Wir sind endlich unterwegs. Das Packen war diesmal schwieriger als sonst, weil wir erstmals Fahrräder dabei haben. Und wir sind zu sechst: Esra’s Freundin Anja-Melanie ist mit uns unterwegs.
Wir haben da ein paar ziemlich alte Fahrräder, die aber noch gut sind, vor allem nachdem Gunter und die Jungs sie alle gründlichst überholt hatten. Nur entdeckte Gunter beim Warten seines 23 Jahre alten Mountain Bike einen Haarriss am Lenkrohr. Wir mussten also dieses Rad noch ersetzen, leider. Also kauften wir zwei Tage vor Abfahrt noch ein gebrauchtes Mountain Bike, Reiseräder gab es gerade keine. Das Aufrüsten mit Gepäckträger und Schutzblechen dauerte auch nochmal einen Tag aber dann packten wir es mit dem Packen.
Wir fahren jetzt erstmal zu unseren Freunden nach Askö, südlich von Stockholm und machen uns Ende der Woche nach Aland auf.
Esra melkt Ziegen bei unseren Freunden in der Nähe von Halle.
Wie wir Euren Kommentaren entnahmen, wart Ihr alle schon mal an der Ostsee. Das brachte mich auf die Idee, hier eine Sammlung Eurer Lieblingsorte zu veranstalten :-)
Wir fanden natürlich auch Stellen, die uns ganz besonders inspirierten:
Prerow – Weststrand
Mein absoluter Favorit ist Prerow und dort der Weststrand. Dort würde ich sehr gerne noch viel Zeit fotografisch verbringen. Leider war das für uns zu Fuß relativ anstrengend, also denkt an ein Fahrrad. Mich berührte vor allem das Erlebnis mit den Wildschweinen. Wie schön es doch wäre, wenn Tiere keine Angst vor den Menschen hätten! Ich fühlte mich in diesem Moment enorm glücklich. Diese beeindruckende Naturlandschaft wirkte vollständig, so, wie es sein muß!
Boddenlandschaft in Prerow, Ostseeküste
Wellen am Weststrand von Prerow, Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft
Warnemünde
Trotz all dem Trubel fand ich Warnemünde ausgesprochen schön. Das Licht, vor allem gegen Abend, hatte eine ganz besonderes Qualität – der Ort bot unglaublich viele Motive, so ein Touristengewimmel bietet viele Möglichkeiten. Außerdem fand ich die Leuchttürme, Boote und Schiffe sehr fotogen.
Strandkörbe und Leuchtturm in Warnemünde, Ostseeküste
Segelboot in Warnemünde, Ostsee
Die Insel Rügen
Ja, Rügen darf natürlich auf unserer Lielingsliste nicht fehlen :-) Auf der Insel mochten wir eher die weniger bekannten Strände, vielleicht konnten wir dort unverbrauchtere Motive finden?
Wir mochten vor allem den Strand bei Altenkirchen, hatten aber auch großes Wetterglück. Nach einem trüben regnerischen Tag, erlebten wir einen fasznierenden Sonnenuntergang. Selbst als dieses Spektakel schon zu Ende war, sah die Küste noch traumhaft schön aus.
Altenkirchen, Insel Rügen, Ostsee
Und die Kreptitzer Heide!
Regenwetter und Langzeitbelichtung, Kreptitzer Heide, Insel Rügen, Ostsee
Wellen am Sandstrand, Kreptitzer Heide, Insel Rüge, Ostsee
Wir waren abends am Strand unterwegs, das Laufen war schwierig, denn der gesamte Strand lag voller großer Kieselsteine. Wir wobbelten so vor uns hin. Nachts stürmte es, das Wasser wurde zur Steilküste gedrückt, die Wellen taten ganze Arbeit. Morgens fanden wir einen Sandstrand! Wie genial ist das denn!! Was für eine Kraft in den Wellen steckt!
Kreptitzer Heide im Sonnenuntergang, Insel Rügen, Ostsee
Lubmin – dort fanden wir die Ruhe, die wir auf Rügen oder vor allem auf Usedom vergeblich gesucht hatten!
Ja, und jetzt kommt Ihr! Was sind Eure Lieblingsorte? Stellt Sie hier mal vor!
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2012/11/MG_3799.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2012-11-23 16:36:432020-02-24 12:57:00Unsere Lieblingsstrände an der Ostseeküste
Auf unserer diesjährigen Ostseetour sind uns speziell in den stark von Touristen frequentierten Gebieten einige gängige Praktiken der Stellplatzbetreiber negativ aufgefallen.
An vorderster Stelle ist der happige Aufschlag für jede Person über der Standard-Zwei-Personen-Belegung eines Wohnmobils aufzuführen. Das hat uns jetzt einige Male von moderaten 12 bis 14 Euro Grundgebühr hoch an die 30 Euro-Marke getrieben. Unsere drei Teenager sind damit ein ernstzunehmender Kostenfaktor bei dieser Abrechnungspraxis. Auch wenn Familien nicht gerade die Masse der Wohnmobilisten stellen, ist dieses Gebaren extrem familienfeindlich. Nur kann man es schwer boykottieren, da fast alle Stellplätze so kassieren. Rühmliche Ausnahmen bestätigen die Regel.
Wohnmobilstellplatz mit Aussicht, Warnemünde, Ostsee
Im Ausland wird dies unterschiedlich gehandhabt. Frankreich hat das beste Stellplatznetz. Hier bezahlt man generell wesentlich weniger oder gar nichts. Zudem gilt der Preis personenunabhängig pro Stellplatz oder Mobil. Dänemark hat ähnliche Praktiken wie Deutschland, allerdings auf Campinplätzen, Stellplätze gibt es da nicht. Auch in Großbritannien gibt es fast nur Campingplätze, die sind zwar ähnlich teuer wie hierzulande die Stellplätze, bieten dafür wesentlich mehr Platz und Comfort. Ob „überzählige“ Personen extra zahlen, oder nicht, das muß man immer vor Ort sehen.
Der zweite nervige Faktor sind die Servicegebühren für jede nur denkbare Dienstleistung. An Toilettengebühren auf Raststätten und in Städten haben wir uns inzwischen zwangsläufig gewöhnt. Auf Rügen sind sie sogar in Baumärkten und Supermärkten zu entrichten. Geld für Strom und Duschen sehe ich noch ein, aber zusätzlich zur Stellplatzgebühr extra Toilettengebühren (0,50 Euro pro Besuch!), Trinkwasserabrechnung fast per Liter, hier noch ein paar Euro für die Bord-Toilettenentsorgung, da für heißes Wasser zum Geschirrspülen, das ist definitiv Service, der in der Stellplatzgebühr enthalten sein sollte. Man läuft keine zehn Schritte, ohne über einen Münzautomaten zu stolpern. Zudem berechnen immer mehr Betreiber den Strom nach Verbrauch und verlangen dafür das zwei- bis dreifache des Tarifpreises, das zählt für uns eindeutig zur Kategorie Wucher. Leuchtendes Beispiel dafür ist der Stellplatz in Sellin. (Dort warfen wir für 1,5 Stunden mehrere Euro ein)
Ist es die Gier der Investoren und Betreiber der Stellplätze, welche die Touristen möglichst effizient und gewinnbringend schröpfen wollen? Auffällig ist schon, dass diese Preistreiberei besonders ausgeprägt an touristischen Brennpunkten wie auf Usedom, Rügen und bei Darß-Zingst zu finden ist.
Noch ein letztes Beispiel, wie tatsächliche Gebühren verschleiert werden. Auf Poel wirkt der Timmendorfer Stellplatz mit 3 Euro Stellgebühr für die Nacht wie ein seltenes Schnäppchen. Da lässt sich auch die Abwesenheit von WCs verschmerzen. Nur – der Preis gilt von 24 bis 6 Uhr. Wirklich keine Zeit, in der man normalerweise ankommt oder abreist. Also werden für den Anreiseabend und den Abreisemorgen jeweils nochmal 4 Euro Tagesgebühr fällig, was den Preis auf 11 Euro hochtreibt. Zudem kosten auch die 25 Liter Wasser einen Euro, der Strom sowieso. Wer dann noch mit dem Womo Erkundungstouren auf Poel fährt, bezahlt seine Tagesgebühren an verschiedenen Plätzen mehrfach und muss auch für den Timmendorfer Stellplatz den Tag nochmal zahlen, falls er den Platz velassen und wieder drauffahren will.
Für uns mindern solche Extragebühren und Beutelschneidereien den Erholungswert beträchtlich. Nicht die Summe der Gebühren ist störend, das sind Kleinbeträge, das dauernd zur Kasse gebeten werden lässt einem keine Ruhe. Permanent wird daran erinnert: wir wollen nur euer Geld! Es wäre angenehmer und entspannter, das alles in die Grundgebühr zu integrieren, um unbeschwert zahlungsfreien Service zu genießen, als für jeden Pups nach Kleingeld kramen zu müssen.
Wie wäre es denn, wenn man einfach eine Art „Inseleintritt“ zahlen würde? Man kann parken, wo und wie lange man will, und vielleicht sogar die Übernachtung und Kurtaxe einbeziehen. Gezahlt würde dann nur einmal beim Überqueren der Brücke – sparen würde man die Aufstellung all dieser Geldautomaten und Schilder mit Infos zu den Gebühren und natürlich diesen Schildern mit dem erhobenen Zeigefinger: zahle das Toilettengeld, weil…. Dieses ungute Gefühl, ständig zur Kasse gebeten zu werden, wäre weg, man könnte die Reise wieder genießen.
Was meint Ihr? Habt Ihr Ideen? Wie könnte man es besser machen? Stört es Euch auch? Ist das nur für Familien unangenehm? Wir freuen uns auf Eure Meinungen!
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2012/11/MG_0775.jpg467700Gunterhttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGunter2012-11-08 17:29:482020-02-24 12:56:52Stellplatzpolitik vor allem an der Ostsee
Eine Insel an der Ostseeküste war noch übrig, die wir uns ansehen wollten. Ursula hatte Interessantes darüber berichtet und Leuchttürme standen dort auch herum. Also auf wieder in Richtung Westen.
Leuchtturm auf der Ostseeinsel Poel
Der Hafen und der Strand waren unser Hauptziel. Der Strand zur rechten Seite des Hafens kostet nochmal Eintritt, dort stehen Strandkörbe und bei wärmerem Wetter lädt hier die Ostsee sicher zu Baden ein. Zur linken Seite des Hafens finden Naturliebhaber noch einen urwüchsigen Strand mit Steilküste. Mir gefiel dieser natürlich besonders gut.
Für Fotografen finde ich diese Insel unglaublich anregend. Viele unterschiedliche Fotomotive lauern an jeder Ecke.
Die Insel läßt sich sicher per Fahrrad super erkunden, dann machen die Stellplatzpreise auch wieder Sinn, denn das Wohnmobil kann mehrere Tage stehen bleiben. Zu fünft haben wir leider keine Räder dabei und das Erwandern dauert natürlich ungleich länger.
Wir fuhren also am nächsten Tag weiter, sahen uns noch andere Strände auf der Insel an. Doch der Himmel zog sich zu und wir verweilten deshalb nur kurz. Wir werden aber in Zukunft auf den Weg gen Norden sicher nochmal hier halten. Einen ersten positiven Eindruck haben wir jedenfalls bekommen.
Strandkörbe, Insel Poel, Ostsee
Leuchtturm Timmendorf, Insel Poel, Deutschland
Timmendorfer Strand, Insel Poel
Leuchtturm Timmendorf, Insel Poel, Deutschland
Strandkörbe auf der Insel Poel
Möwe und Leuchtturm Timmendorf, Insel Poel, Deutschland
Abendstimmung auf der Insel Poel
Gunter und Noah am Strand, Insel Poel
Strand im Abendlicht, Insel Poel
Fischerboot am Abend, Insel Poel
Strand im Abendlicht, Insel Poel
Strand im Abendlicht, Insel Poel
Noah auf einem Fels, Insel Poel
Noah am Strand Insel Poel
Boote am Strand Insel Poel
Strandkörbe am Timmendorfer Strand, Poel
Nach einigen Stunden Fahrt bei sonnigem Wetter steuerten wir direkt den großen Wohnmobil-Stellplatz in Timmendorf an. Wir staunten nicht schlecht, für die Nachsasison standen recht viele Mobile auf dem Platz. Wie so üblich an der Ostsee, war die Preisgestaltung auch hier kreativ, sprich etwas undurchsichtig. Die Übernachtung kostete 3 Euro, was sich gut anhört. Was ist aber „Nacht“ – hier dauert sie von 0:00 – 6:00 Uhr. Da wird wohl niemand nach Mitternacht ankommen, oder vor Morgengrauen fahren. So zahlt man brutto zwei Mal Tagestarif á 4 Euro und einmal Nacht – also 11 Euro pro Übernachtung. Hört sich schon anders an! Glücklicherweise kamen wir so spät im Jahr an, da fiel die Kurtaxe wenigstens weg! Nun – auf der gesamten Ostseereise berichteten wir über diese seltsame Kostengestaltung! Da sollte die Tourismusindustrie unbedingt dran arbeiten. Es ist für Reisende wesentlich angenehmer, die reellen Kosten direkt vor Augen zu haben. Denn 11 Euro sind völlig in Ordnung. Aber durch das preisliche Herumgeeier fühlt sich der Tourist verarscht!
Der Ostseereisebericht ist ja bereits seit zwei Wochen nicht mehr live. Wir waren zur Buchmesse daheim und gleich aktiv, daher hinke ich diesmal etwas hinterher.
Der Morgen in Lubmin war ganz besonders magisch. Es war traumhaft ruhig. Das Wasser der Ostsee hatte diese glatte, weiche und trotzdem spiegelige Struktur. Eine Frau saß mit den Notebook arbeitend auf einer Decke im Sand. Ich fotografierte die meditative Morgenstimmung, doch die Frau zog mich in ihren Bann. Obwohl wir noch kein Wort gesprochen hatten spürte ich ihre Ausstrahlung.
So sprach ich sie an – trotz der Arbeit in die sie vertieft war. Stunden später, die bezaubernde Stimmung des frühen Lichtes war dem härteren Mittagslicht bereits gewichen – standen wir immer noch, ich jetzt barfuß im warmen weichen Sand, ins Gespräch vertieft. Da hatten sich mal wieder zwei gefunden.
Fotos gibt es aus diesem Grunde wenig, die Stimmung des netten Gesrächs bleibt mir im Gedächtnis – ich werde ihr heute noch eine mail schreiben.
Oma und Enkel füttern Möwen, immer ist auch eine Krähe dabei, Ostsee
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2012/11/moewen-ruhen-sich-boot-lubmin-ostsee.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2012-11-04 17:39:432020-02-24 12:59:31Lubmin II, ein wunderbares Gespräch am morgen, Ostseeküste
Usedom war nicht so unser Ding, so machten wir uns wieder auf den Weg an eine einsamerer Ostseeküste. Diesmal suchten wir ohne Inselfeeling einfach einen Stellplatz an der Küste und fanden den bei Greifswald in Lubmin. Es dauerte allerdings, bis wir den Platz fanden. Wir quälten das Mobil durch enge Gassen und waren froh, endlich ein gemütliches Plätzchen gefunden zu haben. Der Strand war auf den ersten Blick eher langweilig, doch bein näherem Hinsehen fanden wir tolle Motive und vor allem viel Ruhe :-) Das tat gut.