Wohnmobil Stellplatz in Quiberon
Der Stellplatz bei Quiberon hat sich leicht geändert, die Zufahrt ist durch einen fetten Poller blockiert. Nur durch Zahlung der Standgebühr mit Kreditkarte und PIN-Nummer ist dieser Poller dazu zu bewegen, im Boden zu versinken. Dann aber schnell reinfahren, bevor das Ding wieder hochkommt und vielleicht noch als unfreiwilliger Wagenheber dient. Früher war es hier ganz einfach, da war der Platz und zahlreiche weitere Stellmöglichkeiten entlang der Küste kostenlos. Jetzt ist dieser Stellplatz einer der ganz wenigen Park- und Übernachtungsplätze auf der Halbinsel.
Unser Mobil klappert
Bevor wir uns zum Hauptort Quiberon aufmachen, nehmen wir erst einmal unser Wohnmobil halb auseinander, um dem verdammten Scheppern auf die Schliche zu kommen. Schließlich findet Gunter den harmlosen Verursacher: Eine der absenkbaren Heckstützen, die wir fast nie benutzen, hat sich gelockert und benutzt das Fahrgestell als Resonanzkörper.
Problem gelöst und ab auf die Räder. Die Cote Sauvage der Halbinsel Quiberon erstreckt sich über mehrere Kilometer. Die Erkundung zu Fuß bedeutet sehr viel Lauferei und kostet Zeit. Als wir vor einigen Jahren mit den Kindern hier waren und keine fünf Räder mitnehmen konnten, liefen wir uns hier die Füße platt. Vor allem, wenn es nach der abendlichen Fotosession noch im Finster der Nacht vier Kilometer zum Wohnmobil sind, wirds anstrengend. Diesmal sind wir mit dem Fahrrad wesentlich schneller und flexibler, wir nutzen das gut ausgebaute Radwegenetz und auch die Straßen zum Vorankommen.
Port Maria, Quiberon
Port Maria, Quiberon
In Quiberon gibt es eine Sardinenfabrik
Ferienhwohnungen in Quiberon als Kontrast zu Dinan
Port Maria, Quiberon
Radfahren an der Cote Sauvage und nach Quiberon
Wir nutzen die neu gewonnene Reichweite und schauen uns die der Cote Sauvage gegenüberliegende Küste an. Von sauvage ist hier keine Spur. Lange Sandstrände und felsige Landzungen, die weit in das ruhig daliegende Meer hineinragen. Noch ist es relativ ruhig, aber die riesigen Hotel- und Appartementkomplexe kündigen vom gewaltigen Besucheransturm in der Hochsaison. Nicht alle dieser Anlagen sind ein Augenschmaus. In den Touristenboomjahren nach dem Krieg hat die Devise „Masse statt Klasse“ oft Vorrang vor der landestypischen Bebauung bekommen.
Der Aussichtspunkt Pointe de Conguel
Leider besuchen wir die Landspitze nur in der Mittagszeit. Schade, dass nicht mal ein kleines Wölkchen am Himmel hängt.
Pointe de Conguel, Ouiberon
Sandstrand an der Landspitze
Bei Ebbe ist es möglich Gezeitenbecken zu erkunden
Strandzaun und gleißendes Meer
Planung eines Inselbesuchs Hoedic
Unser Inselabenteuer müssen wir wohl auf einen späteren Termin verschieben. Zur Zeit passt uns einerseits das langweilige Sonnenwetter nicht, andererseits sind die Fährzeiten nicht optimal. Viel zu kurz ist die Spanne von Ankunft zu Abfahrt. Erst nächstes Wochenende fahren die Fähren später zurück.
Wir besuchen die kleinere der beiden Inseln, die Insel Hoedic ein paar Tage später.
Die Leuchttürme von Quiberon
Und die Leuchttürme der Halbinsel, die können wir mit dem Rad leichter erreichen. Der Hafenleuchtturm in Quiberon steht mitten im Ort und war mit Wohnmobil und zu Fuß schlecht zu erreichen. Der Leuchtturm steht in einer engen Gasse, da tun wir uns schwer, ein passende Perspektive zu finden. Schließlich landen wir auf der ganz anderen Seite des Ortes auf einem wenig idyllischen Parkplatz und schießen dort unser Foto, mit dem wir zufrieden sind.
Leuchtturm in Quiberon
Der Leuchtturm vom Fährhafen aus gesehen
Leuchtturm im Hafen von Haliguen, Quiberon
An den Leuchtturm des Hafens Haliguen kommen wir mit den Rädern einfach heran, keine Parkprobleme und keine Lauferei. Welch eine Wohltat. Wir kommen an den Leuchtturm nicht gut heran, weil der ganze Hafen eine große Bausstelle ist.
Leuchtturm im Hafen von Haliguen, Quiberon
Leuchtturm im Hafen von Haliguen, Quiberon
Skulptur im Hafen von Haliguen, Quiberon
Für die Inseln unbedingt eine richtig gute Sonnenbrille einpacken
Das grelle Licht am Meer quält Gabis Augen. Sie hat nicht nur Sonnenbrand auf Wangen und Nase, sondern kann durch ihre alte Sonnenbrille kaum noch was erkennen. Eine Neue muss her. Die Supermärkte haben nur Billigschrott, die Modegeschäfte nur Schnickschnack. Ein Besuch beim Optiker hat schließlich Erfolg. Gabi findet ihr Modell, nicht ganz billig, halt optikertypisch. Aber Gabi freut‘s, und den Optiker auch.
Für die Inseln steht sogar in den Prospekten, dass eine gute Sonnenbrille unbedingt nötig ist.
Port Maria am frühen Morgen
Vorsaison in Quiberon
Skulptur in Quiberon
Möwe, Quiberon
Fischer fährt aufs Meer, Quiberon
Zwei Fischer machen sich bereit
Boot im Hafen, Quiberon
Hafen und Schloss, Quiberon
Hier gibt es frischen Fisch, Quiberon
Die Cote Sauvage ist ruhig
Fotografisch ist unser Quiberon-Aufenthalt nicht ganz so ergiebig, die Cote Sauvage zeigt sich von ihrer weniger wilden Seite, das Meer wütet nicht, sondern plätschert sanft vor sich hin. Für Langzeitaufnahmen in der Dämmerung kein Hindernis, wir harren aus, bis uns die Finger vor Kälte fast abfallen, dann radeln wir durch die Dunkelheit zurück zum Stellplatz und genehmigen uns heißen Tee und Kaffe zum Auftauen.
Unser Plan geht jedenfalls auf: wir brauchen Zeit für die Live Reiseberichte. Die Cote Sauvage kennen wir bereits sehr gut. Da muss das Licht schon sehr außergewöhnlich sein, damit wir unsere früheren Fotos toppen können. Genau der Ort zum Arbeiten am Blog also.
Der Felsbogen an der Cote Sauvage, Port Blanc
Langzeitaufnahme nach Sonnenuntergang
Ablaufende Wellen an der Cote Sauvage
Ablaufende Wellen sind an der Cote Sauvage an mehreren Ständen gut möglich. Hier fallen die Strände schräg zum Meer ab und das Wasser fließt schnell wieder ab, nachdem eine Welle sich auf den Strand ausgebreitet hat. Ideale Bedingungen für Langzeitaufnahmen.
Ablaufende Wellen an der Cote Sauvage
Steilküste – den eiskalten Wind sieht man nicht
Der Sonnenuntergang
Der Felsbogen an der Cote Sauvage
Der Felsbogen an der Cote Sauvage, Port Blanc
Blick zum Aussichtspunkt Pointe de Percho, Quiberon
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2019/03/Quiberon-9442.jpg613920Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2019-03-30 15:13:102023-01-10 21:37:57Halbinsel Quiberon, zwei Häfen mit Leuchtturm, Bretagne
An dieser Stelle nocheinmal vielen Dank an all die treuen Kommentatoren! Ohne Euch und die Motivation durch die Kommentare würden wir es nicht schaffen, so fleißig am Schreiben zu bleiben! Danke!
Hier eine Statistik: wir schrieben auf der Reise mit Schwerpunkt Schottland 47 Live Blogeinträge, Ihr habt 147 Kommentare geschrieben! Klasse!
Titelbild des Kalenders „Sehnsucht nach dem Meer 2013“
Das Titelbild des Kalenders habe ich in der Bretagne, an der Cote Sauvage, an einem wahrlich wilden Tag aufgenommen.
Die fleißigste Schreiberin war Gabi M. aus dem Norden von Deutschland! Sie hat 25 Kommentare geschrieben! Gabi – Dir werden wir auf dem Weg gen Norden einen Kalender vorbeibringen!!
Esra hat per Los einen Gewinner des „Sehnsucht nach dem Meer 2013“ Kalender ermittelt! Andreas S. aus Bubenheim. Den Kalender brachte ich ihm schon vorbei.
Dieser Tag war ein ganz besonderer, denn so wild hatten wir das Meer in der Bretagne noch nie erlebt. Wir fotografierten den ganzen Tag – normalerweise nutzen wir lieber die Morgen- und Abendstunden für unsere Fotos.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2012/08/MG_8721.jpg533800Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2012-08-12 17:05:462018-12-27 20:49:39„Sehnsucht nach dem Meer 2013“
Wieder lachte die Sonne. Wir waren morgens früh unterwegs. Das Innere der Insel wurde von Bodennebel verziert. Die Kühe, die im Morgenlicht grasten gaben im Nebel wunderbare Motive her. Überall huschten Hasen über die Felder und es schien die ganze Insel wurde von Rufen der Fasan überdeckt. Nirgends sonst habe ich soviele Fasane und Rebhühner gesehen – ich hoffe, ich packe es, diese wunderschönen Vögel nochmal ordentlich aufzunehmen. Leider zieht es mich immer wieder sehr schnell ans Meer. Noah meinte, ich wäre extremst meeressüchtig, weil ich es nie länger als nötig im Land aushalte. So mußte auch Gunter ganze Überzeugungsarbeit leisten bevor ich mich auf die Nebelfotografie einliess.
Die Sonne stieg höher und der Nebel klarte so langsam auf, so fuhren wir weiter. Und zwar über löchrige, nasse Feldwege durch die Felder. Einen aufgeweckten Esel sahen wir, der uns laut, fast kreischend freudig begrüßte. Gunter hörte danach nicht mehr auf, von ihm zu reden.
Blick zum Hafen von Sauzon
Der Hafen von Sauzon lag wieder im weichen Licht. Wir suchten uns einen Weg auf der anderen Seite der Bucht und schlugen uns dort durch den Wald um einen Blick auf den Leuchtturm zu erhaschen. Wir liefen entlang der Pfade an der Küste, es roch nach Tang und Salz lag in der Luft. Nur die Vögel zwitscherten, seicht rollten kleine Wellen ans Land. So friedlich ist die Welt morgens um 7:00 Uhr.
Im Hafen konnte ich es später natürlich wieder nicht lassen und so stapfte ich durch die Matschepampe und fotografierte die Spiegelungen der Häuser und Boote. Beim Bäcker hielten wir kurz an und dann gings zum Frühstücken.
Der Hafenleuchtturm von Sauzon, Belle Ile
Der Hafenleuchtturm von Sauzon, Belle Ile
Hummereusen im Hafen von Sauzon, Belle Ile
Hummereusen im Hafen von Sauzon, Belle Ile
Sauzon, Belle Ile, Frankreich
Im Hafen von Sauzon, Belle Ile
Bunte Häuser in Sauzon, Belle Ile
Kühe im Nebel
Nach dem Essen brachen wir alle gemeinsam zum Wandern auf. Die Sonne knallte fast, wir liefen mit T-Shirts los so warm war es. Ich untersuchte die Gezeitenbecken, wollte Unterwasserfotos machen, leider waren wir etwa eine Stunde zu spät, die Flut kam schon wieder und sie schien es eilig zu haben. So liefen wir beim Pointe de Poulains entlang des Pfades und schwitzten. Den Plage Donnant erreicht man über eine Treppe, die zum Strand hin in steile Felsen übergeht. Wir kletterten hinab und von unten erschienen uns die Wellen noch imposanter und gewaltiger. Sie knallten auf die Felsen und man merkte, wie stark die Flut anstieg. Wir betracheten das Schauspiel eine ganze Weile, die Kinder auf einem sicheren Felsen sitztend, ich etwas nervös hin und her laufend, weil ich der Meinung war, dass Gunter sich etwas zu nah herantraute. Er saß auf einem Felsen, von dem er nicht hätte fliehen können, käme da eine Welle, die doch größer als erwartet wäre. Ich kenne das, vor allem, wenn die Flut steigt und bei einem so großen Koeffizienten bin ich da sehr vorsichtig. Wir hatten uns gerade an den Aufstieg gemacht, da knallte eine richtig große Wellen hinein und überspülte beide Felsen, den, auf dem die Kids gesessen hatte und auch Gunters Fels lag nun unter Wasser!
morgens im Hafen von Sauzon
elsige Treppe
Besuch beim Esel
Morgennebel
Um 16:00 Uhr sollte jemand zu unserem Haus kommen. Der Termin war schon lange vor unserer Ankunft ausgemacht, wir hatten ja sehr kurzfristig gebucht. Nun, wir wollten vorher Essen und dann gleich zum abendlichen Fotografieren aufbrechen.
Der Herr, der das Haus bewerte sollte, kam eine halbe Stunde zu früh und war dann schon weg als Sofi klingelte, um ihn zu empfangen. So bekamen wir die Chance nochmal mit Sofi zu plaudern – mit Hilfe des google translators.
Direkt danach machten wir uns auf den Weg nach Westen. Ich hätte gerne am Pointe de Poulains fotografiert, Gunter meinte nur, dort hätten wir schon oft genug fotografiert. Wir hielten dort an, aber die Wellen waren nicht mehr allzu hoch, trotz hoher Flut. Der Zugang zum Leuchtturm war überflutet. So fuhren wir zu den Aiguilles, denn die Kids hatten diese noch nicht gesehen. Ich würde so gerne da unten am Meer fotografieren, doch mehrere Leute rieten uns davon ab, zum Strand zu gehen. Hmmm, die Wellen dort unten waren perfekt, sie liefen so wunderschön ab. Die Jungs testeten den ersten Abschnitt des Pfades, mir machte es aber Angst. Viel zu steil und rutschig. So fotografierten wir von oben herab und dachten wieder an Monet, der auch hier gestanden hatte vor vielen Jahren. Monet wollte ursprünglich eine Reise durch die Bretagne machen, dann entschied er sich, nur die Belle Ile zu bereisen. Dafür hatte er 10 Tage eingeplant. Es gefiel ihm so gut, dass er mehr als 70 Tage blieb. Er malte in der Zeit 39 Bilder. Ich habe fast das Gefühl, auch, wenn ich die Zahl von 39 Bildern längst überschritten habe, dass es mir auch gefallen würde länger zu bleiben. Hätten wir da nicht den Termin in Deutschland würde ich das sogar machen. Es ist wunderbar hier auf der Insel.
Aiguilles, Port Coton
Wir liefen den Küstenpfad entlang und fotografierten, die Jungs erzählten. Als wir wieder zum Auto zurück kamen sahen wir einen jungen Fanzosen in kurzen Hosen – und es war gar nicht mehr sonderlich warm – wie er mit einer Art Surfschuhen, locker flockig diesen Pfad zum Strand hinunter lief, Stativ und Kameratasche hatte er dabei – kurz darauf lief er genauso locker flockig wieder hoch wobei er das Stativ als Stock nutzte und nur einmal etwas langamer machte, an einer Stelle die besonders steil war und etliche Meter steil nach unten abfiel. Ich stand staunend am Rand der Klippe und neidisch war ich auch. Ach, wie gerne würde ich das auch machen. Hmmm! Ich sprach ihn direkt drauf an. Er meinte, man müsse schon aufpassen, aber es wäre möglich.
Aiuguilles, Port Coton, Belle Ile
Die Sirene des Grand Phare, Belle Ile
Gunter an der Felsenküste, Belle Ile
Esra und Noah klettern über die Felsen in der Nähe von Port Coton, Belle Ile
Sonnenuntergang in der Nähe der Aiguilles, Belle Ile
Gewaltige Küste in der Nähe der Aiguilles, Belle Ile
Gewaltige Küste in der Nähe der Aiguilles, Belle Ile – das kleine Häuschen ist das Nebelhorn des Leuchtturms
Aiuguilles, Port Coton, Belle Ile – gerne wäre ich zum Strand hinunter geklettert. Ich traute mich jedoch nicht.
Den Rest des Abends behielten wir den Himmel im Blick, weil die Chancen für Nordlicht nach wie vor sehr gut waren. Der Mond geht jetzt erst gegen 22:00 Uhr auf und so standen zahlreiche Sterne am Himmel. Es war stockfinster.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2012/03/belle-7762.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2012-03-10 12:34:102023-01-26 13:53:06Wandern beim Pointe Poulains und abends am Port Coton
Falls Ihr Interesse daran habt, wie ich mich fühle, wenn ich fotografiere, dann lest den 10 seitigen Artikel „fotografische Glücksgefühle“ in der aktuellen Naturfoto.
Ich bin unglaublich glücklich, wenn ich in der Natur unterwegs bin und wenn fotografisch alles passt. Mehr möchte ich erstmal nicht verraten.
Ich freue mich aber über Deine Rückmeldung hier im Blog.
Aktuell: Jetzt habe ich ein kleines Buch über das Thema geschrieben.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2010/05/naturfoto19421.jpg400600Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2010-05-30 20:14:212020-09-26 20:07:05Artikel in der Naturfoto Juni 2010 – „Fotografische Glücksgefühle“
Nach dem nächtlichen starken Regen wunderte ich mich sehr, dass wir wieder blauen Himmel hatten. Da müssen wir natürlich sofort raus. Ich ging mit Amy und Noah schon vor zum nahen Strand. Die beiden fanden einen Bach und bauten einen großen Wall in dem sich das Wasser sammelte. Ich fotografierte Wellen, die zwar bei Ebbe nicht ganz so hoch waren, aber die schön an die Felsen knallten. Wir konnten Höhlen erkunden, die jetzt frei zugänglich waren. Hinten hingen Bojen, so fest verkeilt, dass es uns unerklärlich war, wie die da so fest reingekommen sein konnten. Gunter kam schließlich auch und wir machten uns auf den Weg Richtung Quiberon. Die Küste war wunderschön, überall sammelten die Leute Muscheln, wir aßen in einem Cafe Pommes (alles andere war viel zu teuer und wir wußten auch nicht, ob uns das Meeresgetier schmecken würde). So saßen wir in der Sonne und genossen die Aussicht.
Cote Sauvage, Bretagne, France
Cote Sauvage
Wellen an der Cote sauvage
Wellen an der Cote Sauvage
Wellen knallen an die Felsen, Cote Sauvage, Bretagne, Frankreich
Bojen eigeklemmt in den Fels
Anemone
Fadenstern
Danach erkundeten wir die zugänglichen Gezeitenbecken und fanden direkt interessante Seesterne und Seeigel, die sich Löcher in die Felsen gegraben hatten. Das hatten wir bisher noch nie gesehen. Ganz nach Quiberon liefen wir nicht, wir machten uns also langsam, immer die Küste erkundend auf den Rückweg. Im Womo aßen wir ausgiebig zu Mittag und ruhten uns aus. Ich sah die Wellen heranrollen und wollte gleich wieder los, fotografieren. Vor allem auch, weil Ruhe im Mobil unmöglich war, ein Womonachbar hatte 4 Hunde im Mobil und die jaulten und bellten was das Zeug hielt. Was nehmen die Leute auch so viele Hunde mit, wenn sie dann ohne sie wandern gehen? Gunter heulte mal mit und dann war kurz Ruhe, was zwar lustig war, aber nur hielt, bis das Gejaule wieder begann.
schaumige Wellen
Ich ging also zu Amy und Noah, die den Strand schon wieder durchwühlten. Esra und Gunter kamen nach. Die Kids hatten heute keine Lust auf eine weitere 4-5 Stunden Wanderung. Was im sehr kalten Wind auch verständlich ist. Sie wollten nach einer weiteren Stunden am Strand ins Mobil und einen Film ansehen. Das war OK mit uns, dann würden wir in Ruhe allein fotografieren gehen. Wir machten uns also wieder auf den langen Weg. Der Strand ist sicher 4 km, evtl sogar mehr, vom Womostellplatz weg. Leider! Wir liefen schnellen Schrittes auf dem teilweise unwegsamen Gelände, der Wind war eiskalt, der Fotorucksack und das Staiv sehr schwer. In der Ferne über dem Meer hingen die ersten Regenwolken und sie sahen recht fotogen aus. Als wir endlich am Strand angekommen waren knallten die Wellen noch immer. Der Sandstrand ist sehr steil, das Wasser lief also nach dem Heranrollen schnell ab. Solche Stellen mag ich, da kann man schön arbeiten. Vor allem, wenn noch Steine am Strand sind und der Himmel mit schweren, fotogenen Regenwolken zuhängt. Fototechnisch mußte ich, da ich Weitwinkelaufnahmen machte relativ nah an die Steine und Wellen heran. Das hatte zur Folge, dass ich mehr als einmal fliehen mußte vor den Wassermassen. Die lange Wanderung zurück wollte ich nur sehr ungern mit nassen Füßen antreten. Wir packten es dann noch trocken zum Mobil zurück. Die Kinder hatten doch keinen Film angesehen, weil sie ein Gerät für den Anschluß nicht gefunden hatten. Sie lagen in den Betten und lasen. Und wieder wurden wir durch die Nacht gestürmt und geregnet. So ein Lärm im Mobil. Und wieder war der ständig unterbrochene Schlaf von wilden Träumen begleitet.