Der Plage des Amiets in der Bretagne bietet ambitionierten Fotografen sehr viele Fotomöglichkeiten. Die beiden Zöllnerhäuschen wurden vom berühmten Vauban erbaut. Auch sie bieten sich als Fotomotiv an.
Beiträge
Wanderung um die Ile Renote in Tregastel, lass dich von den Fotos für deine Reise in die Bretagne inspirieren.
Hilfe – wo ist unsere Reiseroutine?
Irgendwie sind diesmal die Vorbereitungen auf die Reise noch anstrengender als sonst. Wir waren zu lange daheim gewesen und die Reiseroutine lag in gefühlt weiter Vergangenheit. Außerdem merken wir plötzlich, dass daheim noch viele Dinge erledigt werden müssen, die keinen so langen Aufschub dulden. Das bringt die Hektik ins Spiel. Aber wir schaffen das schon, wieder ins Reisen rein zu kommen.
In der Coronazeit fotografierte ich jeden Tag daheim in der Umgebung. Das verändert auch meine Herangehensweise an die Fotografie auf Reisen.
LAAAAANGSAM Reisen – und noch ein paar Tage innehalten!
Wenn ich daheim nach fast 30 Jahren noch Stellen finde, die ich nicht kannte, wie kann ich dann je an einem besuchten Ort „fertig“ werden? Beim schnellen von Ort zu Ort Reisen, wie wir es früher getan hatten, kann man noch nicht mal an der Oberfläche kratzen.
Wir wollen diesmal sowieso langsam reisen. Also lassen wir uns auf die besuchten Orte ein und bekommen wenigstens einen etwas tieferen Einblick. Unsere Reiseerfahrung hat auch gezeigt, dass es viele Orte gibt, die sich anfangs etwas störrisch gegen eine Entdeckung sträuben. Nach zwei bis drei Tagen haben wir uns dann irgendwie eingelebt und fangen an, immer mehr schöne Ecken und Details zu finden.
Wir starten also Richtung Normandie, damit wir möglichst schnell am Meer ankommen würden. Eine Zwischenübernachtung legen wir kurz hinter Reims in Corbeny ein. Sie ist nötig, weil wir wieder einmal später als geplant losgefahren sind. Der Wohnmobil-Stellplatz in Corbeny liegt in wunderbar ruhiger, idyllischer Lage an einem kleinen See.
Am nächsten Tag erreichen wir Dieppe. Vor drei Jahren hatte es uns dort bereits sehr gut gefallen. Damals passte das Licht für die Fotografie am Strand nicht, weil Wolken aufkamen. Dieppe ist ein idealer Ort für uns, wieder in die Küstenfotografie rein zu kommen.
Tief nach Dieppe hinein
Dieppe wurde 900 nach Chr. von den Normannen besiedelt. Der Name stammt vom damaligen Englischen ab und bedeutet „tief.“ Was auf die ideale Lage als Hafenstadt an der Mündung des Arques hindeutet. Auch heutzutage ist Dieppe ein wichtiger See- und Fischereihafen. Eine Verbindung mit England besteht weiterhin durch die Fährlinie Dieppe-Newhaven.
In Dieppe gibt es zwei Stellplätze für Wohnmobile, ein kleinerer etwas abseits am Hafen, direkt unter den Steilklippen am rechten Ufer des Flusses Arques. Der andere liegt direkt an der Strandpromenade an der linken Seite des Flusses. Du kannst dir denken, auf welchen der Plätze wir es abgesehen haben?
Da Ostern vor der Tür steht, ist der Stellplatz ziemlich voll. Wir bekommen keinen Platz mehr mit Blick aufs Meer, sondern stehen inmitten der recht eng geparkten Reisemobile. Die Nacht kostet 14 Euro, der Preis wird kaum günstiger, wenn man länger bleibt. Wir bleiben vier Tage! Und langweilig wird es uns in Dieppe nicht. Wir könnten gar noch länger bleiben, doch die Bretagne lockt.
Zwei Kilometer Glücksgefühl – die Promenade von Dieppe
Die Promenade von Dieppe ist etwas Besonderes. Fast zwei Kilometer lang und grob geschätzt hundert Meter breit trennt sie den Strand von den Hotels und Appartementblöcken. Entlang der Promenade finden sich Spielwiesen, ein Schwimmbad, Karussells, Spielplätze, eine Skateboardanlage und natürlich Stände mit Souvenirs, Eis und sonstigen Futteralien.
Der Strand vor der Promenade fällt relativ steil ab und besteht aus, großen grauweißen Kieselsteinen. Rutscht man diesen Kieselsteinhang hinunter, trifft man auf den bei Ebbe extrem weiten Sandstrand. Fotografisch war ich noch voll auf Hunde eingestellt. So schaue ich am Strand jedem Hund hinterher und fotografiere auch hier und da einen interessanten. Aber unterwegs ist das nicht wirklich empfehlenswert. Mit der Canon EOS R6 kommen da bei 20 Bildern pro Sekunde extrem viele Fotos zusammen. Also, zügele dich Gabi!
Zwei Mädels spielen mit ihrem belgischen Schäferhund mit leuchtend hellen Augen auf dem Sandstrand. Da klappt es bei mir mit dem Zurückhalten nicht mehr und ich frage die beiden Mädchen, ob ich ein paar Fotos von ihrem Schäferhund machen dürfe. Der Hund hat so richtig Spaß mit dem Meerwasser und ich beim Fotografieren. Hundefotografie ist hier im Gegensatz zu daheim supereinfach. Die Weite des Strandes macht die Bildgestaltung leicht, weil kein unruhiger Hintergrund vom Hund ablenkt, das sehr helle Licht sorgt für ideale Belichtungszeiten. Und mit der Canon EOS R6 mit ihrem Tieraugen-Autofokus ist es unglaublich effektiv, knackscharfe Actionfotos hin zu bekommen. Den beiden Mädels schicke ich hinter auch die Fotos, und die haben sich riesig gefreut.
Radfahren – mal einfach, dann wieder anspruchsvoll
Das Fahrradfahren in Dieppe kann einfach sein, oder schwierig. Je nachdem, wo man hin will. Wir fahren erst einmal die eineinhalb Kilometer lange Strandpromenade entlang bis zu den Steilklippen. Auf dem Radweg wäre das eigentlich super einfach. Aber da schlendern immer wieder Leute entlang, Hund an langen Leinen laufen dir vors Rad oder Kleinkinder auf Laufrädern scheren plötzlich unberechenbar in deine Richtung aus. Aber wir passen auf, haben Zeit, das Wetter ist herrlich, es gibt keine Steigungen und es ist ja nicht wirklich weit.
Der Traumstrand für Fotografen an den Steilklippen von Dieppe
Der Strand von Dieppe ist einer der vielfältigsten, den wir kennen. Bei Ebbe legt das Meer die unterschiedlichsten Felsformationen frei. Ganz typisch Normandie findest du den weißen Kreidestein, der von den Klippen abgebrochen ist, auf dem Sand liegen. Felsen sind mit grünen Algen bewachsen, schon länger liegende Kreidefelsen sind dicht an dicht mit Löchern bestückt. Und natürlich viel Sand und Gezeitenbecken. Herrlich! Mit dieser Motivvielfalt ist es einfach, sich wieder an die Fotografie am Meer zu gewöhnen.
Am ersten Abend habe ich natürlich die normandie-typischen weißen Kreidefelsen im Blick. Die sind sogar der Grund, warum ich hier nochmal hin gewollt habe. Doch kaum habe ich meine Bildkomposition gefunden, kommt die Flut mit unheimlich anmutender Geschwindigkeit und setzt meine Motive unter Wasser. Es bleiben mir nur noch die Kieselsteine und ein grandioser Sonnenuntergang. Macht aber nix, ist trotzdem gut.
Wir fahren jeden Abend zu Strand und widmen uns einem anderen Motiv. Und jedes Mal sind die Ebbe-Flut-Bedingungen und das Licht wieder ganz anders.
Unser Fazit zu diesem fotografischen Motiv: Es ist unmöglich, eine bestimmte Einstellung zu planen, weil sich immer irgendeine der vielen Bedingungen ändert. Aber, das macht ja das Ganze so spannend und eröffnet dir im Gegenzug neue Möglichkeiten. Du machst dich frei! Du schaust, was gerade ist, öffnest dich der Wahrnehmung und reagierst spontan.
Auch nach vier Abenden und einem Morgen wird es uns an diesem Strand nicht langweilig. Also, wenn du Dieppe besuchst, schau genau hin. Reagiere auf die Situation vor Ort und habe enormen Spaß dabei.
Fotos des Strandes von Dieppe
Junge Sportkünstler in Aktion
An einem Abend radeln wir gerade entlang der Promenade an einem Skaterpark vorbei. Das Licht ist weich, eine dünne Wolkenschicht dient als gewaltiger Diffusor. Da springt ein junger Mann auf seinem Roller gekonnt hoch in die Luft uns wirbelt mitten im Sprung seinen Roller dreimal über seinem Kopf durch die Luft. Da springt bei mir, wie bei den Hunden, direkt die Fotografin an. Ich gehe so stark in die Bremsen, dass Gunter mir fast hinten drauf gefahren wäre. Schon hatte ich die Kamera aus dem Rucksack und Hände an Auslöser, als ich den Jungen frage, ob ich ihn fotografieren darf. Er schaut mich etwas erstaunt an. So was passiert ihm wohl nicht so oft. Er und sein Kumpel willigen aber ein, und wir machen eine kurze Fotosession. Nachdem ich ihnen die ersten Fotos auf dem Display der Kamera gezeigt habe, ist die Bereitschaft der beiden zur Kooperation schon wesentlich stärker. Jetzt wollen sie noch dies und das ausprobieren. Est stellt sich bei dieser Aktion heraus, dass Artiom, der jüngere der beiden, der beste Scooter-Skater von Dieppe. Wir haben jedenfalls Spaß an dem Abend und verabreden uns für den nächsten Tag noch einmal. Nach dieser abendlichen Fotosession am Strand habe ich in der Nacht eine Menge Fotos herunterzuladen. Hunde am Strand, Skater bei den Kunststücken, die Kreideklippen und die Stadt mit Hafen.
Am nächsten Tag meldet sich direkt noch ein Skater, der Fotos von sich möchte. Aber das Licht passte nicht so wirklich und die Bahn war zu voll, da hielt ich mich zurück. Ein paar tolle Fotos bekommt er aber trotzdem von sich.
Es freut mich, wenn die jungen Leute so viel Spaß dabei haben. In den nächsten Tagen treffen wir uns immer wieder mal und erzählen mit einem etwas holprigen Englisch-Französisch-Kauderwelsch.
Wir radeln die Hügel rauf und wieder runter
Nachdem wir erst einmal meergesättigt sind, radeln wir auch die Hügel östlich und westlich der City hoch und besichtigen die Klippen und die Kirchen. Die Burg auf der Westseite hatten wir schon letztes Mal besichtigt. Das Ankommen und Wegfahren der Fähre nach England war jedes Mal ein Spektakel, das ich das natürlich auch gern fotografiere. Auch wenn die Fähre jedes Mal einen furchtbaren Gestank nach verbranntem Schiffsdiesel verbreitet.
Fotomotiv Hafenmole – direkt vor der Wohnmobiltür
In der Nacht bietet sich der kleine Leuchtturm am Ende der Hafenmole als Fotomotiv an. Und von der Mole aus spiegeln sich die Lichter der Stadt im Meer.
Morgens ist der Hafen am schönsten
Morgens ist es in der Stadt und im Hafen besonders bei Nebel am schönsten. Der frühe Morgen ist sowieso die beste Zeit, um in den Hafenstädten das besondere Licht der Meeresküste einzufangen. Wir können gut verstehen, dass dieses Licht viele Maler des Impressionismus angelockt hat, die Dieppe zu ihrem Wirkort erklärten.
Frühmorgens sind zudem kaum Leute und Autos unterwegs, das Hafenambiente wirkt entschleunigt und entspannt. Die Möwen kreischen, weil die Fischer nicht nur ihren Fang verkaufen, sondern auch die leckeren (für die Möwen) Abfälle ins Hafenwasser werfen. Wir mögen diese Ruhe und das Licht morgens extrem gern. Und wenn wir dann in der wärmer werdenden Sonne mit frischem Baguette und Pain au Chocolate zum Wohnmobil laufen und unseren Kaffee schlürfen, macht sich Glücksgefühl breit.
Kirchen in Dieppe
Wir schauen uns gern die Kirchen an. Aber hier jetzt nur mal kurz ein paar Fotos.
Fast unbearbeitete Fotos im Live Reisebericht!
Unser Notebook mag das neue Lightroom noch nicht. Die Desktop-Version ist ein wirklich anspruchsvolles Programm für jeden Rechner. Mit dem Notebook bin ich unterwegs leider eingeschränkt damit. Viele der neuen Funktionen brauchen einfach ewig. So viele Stunden hat die Nacht gar nicht. Also beschränke ich mich auf dieser Reise auf die essentiellen Bearbeitungsschritte.
Die Fotos werden hier nur vorläufig sein und es wird auch nicht so viele geben. Das kommt alles später, wenn wir wieder zuhause sind. Aber einen ersten Eindruck wirst du sicher bekommen.
Aktualisiert am 09.03.2024
In diesem umfangreichen Artikel erfährst du alles, was du über die Unterwasser-Fotografie in Gezeitenbecken wissen musst. Schau die die Fotos an und überlege, ob du vielleicht auch näher hinschauen und sogar fotografieren möchtest. Sprech uns gerne an, wenn du dich für ein individuelles Fototraining interessierst. Wir sind von März bis Mai oder Juni 2024 wieder in der Bretagne.
Laut unserer Umfrage zu den Kameras hat keiner von Euch eine Unterwasserkamera – ich bin der Meinung, dass du dir eine anschaffen solltet.
Unterwasser-Fotografie geht auch günstig
Eine kleine Unterwasserkamera eröffnet dir ganz neue Welten. Und zwar mit sehr einfachen Mitteln. Du brauchst kein teures Unterwassergehäuse, kein aufwendiges Zubehör, du musst nicht schwimmen oder gar tauchen. Es reicht, wenn die die kleine Kamera auf Armesbreite unter Wasser tauchst und dir Zeit läßt zum Entdecken.
So eine vielfältig einsetzbare Kamera zu haben, führt zu einer Bewußtseinserweiterung.
Nein! Ich übertreibe da wirklich nicht.
Ein fotografierender Mensch läuft offen, mit wachen Sinnen durch die Welt. Ich habe den „Motivsensor“ ständig eingeschaltet. Farben, Formen, Licht und Bewegung. Mein innerer Computer im Kopf läuft immer auf Hochtouren, wenn ich mit offenen Augen durch die Welt gehe. Das ist jedoch keine Belastung für mich, es ist ein Genuß. Ich erlebe sozusagen einen Mehrwert der Welt.
Kompaktkamera für Profi-Fotografen
Wir arbeiten in der Landschaftsfotografie hauptsächlich mit Spiegelreflexkameras oder Systemkameras.
Vor unserer ersten sechsmonatigen Reise stand aber die Frage nach einer kleinen Kompaktkamera, sozusagen als immer-dabei-Kamera, im Raum. Die ersten Unterwassermodelle kamen gerade auf den Markt. Wir zögerten lange. Fragten uns, ob die Dinger auch gut genug seien? Ob es sich lohnen würde? Und so weiter… Aber ich wollte unbedingt so ein Ding haben und es einfach mal ausprobieren! Und zum Glück fand eine gerade noch rechtzeitig, den Weg in meine Kameratasche.
Ich setzte die kleine Pentax W10 vor allem in Gezeitenbecken ein. Der Kauf dieses Gerätes öffnete eine neue Welt für uns, vielleicht sogar noch mehr – ein ganzes Universum, so kam es mir vor. Ich nenne es, „das Universum in der Pfütze“. Darüber schrieb sogar John Steinbeck schon in seinem Werk: Logbuch des Lebens
Nach vielen ausgiebigen Fototouren durch die Gezeitenbecken Norwegens, Großbritanniens und Frankreichs hat sich unser Sehen geschult und die Wahrnehmung erweitert. Auch, wenn wir die Kamera mal nicht dabei haben: wir nehmen die fantastische Unterwasserwelt im kleinsten Gezeitenbecken wahr und sind immer aufs Neue erstaunt darüber.
Zu diesem Thema hatten wir einen ausführlichen Artikel in Naturfoto veröffentlicht. Jetzt habe ich ihn aktualisiert und möchte Euch dazu anregen beim nächsten Kauf einer Hosentaschenkamera auch an deren Tauchfähigkeit zu denken. Das ist Eure Eintrittskarte in eine neue, unbekannte Welt. Und außerdem ist sie stoß-, staub-, sand- und kindersicher.
Unterwasserfotografie für „Arme“
Warum für „Arme“??? Bei meiner Art der Fotografie werden nur die Arme nass, und erschwinglich ist die Kamera noch dazu!
Die Küsten der Meere gehören zu meinen absoluten Lieblingsmotiven, mit all dem Detailreichtum und ständig wechselnden Ansichten. Nur der Mikrokosmos der Gezeitenbecken stellte mich vor Herausforderungen, denen mit meiner Spiegelreflexausrüstung nicht gut beizukommen war. Dicht oberhalb der Wasseroberfläche die Kamera samt Polfilter auf dem Stativ zu positionieren und auf die kurzen windstillen Momente zu warten, ist sehr anstrengend. So nah man auch herankommt , es ist nicht nah genug.
Kompakte Kameras können aufgrund ihres winzigen Sensors ohne übertriebenen Konstruktionsaufwand sehr effektiv in der Makrofotografie eingesetzt werden, da das optische System für eine formatfüllende Aufnahme wesentlich weniger stark vergrößern muss.
So kauften wir im Jahr 2009 nach einiger Überlegung eine Pentax W10, wasserdicht bis 1,5 m, makrotauglich und mit sechs-Megapixel-Sensor. Trotz all der pixelstarken Nachfolger ist das weiterhin mein Lieblingsmodell!
Schwimmbadtest
Da für mich das Meer eine Tagesreise entfernt ist, testete ich die Kamera im Schwimmbad, meine Kinder waren ausdauernde Unterwassermodels, und die Ergebnisse übertrafen meine, zugegebenermaßen geringen, Erwartungen. In Highspeed Serienmodus macht die Pentax zwar nur Bilder mit 3 Megapixeln, dafür ist sie mit 3 Bildern pro Sekunde relativ schnell. Damit lässt sich sogar das Eintauchen der Turmspringer erfolgreich unter Wasser festhalten.
Auch im alltäglichen Einsatz ist die W10 einfach bedienbar und ausreichend schnell, und Nahaufnahmen sind dank des großen Displays ohne große Verrenkungen auch in Bodennähe kein Problem. Die Naheinstellgrenze von nur 1 cm war eines der Hauptargumente für die Anschaffung.
Einsatz in Gezeitenbecken und in Häfen
Wir fuhren in den Osterferien in die Bretagne. Entlang der Küste bekam ich unzählige Gelegenheiten, diese kleine Kamera einzusetzen, so dass ich tagsüber fast ununterbrochen beschäftigt war. Überall fanden wir Gezeitentümpel oder noch opulentere Meeresflora und -fauna in den kleinen Fischer- und Yachthäfen.
Gerade die Mittagszeit, wenn das Licht für die Landschaftsfotografie eher ungeeignet ist, konnte ich für diese neue Art der Fotografie nutzen. Indem ich die kleine Kamera einfach in die Gezeitenbecken hielt (nur meine Hände und Arme wurden naß!), konnte ich den teils sehr bunten und hoch interessanten Lebewesen alle Ehre erweisen und sie großformatig ablichten. Der Makromodus erlaubt es, in Weitwinkelstellung bis auf 1 cm an die Anemonen und Schnecken heranzugehen. Bei flachem Wasser oder bei trübem Wasser in den Häfen ist das der größte Vorteil der Pentax. Man muß sehr nah ran an das Objekt. Das Display der Pentax ist unter Wasser sehr gut zu erkennen und der Blitz leistet auch bei den kurzen Entferungen gute Dienste. Ich stellte die Kamera auf Zeitautomatik und korrigierte auf – 0,7. Damit erzielte ich die besten Ergebnisse.
Abends schaute ich die Bilder zusammen mit der Familie am Notebook an, es war fantastisch – wir entdeckten Details, die wir draußen in der Natur nicht hatten sehen können. Wir durchstöberten Bestimmungsbücher und lasen alles, was es über unsere Funde gab. Mit derart geschärfter Aufmerksamkeit fanden wir tags darauf im Wasser um so mehr faszinierende Objekte.
Ein wenig Nachbearbeitung war nötig, damit die Farben auch so brilliant aussahen, wie die Natur das vorgesehen hat. Meist war es mit einigen Klicks in Photoshop getan: entweder Auto-Tonwertkorrekur oder ein Angleichen der Farbe. Die Qualität der 6 Megapixel-Dateien ist so gut, dass ich Abzüge in 40×60 cm machen konnte.
Unsere bebilderten Reiseberichte profitierten sehr von diesen qualitativ sehr überzeugenden Aufnahmen. Auf dem Großteil meiner Fotos ist das Meer zu sehen, und endlich konnte ich auch als eher wasserscheuer Mensch einen kleinen Einblick in die Unterwasserwelt bekommen. Auch meine Multivisionsshow über Norwegen bekam dadurch den besonderen Kick, der bisher nur mit kostenintensivem hohem technischen Aufwand möglich gewesen wäre.
Mit einer Spiegelreflexkamera oder Systemkamera unmöglich
Ich bin mir sicher, dass diese Art der Fotografie mit einer Spiegelreflexkamera und Unterwassergehäuse unmöglich ist. Das Wasser ist dermaßen flach, dass kaum Freiraum zum Ausrichten und Positionieren bleibt. Zudem wären akrobatische Verrenkungskünste angesagt, um noch durch den Sucher schauen zu können.
Sinnvolle Hilfsmittel für die Unterwasserfotografie in Gezeitentümpeln
Mir taten nach einer Weile, auch ohne weitere Verrenkungen, auf den harten Felsen und den Bootsstegen die Knie weh; Hartschaumunterlagen schonen die Knie und Ellenbogen. Vor allem in den Häfen war es wichtig, den Gurt der Kamera immer um das Handgelenk zu legen, ich befestigte es zusätzlich mit einer Klemme, damit es nicht von der Hand rutschen konnte, denn die Kamera ist nicht schwimmfähig und im Hafen hätte ich sie wahrscheinlich nie wieder gefunden, wäre sie mir aus der Hand gerutscht.
Probleme in eiskaltem Wasser
Probleme mit der Pentax hatte ich, wenn die Umgebungstemperatur recht warm, das Wasser jedoch kalt war. Temperaturen habe ich leider nicht gemessen, ich schätze die Wassertemperatur in der Bretagne im Frühjahr auf 14-15 °C. War die Pentax an sonnigen Tagen relativ warm, bildete sich kurz nach dem Eintauchen ins kühle Wasser im Display und im Objektiv Kondenswasser. Dann war für ein paar Minuten wegen des eintretenden Softening-effekts nichts mehr möglich. Nach wenigen Minuten Aufwärmen war die Feuchtigkeit wieder weg.
In Nordnorwegen, wo ich die Kamera im Sommer einsetzte war es noch extremer, weil das Wasser buchstäblich eiskalt war. Ich umging die Problematik, indem ich die Pentax vor dem Einsatz eine Weile in den Kühlschrank legte. Dann hatten Kamera und Wasser eine ähnliche Temperatur, ich konnte wesentlich länger fotografieren. Das war nicht optimal, aber für mich die beste Lösung, und es schien der Kamera nicht geschadet zu haben. Trotz der Kälte machte ich mit einem Akku ca. 350 Bilder, wobei ich ca. 60% der Bilder blitzte. Die Pentax W 10 sollte sowieso nicht länger als 30 Minuten unter Wasser sein. (bei der neueren Pentax W30 sind es 2 Stunden).
Wie es der Zufall wollte, bekam ich auch eine zweite tauchfähige Kompaktkamera, die Olympus 725W und konnte direkte Vergleiche anstellen. Die Olympus lief auch bei noch so kaltem Wasser nicht an und die Bearbeitung der Bilder war fast nicht nötig, weil die Farben sehr kräftig kamen. Trotzdem war die Olympus beim Einsatz in flachen Gezeitentümpeln weniger effektiv, weil sie im Makrobereich erst ab 7 cm fokussieren konnte, was im flachen Wasser nicht ausreichte. In den Häfen ist zudem das Wasser so trüb, dass man sehr dicht heran muss, damit das Foto nicht durch Schwebeteilchen ruiniert wird, insbesondere bei Benutzung des eingebauten Blitzes. Hier ist die Pentax klar im Vorteil. Geht man allerdings in klarem Wasser schnorcheln, ist möglicherweise die Olympus besser geeignet.
Zur Zeit habe ich die Olympus TG 6 im Einsatz und bin damit sehr zufrieden!
Filme der Unterwasserwelt in Gezeitentümpeln
Das lohnt sich, die kurzen Filmchen anzusehen!
Die Fotos im Film sind alle mit der Olympus TG-6 aufgenommen.
Familienkamera für Entdecker
Schnell hatte unsere ganze Familie Spaß an der kleinen Pentax Unterwasserkamera. Um Streitereien zu vermeiden, kauften wir eine Zweitkamera, die Pentax W30. Ich versprach mir Einiges von dem Sieben-Megapixel-Sensor und auch die Möglichkeit der 1600 ISO-Sensitivität reizte mich. Die Vorteile waren in der Praxis nicht überzeugend, bei 400 ISO rauschte es mehr und der Pixelvorteil brachte aus diesem Grund auch keinen Gewinn. Ich greife, wenn es um Unterwasserfotografie geht, weiterhin lieber zur Pentax W10, die Kinder nutzen jetzt die W30.
In 2022 ist die treue Pentax W10 leider „abgesoffen“. Nach 13 Jahren Einsatz und intensiver Nutzung war sie undicht geworden!
Insgesamt möchte ich auch trotz der angesprochenen Einschränkungen nicht auf diese unscheinbare und leistungsstarke Hosentaschenkamera verzichten. Richtig im Rahmen ihrer Möglichkeiten eingesetzt, ist sie in der Lage, erstaunliche Qualität zu liefern. Für mich ist sie eine sinnvolle Ergänzung zur Spiegelreflexausrüstung, weil sie durch ihre Sonderfunktionen die fotografische Bandbreite erweitert. Und es gibt mittlerweile viele Unterwasserkameras, daß man für jeden Verwendungszweck eine geeignete finden sollte. Begegnet man den „kleinen Hosentaschenkameras“ mit der nötigen Ernsthaftigkeit, dann wird man auch mit tollen Ergebnissen belohnt.
Kompakte Unterwasserakameras
Für viele normale Kompaktkameras gibt es spezielle Unterwassergehäuse. Mit denen kann man tiefer tauchen, als die 10-15 m, die die Unterwasserkompakten schaffen, allerdings kosten solche Gehäuse fast so viel wie eine neue Kamera und für die Makro- bzw Mikrofotografie nicht nutzbar. Die Fotos, die ich hier zeige sind Makro Fotos bei denen ich extrem nah am Motiv sein muss. Und das noch dazu in Gezeitenbecken, die sehr flach sind.
Billiger sind wasserdichte Unterwasserbeutel von Ewa-Marine oder günstige Unterwasserbeutel für vorhandene Kompaktkameras. Allerdings eingen sich diese überhautpt nicht für die Bedienung der teilweise kleinen Knöpfe.
Für die Makrofotografie in Gezeitenbecken kommen nur Makrotaugliche, kompakte Unterwasserkameras in Frage.
Empfehlenswerte Unterwasserkameras Stand März 2024
Am einfachsten zu bedienen sind die wasserdichten Kompaktkameramodelle, die ohne spezielles Gehäuse auskommen.
Hier die aktuellen erhältlichen Modelle, die wir empfehlen können:
Klar, der Markt für digitale Kompaktkameras ist fast komplett von den Smartphones übernommen worden. Aber kein Smartphone kann tauchen, zumindest nicht freiwillig und höchstens nur einmal. (Das klappt mitlerweile wohl auch schon, allerdings nicht im Makrobereich und nicht mit der besten Qualität)
Smartphone ungeeignet für die Unterwasser Makro Fotografie
Ich habe versucht mit dem Huawei P30 Smartphone Unterwasserfotos in einem Unterwasserbeutel zu machen. Es funktioniert einfach nicht. Die Bildqualität ist grotten schlecht. Wenn du dir die normalen Makro Fotos deines Smartphone einmal am Computer ansiehst, weißt du, was ich meine. Unterwasserfotos sind nochmal eine Stufe schlechter. Makros sind so gut wie unmöglich!
Kurztest Olympus Tough TG-6
Ich nutze jetzt seit Monaten die Olympus Tough TG-6 in der Bretagne und bin sehr begeistert von der kleinen Kamera.
Vorteile:
- Internes Fokus Stacking – Vor allem bei statischen Motiven nutze ich das Fokus Stacking sehr gern. Da werden die einzelnen Fotos bereits in der Kamera zusammengerechnet!
- RAW Format
- Makro und Mikro-Fotografie auf hochwertigem Niveau
- Autofokus ist schnell
Nachteile:
- Zubehör ist zu teuer – allein der Okjektivschutz kostet fast 40 Euro
- Blitz im Mikrobereich nicht gut nutzbar
- Der als Zubehör angebotene Blitz Diffusor ist teuer, billiges Plastikmaterial und nicht unterwassertauglich.
- Ich brauche eine extra Leuchte in den Gezeitenbecken
Ich kaufte mir ein Unterwasser Tauchlicht. Bin damit nicht zu 100 % zufrieden. Das Handling Unterwasser ist mühsam. Habe einfach nicht genügend Hände. Das Licht ist fast zu diffus. Aber, trotzallem ist das Licht hilfreich, wenn die Gezeitenbecken tief im Schatten liegen.
Fotos kannst du in den Reiseberichten zur Bretagne sehen.
- Seesterne mit der Olympus fotografiert.
- Seeanemonen – Blumentiere in der Bretagne
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Ich biete ein individuelles Coaching für die Unterwasserfotografie an. Das geht bei der Kamerakaufberatung los. Natürlich gebe ich Location Tipps. Nicht an jedem Strand der Bretagne kannst du spannende Unterwasserfotos aufnehmen.
Dann zeige ich dir ganz genau, wie du zu professionellen Unterwasserfotos kommst, ganz ohne zu tauchen.
Wir können auch gerne ganz ohne Kamera gemeinsam die Gezeitenbecken erkunden.
Schreib mich an: gabi@5reicherts.com
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Seiten
Fotografie am Meer – Equipment Empfehlungen
- Willst du am Meer fotografieren?
- Und hast du Lust, auch einmal was Neues auszuprobieren?
- Möchtest du lernen, wie du an der Küste Langzeitbelichtungen machst?
Die Fotografie an der Küste ist eine der beliebtesten Kategorien in der Landschaftsfotografie.
Hier findest du eine Packliste für deinen Fotorucksack mit nützlichem Equipment für eine kreative Küstenfotografie.
Nebeneffekt gesteigerter Genuss
Mit einer Kamera in der Hand und einer gewissen Motivation wirst du in deinem Urlaub die Küste definitiv intensiver erleben. Du wirst dir den Wecker stellen, um das weiche morgendliche Licht einzufangen. Was ist das für ein herrlicher Genuss, vor Sonnenaufgang ganz allein am Strand zu stehen! Und das, bevor du überhaupt dein erstes Foto aufgenommen hast.
Beim Fotografieren von Makromotiven wirst du ganz genau hinzuschauen, dein Horizont erweitert sich und vielleicht kommt sogar ein wenig Ehrfurcht auf.
Aber kommen wir wieder vom Erleben zurück zur Fotografie.
Wir fotografieren seit vielen Jahren am Meer und packen mittlerweile alles ein, was wir anfangs am Strand vermisst hatten. Du profitierst also von unserer Erfahrung mit Hilfe dieser Checkliste.
1. Kamera
1.1. Eine System- oder Spiegelreflexkamera
Auf das Thema, welche jetzt die beste Kamera ist, gehe ich hier nicht drauf ein. Das führt zu unendlichen Diskussionen.
Du hast sicher eine Kamera, mit der du gut zurechtkommst. Dann ist das wahrscheinlich die beste Kamera für dich.
Wir fotografieren mit Systemkameras von Canon.
Gabi erfreut sich an der Canon R5 und der Canon R6
Gunter fotografiert mit der Canon R und mit Gabis Kameras
1.2. EXTRA Kreativ Tipp – eine günstige, gebrauchte oder alte Kamera
1.3. Dazu ein günstiger Unterwasserbeutel, passend für die alte Kamera
Ich wollte schon sehr lange diese Split-Fotos – halb über, halb Unterwasser – fotografieren. Die neuen Systemkameras mit ins Meer zu nehmen ist mir zu riskant. Ein extrem teures Unterwassergehäuse für die alten DSLR Kameras zu kaufen macht auch wenig Sinn. Dazu bin ich einfach zu selten im Wasser und tauchen tue ich schon gar nicht. Übrigens kostet so ein Unterwassergeäuse zum Tauchen gut mehrere tausend Euro, als genausoviel wie die Kamera.
Also zögerte ich lange bevor ich einen günstigen Unterwasserbeutel für meine durchgenudelte, aber noch brauchbare Canon 6d kaufte. Die Bewertungen des circa 30 Euro teuren Plastikbeutels waren grotten schlecht. Anscheindend gibt es da eine große Qualitätsstreuung. Aber, was habe ich schon zu verlieren?
Also kaufte ich einen, und er erwies sich als absolut dicht. Die Kamera blieb trocken. Ich tauchte den Beutel nur selten und sehr kurz ganz unter. So fotografierte ich 2023 sehr häufig auch im Wasser.
Irgendwann fanden wir in Ebay einen gebrauchten Ewa Marie Beutel. Wesentlich bessere Qualität, und auch leichter zu bedienen. Leider gibt es diese Unterwasserbeutel für meine Kameras nicht mehr neu zu kaufen. Leider kullerte unser praktischer, vertrauenswürdiger Beutel am ersten Testtag über die scharfkantigen Felsen ins Wasser. Er war nicht verschlossen. Ewa Marie Beutel und Kamera waren hinüber, das Objektiv hat’s überlebt.
Und jetzt fotografiere ich wieder mit dem günstigeren Unterwassergehäuse 20M und meiner alten Canon 5d MII und dem 17-40mm Objektiv.
Falls du ins Wasser und in die Splitfotografie einsteigen willst, ist das eine kostengünstige Lösung. Den Beutel kannst du auch im Regen oder im Sandsturm nutzen. Vielleicht liegt bei dir ja auch eine alte Kamera ungenutzt rum? Im Moment kannst du in den Gebrauchtbörsen Spiegelreflexkameras sehr günstig kaufen, weil alle sich wie verrückt auf Systemkameras stürzen.
1.3. EXTRA Kreativ Tipp – Kompakte Unterwasserkamera für Makros in den Gezeitenbecken
Über die Unterwasser Makrofotografie schreibe ich ausführlich hier – Unterwasserfotografie in Gezeitenbecken
Die kleinen robusten Unterwasserkameras werden zwar auch immer teurer, aber, wenn du wirklich an Supermakros und an den Gezeitenbecken interessiert bist, wirst du sehr viel Freude an der so einer Kamera haben.
Ich nutze zur Zeit die Olympus TG-6, du könntest auch eine Ricoh WG-80 oder die neuere Pentax WG-90 kaufen. Es gibt einige günstigere kompakte Unterwasserkameras, aber die sind nicht geeignet für Makros.
Ich hatte mich aufgrund des RAW Formates für die Olympus entschieden. Die Ricoh und Pentax produzieren nur jps’s.
Mit der DSLR und dem oben genannten Unterwassergehäuse sind Unterwasser-Makroaufnahmen viel umständlicher. Wenn ich durch den Sucher schauen muss, muss ich mich automatisch viel mehr anstrengend, so bodennah auch dran zu kommen. Das werde ich aber auf der nächsten Reise noch einmal ausgiebig testen.
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Hier einige Makros, die ich mit der Olympus TG-6 aufgenommen habe.
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2. Objektive
- Von Weitwinkel bis Tele gerne alles. Und noch ein Makro dazu, wenn du Details liebst.
- Canon RF 16 mm (Link zu Amazon)
- Canon RF 24-105 mm
- Canon RF 70-200 mm
- Canon RF 100-400 mm (Link zu Amazon)
Wenn du eine relativ leichte Fotoausrüstung tragen möchtest, nimm ein 24-105 mm und ein 100-400 mm Objektiv.
Es gibt Leute, die behaupten am Meer reicht ein Weitwinkelobjektiv oder ein Standardzoom. Ich bin der Überzeugung, dass ein Teleobjektiv bis 400 mm ebenfalls sehr nützlich ist. Für mich macht ein Teleobjektiv in der Landschaftsfotografie sehr viel Sinn, weil ich damit ganz gezielt meine Motive freistellen kann.
Motive für das Tele sind – Wellen, Vögel, Schiffe, Leuchttürme, die Küstenlinie und viele mehr. Mit einem Tele kannst du auch Details am Strand fotografieren, falls du kein Makro hast, oder es nicht mitschleppen möchtest.
Bildbeispiele für das Teleobjektiv – hier im Einsatz das Canon RF 100-400mm
Bildbeispiele für das Canon RF 16 mm Superweitwinkel-Objektiv
Ein Superweitwinkel macht an der Küste sehr viel Spaß. Du musst unbedingt nah ran und den Vordergrund mit einbeziehen. Ohne Vordergrund hat ein Weitwinkelfoto keine Tiefe.
Die Motivvielfalt für ein Superweitwinkel reicht von Architektur, Leuchtturmtreppen, über Makroaufnahmen, zu Küstenlandschaften, Tieraufnahmen, und für den Sternenhimmel ist es auch ideal.
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Vorsicht beim Objektivwechsel am Strand
An der Küste solltest du drauf achten, deine Objektive nicht zu oft zu wechseln. Feiner Sand und salzige Seeluft können ins Kamerainnere gelangen und Korrosion verursachen. Deswegen gibt dir ein 24-105 mm Standardzoom mehr Möglichkeiten als ein 24-70 mm. Die Objektive müssen für die meisten Zwecke nicht superlichtstark sein. Mir reichte die letzten 20 Jahre eine Anfangsöffnung von f/4 völlig aus.
Nutze die Sonnenblenden deiner Objektive. Sie schützen vor schräg einfallendem Licht aber auch vor Spritzwasser und Stößen. Sie sind allerdings mit den Rechteckfiltern nicht kompatibel.
Bei der Filterhalternutzung steht die Kamera gewöhnlich auf dem Stativ, und du kannst die schräge einfallenden Sonnenstrahlen mit der Hand abhalten.
3. Rucksack – Flipside, den kannst du öffnen ohne ihn abzusetzen
Bei der Küstenfotografie bin ich oft sehr nah am oder sogar im Wasser. Da bin ich mit den Kamerarucksack von Lowepro Flipside 400 sehr gut bedient. Den kann ich am Bauchgurt hängend drehen und komme, ohne ihn absetzen zu müssen, an meine Ausrüstung. Im Boden des Rucksacks ist eine Regenhülle integriert, die man drüber ziehen kann. Die hält zwar keine ganzen Regentage aus, schützt aber ganz vernünftig. Und sie nicht versehentlich daheim lassen, sie ist angenäht.
Mein Traumrucksack ist der wasserdichte von König. Der kann sogar ganz ins Wasser fallen, natürlich nur im geschlossenen Zustand. Das dauert noch ein wenig, bis ich mir diese nicht unwesentlichen Investition leisten werde. Letztes Jahr war ich viel an und auf dem Wasser unterwegs. Da wäre ich ruhiger gewesen, wenn meine teure Ausrüstung in einen so stabilen und komplett wasserdichten Rucksack verpackt gewesen wäre.
4. Filter
Wir sind große Fans der Filterfotografie. Mit den folgenden drei Filtertypen ergänzt du deine Fotoausrüstung ideal und dir stehen dadurch viele kreative Fotomöglichkeiten zur Verfügung.
4.1 Polarisationsfilter
Über das Polarisationsfilter haben wir einen eigenen Artikel verfasst. Du findest weitere Fotos und eine genaue Beschreibung der Polfilterwirkung im Blogbeitrag:
Das Polfilter – unverzichtbar in der Landschaftsfotografie
[caption id="attachment_47350" align="aligncenter" width="1400"] Phare de Men Ruz – ohne Polfilter[/caption]
[caption id="attachment_47351" align="aligncenter" width="1400"] Phare de Men Ruz – mit Polfilter[/caption]
Licht und Wellen waren an diesem Tag unspektakulär – aber die Wirkung des Polfilters kannst du sehr gut sehen.
4.2 Neutral-Graufilter: Rund- oder Rechteckfilter
- Mit 8- oder 64-fachem Verlängerungsfaktor für dynamische Bewegung von Wellen und kurzen Langzeitbelichtungen.
- Mit 1000-fachem Verlängerungsfaktor, das sind ganze 10 Blendenstufen, für ganz glattes Meer auch bei Tag.
Ob du jetzt runde Einschraubfilter oder Filterhalter mit Rechteckfiltern verwendest ist eigentlich egal. Bei den Rundfiltern musst du nur aufpassen, dass du nicht mehrere Filter gleichzeitig nutzt, weil dann die Ecken abschatten. Ganz besonders im Weitwinkelbereich. Die Rechteckfilter werden interessant, wenn du auch einen Grauverlaufsfilter nutzen möchtest. Mehr dazu weiter unten.
Schau dir die Bildbeispiele für die kurzen Langzeitbelichtungen und die mehr als 30 Sekunden langen Langzeitbelichtungen an. Dann siehst du schnell, was ich mit ruhigen und dynamischen Fotos meine.
Über die Langzeitbelichtungen schreiben wir auch ausfühlich hier im Blog. Du wirst sehen, dass es für die Graufilter auch ND-Filter (Neutral Density) genannt, zahlreiche Einsatzmöglichkeiten gibt. Bei dieser Art der Fotografie geht es nicht nur um Fotos auf denen das Wasser „glattgebügelt“ ist.
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[caption id="attachment_47373" align="aligncenter" width="1400"] 1/125 Sekunde, f/11[/caption]
[caption id="attachment_47374" align="aligncenter" width="1400"] 30 Sek, f/13[/caption]
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4.3 Grauverlaufsfilter
Auf einen Grauverlaufsfilter könntest du für den Anfang zur Not noch verzichten, bis du dich an das Arbeiten mit dem Filterhalter oder den Rundfiltern gewöhnt hast.
Vor allem bei Weitwinkelobjektiven ist dieser Filter nützlich um die hohen Kontraste zwischen Landschaft und grellem Himmel etwas abzuschwächen.
Der Mehraufwand beim Fotografieren spart mit dann Zeit in der Nachbearbeitung. Und der Effekt des Grauverlaufsfilters wirkt harmonischer als eine Nachbearbeitung in Lightroom.
Weitere Fotobeispiele und mehr Infos zu den Grauverlaufsfiltern von Haida findest du bei uns im Blog
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[caption id="attachment_47376" align="aligncenter" width="1400"] Ohne Grauverlaufsfilter[/caption]
[caption id="attachment_47377" align="aligncenter" width="1400"] Mit Grauverlaufsfilter[/caption]
Buhnen auf der niederländischen Insel Ameland. Hier ist gut zu sehen, dass ein Grauverlaufsfilter nicht nur den Himmel abdunkelt, sondern auch den Vordergrund aufhellt. Der Kontrast im gesamten Foto ist ausgeglichener, und die dunkleren Stellen sind besser durchzeichnet.
5. Schraubhilfe zum Entfernen festsitzender Filter – Haushaltsabteilung
Da stehe ich im Leuchtturm und möchte bei wenig Licht die wunderschöne Treppe fotografieren und mein Polfilter lässt sich einfach nicht vom Objektiv schrauben. Sowas ist ärgerlich. Weil ein Polfilter Licht klaut und wir ihn aus diesem Grund nicht in geschlossenen Räumen verwenden. Mit Stativ ist das wieder kein Problem, allerdings waren dazu die Treppen zu eng und der Leuchtturm zu gut besucht.
Wir suchten damals ewig einen guten Fotoladen in der Bretagne. Auf die Idee, einfach in der Haushaltsabteilung eines Supermarktes eine Deckelöffner zu kaufen, kamen wir ewig nicht.Der liegt jetzt im Wohnmobil bereit für genau solche Fälle.
6. Draht- oder Fernauslöser
Für verwacklungsfreie Auslösung der Kamera auf dem Stativ ist ein solcher Draht- oder Fernauslöser nicht schlecht. Vor allem bei den kurzen Langzeitbelichtungen von wenigen Sekunden Dauer.
Ohne Fernauslöser kannst du vom Stativ aus auch einfach die 2 Sekunden Vorauslösung nutzen. Dann wackslst du nicht versehentlich beim Auslösen an der Kamera. Wenn du aber Wellen in Bewegung genau abpassen möchtest, funktioniert das wegen der Zeitverzögerung nicht. Genau dafür verwende ich einen simplen Kabelauslöser.
7. Stabiles Stativ
Für den Einsatz am Meer sollte dein Stativ wirklich stabil sein. An der Küste hast du mehr mit Wind zu kämpfen als im Landesinneren.
Ein Stativ kaufst du in der Regel nur ein- oder zweimal im Fotoleben. Wir hatten unsere Manfrotto Alu-Stative mehr als 20 Jahre sehr intensiv genutzt und ersetzten sie dann mit Rollei Carbon-Stativen. Als Tipp: kaufe lieber gleich ein gutes Stativ. 5 scharfe Tipps fürs Fotografieren mit Stativ
Rollei Carbon-Stative bei Amazon
8. Regenschutz, Spritzschutz für Kamera
Besonders auf Bootsfahrten mit schnellen Zodiacs ist eine Kameraschutzhülle sinnvoll. Ich habe aber auch schon auf größeren Fähren Meerwasser abbekommen. Zum Beispiel an der Cote Granit Rose auf der Fahrt zu den sieben Insel von Perros Guirec aus. Da war ich froh diesen Schutz über die Kamera gestülpt zu haben. Der Schwall Wasser, der überraschen rüberklatschte hätte meiner Kamera Schaden angerichtet.
Auch bei Regen ist so was empfehlenswert. Oder wenn die Gischt sehr stark ist und der Wind zum Land hin weht.
Regen- und Spritzwasserschutz bei Amazon
9. Akkupressurbänder gegen Seekrankheit
Die habe ich zur Sicherheit immer in meinem Rucksack. Es könnte ja sein, dass ich ungeplant auf eine Bootsfahrt gehen kann. Ich sage da nie nein! Die Bänder tragen nicht auf und helfen mir tatsächlich gegen Seekrankheit. Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein.
10. Reinigungsset für die Kamera
• Blasebalg oder Pinsel gegen Sand, damit kannst du auch Wassertropfen auf einem Filter wegblasen
• Feuchte Tücher, gegen die feine salzige Gischt.
• Mikofasertuch für die Objektive und Filter
Gegen Sandkörner nutzen wir einen kleinen weichen Pinsel, der ist kompakter als ein Blasebank und deswegen auch immer im Rucksack dabei.
Ich habe eine Hosentasche NUR für ein Mikrofasertuch reserviert. In diese Tasche kommt auch sonst gar nichts rein. Damit das Tuch auf alle Fälle sauber bleibt. Stell dir vor da wäre ein Sandkorn drin verfangen und du reibst damit über deine Frontlinse!
Wenn du Gischt auf der Linse hast, musst du ein feuchtes Tuch nehmen. Wenn wir bei Sturm unterwegs sind, stecke ich ein feuchtes Küchenrollentuch in eine kleine Plastiktüte. Das muss nicht nass sein! Dann muss ich nicht diese einzeln verpackten kleinen Tücher kaufen. Die habe ich trotzdem für den Notfall dabei. Feuchte Tücher sind gerade bei Sturm und der Wellenfotografie sehr nützlich.
Sprühflaschen mit Reinigungsflüssigkeit habe ich nicht gerne im Rucksack dabei, weil die manchmal auslaufen und sogar eine Kamera ruinieren können.
Reinigungsset von Rollei – da sind diese Feuchttücher dabei
11. Apps
• Gezeiten – ich nutze zur Zeit „Gezeiten in meiner Nähe“
• Wetterapp
Über die Apps werden ich demnächst einen ganzen Blogbeitrag schreiben!
12. Gummistiefel, Neoprenschuhe
Ständig aufzupassen wo ich hintrete, lenkt mich von der Fotografie ab. Auf große Wellen musst du natürlich unbedingt achten – zu deine Sicherheit!
Ich bin am Meer einfach gern mit Gummistiefeln unterwegs. Für die Split-Fotografie habe ich mir bei Decathlon Neoprenschuhe gekauft. Da gibt es knöchelhohe Schuhe oder einfache Halbschuhe. Die höheren sind bei felsigen Küsten empfehlenswert, weil sie die Knöchel schützen. Die sind schwieriger auszuziehen und auch zu waschen und trocknen. In der Handhabung trainierst du deine Handmuskeln.
Ich nutze diese natürlich auch für normale Fotosessions am Meer.
13. Mütze, Handschuhe
Wie oben schon erwähnt, weht am Meer oft ein Wind und es ist daher auch kühler. Ich habe mir auch bei Decathlon gleich zwei wollene Halstücher gekauft. Eins nutze ich für den Hals, das andere für die Ohren. Die sind ziemlich klein und tragen gar nicht auf. Durch die Wolle sind sie aber sehr warm und auch bei sonnigem Wetter nicht zu warm.
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Jetzt hast du deinen Fotorucksack gepackt. Bei deiner Reiseplanung in die Bretagne helfen dir unsere folgenden Seiten:
Wohnmobilstellplätze im Westen der Bretagne
Gezeitentümpel in der Bretagne
Alle Foto mit den Pentax Kompaktkameras aufgenommen. Und wie das geht steht in unserem Blogbeitrag zur Unterwasserfotografie.