Dinan ist die am besten erhaltene historische bretonische Stadt. Sie bietet so viele fotogene Motive, dass wir gleich mehrere Tage bleiben und einmal mit dem Weitwinkel und dann mit dem Teleobjektiv auf Fotosuche gehen. Dinan wäre eine ideale Fotolocation für Regenwetter, mit glänzendem Kopfsteinpflaster, in dem sich die Lichter spiegeln. Wir haben tolles sonniges Wetter und genießen das auch. Es bleibt uns ja nichts anderes übrig.
Stadtteil Port Dinan liegt am Fluß Rance
Unten im Hafen am Fluß Rance liegt der Stadtteil Port Dinan. Entlang der Hafenpromenade laden viele Geschäfte und Restaurants zum Besuch ein. Die idyllischste Gasse der Bretagne, die Rue du Petit Fort, führt von da hinauf in das 75 Meter höher gelegene Dinan. Verteilt in der Stadt findet man noch etwa hundert sehr gut erhaltene Fachwerkhäuser aus verschiedenen bis ins Mittelalter zurückreichenden Epochen. Die Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert ist fast komplett erhalten. Tagsüber kann man darauf spazieren gehen und hinunter zum Viadukt und auf Port Dinan schauen. Abends ist die Stadtmauer mit einem Zaun abgesperrt.
Das ist der erste Blick auf Dinan, wenn man den Pfad hochkommt
Wir sind neugierig auf das historische Flair und wollen natürlich die Häuser und Gassen im besten Licht fotografieren und in unseren Bildern die Stimmung rüberbringen.
Wunderschöner Wohnmobil Stellplatz in Port de Dinan
Von unserer letzten Station Cancale aus ist Dinan knapp 40 Kilometer entfernt. Von der Abfahrt der Nationalstraße N 176 sind es nur drei Kilometer bis zum Wohnmobilstellplatz in Dinan. Im Hafen unter dem Viadukt können maximal 38 Mobile übernachten. Trotz Wochenende ist es ziemlich leer. Wir zahlen 6,20 Euro Parkgebühren und können dafür bis Montag früh stehen bleiben.
Wohnmobilstellplatz in der Nacht aus – am nächsten Tage waren nur noch zwei Mobile da.
Durch die Gassen von Dinan, bei Tag und bei Nacht
Und auf gehts zur Altstadt. Bepackt mit Stativ und Fotorucksack erreichen wir über einen kleinen, steilen Pfad und Treppen Dinan im Mittagslicht. Allein der Blick auf das im Tal liegende Port Dinan ist schon atemberaubend. In den nächsten Tagen laufen wir diesen Weg oft hinauf und hinunter. Unsere andere Route hinauf führt durch die Rue du Petit Port vom Hafen aus hoch in die Stadt. Dieser kopfsteingepflasterte von Fachwerkhäusern gesäumte Weg gilt als die schönste Gasse der Bretagne. Es ist sonnig aber nur etwa 10° Grad warm.
Kayakfahrer auf dem Rance, Dinan
Blick vom Viaduct auf Port de Dinan
Der Pfad zur Stadt
Kirche Saint-Malo
Wir besichtigen jede Kirche, an der wir vorbeikommen. Die schweren, hölzernen Türen der im gotischen Stil erbaute Kirche Saint-Malo stehen einen Spalt offen. Der typisch muffig, kalte Kirchengeruch strömt uns schon auf den Treppen entgegen. Im Innern der Kirche gefällt uns der schlichte Stil, sie hebt sich deutlich von den anderen übermäßig prunkvollen Kirchen ab.
Kirche Saint-Malo von Innen – das ist ein Panorama, welches ich aus fünf Querformatfotos zusammengesetzt habe.
Basilkia St. Sauveur in Dinan
Basilkia St. Sauveur, Dinan
Basilkia St. Sauveur, Dinan
Basilkia St. Sauveur, Dinan
Basilkia St. Sauveur, Dinan
Basilkia St. Sauveur, Dinan
In den Gassen von Dinan
Wie in Honfleur finden sich in den Gassen zahlreiche Galerien. Die ganze Stadt scheint vor Künstlern nur so zu wimmeln. In dieser Atmosphäre fühlen wir uns sehr wohl. Schießlich finden wir wir auch die berühmte enge Gasse. Das Kopfsteinpflaster wölbt sich von beiden Seiten zur Mitte und bildet eine Rinne. Die Häuser lehnen sich über die Straße hinaus. Die Gebäude sind urig, die haben richtig Charakter. Wenn jetzt noch Leute in mittelalterlicher Tracht herumlaufen würden, könnte man denken, wir wären in die Vergangenheit gereist.
Die Rue de Petit Fort
Rue de Peiti Fort, Dinan
In der Nacht unterwegs in der Rue de Peiti Fort, Dinan
In der Nacht unterwegs in der Rue de Peiti Fort, Dinan
Fototipp: Fotografie in Dinan
Fotografisch stellt die Gasse vor allem in den späten Abendstunden eine Herausforderung dar. Jede Lampe strahlt grell in einer anderen Farbe. Ich schalte an meiner Canon 6 D den Bildstil auf Neutral, und selbst da muss ich noch die Farbsättigung zusätzlich reduzieren. Sonst werden die Fotos zu knallig und haben einen unangenehmen roten oder gar grünen Farbstich.
Tagsüber schäche ich mit dem Grauverlauffilter die sehr harten Kontraste in der engen Gasse etwas ab. Gunter’s 80 D hat weniger Probleme damit, bei ihm funktioniert es auch ohne den Verlauffilter aber dafür mit eingeschalteter Tonwertoptimierung.
Manche Gassen haben ihre eigenen Themen. So gibt es eine Art Winkelgasse mit Harry Potter Referenzen und entsprechenden Geschäften. In einem Schaufenster sehen wir einen Feuerblitz Nimbus 2000 Besen für 400 Euro!
Eine andere Gasse widmet sich Sherlock Holmes und ist passend dazu mit mehreren englischen Pubs bestückt.
Plausch mit einer Künstlerin
Die Kamera steht zu Fotografieren bereit auf dem Stativ. Da fährt in der Gasse ein Auto vorbei. Die Fahrerin winkt uns und signalisiert, dass sie gerne vorbei möchte. Und dann parkt sie auch noch mitten in unserem Foto. Haha, sie wohnt da und muss das Auto für den nächsten Tag beladen. Sie ist Künstlerin, fährt um vier Uhr morgens los nach Dieppe um von dort die Fähre nach England zu nehmen. „Solange es noch geht“ meint sie. Wir kommen ins Erzählen. Im April öffnet sie ihre Galerie wieder – sie verkauft Postkarten und Stoffe aus Leinen. „Das ist jetzt meine letzte Chance für ein paar Tage Urlaub“ sagt die Künstlerin. „Dann habe ich bis September durchgehend sieben-Tage-Wochen“.
Wir kennen das auch, als Künstler – und so sehe ich mich selbst auch – kennt man keine festenWochentage und schon gar keine fünf-Tage-Woche mit acht-Stunden-Tagen.
Mit dem Tele durch enge Gassen – unbedingt zu empfehlen!
Laternen leuchten im schrägen Abendlicht
Das Viaduct
Ein Straßenzug im schrägen Abendlicht, Dinan
Überall sehenswerte Details
Warum sind ein Teleobjektiv in der Stadt lohnt, haben wir in Lyon ausprobiert und ausführlich drüber gebloggt.
Kurz gesagt, Dinan übt eine solche Faszination auf uns aus, dass wir von früh Morgens bis spät abends mit den Kameras unterwegs sind, um alle möglichen Lichtnuancen und Facetten der Stadt in Bildern festzuhalten. Das hat uns körperliche einiges abverlangt, nach zwei Tagen sind wir ziemlich platt, aber auch hoch zufrieden mit dem Ergebnis. Aber das kannst du hoffentlich den Bildern ansehen.
Fototipp: Langzeitaufnahmen in Dinan
Dinan ist wunderschön. Aus diesem Grund sind wir auch nicht allein in der Stadt unterwegs. Trotz Vorsaison sind eine Menge Touristen in den Gassen unterwegs. Für Fotos kann das zum Problem werden. In den Abendstunden ist es möglich, jedenfalls in der Nebensaison, auf menschenleere Momente zu warten. In der Nachmittagszeit ist es fast unmöglich. Ich setze darum das 1000-fach Graufilter ein, belichte bei niedriger ISO bis zu drei Minuten lang, und wie von Zauberhand sind die Menschen im Bild verschwunden.
[caption id="attachment_24776" align="aligncenter" width="920"] Belebte Straße von Dinan, mit Graufilter[/caption]
[caption id="attachment_24775" align="aligncenter" width="920"] Belebte Straße von Dinan, ohne Graufilter[/caption]
Ohne Graufilter, und mit dem 1000-fach Filter 132 Sekunden lang belichtet!
Weitere Langzeitaufnahen von Dinan
Langzeitbelichtung in Dinan
Langzeitaufnahme in Dinan
In Port de Dinan finden sich vor allem morgens schöne Fotomotive
Viaduct und Brücke in Port de Dinan im nebligen Morgen
Morgens, Port de Dinan
Morgens, Port de Dinan
Vom Stellplatz aus finden sich gut ausgebaute Radwege und Wanderwege entlang des Flußes Rance. Ich denke, dass es uns auch nach Tagen noch nicht langweilig geworden wäre. Also: unbedingte Empfehlung für Dinan und die Umgebung!
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2019/03/dinan-9343.jpg613920Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2019-03-28 11:16:362022-09-06 17:47:11Dinan – die schönste bretonische Stadt
Nach dem langen Tag in Sinatra sind wir ziemlich platt – fast so, wie unsere Füße. Die Stellplatzsuche erwies sich als schwierig, wir geben schließlich auf und fahren auf einen Campingplatz, der große Ähnlichkeit mit einem Flüchtlingslager hat. Eigentlich wollten wir genau den meiden, doch das Fotomotiv – ein besonders großer und schiefer Fels mit Loch – lockt uns. Der Campingplatz ist durch eine Schranke und hohe Zäune gesichert. Ich frage nach, ob wir auch als Durchreisende eine Nacht auf dem Platz verbringen können. „ja, das würde zehn Euro kosten“ meint der Pförtner. Fest installierte Wohnanhänger stehen in endlos scheinenden Reihen dicht an dicht, darüber sind blaue Planen als Sonnenschutz gespannt. Ein freier Platz direkt an der Straße ist für Wohnmobile reserviert. Müde aber auch glücklich endlich was gefunden zu haben, parken wir unseren Flair neben einem kleinen Bus aus Luxemburg.
Unser Flair auf dem Campingplatz von Santa Cruz
Die Wohnwagen stehen dicht an dicht
Die Wohnwagen stehen dicht an dicht
Unser Flair auf dem Campingplatz von Santa Cruz
Der schiefe Fels von Santa Cruz
Nochmal schnell zum Strand – und dann kommt die Sonne raus
Wir essen schnell noch was zu Abend und laufen bei bedecktem Himmel durch die verlassene Stadt zum Strand. Santa Cruz ist einer der Touristenorte, in dem mehr als 80 % der Häuser leer stehen und auf die Hauptsaison warten. Das wirkt gespenstisch trist, hat aber irgendwie auch Charme. Wie eine Art verlassene Westernstadt, nur modern. Ein weißes Türmchen ziert die Strandpromenade, das würde einen guten Leuchtturm abgeben. Hat aber leider kein Licht oben drauf. Das wäre wohl der genialste Leuchtturm.
Turm in Santa Cruz, Portugal
Das Wetter ist uns freundlich gesinnt, die Sonne kommt kurz vor dem Untergehen hinter den Wolken hervor, und wir haben einen großen Spaß am Strand. Der schiefe Fels mit dem Loch drinnen ist wesentlich massiver, als ich ihn mir vorgestellt habe. Immer diese Bilder, die man im Kopf hat, die sich in der Realität ganz anders zeigen.
Sonnenschirme und Bänke in Santa Cruz, Portugal
Architektur in Santa Cruz, Portugal
Gabi in Santa Cruz, Portugal
Gabi und die Statue des Dichters, dessen Name uns nicht einfällt, Santa Cruz, Portugal
Pause, Santa Cruz, Portugal
Typisch Portugal
Blick auf den Strand von Santa Cruz – die Spuren im Sand sind nicht gerade fotogen
Häuser in Santa Cruz
Häuser für Touristen, Santa Cruz
Strandpromenade mit Sonnenschirmen, Santa Cruz
Die positive Ent-Täuschung
Reisen ist eben immer eine Art »Enttäuschung« – die Eindrücke, die man vorab durch Fotos hat oder Erzählungen hat, werden korrigiert, eben ent-täuscht. Also nicht unbedingt negativ gemeint. Die Täuschung wird aufgehoben und durch eine Art Realität ersetzt. Die Realität ist dann doch immer lebendiger als jede Vorstellung. Der Wind auf der Haut, der Geruch der salzigen Luft, die Gischt, die auf der Haut klebt, der Sand in den Sandalen. Und das Umfeld, welches man vorher nicht sehen konnte, trägt zum umfassenden Eindruck bei.
Langzeitaufnahme in Santa Cruz
Die Küstenlinie, Santa Cruz
Der Fels von oben herab
Kleine Höhle in Santa Cruz, Portugall
Fotografieren in Santa Cruz, Portugal
Gabi und der Fels, Santa Cruz, Portugal
Santa Cruz – und dann kam für die Sonne
Santa Cruz im Sonnenuntergang
Der schiefe Fels von Santa Cruz
Gabi fotografiert in Santa Cruz
Immer wieder den gleichen Fels fotografieren? aber ja doch!
Santa Cruz gefällt uns insgesamt sehr gut. Wir bleiben zwei Nächte, der Platz kostet dann nicht, wie vom Pförtner angesagt 10, sondern 14 Euro. Wir haben übrigens auf diesem Platz sehr nette Nachbarn aus Luxemburg und haben die Ruhe nach den anstrengenden Touren um und in die Städte auch gebraucht.
Algen auf den Felsen, Santa Cruz
Den riesigen Felsen fotografieren wir in den nächsten Tagen immer und immer wieder. Morgens, abends und sogar mittags. Zwischendrin sitzen wir aber auch einfach nur am Strand, schauen den Leuten und den Wellen zu und schreiben abends an den Blogbeiträgen.
PS Morgens saß ich friedlich auf dem Campingplatz Klo und sinierte so vor mich hin. Eine Frau duschte, ansonsten war es still und ruhig. Bis eben diese Dame einen heftigen Husten- und Räusperanfall bekam. Sie „rotzte“ und spuckte minutenlang dermaßen laut, dass ich befürchtete, gleich eine Frau mit nach außen gestülpter Lunge vor mir zu haben. Es war so widerlich, dass ich tagelang mit einer Katzenwäsche begnügte obwohl ich mich doch sehr nach einer Dusche gesehnt hätte. Es dauerte lange, bis ich wieder in einer öffentlichen Dusche duschen konnte!
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2017/08/santaCruz-5863.jpg573860Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2017-08-04 23:06:402022-10-10 07:33:22Santa Cruz in Portugal – der Strand mit dem gigantischen Fels
Wir verbrachten einen Winter in Norwegen. Da sollte man meinen, dass es möglich ist, andauernd solche Motive zu finden. Tatsache ist jedoch, dass wir nur einen einzigen windstillen Tag hatten. Und den nutzten wir aus. Wir waren den ganzen Tag auf den Lofoten unterwegs um diese Spiegelungen und das Eis zu fotografieren. Da kommt mir mein Lebensmotto: Carpe diem – nutze den Tag – sehr entgegen.
Myrland, Lofoten
Februar- Myrland, Lofoten, Norwegen
Die Bewegungsmuster in Wellen zu beobachten ist meine Meeresmediation. Ich kann das stundenlang machen und merke dabei gar nicht mehr, wie ich die Kamera bediene. Von Freunden höre ich immer wieder: „Genieß das doch mal, renn doch nicht ständig mit der Kamera run!“ Ja, mach ich doch. So wie mache Leute Motorrad oder Auto auf schönen Straßen als Entspannung ansehen, so geht es mir mit der Fotografie. Gerade an solchen Tagen mit dynamischen Wellen! Da bin ich im Flow! Auf dieser Reise haben wir keinen live Reisebericht geschrieben – hier findest Du aber eine Fotogalerie: Lofoten im September.
Königsstuhl, Insel Rügen, Deutschland
März – Königsstuhl, Insel Rügen
Das Foto entstand kurz nach Sonnenaufgang, der Himmel war nicht ganz klar, das Licht daher sehr diffus. Wir waren mit dem Fotokollegen Klaus unterwegs – ohne ihn wären wir zu so früher Stunde nicht vor Ort gewesen! Die Stimmung war melancholisch, was mir gefiel. Die Langzeitaufnahme mit dem 1000 fach Graufilter bringt am besten rüber, wie ruhig dieser Morgen unterhalb der gewaltigen Steilküste war.
Myrland, Lofoten
April – Myrland, Lofoten
Myrland ist auf den Lofoten unser Lieblingstrand. Die Felsen liegen so gut sortiert, dass ein Fotograf sich da stundenlang kreativ beschäftigen kann. Der Nebel zog schnell vom Meer ins Land hinein. Die Stimmung veränderte sich jede Minute. Auch hier wählte ich eine Langzeitbelichtung (praktische Anleitung) um den Frieden, den ich in der Natur finde, darzustellen.
Kynance Cove, Cornwall, Südengland
Mai – Kynance Cove, Cornwall, England
Wir waren erstmals im Sommer mit dem Wohnmobil in Südengland unterwegs. Vor dem Beginn englischen Ferien war der Strand leer, doch kaum wurden die Schüler in die Freiheit des Sommers entlassen, da tummelten sie sich alle in den Wellen vor diesem außergewöhnlich schönen Strand. Wir hatten unser Mobil, welches für die engen Gassen im Süden viel zu groß war, auf einem Farmcampingplatz abgegestellt und wollten da auch nicht mehr weg. Der Sommer auf der Farm war für unsere Kids einer der schönesten, den wir hatten!
Die Fischerboote von Norre Vorrupur waren im Sturm an der dänischen Küste ein willkommenes Fotomotiv. Auch dieses Foto ist eine Langzeitaufnahme, diesmal aber eher, um den Sturm darzustellen. Zuerst war es bedeckt und ich fotografierte natürlich trotzdem. Nach einer Stunde, Ohren und Nase waren bereits eiskalt, packte ich ein und lief zum Mobil zurück. Als ich die Tür öffnete und mich gerade nach einem heißen Tee sehnte, kam die Sonne raus. Na gut: kein Tee! Ich drehte um, und baute das Stativ nocheinmal auf. Jetzt sahen die Fotos trotz Sturm wesentlich freundlicher aus. Bis sich ein Surfer genau ins Bild stellte und eine halbe Stunde Dehnübungen machte. Egal: mein Foto hatte ich im Kasten!
Bleik, Vesteralen, Norwegen
Juli – Bleik, Vesterålen, Norwegen
Wir hatten tagelang wunderbares Fotowetter auf Andøya. Abends, wenn sich all die anderen Camper vom Strand zurückgezogen hatten, wurde es immer am besten. Die Lichtstimmung hielt sich von 0:00 bis 4:00 Uhr morgens. Ich schlief nach einigen Tagen beim Herunterladen der Fotos mit dem Notebook auf den Knien ein. Der Geist war willig, doch der Körper brauchte Schlaf. Das war ein schöner, von wohltunender Erschöpfung verdienter Schlaf.
Sandhammaren, Schweden
August – Sandhammaren, Süd Schweden
Ein gigantischer langer Sandstrand läd im Süden Schwedens zum Spazierengehen ein. Auf uns Fotografen wirkte natürlich dieser Farbklecks von Rettungsring anziehend. Ich setzte ihn mit einer „kurzen“ Langzeitaufnahme in Szene, das Gras wehte leicht im Wind. Da der Himmel bedeckt war, wirkt das Bild ziemlich blau.
Der Leuchtturm von Sandhammaren, der hinter diesem Strand etwas versteckt im Wald steht ist nachts übrigens ein ganz besonderes Erlebnis, weil seine Strahlen an ein Zirkuszelt erinnern.
Unstad, Lofoten, Norwegen
September – Unstad, Lofoten
Sturm auf den Lofoten – welcher Strand eignet sich da besser als der Surferstrand. Es war saukalt – im Januar – doch wir staunten stundenlang über die Wellen. Die eingefrorenen Finger bemerkten wir vor lauter Begeisterung gar nicht mehr. Nach der Tour verdrückten wir zur Abedckung des immensen Kalorienbedarfs im VW Bus erstmal Unmengen an Kaffeestückchen und Brote!
Sturm und Regen in Blokhus, Dänemark
Oktober – Blokhus, Dänemark
Wir hatten nur ein paar Tage in Dänemark und die waren stürmisch. Doch selten ist ein Sturm so fotogen, als zu dem Zeitpunkt, wenn eine mächtige dunkle Regenwolke über das Meer getrieben wird. Der Sturm blies mir ins Gesicht und Sand in die Augen. Die Kamera war innerhalb weniger Sekunden nass vor Gischt und ich putzte bis alles verschmiert war. Es regnete nicht, aber ich war klatschnass. Salzig nass! Es hatte sich gelohnt mit dem Sturm zu kämpfen und ich fühlte mich lebendig!
Bressay Lighthouse, Shetland
November – Bressay, Shetland
Shetland war mein Traumreiseziel gewesen. Warum? Keine Ahnung. Aber wenn ich das Gefühl habe ich muss wohin, dann muss ich das auch machen. Die Fährfahrt war anstrengend gewesen, ein Sturm hatte die Fähre 15 Stunden lang herumgewirbelt. Ich war froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Wir hatten diesen Leuchtturm in Bressay als erste Unterkunft gemietet! Das war gleich mein zweiter Traum gewesen – in einem Leuchtturm zu wohnen, wenn auch nur für eine Woche! Trotzdem hielt ich es im Haus nicht aus, wenn draußen die Wellen knallen. Spät am Abend suchte ich auf dem Steilhang hinter dem Leuchtturm einen Platz, wo das Stativ stehen konnte und fotografierte unser erstes Domizil. Das Licht der Sonne war zu schwach für „normale“ Fotos, so machte ich eine Langzeitaufnahme!
Utakleiv, Lofoten
Dezember – Utakleiv, Lofoten
Es ist zwar das Dezemberblatt, das Foto wurde aber zur Mitternachtssonne aufgenommen. Das hört sich immer so gut an: da geht im Sommer die Sonne nicht unter! Aber an die Wolken denkt niemand, wenn er eine Reise plant. Wir hatten damals schlechtes Wetter, von wegen Mitternachtssonne. Eher Mitternachtsregen. Doch dann kam der Tag, nach wochenlangem Regen. Und er hörte natürlich nicht auf. Stundenlang fotografierten wir diese Abendstimmung. Da lohnen sich auch Wochen des Wartens für so einen einzigen, gigantischen Tag!
Die Belichtungszeit als Bildgestaltungselement – kurze und lange Langzeitbelichtungen
Die Belichtungszeit ist unserer Meinung nach das wichtigste Bildgestaltungsmittel. Um Belichtungszeiten für den gewünschten Effekt exakt steuern zu können, nutzen wir seit vielen Jahren Graufilter. Wie das mit der Langzeitfotografie auch am Tag funktioniert, erklären wir dir auf folgenden Seiten.
Langzeitbelichtung leicht gemacht mit Neutralgrau-Filtern
Der bewußte Umgang mit der Belichtungszeit und Blende macht den Unterschied zwischen Knipsen und der Fotografie. Wir haben schon vor mehr als 30 Jahren mit hochdichten Graufiltern, sogenannten ND-Filtern, gearbeitet. Da fotografierten wir noch auf Diafilm und es war wesentlich schwieriger, die korrekte Belichtungszeit abzuschätzen. Bis nach der Reise die Filme entwickelt waren, dauerte es Wochen, bis wir das Ergebnis vor Augen hatten. Kaum vorstellbar in der heutigen Zeit, wo man auf dem Display der Kamera direkt nach der Aufnahme sehen kann, was Sache ist.
In der Dämmerungsphase der frühen Morgenstunden und der späten Abendstunden sind Langzeitbelichtungen auch ohne Graufilter möglich. Für den Anfang sind diese Tageszeiten also eine gute Möglichkeit für dich, in das faszinierende Thema Langzeitaufnahmen einzusteigen. Da kannst du dich stressfrei mit den nötigen Kameraeinstellungen vertraut machen.
Bei der Langzeitfotografie denkt man zuerst an bewegtes Wasser als Motiv, aber auch in der Architekturfotografie hat die Langzeitbelichtung ihren Platz.
Langzeitfotografie – wie lange wird da belichtet?
Eine Langzeitbelichtung muss nicht unbedingt mehrere Sekunden oder Minuten dauern. In bestimmten Situationen zähle ich auch Belichtungszeiten von 1/4 Sekunde schon als Langzeitbelichtung. Für mich hängt das mit dem Bewegungsmuster und der Bewegungsgeschwindigkeit des Motivs zusammen.
Trau dich ran, an die Langzeitbelichtungen. Es ist gar nicht so schwierig. Wir garantieren Dir, dass du großen Spaß damit haben wirst.
In unseren ausführlichen Blogbeiträgen haben wir genau beschrieben, wie alles funktioniert. Ein gutes Stativ ist für diese Art der Fotografie unerlässlich. Auch dazu haben wir ausführliche Berichte geschrieben und Stative getestet.
Langzeitbelichtung – Eine etwas längere Belichtungszeit zeigt den Weg, den die Welle am Felsen nimmt. Die sanften Abendfarben unterschreichen den Eindruck, dass das Wasser den Felsen sanft streichelt.
Fotografieren lernen – Langzeitbelichtungen mit und ohne Graufilter
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Blaue Stunde in Port Saint Sauveur
Warum sind Langzeitbelichtungen so spannend
Langzeitbelichtungen machen Spaß. Nicht nur Profifotografen nutzen diese Technik, auch Hobbyfotografen hantieren gerne mit Graufiltern, oder auch ND Filter genannt.
Du möchtest jetzt auch gern in diese Art der Fotografie einsteigen? Doch wo fängst du an? Welchen ND Filter brauchst du am Anfang? Oder geht es auch ohne Filter?
Lies einfach weiter. Wir fangen ganz vorne an: Wir erklären dir, warum du Langzeitbelichtungen machen solltest und welche Motive sich dazu eignen. In einer genauen Anleitung beschreiben wir, wie deine Langzeitbelichtungen gelingen.
Die Belichtungszeit ist unserer Meinung nach das wichtigste Bildgestaltungsmittel in der Fotografie.
Du musst nicht viel rechnen, um perfekte Langzeitbelichtungen zu machen und eine App brauchst du dazu auch nicht.
Ausleuchten von Nachtaufnahmen mit „Wanderlicht“ unter Einsatz von entfesselten Blitzgeräten oder Taschenlampen. Das geht auch mit buntem Licht unter Verwendung von Farbfolien
Bildbeispiele mit Erklärungen findest du weiter unten!
Schiffsverkehr in Lyon, Langzeitbelichtung nachts am Rhone-Ufer
Langzeitaufnahmen in der Architekturfotografie
Sehr lange Belichtungszeiten lassen an belebten Orten Menschen verschwinden!
Der Kreuzgang im Mt St Michel, normale Belichtungszeit
Der Kreuzgang im Mt St Michel, drei Minuten belichtet. Es waren weiterhin zahlreiche Menschen vor Ort, aber sie bewegten sich und sind fast unsichtbar.
Kreuzgang in St Michel, erstes Foto ist eine „normale“ Belichtung, das zweite Foto wurde 3 Minuten lang mit aufgesetztem 1000fach Graufilter belichtet – nur Lehrer, die ihre Klassen länger als 3 Minuten stehend langweilten waren ein kleines Problem.
Langzeitbelichtung in der Stadt zur Entfernung der Menschen aus dem Foto. Fachwerkhäuser in Dinan, Bretagne
Langzeitbelichtung zur Eliminierung von Menschen in der Stadt, Dinan, Bretagne. 132 Sekunden reichten aus, um die vorbeilaufenden Menschen verschwinden zu lassen. Haida Polfilter plus 1000-fach Graufilter (ND 3,0)
Wind lässt sich mit einer Langzeitfotografie gut darstellen. Das Ziehen der Wolken wird sichtbar
Altes Fischerboot auf Aland im Sturm – 30 Sekunden lang belichtet. Kontraste mit den Nik Filter verstärkt. Langzeitbelichtung mit einem 1000 fach ND Filter
Wind sieht man auf Fotos nur indirekt. Mit Hilfe von Langzeitbelichtungen kannst du Sturm gut darstellen, wenn Wolken über den Himmel ziehen. Idealerweise ziehen die Wolken auf dich zu oder von dir weg. Es ist besonders wichtig auf einen guten Stand des Statives zu achten. Und natürlich ein stabiles Stativ zu nutzen. Als ich das Foto des Fischerbootes aufnahm, war es so stürmisch, dass ich bei meinem Stativ die unteren Beine gar nicht erst ausgefahren haben. Ich blieb bodennah. Die Perspektive kam dem Motiv zusätzlich entgegen.
Welche Kameras eignen sich für Langzeitbelichtungen?
Spiegelreflexkameras,
Systemkameras und
hochwertige Kompaktkameras mit größerem Aufnahmesensor sind ideal für die Zwecke der Langzeitbelichtungen.
Smartphones mit guter Kamera wie zum Beispiel das Huawei P 30 Pro (natürlich nur ohne ND Filter, am Abend oder in der Nacht)
Ob mit oder ohne Wechselobjektiv, ein Filtergewinde zum Anbringen der Grau- und Polarisationsfilter muss vorhanden sein. Bei den Spiegelreflexkameras ist eine dicht schließender Okularabdeckung unabdingbar. Spiegellose Systemkameras und Kompaktkameras sind dagegen unempfindlich gegen Sucherstreulicht.
Langzeitfotografie mit ND Filtern Schritt für Schritt erklärt
Vorgehensweise:
1. Kamera auf das Stativ setzen, Kabelauslöser anschließen und den Bildausschnitt einstellen.
2. Empfindlichkeit auf den niedrigst möglichen ISO-Wert stellen, Weißabgleich auf Tageslicht oder Automatisch (was besser ist, muss jeder für sich ausprobieren) und Bildspeicherung im RAW-Format.
3. Entfernungseinstellung auf manuell umschalten und kontrollieren. Das geht heutzutage gut mit LiveView und der Lupe für die Auschnittsvergrößerung.
4. Den vorhandenen Bildstabilisator solltest du unbedingt ausschalten, der fängt meist an das Foto zu verwackeln, wenn die Kamera auf dem Stativ steht.
5. Belichtungszeit bei vorgegebener Blende z.B. f/8.0 messen (in Av oder M), z.B. 1/125 sec.
6. Manuelle Methode: Graufilter z.B. ND 1000-fach aufschrauben und die Zeit mit Filter-Faktor multiplizieren: 1 / 125 x 1000 = 8 sec. Wem das zu kurz ist, schließt die Blende um zwei weitere Stufen von f8.0 auf f16 und verdoppelt dafür diese Zeit zweimal: 8 x 2 x 2 = 32 sec.
Automatik AV Modus: Du kannst natürlich auch testen, ob deine Kameraautomatik mit den starken Graufiltern zurechtkommt und einfach mit aufgesetztem Filter im Av-Modus belichten. Das sollte zumindest mit den 64-fach Filtern gut funktionieren. So macht Gabi das immer. Ich kenne meine Kameras recht gut und weiß aus Erfahrung, dass ich 1 Blende überbelichten muss. Da ist die Arbeit im AV Modus sehr einfach – ein wenig korrigieren, den Rest macht die Kamera.
Langzeitbelichtungen mit ND Filter und spiegellosen Kameras
Spiegellose Systemkameras haben es da einfacher. Im Gegensatz zu Spiegelreflexkameras stört hier kein Streulicht vom Sucher, und das elektronische Sucherbild kommt dem fertigen Bild schon sehr nahe. Eventuell musst du die Belichtungskorrektur aktivieren und in der Regel nach plus korrigieren, also überbelichten. Bei unseren Canon R6 und R5 funktioniert die Scharfstellung auch mit dem ND 3 also dem 1000 fach Graufilter.
6. Bis 30 Sekunden lässt sich im M-Modus die Belichtungszeit gewöhnlich einstellen, darüber hinaus gehende Zeiten werden in B-Einstellung über den feststellbaren oder programmierbaren Kabelauslöser realisiert. Den Auslöser die ganze Zeit mit dem Finger gedrückt halten ist keine gute Idee. Zu groß ist die Gefahr, dass sich die Kamera durch den dauernden Druck leicht bewegt oder in Schwingungen gerät.
7. Für Spiegelreflexkameras ist die Okularabdeckung (meist im Tragegurt integriert) unbedingt anzubringen. Die hält störendes Sucherstreulicht ab, was im Foto als heller Schleier zu sehen ist und zudem die Belichtung irritiert.
8. Belichtung starten! Schau dir die Aufnahme hinterher auf dem Display an, prüfe die Schärfe und schalte das Histogramm (mit der Info-Taste) ein. Da siehst du gut, ob die Belichtungsbalken über die ganze Diagrammbreite verteilt sind, und die Belichtung somit ausgeglichen ist.
Welche Belichtungszeit brauche ich für welches Motiv?
Grundsätzlich gilt: je schneller sich ein Objekt bewegt und je näher es plaziert ist, desto kürzer sollen die Zeiten sein.
Ein ruhiges Meer in einiger Entfernung benötigt dann schon etliche Minuten zum „Glattbügeln“, für einen Wasserfall genügen oft schon Sekundenbruchteile für einen ähnlich ruhigen Effekt.
Beste Aufnahmebedingungen findest du naturgemäß am frühen Vormittag und am späten Nachmittag. Das warme Licht passt gut zu der ruhigen Bildstimmung. Interessante Lichtstimmungen erhälst du nach Sonnenuntergang, das gibt den Fotos einen zusätzlichen geheimnisvollen Touch.
Ich benutze ungern mehrere Filter gleichzeitig, damit die Bildqualität nicht zu sehr leidet. Trotzdem verwende ich Pol- und Graufilter gemeinsam, um beide Effekte zu kombinieren.
Graufilter (ND Filter) und ihre Bezugsquellen
Der meiner Meinung nach beste Graufilter zum Einsteigen in die Langzeitfotografie ist der 64-fache. Das entspricht 6 Blendenstufen. Damit kann man noch den Sucher der Kamera verwenden, wenn auch nicht mehr unbedingt den Autofokus. Der 1000-fach-Filter erfordert weit mehr Aufwand. Und die üblichen in den Shops erhältlichen Graufilter mit 2-, 4- oder 8-facher Verlängerung sind einfach nicht dunkel genug, um bei Tageslicht auf Zeiten länger als eine Sekunde zu kommen. Übrigens, auch ein Polfilter verlängert je nach Ausführung schon ca. 1,8- bis 2,5-fach.
Gute Graufilter höherer Dichte für Langzeiten bei Tageslicht gibt es von B+W, Heliopan oder Hoya. Viele weitere Marken tummeln sich auf dem Markt und bieten meist ausreichende Güte. Aber große Vorsicht vor Billigstprodukten. Macht einen großen Bogen drum. Es werden ganze Filtersets für ca. 20 Euro angeboten, deren Qualität ist schlicht unterirdisch, die ruinieren jede Aufnahme. Günstige und trotzdem ordentliche Ware liefert der chinesische Filterhersteller Haida, erhältlich über Amazon.de. Wir benutzen meist B+W-Filter und Haidafilter, hier als Hinweis die wichtigsten Ausführungen:
Okularverschlußkappe für Spiegelreflexkameras, wenn Okularverschluß nicht eingebaut ist
Fernauslöser, idealerweise programmierbar mit einstellbarer Belichtungszeit und Intervalltimer
Stoppuhr, entweder ist einer in die Kamera integriert, oder die Armbanduhr, das Smartphone muss herhalten, falls der Fernauslöser diese Funktion auch nicht bietet
Diese Filter und Stative nutzen wir (Amazon Links)
Die Masse der „normalen“ Kompaktkameras und die Smartphones sind weniger geeignet. Mein Huawei Smartphone Mate 9 und das Huawei P 30 Pro beherrschen allerdings Langzeitbelichtungen. Für solche Smartphones sind Stativhalterungen sinnvoll.
Auch, wenn oft Filtergewinde oder Einstellmöglichkeiten für lange Zeiten und das RAW-Format fehlen, ist der Smartphone-Einsatz einen Versuch wert. Zwar arbeiten die meisten Smartphones mit sehr kleinen Aufnahmechips, die auf lange Belichtungszeiten mit starkem Rauschen reagieren. Experimentierfreudige sollen sich trotzdem nicht davon abhalten lassen, damit auch Langzeitaufnahmen zu machen. Und die Kameras der Smartphones werden von Jahr zu Jahr immer leistungsfähiger.
Brunnen in Rostock – Langzeitfotografie mit dem Smartphone ist mittlerweile möglich! Huawei Mate 9
Motivtipps für Langzeitbelichtungen
Lichtspuren auf Straßen
Bei relativ einsamen Straßen warten wir etwas länger bis ein Auto die Scheinwerferlinien ins Bild malt. Notfalls muss du selbst losfahren und deine eigenen Spuren ziehen. In belebten Städten ist das natürlich gar kein Problem, ausreichend viele Lichtspuren aufs Bild zu bekommen.
Ein Auto auf vereister Straße in Henningsvaer, Lofoten
Meereslandschaften eignen sich besonders gut für Langzeitbelichtungen
An der Küste konkurriert oft die Struktur der Meeresoberfläche mit der Struktur der Felsen und des Sandes. Mithilfe einer Langzeitaufnahme verwischst du die vielen kleinen Details der Wasseroberfläche. Sie wird glatter, je länger du belichtest. Die Aufmerksamkeit des fertigen Bildes wird auf die umgebende Landschaft gelenkt. Das Foto wirkt ruhiger, ist einfacher gestaltet.
Langzeitbelichtung an der Meeresküste
Angepeilt habe ich eine Zeit von circa 30 Sekunden. Kamera ohne Filter auf Stativ, Ausschnitt festlegen, Belichtung messen, z.B.–> 1/30 sec f 16. ND Filter 110 (1000fach) aufsetzen, ergibt: 1/30 x 1000 = 1000 : 30 = 33 sec. Programmwählrad auf B stellen – Okular abdecken und Belichtungen mit 20 sec, 30 sec und 45 sec anfertigen. Damit hat man sicher eine gute Belichtung eingefangen.
Andersrum kann man natürlich auch bei Beibehaltung der Zeit die Blendenstufen variieren.
Kontrolliere unbedingt direkt nach der Aufnahme das Foto auf dem Display der Kamera. Noch bist du vor Ort und kannst nachbessern. Mach lieber ein paar Fotos zu viel als eins zu wenig!
Santa Cruz, Portugal, Langzeitbelichtung mit ND Filter, 30 Sekunden
Vergleich „normale“ Belichtungszeit und Langzeitbelichtung mit dem ND Filter
[caption id="attachment_18013" align="aligncenter" width="860"] Eshaness, Shetland, mit 1000-fach Graufilter[/caption]
[caption id="attachment_18012" align="aligncenter" width="860"] Eshaness, Shetland, ohne Filter[/caption]
Eshaness, Shetland – die Klippen habe ich an einem ruhigen Abend einmal mit und einmal ohne 1000-fach Graufilter belichtet. Bei beiden Fotos benutzte ich zusätzlich ein Polfilter. Die Langzeitbelichtung dauerte 62 Sekunden.
Kannenstein, Norwegen – 1000 fach Graufilter, 60 Sekunden belichtet, f 8, ISO 100
Langzeitbelichtungen im Wald am Bach
Im Wald da ist es dämmriger als man gemeinhin denkt. Hier komme ich mit Polfilter und moderatem Abblenden leicht auf einige Sekunden Belichtungszeit. Die Kamera stellst du auf Automatik und machst noch zwei flankierende Belichtungen von +/- ½ Blende, das reicht gewöhnlich aus. Schwierig wird es eventuell mit direktem Sonnenlicht, da dies gerade im Wald zu extrem hohen Kontrasten und unruhigen Lichtflecken führt.
Die Lichter fressen aus und die Schatten saufen ab.
Vorsicht mit dem Polfilter, nicht auf völliges Löschen der Reflexe drehen. Das Wasser braucht diese, damit es nicht völlig durchsichtig und unsichtbar wird. Mit wohldosierten Reflexen wirkt Wasser lebendig und zeigt die Fließstrukturen.
Diese kleine Wasserfall ist in Schottland aufgenommen. 1/2 Sekunde bei Blende 18
Scheidecker Wasserfälle. Dieser Mini-Wasserfall im Wald ist in dieser Form ohne Stativ nicht zu fotografieren. Eine Sekunde Belichtung gibt dem Wasser einen weichen Charakter.
[caption id="attachment_18030" align="aligncenter" width="860"] 1/15 Sekunde mit Polfilter, Schweden[/caption]
[caption id="attachment_18031" align="aligncenter" width="860"] 20 Sekunden, mit 1000-fach Graufilter plus Polfilter, Schweden[/caption]
Kleiner Wasserfall in Nordschweden einmal mit Polfilter bei 1/15 Sekunde mit Polfilter und einmal 20 Sekunden lang belichtet mit Polfilter plus 1000-fach ND-Graufilter!
Langzeitfotografie Sternenhimmel
In der Nacht sind keine ND Filter nötig, höchstens ein klares Schutzfilter, um das Objektiv vor Kondenswasser oder Taubildung zu schützen. Oder ein Astrofilter, welches die Lichtverschmutzung vermindert.
Häuser, Bäume, Berge und andere Gegenstände im Bild bilden einen Vordergrund für das Foto. Nur Sternenhimmel wäre extrem langweilig.
Nähere Objekte kann man auch während der Belichtung mit einer Taschenlampe oder mit dem entfesselten Blitzgerät ausleuchten.
Welche Kameraeinstellungen brauchst du für Sternenaufnahmen?
Bei 100 ISO verwende ich meist Blenden von f2.8 bis f5.6 bei Zeiten von 5 min aufwärts bis zu einigen Stunden.
Die Blendenöffnung bestimmt die Anzahl der abgebildeten Sterne. Höhere ISO-Werte bilden ebenfalls mehr Sterne ab, und bei klarer Sicht auch die Milchstraße.
Hohe ISO-Werte sind auch bei Nordlichtaufnahmen nötig, um die Verschlusszeiten möglichst kurz zu halten. Allerdings steigt dabei das Bildrauschen an. Und bitte auf den Mond aufpassen, daß der nicht unerwartet ins Bild wandert. Durchfliegende Flugzeuge erzeugen punktierte Linien, Sternschnuppen, Satelliten und Planeten ziehen Striche zwischen den Sternbahnen.
Da das Licht des Leuchtturms eine einzelne Aufnahme so weit überstrahlen würde, dass das Foto unbrauchbar wäre, fotografierten wir den Leuchtturm jeweils mit 16 Sekunden und setzten dann ca 150 Fotos zusammen. Die Nacht war eiskalt, dem Akku wollten wir bei minus 18 ° C sowieso keine 45 minütige Aufnahme zumuten.
Littleisland Lighthouse – Einzelaufnahme von ca. 10 Minuten
Mit Langzeitbelichtungen den Wind sichtbar machen
Du kennst das sicher? Es stürmt, dir bläst der eiskalte Wind ins Gesicht, die Haare stehen dir gen Berg oder fliegen dir in den Augen rum. Du machst ein Foto, aber es wirkt zu ruhig. Es transportiert nicht diese wilde Meeresstimmung.Die Fotos sehen so harmlos und friedlich aus. Wind sieht man einfach nur indirekt auf Fotos.
Mit einer Langzeitbelichtung kannst du ihn sichtbar machen.
Und zwar bei den Wolken. Du machst sichbar, wie die Wolken ziehen. Je stürmischer es ist, desto schneller siehst du die Bewegung. Es ist sinnvoll, den Bildausschnitt nach der Windrichtung einzustellen. Hast du den Wind beim Fotografieren im Rücken oder im Gesicht, siehst du es an den Wolken besser. Das gibt dem Foto fast schon einen Sogeffekt! Wie weiter oben bei dem alten Boot auf Aland.
Die Wolken ziehen, das Gras wird hin und her geworfen. Die Fotos sind schwieriger umzusetzen, weil das Stativ mitsamt der Kamera durchgerüttelt werden. Doch es lohnt, die Kraft aufzuwenden, sich auf das Stativ zu stemmen, um wenigstens ein paar scharfe Fotos zu erhalten. Diese beiden Fotos zeigen den Leuchtturm Hirtshals in Dänemark. Die Langzeitaufnahme entstand mit einem 1000 fach Graufilter, Belichtungszeit 30 Sekunden.
Einen Schneesturm mit Langzeitbelichtung und Blitz einfangen
Schneesturm, mit Aufhellblitz, Lofoten – dieses Foto wurde ohne Stativ aufgenommen! 1/80 Sekunde reichte bei dem Sturm aus, um den Schneeflocken diese Dynamik zu geben. Also kann genau genommen eine relativ kurze Belichtungszeit auch als Langzeit gelten!
Caerlaverrock Castle, Dumfries, Schottland – Die Abendstimmung war ganz nett, aber nicht der absolute Hammer. Die Langzeitbelichtung mindert die Kontraste etwas und bringt die Farben und die ziehenden Wolken besser hervor.
Dynamische Fotos bewegter Objekte
Hafeneinfahrt Warnemünde, Deutschland – 4 Sekunden, 64 fach Graufilter
Le Plalais, Belle Ile, Bretagne, Frankreich – 1,6 Sekunden, ohne Filter, es war schon dunkel genug
Solche Fotos wirken durch die beiden Elemente: das bewegte Schiff und der unbewegte Leuchtturm als Kontrast. An den Leuchttürmen kann sich das Auge festhalten.
Kurze Langzeitbelichtungen – als Bildgestaltungsmittel
Eine Langzeitbelichtung muss nicht immer mehrere Sekunden lang sein. Die Dynamik schneller Wellenbewegungen kommt oftmals besser in Belichtungszeiten von weniger als einer Sekunde rüber. Am Abend reicht dann manchmal ein Polfilter aus. Die Belichtungszeit wird bei diesen Aufnahmen als das wichtigste Bildgestaltungsmittel genutzt.
Eine etwas längere Belichtungszeit zeigt den Weg, den die Welle am Felsen nimmt. Die sanften Abendfarben unterschreichen den Eindruck, dass das Wasser den Felsen sanft streichelt. 1/2 Sekunde am Abend, Myrland, Lofoten
Die perfekte Welle, Myrland, Lofoten – 64 fach Graufilter, 1/13 Sekunde, Myrland, Lofoten
Wir erklären die Anwendung weiterer Filter für die Landschaftsfotografie
Vier der fünf Reicherts zu Besuch in der Firma Schneider Kreuznach
Wir waren bei der Firma Schneider Kreuznach zu Besuch. Jahrelang war ich auf dem Weg zur Schule an den Gebäuden von Schneider Kreuznach vorbeigelaufen.Heute sind die Graufilter mein „wichtigstes“ kreatives Fotohilfsmittel, und ich hüte die Filter auf jeder Reise wie meinen Augapfel! Die Firmenführung, bei der uns unsere Jungs begleiteten, war sehr informativ. Wir besichtigten auch die Produktionsstätten und bekamen viel Hintergrundinformation. Wir möchten uns daher hier bei Frau Wettel ganz herzlich bedanken!
Übrigens zieren Fotos von uns die Verpackung der Graufilter und der Polfilter. Und in den Broschüren finden sich unsere Aufnahmen.
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»Reisefotografie Teil 1 – Die richtige Kamera«, »Nordlichtfotografie«, »Bretagne – Meeresliebhaber im Glück«
Wir müssen diesen Artikel wegen Namensnennung als Werbung deklarieren
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2012/02/langzeit.jpg553834Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2012-02-24 15:47:412023-03-24 12:57:38Langzeitbelichtungen mit und ohne Graufilter – praktische Anleitung
Diese Seite steht so seit dem Jahr 2000 im Web. Die Langzeitfotografie ist uns bis heute nicht langweilig geworden. Den aktuellen Text zum Thema Langzeitfoto gibt es im unten stehenden Link!
Eliminierung von Personenabbildungen in Architekturaufnahmen
Geisterhafte Personenaufnahmen
Gewitter bei Tag. (Blitzgeschützt aufstellen, Regenschirm nicht vergessen!)
Straßenverkehr in der Dämmerungsphase – Lichtspuren der Fahrzeuge
Sternenhimmel bei Nacht, Zeiten von einigen Minuten bis mehrere Stunden
Hilfsmittel
Stabiles Stativ
Polarisationsfilter und Graufilter verschiedener Stärke (z.B. 8-, 64-, 400-, 1000-fach)
Okularverschlußkappe, wenn Okularverschluß nicht eingebaut ist
Draht- bzw. Fernauslöser
Zeitmesser, entweder in Kamera eingebaut, oder Armbanduhr
Externer Belichtungsmesser, nicht unbedingt nötig aber bequemer!
Kamera
Prinzipiell eignet sich jede Kamera, welche längere Belichtungszeiten und/oder B-Einstellung zuläßt. Vorteilhaft wäre eine mechanisch gebildete B-Einstellung, da lange Belichtungszeiten ziemlich Batteriestrom verbrauchen. Ein eingebauter Okularverschluß bei Spiegelreflex-Kameras vereinfacht die Arbeit.
Filmmaterial
Im Prinzip kann jeder Film, ob Dia-, Negativ- oder Schwarzweißfilm, verwendet werden. Bei Diafilmmaterial tendiert die Farbgebung im Allgemeinen stark Richtung Warmton, je länger die Belichtungszeiten werden. Auch bei Negativ-Material läßt sich die Veränderung, da nonlinear, nicht vollständig kompensieren. Sinnvollerweise benutze ich nur niedrig- bis normalempfindliche Filme.
Digitalkameras
Da zur Zeit so weit verbreitet auch ein Wort zu den Digitalkameras. Ich habe schon recht gute (jedoch noch leicht verrauschte) Aufnahmen mit der Nikon Coolpix 990/995 erzielt. Einige dieser Bilder sind in den Neuseeland– und Bretagne Reiseberichten zu sehen. (nun, mittlerweile sind sie in allen Reiseberichten zu sehen: siehe Skandinavien 03 und Nowegen 04). Mittlerweile bin ich auf die Canon D60 umgestiegen und absolut begeistert, Langzeitaufnahmen bis 3 Minuten sind sozusagen Rauschfrei. (Längere Zeiten habe ich noch nicht versucht – wird aber folgen). Durch die direkte Kontrolle kann man bei „kritischen“ Licht leichte gegensteuern und es macht mir insgesamt noch viel mehr Spaß! Besonders erfreulich ist, daß die Zeit im Display der Kamera angezeigt wird, somit fällt eine Kontrolle mit einer Armbanduhr mit Sekundenzeiger weg und erleichtert die Arbeit. Im Tragegurt der Canon D 60 ist ein Okularverschluß integriert – genial!
Schwarzschildeffekt
Die Empfindlichkeit von Filmmaterial sinkt bei sehr langen und bei ultrakurzen (Blitz) Belichtungszeiten. Eine allgemeingültige exakte Formel läßt sich hier nicht aufstellen, da jeder Film anders reagiert. Im Zweifelsfalle Filmdaten vom Hersteller aus dem Internet herunterladen. Ist aber kein Grund, sich zu sorgen, da jede errechnete Belichtungszeit von flankierenden Belichtungen begleitet sein sollte.
Als guter Anhaltspunkt gilt:
Errechnete Zeit im Bereich von 1sec. Bis 1 min.: x0,7 – x1,0 – x1,4 – x2,0.
Bei noch längeren Zeiten bis ca. 30 min.: x1,0 – x1,4 – x2,0 – x4,0.
Der Okularverschluß
Fast jeder Spiegelreflex-Sucher läßt Streulicht bei der Belichtung ins Kamerainnere eindringen. Stellen Sie einmal Ihre Kamera ohne Objektiv auf B, lösen im Dunkeln aus und leuchten mit einer kleinen Taschenlampe durch das Okular! Der hochgeklappte Spiegel hält nicht alles zurück. Normalerweise ist die Menge so gering, daß dies keinen Einfluß auf das Bild hat. Wird nun die Belichtung brutalstmöglich durch ein starkes Graufilter verlängert, verschiebt sich das Verhältnis von „Fotolicht“ zu Streulicht dramatisch und das Bild wird stark überstrahlt. Also Daumen draufhalten, wenn nichts anderes greifbar ist. Nachts ist das kein Problem, es sei denn, eine Straßenlampe scheint munter ins Okular hinein.
Die Aufnahme
Vorweg, Graufilter höherer Dichte gibt es von B+W
Artikel-Nr.: 103 mit 8-facher Belichtungszeit- Verlängerung, entsprechend 3 Blendenstufen
Polarisationsfilter haben einen Faktor von 1,8 – 2,5 fach.
Grundsätzlich gilt: je heftiger sich das Objekt bewegt, desto kürzer können die Zeiten sein. Ein ruhiges Meer benötigt dann über 1 min.zum „Glattbügeln“, für einen Wasserfall genügen oft schon Sekundenbruchteile. Nur sehr ungern kombiniere ich mehrere Filter.
Ist dummerweise vergessen worden, das Graufilter vor der Langzeitbelichtung aufzusetzen, bitte zweimal den Film ein Bild weiter transportieren, da bei extremer Überbelichtung das Licht auch in die angrenzenden Filmabschnitte „kriecht“. So kann man leicht die vorherige Aufnahme ruinieren.
Wasserfälle
Der Laksfossen in Norwegen. Belichtungszeit 1/45, ohne Filter, Canon D 60
Gleicher Standpunkt, Belichtungszeit: 30 Sekunden mit 1000fach Graufilter, Canon D 60
Gebirgsbach im Wald
Hier komme ich mit Polfilter und Abblenden leicht auf einige Sekunden Belichtungszeit. Kamera auf Automatik und flankierende Belichtungen von +/- ½ Blende reichen aus.
Vorsicht mit dem Polfilter, das Wasser braucht die Reflexe, bitte nicht eliminieren!
Meeresküste
Angepeilt ist eine Zeit von circa 30 Sekunden. Kamera ohne Filter auf Stativ, Ausschnitt festlegen, Belichtung messen, z.B.–> 1/30 sec f 16. Graufilter 110 (1000fach) aufsetzen, ergibt: 1/30 x 1000 = 33 sec. Kamera auf B – Okular abdecken, da sonst Streulicht über den Sucher eindringt – Belichtungen mit 20 sec, 30 sec, 45 sec und 60 sec. Damit hat man sicher eine sehr gute Belichtung eingefangen.
Cote Sauvage, Bretagne, 1/20 Sekunde, ohne Filter mit der canon D 60
gleicher Standpunkt, 76 Sekunden, 1000fach Graufilter, Canon D 60
Beste Zeiten sind naturgemäß der frühe Vormittag und der späte Nachmittag bis hin zur Nach-Sonnenuntergangsphase, da hier die Tendenz zu warmen Tönen die vorhandene Stimmung unterstützt
Messung durch das Filter und automatische Belichtung erzeugt bei den meisten Kameras viel zu niedrige Werte, dadurch starke Unterbelichtung. Einzig bei der Olympus OM 4Ti hat es , wegen der autodynamischen Belichtungsmessung während der Belichtung, ganz gut funktioniert. Eventuell noch bei der Pentax LX. Bei der Canon D 60 sollte man 1 Blende + einstellen. (in der Regel, Abweichungen können ja schnell vor Ort erkannt werden)
Sternenhimmel
In der Nacht sind keine Filter nötig, höchstens ein klares Schutzfilter, um das Objektiv vor feuchtem Niederschlag zu schützen. Häuser, Bäume, Berge und andere Gegenstände im Bild bilden einen Bezugsrahmen. Nähere Objekte kann man auch während der Belichtung mit einer starken Taschenlampe oder mit dem entfesselten Blitzgerät ausleuchten, u.U. auch Farbfilterfolien einsetzen. Bei 100°ISO verwende ich Blenden von f2.8 bis f5.6 bei Zeiten von 20 min aufwärts bis zu einigen Stunden. Auf den Mond aufpassen, daß der nicht unerwartet ins Bild wandert. Durchfliegende Flugzeuge erzeugen punktierte Linien.
Sterne in Yoshua Tree National Park, Belichtungszeit, ca. 30 Minuten
Lichter in der Stadt
San Francisco bei Nacht
Ein Karussell bei ca. 8 Sec gezoomt
Wind
Bei Sturm an einem bedeckten Herbsttag mit Graufilter
Esra spielt am Windrad. Belichtungszeit ca. 1 Sekunde!
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2015/03/MG_3092.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2012-02-21 15:57:502022-09-29 14:42:41Ultralangzeitaufnahmen, Version aus dem Jahr 2000