Wieder lachte die Sonne, wir sprangen aus dem Mobil ans klare Wasser des Fjords. Die Jungs banden die GoPro an unseren Besenstiel und filmten die Unterwasserwelt. Das dauerte nicht lange und schon warfen sie größere Steine mit kräftigem Platschen ins Wasser. Am Notebook betrachteten wir die GoPro-Filme. Wir waren begeistert. Die hohe Auflösung und die Möglichkeit, das Ganze auch in Zeitlupe anzusehen, ist beeindruckend. Leider schafften wir es bis jetzt nicht, die Filme hochzuladen. Dazu fehlt uns momentan die schnelle Internetanbindung. Also irgendwann später!
Besuch bei unserer treusten Kommentatorin Ricarda
Mittags waren wir mit Ricarda verabredet. Ricarda schreibt seit ein paar Jahren fleißig Kommentare in unserem Blog. Sie ist mit dafür verantwortlich, dass ich mich auch in müden Momenten aufraffe, meinen Bericht noch zu schreiben, wofür ich ihr sehr dankbar bin! Jetzt freute ich mich darauf, sie persönlich kennen zu lernen. Ricarda holte uns an der lokalen Tankstelle ab und lotste uns zu ihrem Haus im Grünen.
Claudia, Ricardas Nichte, war auch gerade zu Besuch. Wir parkten unsere eckige Kiste im Garten, saßen anschließend zusammen und bekamen leckeren Fisch serviert. Danke Ricarda und Familie für die Gastfreundschaft und die angeregte Unterhaltung!
Für mich sind Ricarda und Michael die „perfekte Auswanderer Familie“. Die Entscheidung, nach Norwegen zu ziehen, war gut durchdacht. Für die beiden Söhne war es genau der richtige Zeitpunkt, einfach in die norwegische Schule einzusteigen. Ricarda und Michael waren so diszipliniert, Norwegisch schon in Deutschland zu erlernen, von da aus auch Arbeit und ein Haus zu suchen und dann erst nach Norden zu ziehen!
Norwegen als Auswanderungsland
Doch warum ist Norwegen gerade bei Deutschen ein so beliebtes Auswandererland? In Deutschland wird das Leben immer stressiger. Auf der Arbeit wird mehr und mehr verlangt, oft bei weniger Gehalt, und das Gespenst der Arbeitslosigkeit schwebt über allem.
Entspannte Angestellte arbeiten effektiver, denken sich die Norweger. Michael musste sich erstmal daran gewöhnen, etwas stressfreier zu arbeiten. Wir hörten Ähnliches auch von anderen Auswanderern, die wir getroffen haben. Ein weiteres gutes Argument ist die großzügige Bezahlung der Arbeit. Während man sich in anderen Ländern gewaltig abmühen muss, geradeso die Lebenskosten zu verdienen, ist es in Norwegen mit einem Job leicht zu bewältigen. Und die Freizeit verbringt man dort, wo andere Menschen Urlaub machen. Es ist einfach traumhaft in Norwegen. Die Schärenküste im südlichen Landeteil sieht für mich fast aus wie eine Spielzeuglandschaft. Die roten und weissen Häuser zwischen den Felsen und in den Fjorden, klares blaues Wasser, und all die Boote dazwischen.
Die Reicherts und Papsts, mit Claudia aber ohne Florian – ja und ohne Gunter, der hat das Foto gemacht
Noch immer Internet
Bei Ricarda ging das Internet-Drama weiter. Gunter schaffte es, den englischen Internet-Stick freizuschalten und aktiv zu setzen. Jetzt fehlte nur noch das Geld zum Surfen. Dummerweise verweigerte das System die Bezahlung mit ausländischen Kreditkarten. Ricarda half uns mit ihrer norwegischen Karte aus. Eigentlich sollte es jetzt funktionieren, aber irgendwas verhindert immer noch die Verbindung. Nicht bei Ricarda, nicht etwa eine Stunde weiter östlich und nicht 120 km nördlich von Olso. Hmm, mal sehen, ob wir es irgendwann schaffen werden…