Die Belichtungszeit als Bildgestaltungselement
Die Belichtungszeit ist unserer Meinung nach das wichtigste Bildgestaltungsmittel. Um Belichtungszeiten exakt steuern zu können, nutzen wir seit vielen Jahren Graufilter. Wie das mit der Langzeitfotografie auch am Tag funktioniert, erklären wir Dir auf folgenden Seiten.
Langzeitfotografie leicht gemacht
praktische Schritt für Schritt Anleitung
Für uns macht der bewußte Umgang mit der Belichtungszeit den Unterschied zwischen Knipsen und der Fotografie. Wir haben schon vor 30 Jahren mit den Graufiltern, sogenannten ND Filtern, gearbeitet. Da fotografierten wir noch auf Diafilm und es war wesentlich schwieriger abzuschätzen, ob die Belichtungszeit passte. Oft mussten wir wochenlang warten, um das Ergebnis zu sehen. Kaum vorstellbar in der heutigen Zeit, wo man auf dem Display der Kamera direkt sehen kann, was Sache ist.
In den frühen Morgenstunden und den späten Abendstunden ist die Langzeitfotografie auch ohne Graufilter, dem sogenannten ND Filter, möglich. Für den Anfang sind diese Tageszeiten also eine gute Möglichkeit, Langzeitaufnahmen zu testen.
Bei der Langzeitfotografie denkt man zuerst an bewegtes Wasser als Motiv, aber auch in der Architekturfotografie hat die Langzeitbelichtung ihren Platz.
Langzeitfotografie – wie lange wird da belichtet?
Eine Langzeitaufnahme muss nicht unbedingt mehrere Sekunden oder Minuten belichtet sein. In gewissen Situationen zähle ich auch Belichtungszeiten von 1/4 Sekunde schon als Langzeitbelichtung. Für mich hängt das mit dem Bewegungsmuster und der Bewegungsgeschwindigkeit des Motivs zusammen.
Trau dich ran, an die Langzeitfotografie. Es ist gar nicht so schwierig! Wir garantieren Dir, dass du großen Spaß haben wirst. In den ausführlichen Blogbeiträgen steht genau, wie alles funktioniert. Ein gutes Stativ ist für diese Art der Fotografie unerlässlich. Aber auch dazu haben wir ausführliche Berichte geschrieben und Stative getestet.
Langzeitaufnahmen -philosophische Aspekte
Langzeitfotografie in der Stadt am Beispiel Lyon – Warum brauche ich ein Stativ
10. Dezember 2014/von GabiUltralangzeitaufnahmen, Version aus dem Jahr 2000
Grauverlauffilter von Haida
21. Juli 2016/von GabiLangzeitfotografie mit und ohne Graufilter – praktische Anleitung
Wellenfotografie am Pointe de Poulains, Belle Ile
11. März 2015/von GabiOhne Stativ keine Langzeitfotografie
Unsere Erfahrungen mit Stativen und Kaufempfehlungen.
Unsere Stative – treue Begleiter auf Reisen
8. März 2014/von GunterStative – die Suche nach dem perfekten Reisestativ
11. März 2014/von GunterLangzeitfotografie in der Stadt am Beispiel Lyon – Warum brauche ich ein Stativ
10. Dezember 2014/von GabiFirmenservice: CULLMANN GERMANY GmbH
31. Dezember 2014/von GunterLeichter Reisen, das Rollei Stativ Compact Traveler No.1
12. Oktober 2016/von GabiPraxisbericht Rollei Rock Solid Carbon Stative
26. Juli 2017/von GunterManfrotto MT190CXPRO3 Carbon Stativ
5. August 2017/von GunterDas Reisestativ Rollei Allrounder im Test
10. Januar 2019/von Gunter5 scharfe Tipps fürs Fotografieren mit Stativ
17. Februar 2020/von Gunterzuletzt editiert am: 05.03.2020
Langzeitfotografie mit und ohne Graufilter – praktische Anleitung
Warum Langzeitfotografie so spannend ist
Das Thema Langzeitfotografie erfreut sich bei ambitionierten Hobbyfotografen in der Reisefotografie größter Beliebtheit. Immer mehr Fotografen setzen ND-Filter, besser bekannt unter dem Namen Graufilter, ein. Mit einem solchen Filter, kannst du die Belichtungszeit steuern und sie so als ein weiteres Bildgestaltungsmittel kreativ einsetzen.
Wir bieten dir hier eine ausführliche, praktische Anleitung, wie du auch zu perfekt belichteten Langzeitfotos kommen kannst und zeigen dir auf, wann sich der Einsatz des ND-Filters lohnt.
Hier geht es zum ersten, philosophischen Teil des Textes über die Langzeitfotografie!
Anwendungsbeispiele für Langzeitfotografie
- Fließende Gewässer, Wasserfälle; zur weichen Darstellung der Fließbewegung
- Glätten von Meereswogen, Gischt und Brandung, bei sehr langen Zeiten ergibt das den bekannten Nebeleffekt
- Windeffekt-Aufnahmen: Bäume, Getreidefelder, flatternde Stoffe und alles, was sich sonst noch im Wind bewegt
- Eliminierung von Personenabbildungen in Aufnahmen von belebten Straßen und Gebäuden zur besseren Konzentration auf die Architektur
- Geisterhafte Personenaufnahmen, Doppelbilder, Wischeffekte
- Gewitter bei Tag. (Blitzgeschützt aufstellen, Kamera auf Serienbildfunktion, Regenschirm nicht vergessen!)
- Straßenverkehr in der Dämmerungsphase – Lichtspuren der Fahrzeuge und Straßenbeleuchtung
- Sternenhimmel, Zeiten von einigen Minuten bis mehrere Stunden möglich
- Nordlicht. Dazu haben wir ein großes Tutorial verfasst.
- Ausleuchten von Nachtaufnahmen mit „Wanderlicht“ unter Einsatz von entfesselten Blitzgeräten oder Taschenlampen. Das geht auch mit buntem Licht unter Verwendung von Farbfolien
Der Langzeitfotografie in der Stadt beim Lichterfest in Lyon widmeten wir einen eigenen Blogbeitrag.

Schiffsverkehr in Lyon, Langzeitfotografie in der Stadt
Langzeitaufnahmen in der Architekturfotografie
Sehr lange Belichtungszeiten lassen an belebten Orten Menschen verschwinden!

Der Kreuzgang im Mt St Michel, drei Minuten belichtet, es waren weiterhin zahlreiche Menschen vor Ort, aber sie bewegten sich und sind unsichtbar
- Kreuzgang in St Michel, erstes Foto ist eine „normale“ Belichtung, das zweite Foto wurde 3 Minuten lang mit aufgesetztem 1000fach Graufilter belichtet – nur Lehrer, die ihre Klassen länger als 3 Minuten stehend langweilten waren ein kleines Problem.
Langzeitfotografie in der Stadt zur Entfernung der Menschen in Dinan, Bretagne:
Wind lässt sich mit einer Langzeitfotografie gut darstellen, die ziehenden Wolken werden sichtbar
Lichtspuren auf Straßen
Bei relativ einsamen Straßen warten wir etwas länger bis ein Auto die Scheinwerferlinien ins Bild malt. Notfalls muss du selbst losfahren! In belebten Städten ist das natürlich gar kein Problem.
Hilfsmittel für Langzeitfotografie
- Stabiles Stativ mit gutem Stativkopf. Eine Schnellwechselplatte ist empfehlenswert und natürlich bequemer
- Polarisationsfilter, Graufilter verschiedener Stärke (z.B. 8-, 64-, 400-, 1000-fach)
- Okularverschlußkappe für Spiegelreflexkameras, wenn Okularverschluß nicht eingebaut ist
- Fernauslöser, idealerweise programmierbar mit einstellbarer Belichtungszeit und Intervalltimer
- Zeitmesser, entweder ist einer in die Kamera integriert, oder die Armbanduhr muss herhalten, falls der Fernauslöser diese Funktion auch nicht bietet
Welche Kamera eignet sich für die Langzeitfotografie?
Spiegelreflexkameras, Systemkameras und hochwertige Kompaktkameras mit größerem Aufnahmesensor sind ideal für die Zwecke der Langzeitbelichtungen. Ob mit oder ohne Wechselobjektiv, ein Filtergewinde zum Anbringen der Grau- und Polarisationsfilter muss vorhanden sein. Bei den Spiegelreflexkameras ist eine dicht schließender Okularabdeckung unabdingbar. Spiegellose Systemkameras und Kompaktkameras sind dagegen unempfindlich gegen Sucherstreulicht.
Langzeitfotografie mit dem Smartphone
Die Masse der „normalen“ Kompaktkameras und die Smartphones sind weniger geeignet. Mein Huawei Smartphone ist auch Langzeitgeeignet. Also sind auch Stative für Smartphones sinnvoll. Auch, wenn oft Filtergewinde oder Einstellmöglichkeiten für lange Zeiten und RAW-Format fehlen ist es immer einen Versuch wert. Zudem arbeiten diese Teile mit sehr kleinen Aufnahmechips, die auf lange Belichtungszeiten mit starkem Rauschen reagieren. Experimentierfreudige sollen sich trotzdem nicht davon abhalten lassen, damit auch Langzeitaufnahmen zu machen.
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Meereslandschaften eignen sich besonders gut für Langzeitfotos
An der Küste konkurriert oft die Struktur des Wasser mit der Struktur der Felsen oder des Sandes. Mithilfe einer Langzeitaufnahme nimmst du die kleinen Details aus der Wasseroberfläche heraus, sie wird glatt. Der Betrachter der Langzeitfotografie konzentriert nun seine Aufmerksamkeit auf die umgebende Landschaft. Das Foto wird „einfacher“. Die Meeresfotografie ist prädestiniert für die Langzeitfotografie.


Eshaness, Shetland – die Klippen habe ich an einem ruhigen Abend einmal mit und einmal ohne 1000 fach Graufilter belichtet. Bei beiden Fotos benutzte ich noch ein Polfilter. Die Langzeitbelichtung ist 62 Sekunden lang belichtet.
Langzeitfotografie Schritt für Schritt erklärt
Vorgehensweise:
1. Kamera fest auf dem Stativ fixieren, Kabelauslöser anschließen und in Ruhe den Bildausschnitt einstellen.
2. Empfindlichkeit auf den niedrigst möglichen ISO-Wert stellen, Weißabgleich auf Tageslicht oder Automatisch (was besser ist, muss jeder für sich ausprobieren) und Bildspeicherung im RAW-Format.
3. Entfernungseinstellung auf manuell umschalten und kontrollieren, das geht heutzutage gut mit LiveView. Vorhandenen Bildstabilisator unbedingt ausschalten, der hat sonst den gegenteiligen Effekt.
4. Belichtungszeit bei vorgegebener Blende z.B. f8.0 messen (in Av oder M), z.B. 1/125 sec.
5. Manuelle Methode: Graufilter z.B. 1000-fach aufschrauben und die Zeit mit Filter-Faktor multiplizieren: 1 / 125 * 1000 = 8 sec. Wem das zu kurz ist, schließt die Blende um zwei weitere Stufen von f8.0 auf f16 und verdoppelt dafür diese Zeit zweimal: 8 * 2 * 2 = 32 sec.
Ihr könnt natürlich auch testen, ob eure Kameraautomatik mit dem starken Graufilter zurechtkommt und einfach mit aufgesetztem Filter im Av-Modus belichten. Das sollte zumindest mit den 64-fach Filtern gut funktionieren. Eventuell müsst ihr die Belichtungskorrektur aktivieren und in der Regel nach + korrigieren.
6. Bis 30 Sekunden lässt sich die Belichtungszeit gewöhnlich im M-Modus einstellen, darüber hinaus gehende Zeiten werden in B-Einstellung über den feststellbaren oder programmierbaren Kabelauslöser realisiert. Den Auslöser mit dem Finger gedrückt halten ist keine gute Idee. Zu groß ist die Gefahr, dass sich die Kamera durch den dauernden Druck leicht bewegt.
7. Für Spiegelreflexkameras ist die Okularabdeckung (meist im Tragegurt integriert) anzubringen, die das Sucherstreulicht abhält.
8. Belichtung starten! Schaut euch die Aufnahme hinterher auf dem Display an und schaltet das Histogramm (mit der Info-Taste) ein. Da seht ihr gut, ob die Belichtung über die ganze Diagrammbreite verteilt, und somit in Ordnung ist.
Grundsätzlich gilt: je heftiger sich das Objekt bewegt und je näher es plaziert ist, desto kürzer können die Zeiten sein. Ein ruhiges Meer in einiger Entfernung benötigt dann schon etliche Minuten zum „Glattbügeln“, für einen Wasserfall genügen oft schon Sekundenbruchteile.
Beste Aufnahmebedingungen findet man naturgemäß am frühen Vormittag und am späten Nachmittag bis hin zur Nach-Sonnenuntergangsphase, da hier die unter Umständen vorhandene Tendenz der Filter zu warmen Tönen die vorhandene Stimmung unterstützt.
Ich benutze ungern mehrere Filter gleichzeitig, damit die Bildqualität nicht zu sehr leidet. Trotzdem verwende ich Pol- und Graufilter gemeinsam, um beide Effekte zu kombinieren. Der Zweck heiligt halt die Mittel.
Langzeitfotografie am Bach
Im Wald da ist es dämmriger als man denkt. Hier komme ich mit Polfilter und Abblenden leicht auf einige Sekunden Belichtungszeit. Kamera auf Automatik und flankierende Belichtungen von +/- ½ Blende reichen aus. Schwierig wird es eventuell mit direktem Sonnenlicht, da dies gerade im Wald zu extrem hohen Kontrasten führt. Dann fressen die Lichter aus und die Schatten saufen ab.
Vorsicht mit dem Polfilter, nicht auf völliges Löschen der Reflexe drehen,das Wasser braucht diese, um lebendig zu wirken und Fließstrukturen zu zeigen.

Bei Bächen und Wasserfällen reichen auch relativ kurze Belichtungszeiten – 1/2 Sekunde bei Blende 14

Diese kleine Wasserfall ist in Schottland aufgenommen. 1/2 Sekunde bei Blende 18


- Bach in Nordschweden, 1000 fach Graufilter, 20 Sekunden
- Bach in Nordschweden, Polfilter, 1/15 Sekunde
Langzeitfotografie an der Meeresküste
Angepeilt habe ich eine Zeit von circa 30 Sekunden. Kamera ohne Filter auf Stativ, Ausschnitt festlegen, Belichtung messen, z.B.–> 1/30 sec f 16. Graufilter 110 (1000fach) aufsetzen, ergibt: 1/30 x 1000 = 1000 : 30 = 33 sec. Programmwählrad auf B stellen – Okular abdecken und Belichtungen mit 20 sec, 30 sec und 45 sec anfertigen. Damit hat man sicher eine gute Belichtung eingefangen. Andersrum kann man natürlich auch bei Beibehaltung der Zeit die Blendenstufen variieren. Auf dem Monitor der Digitalkameras lässt sich der Erfolg der Aufnahme sofort beurteilen.
Langzeitfotografie Sternenhimmel
In der Nacht sind keine Filter nötig, höchstens ein klares Schutzfilter, um das Objektiv vor Kondenswasser oder Taubildung zu schützen. Häuser, Bäume, Berge und andere Gegenstände im Bild bilden einen Bezugsrahmen. Nähere Objekte kann man auch während der Belichtung mit einer Taschenlampe oder mit dem entfesselten Blitzgerät ausleuchten, wenn ihr wollt, mit davorgehaltenen Farbfilterfolien. Bei 100° ISO verwende ich meist Blenden von f2.8 bis f5.6 bei Zeiten von 5 min aufwärts bis zu einigen Stunden. Die Blendenöffnung bestimmt die Anzahl der abgebildeten Sterne. Höhere ISO-Werte bilden ebenfalls mehr Sterne ab, und bei klarer Sicht auch die Milchstraße. Hohe ISO-Werte sind auch bei Nordlichtaufnahmen nötig, um die Verschlusszeiten möglichst kurz zu halten. Allerdings steigt dabei das Bildrauschen an. Und bitte auf den Mond aufpassen, daß der nicht unerwartet ins Bild wandert. Durchfliegende Flugzeuge erzeugen punktierte Linien, Sternschnuppen und Planeten ziehen Striche zwischen den Sternbahnen.


Da das Licht des Leuchtturms eine einzelne Aufnahme so weit überstrahlen würde, dass das Foto unbrauchbar wäre, fotografierten wir den Leuchtturm jeweils mit 16 Sekunden und setzten dann ca 150 Fotos zusammen. Die Nacht war eiskalt, dem Akku wollten wir bei minus 18 ° C sowieso keine 45 minütige Aufnahme zumuten.
Mit Langzeitfotografie den Wind sichtbar machen


Du kennst das: es stürmt, dir bläst der eiskalte Wind ins Gesicht, die Haare stehen dir gen Berg oder fliegen dir in den Augen rum. Du machst ein Foto, aber es wirkt zu ruhig. Es transportiert nicht diese wilde Meeresstimmung. An solchen Tagen mache ich gern Langzeitaufnahmen um den Wind darzustellen. Die Wolken ziehen, das Gras wird hin und her geworfen. Die Fotos sind schwieriger umzusetzen, weil das Stativ und die Kamera durchgerüttelt werden. Doch es lohnt, die Kraft aufzuwenden, sich auf das Stativ zu stemmen, um ein paar scharfe Fotos zu erhalten. Diese beiden Fotos zeigen den Leuchtturm Hirtshals in Dänemark. Die Langzeitaufnahme entstand mit einem 1000 fach Graufilter, Belichtungszeit 30 Sekunden.
Einen Schneesturm mit Langzeitaufnahme und Blitz einfangen

Schneesturm, mit Aufhellblitz, Lofoten – dieses Foto wurde ohne Stativ aufgenommen! 1/80 Sekunde reichte bei dem Sturm aus, um den Schneeflocken diese Dynamik zu geben. Also kann genau genommen eine relativ kurze Belichtungszeit auch als Langzeit gelten!
Langzeitfotografie verstärkt die Abendstimmung


Caerlaverrock Castle, Dumfries, Schottland – Die Abendstimmung war ganz nett, aber nicht der absolute Hammer. Die Langzeitbelichtung mindert die Kontraste etwas und bringt die Farben und die ziehenden Wolken besser hervor.
Dynamische Fotos bewegter Objekte

Hafeneinfahrt Warnemünde, Deutschland – 4 Sekunden, 64 fach Graufilter

bewegtes Foto – Warnow-Einfahrt, Warnemünde, Deutschland

Le Plalais, Belle Ile, Bretagne, Frankreich – 1,6 Sekunden, ohne Filter, es war schon dunkel genug
Solche Fotos wirken durch die beiden Elemente: das bewegte Schiff und der unbewegte Leuchtturm als Kontrast. An den Leuchttürmen kann sich das Auge festhalten.
Kurze Langzeitbelichtungen – als Bildgestaltungsmittel
Eine Langzeitbelichtung muss nicht immer mehrere Sekunden lang sein. Die Dynamik schneller Wellenbewegungen kommt oftmals besser in Belichtungszeiten von weniger als einer Sekunde rüber. Am Abend reicht dann manchmal ein Polfilter aus. Die Belichtungszeit wird bei diesen Aufnahmen als das wichtigste Bildgestaltungsmittel genutzt.

Eine etwas längere Belichtungszeit zeigt den Weg, den die Welle am Felsen nimmt. Die sanften Abendfarben unterschreichen den Eindruck, dass das Wasser den Felsen sanft streichelt. 1/2 Sekunde am Abend, Myrland, Lofoten

Die perfekte Welle, Myrland, Lofoten – 64 fach Graufilter, 1/13 Sekunde, Myrland, Lofoten
Graufilter (ND Filter) und ihre Bezugsquellen
Der meiner Meinung nach beste Graufilter zum Einsteigen in die Langzeitfotografie ist der 64-fache. Das entspricht 6 Blendenstufen. Damit kann man noch den Sucher der Kamera verwenden, wenn auch nicht mehr unbedingt den Autofokus. Der 1000-fach-Filter erfordert weit mehr Aufwand. Und die üblichen in den Shops erhältlichen Graufilter mit 2-, 4- oder 8-facher Verlängerung sind einfach nicht dunkel genug, um bei Tageslicht auf Zeiten länger als eine Sekunde zu kommen. Übrigens, auch ein Polfilter verlängert je nach Ausführung schon ca. 1,8- bis 2,5-fach.
Gute Graufilter höherer Dichte für Langzeiten bei Tageslicht gibt es von B+W, Heliopan oder Hoya. Viele weitere Marken tummeln sich auf dem Markt und bieten meist ausreichende Güte. Aber große Vorsicht vor Billigstprodukten. Macht einen großen Bogen drum. Es werden ganze Filtersets für ca. 20 Euro angeboten, deren Qualität ist schlicht unterirdisch, die ruinieren jede Aufnahme. Günstige und trotzdem ordentliche Ware liefert der chinesische Filterhersteller Haida, erhältlich über Amazon.de. Wir benutzen meist B+W-Filter und Haidafilter, hier als Hinweis die wichtigsten Ausführungen:
Artikel-Nr.: Verlängerung Blendenstufen Dichte
103 8-fach 3 0,9
106 64-fach 6 1,8
110 1000-fach 10 3,0
113 10000-fach 13 4,0
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Einige unserer Empfehlungen bei Amazon, basierend auf dem Artikel und dem von uns eingesetzten Equipment:
Wir nutzen zur Zeit die Rollei Rock Solid Carbon Stative Beta und Gamma
Haida Optical Serie 100 Starterset II
B+W 106 Graufilter 64x 72mm (Schneider Kreuznach)
B+W Graufilter ND 3,0 1000-fach
Novoflex MC Schnellwechseladapter Basisset MiniConnect
Hama Kamera-Wasserwaage wer keine digitale Wasserwaage hat oder mag
Hier noch zwei günstige Empfehlungen für Stativköpfe:
Kaiser Tiltall BH-20 Kugelkopf
Rollei T-5S Panorama-Kugelkopf
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Wir erklären die Anwendung weiterer Filter für die Landschaftsfotografie
Das Polfilter – unverzichtbar in der Landschaftsfotografie
Stativkaufberatung – denn ohne Stativ wurde keins der Fotos in diesem Blogbeitrag geschossen.
Ausführlicher Testbericht der Rock Solid Carbon Stative von Rollei
Kurzanleitung Langzeitfotografie zum Ausdrucken
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Download: Eine Kurzanleitung für die Langzeitfotografie als pdf
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Besuch bei Schneider Bad Kreuznach
Vier der fünf Reicherts zu Besuch in der Firma Schneider Kreuznach
- Wir waren bei der Firma Schneider Kreuznach zu Besuch. Jahrelang war ich auf dem Weg zur Schule an den Gebäuden von Schneider Kreuznach vorbeigelaufen.Heute sind die Graufilter mein „wichtigstes“ kreatives Fotohilfsmittel, und ich hüte die Filter auf jeder Reise wie meinen Augapfel! Die Firmenführung, bei der uns unsere Jungs begleiteten, war sehr informativ. Wir besichtigten auch die Produktionsstätten und bekamen viel Hintergrundinformation. Wir möchten uns daher hier bei Frau Wettel ganz herzlich bedanken!
- Übrigens zieren Fotos von uns die Verpackung der Graufilter und der Polfilter. Und in den Broschüren finden sich unsere Aufnahmen.
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Zum unserem Artikel-Klassiker über die Langzeitfotografie, der seit dem Jahr 2000 im Internet steht.
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