Die bretonische Insel Ouessant
Das ideale Reiseziel für Fotografen
Weit im Westen von Frankreich, am Ende der Bretagne und noch darüber hinaus, liegt eine von wilden Wellen umtoste Granitinsel, die 8 km lange und 4 km breite Ile d’Ouessant. Gefährliche Riffs und Klippen liegen vor der Insel, mächtige Strömungen umfließen sie. Hunderte von Schiffswracks schlummern unter der Meeresoberfläche rund um das Eiland, stille Zeugen der ständig präsenten Gefahr. Ouessant ist der südliche „Torpfosten“ des Ärmelkanals, eine der am stärksten befahrenen Schifffahrtsregionen der Welt, auf und um Ouessant stehen deshalb fünf Leuchttürme.
Wir nehmen die Fähre von LeConquet nach Ouessant. Das Meer ist ruhig, die Fahrt gemütlich, dann kommt auch schon die Insel in Sichtweite. In den gewaltigen Strömungen schaukelt das Schiff selbst bei bestem Wetter mächtig hin und her. Wer anfällig für die Seekrankheit ist, kann auch das Kleinflugzeug von Brest aus nehmen. Das ist schneller, kostet ein wenig mehr, dürfte aber ebenfalls bei rauen Wetterbedingungen den Passagieren einen grünlichen Teint aufs Gesicht zaubern. Diese Transportart werden wir irgendwann ausprobieren um einmal den fotogenen Blick auf die Insel aus Vogelperspektive zu genießen.
Die Küstenregion Pern im Nordwesten der Insel Ouessant

Felsenlandschaft und Ruine, Pern, Ouessant, Bretagne
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Wellen, Pern, Ouessant, Bretagne

Sonnenuntergang, Pern, Ouessant, Bretagne

Phare de Nividic, Île d’Ouessant, Bretagne

Felsenküste, Ouessant, Bretagne

Felsenlandschaft, Pern, Ouessant, Bretagne

Felsenlandschaft, Pern, Ouessant, Bretagne

Felsenlandschaft, Pern, Ouessant, Bretagne

Möwe im Sonnenuntergang, Ouessant, Bretagne

Felsenlandschaft, Pern, Ouessant, Bretagne

Felsenlandschaft, Pern, Ouessant, Bretagne

Küste Pern, Ouessant, Bretagne

Küste Pern, Ouessant, Bretagne

Sonnenuntergang Pern, Ouessant, Bretagne

Sonnenuntergang Pern, Ouessant, Bretagne

Wellen, Ouessant, Bretagne

Wellen, Ouessant, Bretagne

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Altes Leuchtturm Haus, Ouessant, Bretagne

Wellen, Ouessant, Bretagne

Ebbe in Pern, Ouessant, Bretagne

Wanderpfade auf Ouessant, Bretagne

Ehemalige Brücke, Ouessant, Bretagne

Wandern zwischen den Felsen, Ouessant, Bretagne

Leuchtturm Haus, Pern, Ouessant, Bretagne
Was macht Ouessant so interessant für Fotografen?
Wir bereisen die abgelegene Insel außerhalb der Saison und hoffen auf stürmisches Wetter, denn wir wollen Wellen und Leuchttürme im tosenden Meer fotografieren. Es ist März. Die Chancen auf Wellen sind in der Jahreszeit noch gut. Aber der Himmel ist strahlend blau, kein einziges Wölkchen ist zu sehen, wir haben absolut kein dramatisches Wetter. Es ist stürmisch, aber der Wind kommt leider aus Ost, der verkehrten Richtung. Er ist kalt, extrem unangenehm, vor allem beim Radfahren, aber er verursacht keine nennenswerten Wellen.
Ouessant ist eine karge Schönheit. Schafsweiden und Heideland bestimmen das Landinnere, immer wieder treffen wir auf die bretagnetypischen Granitfelsen. Die teils bizarr geformten Brocken sind dankbare Fotomotive. Die Hauptattraktion ist aber die Küste. 61 Meter hoch erhebt sich der Granitklotz Ouessant aus dem Atlantik. Wind und Wellen nagen ständig an den Klippen und haben so eine fantastische Formenvielfalt geschaffen. Im Wechsel der Tageszeiten, des Wetters und von Ebbe und Flut ergeben sich immer neue Ansichten und Eindrücke. Ein wahres Eldorado für Küstenliebhaber. Wir fahren Rad, wir wandern zu jedem Zipfel der Insel und staunen über diese grandiose Küstenlandschaft.
Am dritten Insel-Tag wechselt endlich das Wetter. Wolken ziehen auf. Draußen auf dem Atlantik tobt ein Sturm, der peitscht die Wellen auf, welche sich mit enormer Wucht auf die Küste werfen. Mit kräftigem Rückenwind radeln wir zur westlichen Landspitze, dem Pointe de Pern und sehen schon von weitem Gischt in der Luft hängen. Stundenlang wandern wir die zerklüftete Küste entlang, fotografieren das Meer, die Wellen, die Leuchttürme und die Landschaft. Die rote Sonnenuntergangsstimmung ist für uns Fotografen ein zusätzliches Schmankerl. Die Gischt in der Luft verstärkt die rote Abendstimmung so sehr, dass es fast nicht mehr fotografierbar ist.
Einer der lichtstärksten Leuchttürme in Europa ist der Phare du Créac’h mit seinem schwarz-weiß geringelten Turm. Man sieht den 55 Meter hohen Turm von fast jedem Punkt auf der Insel. In dem zum Leuchtturm gehörigen Gebäude ist ein informatives Leuchtturmmuseum untergebracht, welches wir am Nachmittag besucht hatten. Jetzt ist es Abend und außer uns niemand mehr unterwegs. Der Tag weicht der Nacht und der Phare du Créac’h zeigt seine prächtige achtfache Strahlenkrone in der brandungsgeschwängerten Seeluft.
Der Wind frischt auf, wir haben Mühe die Kameras auf den Stativen ruhig zu halten. Mit einer relativ kurzen Belichtungszeit gelingt es uns, die Lichtstrahlen des Leuchtturms in der gischtgeschwängerten Luft aufzunehmen. Der Leuchtturm Creac’h zieht uns auch die nächsten Tage über immer wieder an. Er sieht nachts so wunderschön aus, dass wir jeden Abend erst in der Dunkelheit in unser Ferienhaus zurückkehren.
Der Rückweg mit dem Rad mit dem schwerem Fotorucksack und Stativ über der Schulter, ist im Gegenwind mühsam, wir sind trotzdem super gut gelaunt. Wie ein Schatz fühlt sich die Fotoausbeute auf der gut gefüllten Speicherkarte an.
Der Leuchtturm Nividic
Der Leuchtturm von Nividic steht mitten in der Brandungszone vor dem Pointe de Pern und ist der westlichste Punkt Frankreichs. Zusammen mit den zwei Relaistürmen, über die früher das elektrische Versorgungskabel und die Korbseilbahn lief, ist der Phare de Nividic eine unverwechselbare Landmarke und ein attraktives, wenn auch unnahbares Fotoobjekt. In den Wellen sieht der eher unscheinbare, fast hässliche Turm, wunderschön aus.
Fotografisch ist an den windigen Tagen auf Ouessant alles möglich. Kurze Belichtungszeiten zeigen die Brandung, mit Lanzeitbelichtungen transportieren wir eher die abendlichen Lichtsstimmungen.

Phare de Nividic, Île d’Ouessant, Bretagne
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