Ein dreibändiger Reiseführer? Herausgegeben von einer Ferienhausvermittlung? Kann das denn was Vernünftiges sein?
Erst war ich etwas misstrauisch, aber schnell merkte ich, das hier jemand mit Fach- und Ortskenntnissen und viel Herzblut am Werk war. „Mein Herz schlägt für Dänemark“ macht seinem Namen alle Ehre und das dreibändige Werk dürfte der ausführlichste Dänemark-Reiseführer in deutscher Sprache sein.
Kathrin von Maltzahn bereist seit über 40 Jahren dieses Land zwischen Nord- und Ostsee und kennt jede Ecke. Das schlägt sich auch in den Beschreibungen nieder, die, nach Regionen aufgeteilt, authentisch, persönlich und sehr informativ sind.
Welche Sehenswürdigkeiten bietet mir der Ort, welche Aktivitäten, wo kann ich wohnen, was gibt es Gutes zu Essen? All das ist angenehm lesbar und ausführlich beschrieben. Tipps erkennt man am roten Herzchen im Text, begleitet von Kurzhinweisen am Rand.
Die Bände sind durchgehend mit Fotografien bestückt, so dass man sich schon vor der Reise ein gutes Bild von der ausgesuchten Region machen kann.
Für jedes Kapitel gibt es einen QR-Code für Smartphone- und Tabletbesitzer, der auf die Seite von fejo.dk weiterleitet, auf der es noch weitaus mehr und ausführlichere Informationen zum jeweiligen Ort gibt.
Die drei Reiseführer erschöpfen sich nicht nur in Ortsbeschreibungen. Ganze Abschnitte widmet Kathrin Schwerpunktartikeln, wie Urlaub mit Hund, mit Familie, mit Teenagern, Essen und Einkaufen, Badesicherheit, mit der Fähre nach Dänemark, Mikrobrauereien, Smørrebrød, weiterführende Links und vieles mehr.
So gut mir die drei Reiseführer auch gefallen, zwei Dinge hätte ich mir noch gewünscht: ein ausführlicher Stichwortindex mit all den herzchen-markierten Tipps, und etwas detailreichere Kartenabbildungen. Wobei das mit den Karten meist über das Smartphone abgedeckt ist.
Mein Tipp: Ein Muss für jeden Dänemark-Fan! Nicht nur Dänemark-Neulinge finden hier wichtige Informationen, auch alte Hasen können hier noch viel entdecken.
Wir waren schon oft in Dänemark. Meist als Zwischenstopp auf der Reise nach Schweden oder Norwegen. Einmal konnten wir die eisige Küstenlandschaft in Jütland erleben. Uns gefällt ja vor allem die wunderschöne Ostseeinsel Bornholm.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2017/07/GAL3848.jpg573860Gunterhttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGunter2017-06-10 16:00:472018-09-29 15:39:04Mein Herz schlägt für Dänemark – von Kathrin von Maltzahn
Als nächste bretonische Insel stand die Ile d’Ouessant an. Im Internet hatten wir eine Ferienwohnung gefunden. Trotzdem mussten wir noch einiges bewältigen, bis wir zur Insel kamen. Die Reise-Tipps für die Insel Ouessant sammeln wir am Ende des Blogposts.
Wir kamen direkt von der Ile de Sein und mussten eine Zwischenübernachtung einlegen, bevor es mit der Fähre von Le Conquet auf die Ile d’Ouessant ging. Das ibis-Hotel war motel-typisch maximal anonym und nüchtern eingerichtet, aber wenigstens sauber und nicht teuer. Wir sortierten dort abends noch halbwegs unseren Kram zusammen. Wir tauschten schmutzige Wäche gegen Saubere und sahen zu, dass der Technikkram, wie Kamera und Notebooks und sowas vollständig war. Müde hauten wir uns aufs Ohr.
Am nächsten Morgen gings ernsthaft ans Umpacken: was brauchen wir auf der Île d’Ouessant, was können wir im Auto lassen. Wir haben frische Klamotten in die Fahrradtaschen gesteckt, denn auf Ouessant würden wir zwei Räder mitnehmen. Außerdem packten wir diesmal noch vorsichtshalber eine extra Tasche voller Lebensmittel, denn auf der Île de Sein waren Essvorräte knapp und alles sehr, sehr teuer gewesen. Wir hatten noch genug Zeit zum Packen, denn die Fähre ging erst um 14:00 Uhr. Schließlich standen wir mit 15 kleinen Gepäckstücken am Hafenpier.
Der Foto-Technikkram ist bei uns einfach aufwendig mitzuschleppen: Vier Kamerataschen, zwei Stative und die Notebooks müssen unbedingt mit.
Parken in Le Conquet
Es ist nicht möglich, ein Auto mit auf die Ile d’Ouessant mit zu nehmen. Selbst für die Leute, die auf Ouessant wohnen ist es sehr aufwendig, ein Auto auf die Insel zu bekommen. Wir planten für unseren Aufenthalt also unsere Fahrräder mit zu nehmen.
Einen Parkplatz für unseren VW Bus in Le Conquet zu finden, war das nächste Problem, denn am Hafen waren alle Plätze dauerbelegt. Wir packten die Fahrräder nochmal ins Auto, das Gepäck bleibt am Hafen, und machten uns auf die Suche. Le Conquet ist nicht groß, trotzdem brauchten wir über eine halbe Stunde, bis wir den Platz gefunden, unseren Bus geparkt hatten und wieder zurückgeradelt waren.
Die Zufahrt zum großen Dauerparkplatz an der Nordostseite des Städtchens an der Straße D789 Richtung Brest, liegt direkt hinter der Gendarmerie. Das Sträßchen heißt bezeichnenderweie Rue des Iles.
Leider sind die Hinweisschilder nur von einer Fahrtrichtung aus sichtbar. Die eine Woche Parken kostet uns fast 50 Euro. Dafür scheint der Parkplatz recht sicher zu sein. Jedenfalls hat sich niemand an unserem Bus zu schaffen gemacht.
Osterurlauber drängen auf die Insel
Am Fähranleger im Hafen war wenig los, als die Fähre anlegte. Ein paar Leute stiegen aus, ein paar Leute standen so in der Gegend herum. Wir freuten uns schon auf ein geruhsames Boarding, aber es war ja noch eine dreiviertel Stunde Zeit bis zum Ablegen. Unaufhaltsam wuchs die Passagierschlange, dann kam auch noch ein großer Stadtbus voller Touristen, die auch mit wollten. Ach ja, es ist Osterwochenende, und Massen von Tagesausflüglern wollen auf die Insel – nichts da mit ruhiger Fährfahrt.
Wenigstens hielt sich das Geschaukel bei der Überfahrt in Grenzen, keinem von uns wurde es schlecht. Nur ein paar vereinzelte Passagiere schwankten unsicher durch die Gänge und suchten verzweifelt die „Sacs Vomiteures.“ Draußen an Deck war es fast unmöglich Fotos zu schießen, die Passagiere standen in zwei Reihen an der Reling.
Beim nächsten Mal fahren wir nicht vor Feiertagen!
Gepäck und Fahrräder, wir warten auf die Fähre zur Île d’Ouessant
Fähre nach Ouessant im Hafen von Le Conquet
Leuchtturm Kermovan von der Fähre aus
Vier Reicherts auf der Fähre zur Île d’Ouessant
Leuchtturm vor der Île de Molene
Blick zur Insel Molene
Erster Blick auf Ouessant
Vom Fähranleger zur Ferienwohnung
Wir machten uns Kopfzerbrechen, wie wir das ganze Gepäck die vier Kilometer bis zu unserer Ferienwohnung im Hauptort Lampaul transportieren könnten, aber das Problem löste sich wie von selbst. Am Hafenanleger wartete schon der Inselbus auf die Fährpassagiere. Der war mit zwei Euro pro Person wirklich nicht überteuert. Gabi und Esra schwangen sich auf die vollgepackten Räder (mit jeweils zwei Radtaschen und einem Kamerarucksack auf dem Rücken), der Rest nahm den Bus. Wir kamen fast zeitgleich im Ort Lampaul and, die Radfahrer waren trotz schwerem Gepäck etwas schneller gewesen, weil der Bus verspätet abfuhr. Die letzten 200 Meter von der Bushaltestelle zur Unterkunft schafften wir mit Leichtigkeit zu Fuß.
Also: du brauchst dir keine Sorgen um den Transport zum Ferienhaus zu machen. Es kommen immer Transportbusse, die dich zu deiner Ferienwohnung fahren. Und teuer ist es auch nicht.
Freundliche Einweisung ins Ferienhaus
Am Gartentor begrüßte uns Madame Tual, eine zierliche, freundliche „Ureinwohnerin“ von Ouessant und führte uns im Haus herum. Unser jetziges Domizil übertrifft alle unsere Erwartungen: hell, geräumig, hochwertig und vollständig ausgestattet. Wir fühlen uns sofort wohl. Sogar ein Glas selbstgemachte Brombeermarmelade hat unsere Vermieterin bereitgestellt.
Gabi lief sofort durch den Ort um die Versorgungslage zu checken. Anders als auf der Île de Sein gibt es hier mehrere halbwegs große Geschäfte und eine Bäckerei. Das Angebot ist wesentlich umfassender und auch nicht zu teuer. Da hätten wir gar nicht so viele Nahrungsmittel mitschleppen müssen. Nun ja, man weiß es ja vorher nicht.
Die Fährgesellschaft zur Île d’Ouessant und Île de Sein ist die Penn Ar Bed. Wir hatten zwar dort vorreserviert, aber wenn nicht gerade Osterwochenende oder Hauptsaison ist, ist immer noch ein Plätzchen für die Überfahrt frei.
Der 20. März ist ein besonderer Tag: Vorgestern standen Erde, Mond und Sonne in einer Linie. Dieser Umstand hat uns eine nette Sonnenfinsternis beschert, denn der Mond stand für kurze Zeit genau zwischen unserem Planeten und der Sonne, und warf seinen Schatten auf uns.
Wir schafften es sogar die Sonnenfinsternis zu fotografieren, trotz dichter Wolkendecke war sie für ca. 30 Minuten ganz gut zu sehen und dank Live View der Kamera auch gut zu fotografieren. Doch irgendwie passte Gunter nicht auf und löschte die Fotos, bevor er sie gesichert hatte.
Dieser seltenen Konstellation haben wir allerdings noch ein weiteres Naturspektakel zu verdanken: Die Springflut der letzten beiden Tage.
Im Hafen von Le Palais
Die Gezeiten zur Springflut
Für die Gezeiten sind die Anziehungskräfte von Mond und Sonne verantwortlich. Meistens wirken sie gegeneinander, die Sonne steht hier und der Mond woanders. Vorgestern waren sie allerdings in einer Linie aufgereiht und haben ihre Kräfte vereint. Zudem steht der Mond in erdnaher Position, was Ebbe und Flut nochmal verstärkt.
Le Palais bei Fluthöchsstand – Bitte anklicken zur größeren Ansicht!
Ein Ereignis, welches alle 18 Jahre widerkehrt
Eine Flut diesen Ausmaßes kommt nur alle 18 Jahre vor. Damit qualifiziert sie sich zwar noch nicht ganz zu einem Jahrhundertereignis, doch selten ist das allemal.
Wir konnten uns diese extremen Gezeiten natürlich nicht entgehen lassen. Wir eilten nach Le Palais, der Hauptstadt der Belle Ile, um den Hafen zu sehen. Wo für gewöhnlich ein tiefer Graben durch die Stadt geht, war nun Wasser. Sogar ziemlich viel, es fehlten kaum noch 20 cm, und es wäre auf den Bürgersteig geschwappt. Zum Glück war das Meer an diesem Tag relativ ruhig, sonst wären wir auf der Kaimauer ganz schön nass geworden.
Die Festung von Le Palais, die Zitadelle Vauban
Bei der Gelegenheit besuchten wir auch endlich die Festung von Le Palais, die Zitadelle Vauban. Wir waren zwar schon oft in der Stadt gewesen, doch noch nie die Festung von innen gesehen.
Die Festung von Le Palais
Leider regnete es, der Himmel war grau und wir wollten nur kurz über die hohe Mauer der Zitadelle auf den Hafen hinunterschauen. Der Eintritt zu Anlage liegt bei knapp 9 Euro. Ich ging alleine rein, während Gunter und Esra von der Außenbefestigung aus Bilder machten. Die gemeinsame Besichtigung der Festung verschoben wir auf einen etwas freundlicheren Tag.
Die mächtigen Mauern sind bis nahe ran ans Wasser gebaut, die Aussicht von dort oben auf die Stadt ist fantastisch.
Entenmuscheln am Strand von Donnant bei Ebbe
Am nächsten Morgen fuhren wir zur Ebbe nach Donnant. Dort gibt es eine riesige Kolonie von Entenmuscheln die man nur bei tiefstem Wasserstand trockenen Fußes erreicht. Der Parkplatz war fast voll, wir fanden gerade noch einen Platz für unseren Bus und marschierten hinunter zum Strand. Die Sonne kam durch, und entzog dem extrem kalten Nordwind etwas die Kraft.
Der Strand von Donnant erschien uns unendlich groß, das Meer hatte sich mehr als 100 Meter zurückgezogen. Zahlreiche Bretonen kamen uns mit gefüllten Eimern entgegen, die meisten hatten Miesmuscheln gesammelt, ein paar auch die begehrten Entenmuscheln. Es gibt wenige Entenmuschelsammler, die sich mit Neopren geschützt in die Wellen wagen, um die sesshaften Krebse vom Fels zu hauen. Jetzt war auch unser Tag gekommen, wir schafften es, in aller Ruhe die Entenmuscheln zu fotografieren.
Langsam kehrte jetzt das Wasser wieder zurück. Nicht leise, sondern mit donnerndem Wellengetöse. Die Sonne schien noch, ich schraubte das Tele drauf und fotografierte mal wieder Wellen. Die Bedinungen waren optimal, damit hatte ich wegen der Ebbe gar nicht gerechnet. Die Surfer kennen sich besser aus, die waren nämlich vor Ort und stürtzen sich mit ihren Surfbrettern begeistert in das kalte Wasser.
Tang am Strand von Bordardoue auf der Belle Ile
Der Gezeiten-Koeffizient war über ganze drei Tage höher als sonst, so hatten wir genug Zeit, weitere Strände zu erkunden. Leider spielte das Wetter nicht ganz mit. Ein klein wenig mehr Sonne und ein klein wenig weniger biestiger Nordwind wäre gut gewesen.
Ich wollte Unterwasserfotos am Strand von Bordardoue machen, es war aber definitiv zu kalt dafür. Schade, denn die Gezeitenbecken waren eine wahre Fundgrube. Tang hing halb im Wasser, halb in der Luft. Ich kauerte auf den Felsen, immer die Wellen im Rücken und wartete geduldig auf die sekundenlangen Sonnenphasen, um das Leuchten des Tangs im Licht aufnehmen zu können.
Die Sonne kam erst wieder heraus, als das Wasser schon ein Stück gestiegen war. Wir waren inzwischen gut durchgekühlt und fuhren zurück, um uns aufzuwärmen.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2015/03/UN_3136.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2015-03-22 23:01:212023-01-26 13:43:52Springflut nach Sonnenfinsternis, Belle Ile, Bretagne
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2015/03/MG_1990.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2015-03-08 00:20:192023-01-26 13:10:07Der Grand Phare, Goulphar, Belle Ile
Die Ruhe auf den Aland-Inseln erwähnten wir bereits mehrere Male. Da wir in Geta jedoch keinen weiteren Küstenzugang fanden, fuhren wir nach Degersand auf Eckerö. Wir hatten gehört, dass es dort Sandstrand mit Wellen geben sollte. Das machte uns natürlich neugierig.
Wir hatten noch Homeschooler besucht – dazu aber bald mehr – und waren spät dran. Als wir schließlich unsere Füße im weichen Sand des Strandes steckten, leuchtete nur noch das Mondlicht. Wir schnappten direkt die Kameras und legten los, während die Wellen vor sich hinplätscherten. Was für ein beruhigendes Geräusch. Ich hatte noch die kurzen Hosen an und fror im kühlen Wind. Das Licht war mir wichtiger als die kalten Beine. Gunter war bereits im Mobil verschwunden – wegen der Steckmücken.
Nach Sonnenuntergang am Strand von Degersand, Aland
Sandstrand im Mondlicht
Degersand im Mondlicht, Aland
An diesem Strand tummeln sich im Sommer die Touristen. Jetzt waren gerade mal drei, vier Camper da. Doch die Urlaubsstimmung hing noch über der Region. Wir saugten irgendwie diese Schwingung auf und wurden davon träge.
In den nächsten 2-3 Tagen machten wir nicht viel. Schrieben für das Blog, luden nach und nach die Beiträge hoch – zum ersten Mal hatten wir bequemes Internet, nämlich das Wi-Fi des Platzes im Mobil.
Amy und Noah machten Spaziergänge und saßen stundenlang auf den Felsen und schauten auf die Wellen. Der Himmel war tagelang wolkenlos, wir fotografierten also nur abends eine Stunde. Morgens kam die Sonne zu spät hinter dem Wald hervor.
Neben uns stand ein schwedisches Mobil. „Tolles Wetter, schöner Strand!“ so schnell bin ich im Gespräch. Wir quatschten, hatten Spaß, erzählten immer wieder auf dem Weg zum Klo oder zur Küche.
Das Mondlicht zog eine silberne Straße über das Meer, die Sterne funkelten fröhlich, es zog uns raus aus dem Mobil, nachdem tagsüber immer wieder einer von uns am Rechner im sonnenfreien Mobil gesessen hatte. Ich klopfte bei den Nachbarn, dem schwedischen Rentnerehepaar. „Hey, Fernsehen geht nicht :-) wir machen ein Feuer, wollt ihr rauskommen?“ Stefan hatte uns beigebracht, mit welchem Holz man immer ein Feuer entfachen kann. Das probierten wir jetzt im Wind aus. Wir hatten trockene Flechten und Moos und die dürren unteren Äste der Nadelbäume gesammelt und zündelten mit Streichhölzern als der lustige Rentner mit Spiritus daher kam. Ein paar Spritzer und unser kleines erfolgreich angefachtes Feuerchen brannte lichterloh. Auch gut. Die beiden kramten im Mobil nach Essbarem – warm ein Feuer machen, und dann nichts grillen? Sie zauberten Würstchen und Brötchen hervor, wir verpackten Kartoffeln in Alufolie und los gings.
Am Lagerfeuer in der Nacht
Ins Feuer schauen stundenlang
Baum und Sterne, was ist Zeit und Raum?
Ab ins Bett…
Bis spät in die Nacht, uns war es längst viel zu kalt, standen wir da und sahen ins Feuer und lauschten dem Rauschen der Wellen. Ansonsten war es still!
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2014/09/MG_1288.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2014-09-10 18:58:122022-04-01 13:22:09Degersand – Sandstrand und Wellen auf Aland
Wir verabschiedeten uns von Stefan und seiner Familie, kauften ihm noch einen gut gebrauchten praktischen schwedischen Kocher ab – er organisierte früher Outdoortouren und hatte zehn davon in einem Kämmerchen liegen. Für die nächste Tour sind wir also besser gerüstet.
Die Fahrt mit dem Wohnmobil zog sich auch – uns wurde bewußt, welche Strecke wir da gestern geradelt waren.
Aufregung liegt in der Luft
An der Bomarsunder Festungsruine gibt es einen Campingplatz, wo Sandra und Peter übernachtet hatten. Da der Platz sehr weitläufig ist, fanden wir sie nicht und fuhren direkt nach Vårdö zu unseren Taschen bei Heidrun und Eberhard. Die Sonne schien wieder, das Meer sah ruhig aus, der Wind hatte etwas nachgelassen. Kurz darauf kamen unsere Kajak Lehrer. Ich war freudig aufgeregt.
Peter erklärt uns alles ganz genau – Seekajak
Peter erklärte alles ganz genau – er packte Seekarten und eine komplette Ausrüstung zusammen. Wir zogen kurze Hosen und Schuhe für’s Wasser an. Vor uns lagen zwei Zweierkajaks, Heidrun strand daneben, da kam mir die Idee, dass sie doch mitkommen könnte. Ich hätte ja erst mal Peter fragen müssen, aber da sprudelte die Idee schon aus meinem Kopf. Heidrun schaute ganz begeistert drein und spontan ist sie auch: „Ja, klar, sowas lass ich mir nicht entgehen“ Amy hatte erst überlegt mit Gunter im Mobil zu bleiben, doch glücklicherweise begleitete sie uns aufs Wasser. Nur Gunter und Eberhard blieben zurück – die beiden hatten viel Gesprächsstoff und auch Kaffee.
Unser Lehrer Peter
Wir sind bereit
Erste Paddelversuche
Frieda von Rhein fährt seit Jahren mit Sandra mit
Es geht los – wir paddeln auf dem Meer
Wir waren dann schnell auf dem Meer. Es war ein unglaublich gutes Gefühl, dem Wasser so nah zu sein, den Tang zu sehen, das Glitzern der Sonne auf den leichten Wellen. Für mich als Meeresmensch war das DAS Erlebnis. Mich dann noch aus eigener Kraft fortzubewegen, fühlte sich gut und vor allem naturnah an. Das Kajak glitt scheinbar mühelos über das Wasser. Wir lernten zuerst das Steuern mit den Paddeln. Dann lies Sandra das Steuer ins Wasser und ich lenkte mit den Pedalen, was ich gar nicht so einfach fand. Denn normalerweise lenke ich nicht mit den Füßen. Wir paddelten eine Weile, legte sicher so drei, vier Kilometer zurück.
Auf einer flachen Schäre zog Peter uns so nach und nach an Land und wir machten eine längere Pause auf dem warmen Felsen. Es gab ausreichend zu essen und zu trinken. Die Erkenntniss des Tages war für Noah, dass Tee auch schmecken kann – ich koche den immer viel, viel zu schwach. Trinke eigentlich nur heißes Wasser.
Pause auf den Felsen
Peter und die Seekarte
Mal wieder gemeinsam einsam
Der Rückweg war etwas anstrengender, weil der Wind uns jetzt ins Gesicht und vor allem in die Paddel wehte. Peter und Sandra zeigten uns, wie es sich anfühlt in etwas rauherem Wasser zu paddeln, das war eine interessante Erfahrung. Wir überquerten eine größere Bucht, was wesentlich anstrengender war als an den Felsen entlang zu paddeln. Peter machte das alles ganz gezielt, er zeigte uns immer, wenn er es uns zutraute, neue Paddelbedingungen, denen man als Kajak-Reisender ausgesetzt ist.
Sanda auf dem Wasser
Peter auf dem Wasser
Noah paddelt
Heidrun im Kajak
Amy im Kajak
Amy im Kajak
Peter paddelt entlang der Felsen
Sandra paddelt
Gabi im Glück
Großes Glück durchströmte mich. Die Bewegung – die nicht, wie man denken könnte nur die Arme beansprucht, sondern den ganzen Körper – tat gut. Dazu die frische Meeresluft und der Anblick der Landschaft, die ich aus dieser Perspektive ja noch nie gesehsen hatte. So flach auf dem Wasser, immer ein klein wenig nass, ab und an die Hände im kühlen Wasser kühlend. Das erweiterte meine Horizont und ich bin unendlich dankbar dafür.
Fünf Stunden waren vergangen als wir die Brücke, durch die wir aufs Meer gefahren waren, wieder sahen. Die Männer hatten ungeduldig gewartet, immer mit dem Blick in diese Richtung.
Jetzt hatten wir wieder Gras unter den Füßen. Beim Aussteigen merkten wir, wie stark auch die Beinmuskulatur mit gearbeitet hatte. Nach der Ausräumaktion, aufgregtem Gequatsche und viel Hin- und Her saßen wir gegen 21:00 Uhr gemeinsam bei Heidrun und Eberhard im Caravan und aßen eine heiße, ganz besonders leckere Mahlzeit. Ein aufregender Tag neigte sich bei einem Glas Wein dem Ende zu. Die Sterne funkelten am Himmel, ich schaute nach Nordlicht, fand aber keines und schlief in völliger Ruhe fest und tief durch die ganze Nacht.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2014/08/MG_7022.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2014-08-25 08:00:002022-04-01 13:07:03Kajakkurs auf Aland
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