Uns werden langsam die Leuchtturm-Motive in der Bretagne knapp. Naja, wir müssen uns jetzt ein wenig mehr anstrengen, um für uns Neue zu finden. Die Festlandleuchttürme haben wir fast alle schon besucht. Die Leuchttürme auf den Inseln und auf den Klippen im Meer sind viel schwerer zu erreichen. Aber einen wunderschönen und außergewöhnlichen Leuchtturm hatten wir bisher nicht näher betrachtet. Jetzt rücken wir ihm so nah, wie es geht auf die Pelle.
Der berühmte und oft fotografierte Leuchtturm steht relativ dicht vor der bretonischen Küste, es ist der Leuchtturm Le Four, offiziell Phare du Chenal du Four genannt. Am Nächsten kommt man ihm auf der winzigen Halbinsel Saint-Laurent in Porspoder, nördlich vom Pointe Corsen.
Wir parken am Fuß der Halbinsel und gehen zu Fuß weiter. Schnell kommen wir nicht voran. Neben uns brettert das Meer mit gewaltigen Wogen in die vorgelagerten Felstürme und Klippen. Salzige Gischt hängt in der Luft. Wir sind begeistert und staunend arbeiten wir uns fotografierend weiter. Das dauert. Auf Saint-Laurent leuchten an allen Ecken Granitfelsen im Sonnenlicht auf, und weit draußen auf dem Meer steht der Leuchtturm Le Four und leistet den anrauschenden Wellen tapfer Widerstand. Auf der Halbinsel stoßen wir ständig auf Dolmen, Steinkreise und Menhire. Wir können uns gar nicht sattsehen, daran ist auch das wechselhafte Wetter mit Schuld. Das ständig wechselnde Licht und die ziehenden Wolken halten unsere Aufmerksamkeit gefangen.
Gabi fotografiert auf der Halbinsel Saint-Laurent bei Porspoder, Bretagne
Phare du Four, Bretagne
Gunter an der Küste, Porspoder
Fähre und Leuchtturm du Four, Bretagne
Wellen in Porspoder, Bretagne
Felsen und Wellen, Porspoder
Wenn die Wellen den Felsen küsst, Porspoder
Gabi fotografiert auf der Halbinsel Saint-Laurent bei Porspoder, Bretagne
Breizh-Flagge im Wind
Wellen in Porspoder, Bretagne
Möwen reiten auf der Welle, Porsporder, Bretagne
Steinkreis auf der Halbinsel Saint-Laurent, Bretagne
Regenwolke, Porspoder, Bretagne
Infos zum Leuchtturm Le Four
Der 28 Meter hohe Le Four ist kein beliebiger Leuchtturm. Er steht auf einem nackten Felsbrocken draußen am Beginn der Brandungszone. Schon beim Bau 1869 bis 1873 kamen drei Menschen ums Leben. Und beim Ansteuern des Leuchtturms haben bis heute weitere 12 Menschen ihr Leben verloren. Zwei Leuchtturmwärter waren während der vierzehn Tage dauernden Schicht permanent im Turm, bevor sie wieder abgelöst wurden. Das waren harte Zeiten, gerade in der kalten Jahreszeit, wenn die Gischt der Sturmwellen hoch über das Leuchtfeuer geht und den Turm in weiße Schleiergewänder hüllt.
Unser Wohnmobil am Strand in Porspoder
Felsenküste auf Saint-Laurent, Porspoder
Felsenküste in Porspoder
Boote und Hafen, Porspoder, Bretagne
Regen und Sonne, Porspoder
Felsen, der grinsende Hai, Porspoder
Kleines Leuchtfeuer mit Welle, Porspoder
Ein Treffen mit angenehmen Folgen
Auf dem Parkplatz steht ein deutsches Auto. Der nette Hundebesitzer kommt gerade vom Spaziergang zurück. Ich spreche die Leute ja gern an. Wer in Ferienhäusern wohnt, kennt die Region in der Regel besser. „Was ist dein Lieblingsplatz hier in der Ecke der Bretagne?“ frage ich also neugierig. „Die Küstenstraße etwas weiter im Osten ist genial“ meint er. Wir reden ein wenig, ich übergebe ihm noch unsere Visitenkarte, dann ziehen wir weiter.
Eine Stunde später bekomme ich über Facebook eine Nachricht von Peter. Er möchte uns zum Muschelessen einladen. Peter macht allein mit seinem Hund Bonnie Urlaub hier am Ende der Welt. Da sagen wir natürlich nicht nein. Wir fotografieren noch bis nach Sonnenuntergang, fahren dann zum nahe gelegenen Ferienhaus, sofort sind wir bei einem leckeren, kühlen Glas Wein in eine angeregte Unterhaltung vertieft. Es wird sehr spät. In der Schwärze der Nacht laufen wir über holprige Pfade zum Wohnmobil zurück und fallen müde ins Bett. Was war das wieder für ein schöner Tag!
Ferienhaus am Strand von Argenton
Leuchtturm Le Four mit Regenbogen und Wellen
Der nächste Morgen hält eine Überraschung bereit. Wir haben am Abend zuvor in dunkler Nacht am Strand von Argenton mit Blick auf das Meer geparkt, an dessen anderem Ende Peters Ferienhaus steht. Jetzt erst sehen wir, wie schön das hier ist! Wir schauen kurz nach dem Frühstück zum Leuchtturm hinüber. Le Four strahlt hell in der Morgensonne, andauernd wirft sich das Meer gegen den Turm, als wolle es ihn umkippen. Und siehe da, direkt neben dem Leuchtturm schimmert ein Regenbogen über dem Wasser. Da gibt es natürlich kein Halten, so eine Gelegenheit gibt es nicht oft. Schnell Kamera und Stativ geschnappt und los geht’s. Jetzt passt alles. Wellen und Wetter und unser Standort ist auch genial! Hach, die Stelle merken wir uns.
Regen und Sonne, so sah der Strand aus, Porspoder
Welle knallt an den Leuchtturm Le Four
Phare Le Four, Bretagne
Die Küstenstraße direkt an der Küste
Nördlich von Porspoder zweigt bei Penfoul die D 127 Richtung Meer ab. Dieses kurze Stück Scenic Route bis Tremazan ist mit die schönste Küstenstraße der Bretagne. Hier findet nur wenige Meter von der Straße der ewige Kampf zwischen Wellengewalten und Granitklippen ohne Unterlass statt.
Das schräge Licht des späten Nachmittages lässt die Gischt zwischen den Klippenfelsen aufleuchten und umsäumt die Wellen mit diamantenem Glanz. Wir beobachten das Schauspiel nicht nur während der Fahrt vom Womo aus. Sobald sich eine Haltemöglichkeit bietet, steigen wir aus und begeben uns auf den Küstenwanderpfad, um die Naturgewalten nochmal intensiver zu erleben.
Die Touristenstraße D 127 ist für gemütlichen Strand- und Badeurlaub offensichtlich nicht die erste Wahl, dafür umso mehr für Natur- und Meeresliebhaber.
Küstenlandschaft an der Küstenstraße, Bretagne
Der Fels, der aussieht wie ein Schaf, Porspoder, Bretagne
Blick auf den Phare du Four, Felsenküste
Wolke und Sonne, Porspoder
Mond im Abenddunst
Die Bretagne bietet hier im wenig besiedelten Westen an jeder Ecke eine unendliche Zahl von Fotomotiven. Das wechselhafte Wetter ist für uns Fotografen ein Segen. Die dauernd wechselnden Lichtbedingungen und die teils dramatischen Wolken bieten ständig neue Eindrücke. Da nehmen wir es gerne in Kauf, hin und wieder einmal eine Regendusche abzubekommen oder eine halbe Stunde auf einen Sonnenstrahl zu warten.
Gabi fotografiert auf der Halbinsel Saint-Laurent bei Porspoder, Bretagne
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2020/08/LeFour-2.jpg275400Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2020-08-27 13:55:402023-09-24 20:11:27Phare le Four – Leuchtturm mit Wellen und Regenbogen
Dinan ist die am besten erhaltene historische bretonische Stadt. Sie bietet so viele fotogene Motive, dass wir gleich mehrere Tage bleiben und einmal mit dem Weitwinkel und dann mit dem Teleobjektiv auf Fotosuche gehen. Dinan wäre eine ideale Fotolocation für Regenwetter, mit glänzendem Kopfsteinpflaster, in dem sich die Lichter spiegeln. Wir haben tolles sonniges Wetter und genießen das auch. Es bleibt uns ja nichts anderes übrig.
Stadtteil Port Dinan liegt am Fluß Rance
Unten im Hafen am Fluß Rance liegt der Stadtteil Port Dinan. Entlang der Hafenpromenade laden viele Geschäfte und Restaurants zum Besuch ein. Die idyllischste Gasse der Bretagne, die Rue du Petit Fort, führt von da hinauf in das 75 Meter höher gelegene Dinan. Verteilt in der Stadt findet man noch etwa hundert sehr gut erhaltene Fachwerkhäuser aus verschiedenen bis ins Mittelalter zurückreichenden Epochen. Die Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert ist fast komplett erhalten. Tagsüber kann man darauf spazieren gehen und hinunter zum Viadukt und auf Port Dinan schauen. Abends ist die Stadtmauer mit einem Zaun abgesperrt.
Das ist der erste Blick auf Dinan, wenn man den Pfad hochkommt
Wir sind neugierig auf das historische Flair und wollen natürlich die Häuser und Gassen im besten Licht fotografieren und in unseren Bildern die Stimmung rüberbringen.
Wunderschöner Wohnmobil Stellplatz in Port de Dinan
Von unserer letzten Station Cancale aus ist Dinan knapp 40 Kilometer entfernt. Von der Abfahrt der Nationalstraße N 176 sind es nur drei Kilometer bis zum Wohnmobilstellplatz in Dinan. Im Hafen unter dem Viadukt können maximal 38 Mobile übernachten. Trotz Wochenende ist es ziemlich leer. Wir zahlen 6,20 Euro Parkgebühren und können dafür bis Montag früh stehen bleiben.
Wohnmobilstellplatz in der Nacht aus – am nächsten Tage waren nur noch zwei Mobile da.
Durch die Gassen von Dinan, bei Tag und bei Nacht
Und auf gehts zur Altstadt. Bepackt mit Stativ und Fotorucksack erreichen wir über einen kleinen, steilen Pfad und Treppen Dinan im Mittagslicht. Allein der Blick auf das im Tal liegende Port Dinan ist schon atemberaubend. In den nächsten Tagen laufen wir diesen Weg oft hinauf und hinunter. Unsere andere Route hinauf führt durch die Rue du Petit Port vom Hafen aus hoch in die Stadt. Dieser kopfsteingepflasterte von Fachwerkhäusern gesäumte Weg gilt als die schönste Gasse der Bretagne. Es ist sonnig aber nur etwa 10° Grad warm.
Kayakfahrer auf dem Rance, Dinan
Blick vom Viaduct auf Port de Dinan
Der Pfad zur Stadt
Kirche Saint-Malo
Wir besichtigen jede Kirche, an der wir vorbeikommen. Die schweren, hölzernen Türen der im gotischen Stil erbaute Kirche Saint-Malo stehen einen Spalt offen. Der typisch muffig, kalte Kirchengeruch strömt uns schon auf den Treppen entgegen. Im Innern der Kirche gefällt uns der schlichte Stil, sie hebt sich deutlich von den anderen übermäßig prunkvollen Kirchen ab.
Kirche Saint-Malo von Innen – das ist ein Panorama, welches ich aus fünf Querformatfotos zusammengesetzt habe.
Basilkia St. Sauveur in Dinan
Basilkia St. Sauveur, Dinan
Basilkia St. Sauveur, Dinan
Basilkia St. Sauveur, Dinan
Basilkia St. Sauveur, Dinan
Basilkia St. Sauveur, Dinan
In den Gassen von Dinan
Wie in Honfleur finden sich in den Gassen zahlreiche Galerien. Die ganze Stadt scheint vor Künstlern nur so zu wimmeln. In dieser Atmosphäre fühlen wir uns sehr wohl. Schießlich finden wir wir auch die berühmte enge Gasse. Das Kopfsteinpflaster wölbt sich von beiden Seiten zur Mitte und bildet eine Rinne. Die Häuser lehnen sich über die Straße hinaus. Die Gebäude sind urig, die haben richtig Charakter. Wenn jetzt noch Leute in mittelalterlicher Tracht herumlaufen würden, könnte man denken, wir wären in die Vergangenheit gereist.
Die Rue de Petit Fort
Rue de Peiti Fort, Dinan
In der Nacht unterwegs in der Rue de Peiti Fort, Dinan
In der Nacht unterwegs in der Rue de Peiti Fort, Dinan
Fototipp: Fotografie in Dinan
Fotografisch stellt die Gasse vor allem in den späten Abendstunden eine Herausforderung dar. Jede Lampe strahlt grell in einer anderen Farbe. Ich schalte an meiner Canon 6 D den Bildstil auf Neutral, und selbst da muss ich noch die Farbsättigung zusätzlich reduzieren. Sonst werden die Fotos zu knallig und haben einen unangenehmen roten oder gar grünen Farbstich.
Tagsüber schäche ich mit dem Grauverlauffilter die sehr harten Kontraste in der engen Gasse etwas ab. Gunter’s 80 D hat weniger Probleme damit, bei ihm funktioniert es auch ohne den Verlauffilter aber dafür mit eingeschalteter Tonwertoptimierung.
Manche Gassen haben ihre eigenen Themen. So gibt es eine Art Winkelgasse mit Harry Potter Referenzen und entsprechenden Geschäften. In einem Schaufenster sehen wir einen Feuerblitz Nimbus 2000 Besen für 400 Euro!
Eine andere Gasse widmet sich Sherlock Holmes und ist passend dazu mit mehreren englischen Pubs bestückt.
Plausch mit einer Künstlerin
Die Kamera steht zu Fotografieren bereit auf dem Stativ. Da fährt in der Gasse ein Auto vorbei. Die Fahrerin winkt uns und signalisiert, dass sie gerne vorbei möchte. Und dann parkt sie auch noch mitten in unserem Foto. Haha, sie wohnt da und muss das Auto für den nächsten Tag beladen. Sie ist Künstlerin, fährt um vier Uhr morgens los nach Dieppe um von dort die Fähre nach England zu nehmen. „Solange es noch geht“ meint sie. Wir kommen ins Erzählen. Im April öffnet sie ihre Galerie wieder – sie verkauft Postkarten und Stoffe aus Leinen. „Das ist jetzt meine letzte Chance für ein paar Tage Urlaub“ sagt die Künstlerin. „Dann habe ich bis September durchgehend sieben-Tage-Wochen“.
Wir kennen das auch, als Künstler – und so sehe ich mich selbst auch – kennt man keine festenWochentage und schon gar keine fünf-Tage-Woche mit acht-Stunden-Tagen.
Mit dem Tele durch enge Gassen – unbedingt zu empfehlen!
Laternen leuchten im schrägen Abendlicht
Das Viaduct
Ein Straßenzug im schrägen Abendlicht, Dinan
Überall sehenswerte Details
Warum sind ein Teleobjektiv in der Stadt lohnt, haben wir in Lyon ausprobiert und ausführlich drüber gebloggt.
Kurz gesagt, Dinan übt eine solche Faszination auf uns aus, dass wir von früh Morgens bis spät abends mit den Kameras unterwegs sind, um alle möglichen Lichtnuancen und Facetten der Stadt in Bildern festzuhalten. Das hat uns körperliche einiges abverlangt, nach zwei Tagen sind wir ziemlich platt, aber auch hoch zufrieden mit dem Ergebnis. Aber das kannst du hoffentlich den Bildern ansehen.
Fototipp: Langzeitaufnahmen in Dinan
Dinan ist wunderschön. Aus diesem Grund sind wir auch nicht allein in der Stadt unterwegs. Trotz Vorsaison sind eine Menge Touristen in den Gassen unterwegs. Für Fotos kann das zum Problem werden. In den Abendstunden ist es möglich, jedenfalls in der Nebensaison, auf menschenleere Momente zu warten. In der Nachmittagszeit ist es fast unmöglich. Ich setze darum das 1000-fach Graufilter ein, belichte bei niedriger ISO bis zu drei Minuten lang, und wie von Zauberhand sind die Menschen im Bild verschwunden.
[caption id="attachment_24776" align="aligncenter" width="920"] Belebte Straße von Dinan, mit Graufilter[/caption]
[caption id="attachment_24775" align="aligncenter" width="920"] Belebte Straße von Dinan, ohne Graufilter[/caption]
Ohne Graufilter, und mit dem 1000-fach Filter 132 Sekunden lang belichtet!
Weitere Langzeitaufnahen von Dinan
Langzeitbelichtung in Dinan
Langzeitaufnahme in Dinan
In Port de Dinan finden sich vor allem morgens schöne Fotomotive
Viaduct und Brücke in Port de Dinan im nebligen Morgen
Morgens, Port de Dinan
Morgens, Port de Dinan
Vom Stellplatz aus finden sich gut ausgebaute Radwege und Wanderwege entlang des Flußes Rance. Ich denke, dass es uns auch nach Tagen noch nicht langweilig geworden wäre. Also: unbedingte Empfehlung für Dinan und die Umgebung!
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2019/03/dinan-9343.jpg613920Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2019-03-28 11:16:362022-09-06 17:47:11Dinan – die schönste bretonische Stadt
Die Wellenfotografie ist ein wichtiges Thema für Meeresfotografen. Wellen sind dynamisch, kraftvoll, wunderschön und das Beobachten ist meditativ. Keine Welle gleicht der anderen und man weiß nie, was als nächstes kommt. Wellen sind eine große Herausforderung an den Fotografen. Denn sie halten nicht still und erfordern ständige Aufmerksamkeit, was einen Teil der Faszination ausmacht. Aber das erschwert es auch, gute und scharfe Fotos von den Wellen hinzubekommen.
ISO 320, 1/800, f 8, Canon 7d, 100-400mm, sehr hohe Wellen, Fels im Hintergrund
Klick dich am besten durch alle Fotos durch – ich habe sie etwas größer als sonst hochgeladen und die Verkleinerung wirkt hier im Blog immer etwas unscharf!
ISO 200, 1/400, f 11, Canon 7d, 400mm
ISO 200, 1/500, f 10, Canon 7d, 100-400mm, bei 100mm
ISO 100, 1/80, f 14, Canon 7d, 100-400mm
ISO 200, 1/640, f 11, Canon 7d, 400mm
Unscharfe Wellenfotos
Ist es Dir auch schon passiert, dass du voller Begeisterung das Meer fotografiert hast, eine Speicherkarte mit hunderten Fotos gefüllt hast, und dann beim Betrachten am Bildschirm kam die Ernüchterung: hmmm, die Wellen waren doch in natura viel schöner und größer, als sie auf den Fotos wirken. Und viele sind unscharf, oder die Schärfe liegt nicht da, wo ich sie hingelegt hatte.
ISO 320, 1/640, f 13, Canon 6d, 400mm
ISO 320, 1/500, f 13, Canon 6d, 400mm
ISO 320, 1/1000, f 13, Canon 6d, 400mm
ISO 320, 1/640, f 13, Canon D 6, 400mm
Telezoom oder Festbrennweite?
Ich habe in meiner Fototasche gewöhnlich das 100-400 mm Tele von Canon dabei. Bei der Analyse meiner Fotos merke ich schnell, dass ich fast aussschließlich mit der 400 mm Endbrennweite fotografiert hatte. Und genau bei dieser Brennweite schwächelt das Telezoom in der Abbildungsleistung.
Vor einigen Jahren waren wir auf einer Halbjahresreise, da quittierte mein treues Canon 100-400er ausgerechnet in Nordnorwegen den Dienst. Wir schickten es nach Oslo zum Service und warteten wochenlang. Nach einer extrem teuren Reparatur kam die Linse zurück, nur war sie nicht zentriert, die Bilder waren unscharf und nicht brauchbar.
In Schottland, unserer nächsten Station dieser Reise, fiel mir ein super günstiges Angebot für – für das 400mm, 5.6 Tele von Canon ins Auge, und kaufte es sofort, weil ich die lange Brennweite brauchte.
Mein Lieblingstele
Diesen Kauf bereute ich nie! Das Canon EF 400mm 5.6 L USM Objektiv ist mittlerweile mein Lieblingstele, auch wenn es keinen Bildstabilisator hat. Die Schärfeleistung ist einfach überragend. Bei der Wellenfotografie ist mir aufgefallen, dass das Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6 L IS USM mit eingeschaltetem Stabilisator nicht gut mit Wellen klarkommt. Die Fotos sehen „unsauber“ aus. Der Stabilisator versucht wahrscheinlich, die Wellenbewegungen zu kompensieren. Und so scharf wie meine Festbrennweite ist das Zoom lange nicht.
Wahrscheinlich kannst du den Unterschied an den hier gezeigten verkleinerten Fotos nicht erkennen!
ISO 400, 1/15, f 8, Canon 6d, 24-105mm, nach Sonnenuntergang bei extrem hohem Wellengang. Es regnete, stürmte und war saukalt. Da waren keine Wanderer mehr unterwegs, nur zwei verrückte Fotografen, die sich den A.. abfroren!
ISO 50, f/9, 1,3 Sekunden
Wellenfotografie auf der Belle Île
Wir sind gerade auf der Belle Île en Mer, einem wahren Hotspot für die Wellenfotografie. Vor allem am Surferstrand von Donnant rauschen bei fast jedem Wetter mächtige Wellen in die Bucht herein. Die Sonne scheint nachmittags von hinten in die Wellen. Das bringt ihre Farbe perfekt zur Geltung. Aber nicht nur Donnant, die gesamte Cote Sauvage der Belle île macht ihrem Namen doppelt Ehre. Sie ist wild zerklüftet, und bietet dem offenen Atlantik die Stirn. Dieser wirft sich mit aller Macht gegen ihre Klippen. Das bietet fast überall Gelegenheit, eindrucksvolle Wellen und wilde Brandung zu fotografieren.
Sieben Tipps für scharfe Wellenfotos
Wie komme ich zu scharfen Wellenbildern?
Wenn das Licht gegen Abend schwach wird, ist es schwierig, die bewegten Wassermassen ordentlich scharf abzulichten. Aufgrund der langen Telebrennweite von 400 mm ist die Tiefenschärfe extrem gering. Gerade bei sich staffelnden Wellen muss ich mich in Sekundenbruchteilen entscheiden, wohin ich den Fokus legen möchte.
1. Blende, ISO, Belichtungszeit für die Wellenfotografie
Ich wähle eine relativ geschlossene Blende, zwischen f/11 und f/16, und gehe auch an sonnigen Tagen mit der ISO-Einstellung so weit hoch, dass ich auf mindestens 1/500 Sekunde Belichtungszeit komme, besser auch noch kürzer. Kurze Zeiten sind wichtiger als geringes Rauschverhalten. Das Rauschen lässt sich später am PC noch reduzieren. Zeigt das Bild aber Verwacklungsunschärfe, oder ist es leicht verwischt, dann ist das Foto für den Papierkorb.
2. Der Autofokus bei der Wellenfotografie
Ich schalte den Autofokus aus und stelle manuell scharf, wenn ich nicht den mittleren, schnellen Kreuzsensor meiner Canon 6D benutzen kann, wenn ich die Schärfe auf die Welle im unteren Bilddrittel lege. Ansonsten wähle ich den Ai Servo Modus und folge den Wellen mit der Kamera. Dabei steht die Kamera auf dem Stativ, den Kugelkopf habe ich nicht arretiert. So entlaste ich meine Schultern bei den teils langen Sessions und verringere die Verwacklungsgefahr.
3. Der ideale Sonnenstand bei Wellenfotos
Ideal ist, wenn das Sonnenlicht die Welle von hinten durchleuchtet. Ein paar dunkle Wolken am Horizont steigern nochmals den Kontrast und die Farbwirkung. Für so ein Szenario brauchst du aber etwas Glück. Zumindest kannst du dir die richtige Tageszeit für den Sonnenstand aussuchen.
4. Serienbildfunktion der Kamera einschalten
Du solltest auch die Serienbildfunktion deiner Kamera einschalten. Mit ganzen Bildsequenzen hast du nicht nur eine bessere Chance auf den idealen Zeitpunkt, du vermeidest auch die Verwacklungsgefahr durch das wiederholte Durchdrücken des Auslösers bei Einzelaufnahmen.
5. Belichtungskorrektur oder manuelle Einstellung
Ich komme mit der automatischen Belichtungseinstellung gut zurecht. Wenn ich feststelle, dass das Weiße der Wellen ausfrisst, korrigiere ich entsprechend nach Minus. Sind die Lichtbedingungen stabil, es ziehen also nicht dauernd Wolken vor die Sonne, kannst du auch die manuelle Belichtung verwenden. Das bewahrt dich vor Belichtungsausreißern.
Welle mit Möwe, Pointe de Poulains, Belle île
6. Größenvergleiche suchen
Wenn ich die Größe der Wellen im Bild andeuten möchte, sehe ich zu, dass ich entweder eine Möwe mit aufs Foto bekomme, oder einen Surfer, oder wenigsten einen Wanderer auf den Klippen. Generell wirken Wellen mächtiger, wenn sie von einem niedrigen Standpunkt aus aufgenommen werden.
7. Regeln missachten
ISO 50, 1/6, f11, Canon 6d, 400mm, mitgezogen
Ja, und alle diese beschriebenen Regeln kannst du auch gerne missachten. Du kannst mit extra langen Belichtungszeiten wunderbar die fließende Bewegung der Wellen festhalten.So kommst du zu Motiven wie oben gezeigt. Eine mitgezogene Wellen im Abendlicht wirkt abstrakter, je enger du den Ausschnitt wählst. Und du weißt nie im Voraus, wie dein Foto wirkt.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2015/03/MG_0042.jpg600900Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2015-03-25 23:55:322023-03-11 16:16:45Sieben Tipps für scharfe Wellenfotos – Belle île
Ich liebe Inseln, fahre aber nicht gerne mit Fähren. Ich liebe Sonnenaufgänge, stehe aber ungern früh auf. Nun, jeder Käs hat Löcher – ich überwinde also meinen inneren Schweinehund, besuchte trotzdem Inseln und freue mich über gelungene Fotos im Morgenlicht.
Abends bin ich natürlich immer auf Fotopirsch. Im hohen Norden passiert es mir oft, dass ich bis 1:00 Uhr nachts das weiche Abendlicht nutze, kurz die Fotos runterlade, und gleich wieder losziehen muss, weil die Sonne die Landschaft schon wieder mit frischem Morgenlicht übergießt. Der Schlaf kommt in diesen Zeiten bei mir definitiv zu kurz.
Trotz aller Mühen bin ich jedes Mal froh, Zeuge davon zu werden, wie die Welt vom Schlaf erwacht. Füchse und andere Tiere kommen aus ihrem Bau, die Vögel fangen an zu singen. Ich habe das Gefühl, Teil der Natur zu sein! Meistens bin ich allein, was dieses Verbundenheit mit der Natur noch intensiviert!
Warum ist das Licht des Sonnenaufgangs so faszinierend?
Wenn früh morgens die Welt erwacht, ist das morgendliche Licht unglaublich klar und sauber. Vor Sonnenaufgang gelingen meistens pastellige Fotos, die ersten Sonnenstrahlen sind die „wärmsten“. Meist dauert die fotogenste Phase am Morgen nur einige Minuten, dann wird das Sonnenlicht unaufhaltsam greller. Die Farben sind in der Frühe nicht so sehr vom Rot dominiert, wie beim Sonnenuntergang, sondern mehr gelblich. Das Grün wirkt dadurch besonders frisch und knackig, Tautropfen hängen an den Blättern. Ich streife mit der Kamera durch die Natur, atme tief durch, komponiere meine Fotos und ruhe in mir selbst. Erst nach mehreren Stunden kehre ich zurück, wecke ich die Kinder und wir frühstücken gemeinsam. Ich fühle mich erfüllt von der Arbeit im Licht! Mein Tag ist perfekt, wenn ich ihn mit einer Fototour starten kann! So habe ich mitunder um 9:00 Uhr früh bereits bis zu fünf Stunden „Arbeit“ hinter mir!
Morgen in Pevensy Bay, England – wir waren am Abend zuvor angekommen und ich wollte Füchse sehen. Die Zeitumstellung hatte ich nicht bedacht – so war ich eine Stunde zu früh unterwegs und genoss das Licht am Meer!
Pevensy Bay, England morgens kurz nach 4:00 Uhr – Bei höherstehender Sonne sind soche Aufnahmen nicht möglich!
Fünf Uhr morgens, ganz allein am Dunnotar Castle, Stonehaven, nur wenige Stunden später wimmelt es hier nur so von Touristen!
Dunnotar Castle, Stonehaven, schräges Licht auf den alten Mauern
Mit dem Wohnmobil haben wir manchmal das Glück, direkt vor Ort übernachten zu können. Ich erkenne schon von meinem Bett aus, ob sich eine Fototour lohnen wird oder nicht. Das Aufstehen fällt leicht, wenn das Licht und die Wolken eine fotogene Vorstellung liefern – wie zum Beispiel letzten September auf den Lofoten – in die Stiefel springen, den Fotorucksack schnappen und raus – da bin ich innerhalb von Sekunden hellwach!
Sturmwolken am Strand von Fredvang, Lofoten
Sturmwolken am Strand von Fredvang, Lofoten
In der Nacht hat die Flut die Strände frei von allen Spuren geputzt, nur hie und da sieht man, wo ein Otter unterwegs gewesen war.
Ich fotografiere so gut wie nie „den Sonnenaufgang“ selbst, sondern mich interessiert die Landschaft im weichen, klaren Licht des Morgens. Nun, manchmal versteckt sich die Sonne geschickt hinter Wolken, was meist sogar besser als ein wolkenloser Sonnenaufgang ist, so wie letzten September auf Vagsøy.
Immer vor Ort – Wohnmobilreisen sind für Fotografen die beste Wahl
Sonnenaufgang an der Küste der Insel Vagsøy
Sonnenaufgang an der Kreideküste auf Rügen – hier war das Hinkommen eine Herausforderung! Zu Fuß zu weit, mit dem Fahrzeug zu dieser Zeit unerreichbar – aber nur fast.
kurz nach 3:00 Uhr nachts, der Tag beginnt auf den Lofoten
Auch Wellen sehen morgens unglaublich gut aus!
Warum es sich lohnt morgens zu fotografieren – die Vorteile auf einen Blick:
klares, weiches Licht, welches intensive Farben liefert
minimale Luftverschmutzung durch Staubaufwirbelung
die Landschaft ist sehr früh am morgen menschenleer
Sandstrände sind jungfäulich frisch und unvertrampelt
morgens um 6:00 Uhr an der RV 17, In der Nähe von Bronnøysund, Norwegen
Morgenmuffel Claudia von Claudi um die Welt hat mir dieses Blogstöckchen zugeworfen. Ich möchte allen fotografischen Morgenmuffel mal ans Herz legen, auch den inneren Schweinehund zu überwinden, sich aus dem Bett zu quälen und dann zu Staunen, wenn die Welt erwacht!
Ich möchte mal einen Fotoblogger einladen, dieses Blogstöckchen aufzugreifen. Gunther Wegner ist fotografisch in der Welt unterwegs und hat sicher den ein oder anderen Sonnenaufgang fotografiert. Na, Gunther, was war Dein schönster Sonnenaufgang.
Timo von Bruder Leichtfuß ist oft auf dem Wasser unterwegs, er müßte da freie Sicht zur frühen Sonne haben. Und, Timo – hast Du Sonnenaufgänge fotografiert?
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2014/03/MG_5354.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2014-03-11 16:13:222023-03-23 21:39:24Sonnenaufgänge fotografieren – morgens um 6:00 Uhr ist die Welt noch in Ordnung
Der Kurztest der Canon PowerShot G15 hat mir Spass gemacht, da habe ich überlegt, da liegt noch die Leica X2 im Schrank, originalverpackt und wohlbehütet. Irgendwie habe ich mich noch nicht an das edle Teil herangetraut, es mehr als Schmuckstück denn als Werkzeug wahrgenommen. Aber was solls, eine Kamera ist zum Fotografieren da und nicht für die Vitrine.
Leica hat sich alle Mühe gegeben, die Wertigkeit der X2 zu unterstreichen und betont, dass sie handgefertigt Made in Germany ist. Schon das Auspacken weicht von dem Gewohnten ab. Die Kamera wird in einem silberfarbenen Karton geliefert. Beim Öffnen klappen die Seiten wie eine sich öffnende Blüte nach außen weg und geben eine Art schwarzes Kabinett frei. Unter dessen magnetfixierten Klappen finden sich zwei Schubladen mit dem Zubehör und den Anleitungen, und obenauf eine weitere schwarze Box, in der die Kamera in ihrem Schaumstoffbett ruht.
Leica X2 Verpackung
Leica X2 Frontansicht
Beim Test der Canon G15 habe ich den Schwerpunkt auf einfache Bedienbarkeit für den fotografischen Laien gelegt. Dagegen ist die Leica X2 primär für erfahrenere Fotografen konzipiert und sollte auch entsprechend geprüft werden.
Der professionelle Anspruch fällt schon beim Durchlesen der ausführlichen Bedienungsanleitung auf. Ein paar Beispiele:
Alle Belichtungsparameter und die Entfernung lassen sich auch manuell einstellen
Zwei für benutzerdefinierte Weißabgleich-Einstellungen lassen sich speichern
Unter den Blitzfunktionen gibt es eine Studioblitz-Auslösefunktion
Die Bildergebnisse werden kaum geschärft und auch nicht rauschreduziert
Der letzte Punkt ist der Wichtigste, weil dabei die Bilder frisch aus der Kamera nicht immer das mögliche Optimum darstellen. Hier darf der Fotograf hinterher noch Hand anlegen. Für diesen Fall bietet die Leica das DNG (Digital Negative)-Format, für dessen Bearbeitung liegt eine Voll-Lizenz von Adobe Lightroom 5 dabei.
Allerdings dürfte dies nur unter schwierigen Lichtbedingungen nötig sein, dann hat man aber die Möglichkeit, selbst das Maximum an Bildqualität herauszuholen, unter Berücksichtigung der persönlichen Präferenzen.
Natürlich ist die Leica X2 auch als Schnappschusskamera einsetzbar, wenn es mal schnell gehen muss. Vollautomatik (Zeit- und Blendenwählrad jeweils auf A-Position), Auto-ISO, Auto-Weißabgleich und Blitzautomatiken, lassen auch unbeschwertes Fotografieren zu. Zusätzlich ist das alles noch individuell konfigurierbar.
Die Leica X2 von oben
Jetzt geht es ans Fotografieren. Leider ist es draußen neblig, trüb und grau, ein typischer Mitt-Dezember-Tag eben. Mal sehen was sich machen lässt.
Zuvor gehe ich das Menü durch, die meisten Einstellung betreffen die Bildqualität. Für Schärfe, Kontrast, Farbsättigung, Farbraum, Messmethoden und Auflösung lasse ich vorerst die Standardwerte bestehen, die Testerei würde sonst ausufern.
Ergonomie
Die Kamera wirkt solide, wie aus einem Metallblock herausgefräst. Alles ist sorgfältig und penibel verarbeitet. Durch den Lederbezug fühlt sie sich angenehm an, und riecht auch gut. Die Leica hat keinen Handgriffwulst, den habe ich auch nicht vermisst. Einen ausgeprägten Handgriff mit Bodenplatte gibt es als Zubehör.
Die Funktionen der wenigen Bedienelemente sind ohne Handbuch klar ersichtlich. Auf der Oberseite gibt es ein Wählrad für die Zeiten und eins für die Blenden. Der Ein-Ausschalter ist um den Auslöser angeordnet und wählt Einzel- oder Serienbildfunktion. Alles wirkt langlebig und läuft spielfrei.
Auf der Rückseite finden sich links neben dem Display fünf Einstelltasten, rechts neben dem Display liegt der Multicontroller. Alle Tasten sind klar beschriftet und mit je einer Funktion. Das ist übersichtlich, schnell und simpel.
Die Einstellungen des Menüs sind in einer einzigen durchgehenden Liste angeordnet. Die wichtigsten sind oben, seltener benötigte weiter unten zu finden. Das alles macht einen durchdachten Eindruck. Spielereien, wie Motivprogramme und Effektfilter gibt es nicht.
Leica X2 Rückansicht
Handhabung
Beim Einschalten weist die Leica höflich darauf hin, doch den Objektivdeckel abzunehmen, falls er noch drauf ist, dann kanns aber los gehen. Ich mache ein paar Innenaufnahmen, dann schaue ich draußen, ob es bei dem trüben Wetter was aufzunehmen lohnt. Nicht wirklich, zumindest muss ich bei dem Dämmerlicht die ISO-Werte hochdrehen. Die Belichtungsautomatiken und die ISO sind blitzschnell gewechselt. Die Wählräder auf der Oberseite haben A-Stellungen für Zeit- und Blendenautomatik. Stehen beide Räder auf A, bedeutet das Programmautomatik. Mit der Option des Programmshifts kann man auch hier seine Zeit-Blendenpaare selbst bestimmen. Eine Einschränkung besteht bei den Belichtungsautomatiken: als längste Zeit wird die 1/2 Sekunde eingestellt, mit entsprechender Warnung. Der erweiterte Zeitenbereich bis 30 Sekunden ist aber manuell einstellbar.
Der eingebaute Blitz klappt auf Hebeldruck heraus. Er ist nicht übermäßig kräftig, hellt aber harmonisch auf, ohne zu überblitzen und bietet eine ganze Reihe von Einstellmöglichkeiten. In Verbindung mit höheren ISO-Werten lässt sich auch ein komplettes Zimmer ausleuchten. Wer mehr Leistung braucht, kann externe Blitzgeräte anschließen.
Was ich bei meinem Gartenausflug vermisst habe, ist eine Makroeinstellung. Die Leica geht bis auf 30 cm an das Motiv heran, das ist nicht sehr viel . Anscheinend ist die Naheinstellung auch dem hohen Anspruch an die Abbildungsqualität zum Opfer gefallen.
Alles in allem ist die Leica X2 sehr einfach zu verstehen und zu bedienen, vorausgesetzt man ist kein absoluter Fotografie-Neuling. Ich habe bei diesem Test vorwiegend die Belichtungsautomatiken benutzt, die Leica lädt aber förmlich dazu ein, es mit den manuellen Einstellungen zu versuchen.
Tristesse: Blick über den Zaun. 1/160 sec. Blende 5.6 ISO 1600
Ausschnitt 1 in Originalauflösung Bildmitte: Blick über den Zaun. 1/160 sec. Blende 5.6 ISO 1600. Bitte aufs Bild klicken!
Ausschnitt 2 in Originalauflösung rechts oben: Blick über den Zaun. 1/160 sec. Blende 5.6 ISO 1600. Bitte aufs Bild klicken!
Autofokus und manuelle Entfernungseinstellung
Der 11-Punkt-Autofokus scannt den Bildbereich und zeigt, wo er scharfgestellt hat. Aus diesen Informationen ermittelt er die einzustellende Entfernung. Das ist bei Schnappschüssen schon komfortabel. Wenn ich aber bei offender Blende die Schärfe auf ein ganz bestimmtes Detail legen will, schalte ich lieber auf Einzelfeld-, oder sogar auf Spot-Autofokus um. Die Entfernung lässt sich entweder speichern und der Bildausschnitt verändern, oder man verschiebt den Autofokus-Rahmen auf dem Monitor. Schwierig wirds unter extremen Lichtbedingungen, wie Silhouetten von Personen vor hell erleuchteten Fenstern, oder bei schnell bewegten Objekten. Da kann es zu Fehlmessungen kommen, oder der Autofokus ist einfach nicht schnell genug. Das Problem haben aber viele Kameras. Hier schlägt die Stunde der manuellen Entfernungseinstellung. Zum Einen kann ich über das hintere Wählrad die Entfernung stufenlos verstellen und mit einem fünffach vergrößerten Ausschnitt genau beurteilen, zum Anderen kann ich bei Blende 5.6 oder 8 eine mittlere Entfernung von sagen wir mal 3 bis 4 m einstellen und habe so die klassische Reporter- und Schnappschusskamera, die verzögerungsfrei auslöst.
Die Bildqualität
Das ist das zentrale Thema der Leica X2. Alle Bedienelemente, das Objektiv und die Einstellungen sollen die bestmögliche Abbildungsqualität ermöglichen. Kompromisse werden keine gemacht.
Das ist auch hervorragend gelungen. Schon die ersten Bilder, die ich bei der Preisverleihung geschossen habe, haben eindrucksvoll gezeigt, was ein Spitzenobjektiv in Verbindung mit einem Sensor im APS-C-Format zu leisten vermag. Hier gibt es absolut nichts zu bemäkeln. Das einzige, was die Schärfe ruinieren kann, sind zu lange oder unangepasste Verschlusszeiten, besonders bei bewegten Objekten.
Bis 800 ISO sind Detailauflösung und Rauschen absolut unkritisch, darüber hinaus nimmt das Rauschen stetig zu und die Auflösung ab. Ab 6400 ISO wirken die JPGs der Leica schon ziemlich körnig, in der DNG-Datei lässt sich das aber am PC mit Lightroom effektiv entrauschen. So sind selbst die Bilder mit 12500 ISO zwar etwas weich, aber noch gut zu gebrauchen. Ich finde sie sogar in Verbindung mit der fließenden Unschärfe durch die offene Blende ausgesprochen aussagestark.
Der automatische Weißabgleich leistet gute Arbeit. Egal ob Glühlampen, LED-Leuchten oder Leuchtstoffröhren, das Ergebnis ist mal kälter, mal wärmer, aber nie störend farbverschoben. Für kritische Fälle jenseits der verfügbaren Settings gibt es ja noch die individuelle Messung und Speicherung. Dafür ist nur ein weißes Blatt oder eine Graukarte nötig.
Lucky Beagle, JPG aus der Leica X2. 1/125 sec. Blende 4.0, ISO 12500.
Lucky Beagle, DNG in Lightroom entrauscht. 1/125 sec. Blende 4.0, ISO 12500.
Ausschnitt in Originalauflösung aus dem mit Lightroom entrauschten Bild „Lucky Beagle“. Bitte aufs Bild klicken!
Ausschnitt in Originalauflösung aus der JPG-Datei der Leica X2 „Lucky Beagle“. Bitte aufs Bild klicken!
BITTE BEACHTEN: Die Beispielbilder in diesem Artikel sind fürs Internet in der Größe heruntergerechnet und komprimiert worden. Deswegen zeigen sie nicht die ursprüngliche Schärfe und Detailtreue.
Zubehör
Neben Tasche, Lederprotetktor und Handschlaufe gibt es einen Handgriff (ob die Leica damit in die Tasche passt?), ein Blitzgerät, einen aufsteckbaren optischen und einen elektronischen Sucher. In den Zubehörschuh passt auch Zubehör anderer Hersteller, Blitz, Sucher etc. Anscheinend funktioniert auch der elektronische Sucher der Olympus Pen Modelle an der Leica.
Fazit
Eigentlich ist schon alles gesagt. Die Leica X2 ist eine perfekt gebaute klassische Reportagekamera, die im Design eng an die ersten M-Modelle angelehnt ist. Ihre Ausstattung ist auf das Wesentliche beschränkt und auf das Erreichen der optimalen Bildqualität ausgelegt. Da hält sie locker mit den meisten DSLRs und Systemkameras mit.
Auf der Soll-Seite fehlt mir der Nahbereich. Die Videofunktion habe ich nicht vermisst, da ich eh seltener filme. Und da ist natürlich noch der Preis: Mit über 1700 Euro ist er für die Meisten weit jenseits von Gut und Böse angesiedelt. Da braucht es schon eine gute Portion Begeisterung für die Marke mit dem roten Punkt. Laut Leica rechtfertigt sich der Preis durch die arbeitsintensive Kleinserienfertigung in Deutschland, edelste Materialien und dutzendweise Fertigungs- und Qualitätskontrollen.
Man kann es natürlich auch von der anderen Seite aus betrachten. Ein Leica M9 Gehäuse kostet neu über 6000 Euro, dazu kommen noch mal ein paar Tausend Euro für Wechselobjektive. So herum gesehen ist die Leica X2 ein Schnäppchen.
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Polarlichter tauchen zu allen Tages- und Nachtzeiten über alle Jahreszeiten hinweg auf, sowohl in den arktischen, als auch in den antarktischen Regionen. Sie sind wie auch die Sterne sehr leuchtschwach, deshalb kann man sie nur in dunkler Nacht sehen, bei Tag werden sie vom Himmelsblau überdeckt.
Die Sonnenaktivität erreicht alle elf Jahre ein Maximum. Im Maximum flackern Nordlichter wesentlich stärker und häufiger auf. 2013/14 war so ein Höhepunkt und seither hat die Aktivität nicht viel nachgelassen. Die Sonne ist weiterhin so aktiv, dass auch 2018/19 gute Beobachtungsmöglichkeiten zu erwarten sind.
Sehr wichtig: Das Wetter muss unbedingt mitspielen! Gegen eine Wolkendecke kann auch das hellste Nordlicht wenig ausrichten.
Nordlicht bei Henningsvaer, Lofoten, Norwegen
Wo kann man Nordlichter sehen?
Polarlicht tritt gewöhnlich in einer ringförmigen Zone um den magnetischen Nord- und Südpol auf, die ungefähr zwischen dem 65sten und dem 70sten Breitengrad liegt. Bei heftiger Sonnenaktivität kann es sich auch weit darüber hinaus Richtung Äquator ausbreiten.
In den verlinkten Websites weiter unten ist diese Bereich sehr anschaulich dargestellt.
Wir haben schon Nordlichter in der Nähe von Stockholm, auf der Belle Ile in der Bretagne und sogar auf Sylt fotografiert. Sichtungen so weit südlich sind allerdings sehr selten.
Nordlicht auf der deutschen Insel Sylt
Nordlicht am Leuchtturm List West, Sylt, Deutschland
Nordlicht auf der Belle Ile, Bretagne
Phare de Goulphar, Belle Ile, Bretagne. Der schwache rote Widerschein einer starken Nordlichteruption ist noch in der Süd-Bretagne zu sehen.
Kann man Nordlicht vorhersagen?
Nordlichter sind einzig und allein von der Sonnenaktivität abhängig. Erfolgen Eruptionen auf der Sonnenoberfläche UND fliegen die weggeschleuderten Teilchen auch wirklich Richtung Erde, dann gibt es Nordlicht. Werden Eruptionen auf der Sonne beobachtet, dann dauert es noch ca. 2-3 Tage, bis die Teilchen theoretisch bei uns ankommen. Darauf bauen die meisten Vorhersagen auf.
Faustregeln zur Nordlichtvorhersage sind unzuverlässig
Polarlichter halten sich weder an Uhrzeiten, noch an Jahreszeiten. Deswegen sind Faustregeln über die Voraussagen mit Vorsicht zu genießen.
Wenn es zum Beispiel heißt: „Wenn kein Nordlicht vor Mitternacht zu sehen ist, kommt auch später keins mehr!“ dann bedeutet das einfach, die Aktivität befindet sich momentan auf einem Minimum. Man kann nicht mit Sicherheit davon ausgehen, dass es den Rest der Nacht auch so bleiben wird, es kann genausogut passieren, dass Nachts um drei Uhr plötzlich wieder der Punk abgeht, wenn du friedlich im Bett schlummerst.
Webseiten und Apps zur Nordlichtvorhersage
Hier stelle ich dir drei Seiten vor, die Nordlichtvorhersagen betreiben.Zeitpunkt, Ort und Ausbruchsstärke sind natürlich nur statistische Schätzungen und müssen nicht eintreffen. Allerdings macht es trotzdem Sinn, sich danach zu richten, Alternativen zur Vorhersage gibt es nicht.
In welchen Jahreszeiten und Reisemonaten kann man Nordlichter sehen?
In Nord-Skandinavien beginnt die „Saison“ Ende August. Dann ist die Zeit der Mitternachtssonne vorüber, in den Nächten hinterm Polarkreis wird es wieder dunkel, und Sterne und Nordlicht sind wieder zu sehen. Saisonende ist dann im kommenden Frühling gegen Mitte April, wenn die Zeit der langen Tage wieder beginnt.
Was sind unsere Lieblings Monate?
Das ist für Norwegen definitiv der September. Der hat den Vorteil, dass du sowohl nachts das Nordlicht, als auch tagsüber die wunderschöne arktische Herbstlandschaft fotografieren kannst. Februar und März folgen dicht hinterher. Der Winter hat das Land bis dahin gut durchgekühlt, so bleibt der Schnee länger liegen. Die Sonne wagt sich langsam wieder über den Horizont, und im klaren warmen Licht der noch kurzen Tage kommt die Winterlandschaft perfekt zur Geltung.
Unsere Erfahrungen mit Nordlichtnächten in Zahlen!
Nordlichter pro Reisedauer
Wir waren bisher sechs Mal im Herbst/Winter in Norwegen. Ich denke, so eine Auflistung sagt mehr als tausend Worte:
Land
Reisemonat
Zeitraum
Polarlicht-Sichtungen
Norwegen
November 2005
9 Tage
1 Nacht war kurz Nordlicht, ansonsten war es bedeckt.
Norwegen
März 2006
9 Tage
3 grandiose Nordlichtnächte!
Norwegen
November 2006
9 Tage
1 Nacht schwaches Nordlicht, kein brauchbares Foto war davon möglich.
Norwegen
September 2009
25 Tage
6 Nordlichtnächte, eine davon ganz besonders schön mit Sonnenuntergang.
Norwegen
Januar/Februar 2011
42 Tage
11 Nordlichtnächte, davon zwei ganz außergewöhnliche!
Norwegen
September, Oktober 2013
42 Tage
8 Nordlichtnächte, davon zwei außergewöhnliche!
Schottland
Februar/März/April 2013
80 Tage
1 Nacht in Eshaness auf den Shetland-Inseln
Frankreich
März/April 2015
42 Tage
1 Nacht auf der Belle Ile en Mer, rotes Licht über dem Horizont
Deutschalnd
Februar/März 2016
10 Tage
1 Nacht auf Sylt
Wir haben Nordlichter in folgenden Monaten fotografiert:
Monate mit Nordlichtsichtung
Wir haben Nordlichter in folgenden Ländern fotografiert:
Länder, in denen wir Nordlichter gesichtet haben
Auf unserer Reise-Wunschliste besonders für Nordlichtfotos stehen noch Island, Kanada, USA, Grönland und Neuseeland.
„Dein Weg zum Nordlichtfoto“, Gabi & Gunter Reichert
Da uns das Thema Nordlichtfotografie begeistert und viele Leute am liebsten ihre eigenen Fotos davon machen möchten, haben wir ein ganze Buch zum Thema geschrieben. Auf 164 Seite beschreiben wir genau, was dich im Norden erwartet. Wie sehen die Straßen im Winter aus? Was ist die beste Zeit für Nordlichter? und natürlich: wie fotografiere ich Nordlichter und welche Kameraausrüstung brauche ich dazu?
Weitere Infos im umfangreichen Ebook (9,98 Euro) und zum Hardcover Buch (24,80 Euro) im Shop auf unserer Seite. Das Ebook kannst du bei Interesse sofort herunterladen!
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2013/12/feb-83631.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2013-12-07 14:31:202023-03-24 12:29:04Nordlichtfotografie Teil 4 – wann und wo kann man Nordlichter sehen? Die Nordlichtvorhersage.
Die Belichtungszeit als Bildgestaltungselement – kurze und lange Langzeitbelichtungen
Die Belichtungszeit ist unserer Meinung nach das wichtigste Bildgestaltungsmittel. Um Belichtungszeiten für den gewünschten Effekt exakt steuern zu können, nutzen wir seit vielen Jahren Graufilter. Wie das mit der Langzeitfotografie auch am Tag funktioniert, erklären wir dir auf folgenden Seiten.
Langzeitbelichtung leicht gemacht mit Neutralgrau-Filtern
Der bewußte Umgang mit der Belichtungszeit und Blende macht den Unterschied zwischen Knipsen und der Fotografie. Wir haben schon vor mehr als 30 Jahren mit hochdichten Graufiltern, sogenannten ND-Filtern, gearbeitet. Da fotografierten wir noch auf Diafilm und es war wesentlich schwieriger, die korrekte Belichtungszeit abzuschätzen. Bis nach der Reise die Filme entwickelt waren, dauerte es Wochen, bis wir das Ergebnis vor Augen hatten. Kaum vorstellbar in der heutigen Zeit, wo man auf dem Display der Kamera direkt nach der Aufnahme sehen kann, was Sache ist.
In der Dämmerungsphase der frühen Morgenstunden und der späten Abendstunden sind Langzeitbelichtungen auch ohne Graufilter möglich. Für den Anfang sind diese Tageszeiten also eine gute Möglichkeit für dich, in das faszinierende Thema Langzeitaufnahmen einzusteigen. Da kannst du dich stressfrei mit den nötigen Kameraeinstellungen vertraut machen.
Bei der Langzeitfotografie denkt man zuerst an bewegtes Wasser als Motiv, aber auch in der Architekturfotografie hat die Langzeitbelichtung ihren Platz.
Langzeitfotografie – wie lange wird da belichtet?
Eine Langzeitbelichtung muss nicht unbedingt mehrere Sekunden oder Minuten dauern. In bestimmten Situationen zähle ich auch Belichtungszeiten von 1/4 Sekunde schon als Langzeitbelichtung. Für mich hängt das mit dem Bewegungsmuster und der Bewegungsgeschwindigkeit des Motivs zusammen.
Trau dich ran, an die Langzeitbelichtungen. Es ist gar nicht so schwierig. Wir garantieren Dir, dass du großen Spaß damit haben wirst.
In unseren ausführlichen Blogbeiträgen haben wir genau beschrieben, wie alles funktioniert. Ein gutes Stativ ist für diese Art der Fotografie unerlässlich. Auch dazu haben wir ausführliche Berichte geschrieben und Stative getestet.
Langzeitbelichtung – Eine etwas längere Belichtungszeit zeigt den Weg, den die Welle am Felsen nimmt. Die sanften Abendfarben unterschreichen den Eindruck, dass das Wasser den Felsen sanft streichelt.
Das Hauptthema dieses Blogs sind unsere Reisen. Wir erleben die Natur, lernen Menschen kennen und berichten ausführlich über unsere Erfahrungen. In Reiseberichten und Fototipps gemeinsam mit Naturfotos transportieren wir dabei unsere Gefühle zu unseren Blogbesuchern.
Wie wichtig sind Fotos überhaupt? Kann man durch die Fotos neue Leser für Magazine gewinnen?
Ich denke schon! Mir geht es jedenfalls immer so. Ich blättere durch ein Magazin und schaue mir die Fotos an. Spricht mich eines an, dann lese ich die Bildunterschrift. Fesselt mich die Bildunterschrift, werde ich neugierig auf den Text. Ja und dann lese ich den ganzen Artikel!
Naturfotos sind wichtig im Reisejournalismus!
Fotos sind wichtige Erinnerungen – FÜR JEDEN
Aber nicht nur da. Auch im privaten Bereich sind Fotos sehr wertvoll. Nein, lass mich nachbessern: gerade in privaten Bereich sind Fotos extrem wertvoll.
Mir wurde das besonders auf den Reisen mit unseren kleinen Kindern bewußt. Die Erinnerung verblasst nach einigen Jahren, die Fotos von den Kindern sind dann schon altbekannte Freunde geworden und es wird nie langweilig, ja sogar von Jahr zu Jahr spannender, sie zu betrachten.
Schau einmal in unseren ersten langen Reisenbericht vom Jahr 2000 in den USA. Dort nutzten wir erstmals eine Digitalkamera! Sie hatte 1 MPixel, kostete fast 2000 DM, hatte ziemliche technische Mängel und Einschränkungen und trotzdem sind diese Fotos für uns von unschätzbarem Wert! Diese Fotos sind einmalig und unwiderbringbar.
Für gute Fotos braucht man keine teure Fotoausrüstung! Und eine treure Kamera macht keine tollen Fotos.
Aber ein klein wenig Fotowissen hilft zum besseren Bild. Wir haben für Dich unsere ganz persönlichen Fototipps aufgeschrieben und hier gesammelt. Wir helfen dir dabei, Fotografieren zu lernen und immer besser zu werden und vor allem viel Spaß dabei zu haben.
Hier gehe ich noch einen Schritt weiter. Wenn ich in der Natur fotografiere, bin ich in der Wahrnehmung und damit im Jetzt. Die Bedienung der Kamera, die Bildgestaltung und das „im Jetzt sein“ bringt mich in einen Flow-Zustand. Wie bei einer Meditation. Mir geht es so gut, dass ich fast alles um mich herum vergesse. Das Thema „Glück in der Fotografie“ begeistert mich so sehr, dass ich ein ganzes Buch darüber geschrieben habe. Du kannst es in der Sidebar direkt anklicken und kaufen.
Fototipps in thematischen Tutorials zusammengestellt
Im Laufe der Jahre schrieben wir hier im Blog und in Magazinen über Fotothemen. Diese drei fotografischen Richtungen – Langzeitbelichtungen – Nordlicht-Fotografie und Reise-Fotografie sind unsere Favoriten. Es entwickelten sich ausführliche, umfangreiche Tutorials. Damit du von uns schnell lernen kannst, besser zu fotografieren.
Reisefotografie Tutorial
Unterwegs geniale Fotos schießen
Reisefotos sind wichtig – sie sind deine besten Erinnerungsstützen.
Zum Fotografieren lernen brauchst du unserer Meinung nach ein Stativ. Ein Stativ erweitert deine Möglichkeiten. Du fotografierst damit ruhiger und komponierst deine Fotos besser. Du hast die Möglichkeit richtig lange Belichtungszeiten zu nutzen und so Langzeitbelichtungen von mehreren Sekunden bis Minuten zu machen. Auch für die Nachtfotografie benötigst du unbedingt ein Stativ.
Hier findest du unsere Beiträge zu allen Themen, die mit Stativen in der Fotografie zu tun haben.