Satire
Wie vielleicht bereits bekannt, herrschte vor hunderten von Jahren, noch vor der französichen Revolution, ein kleiner, elitärer und extravaganter Haufen von Oberschicht über das damalige Frankreich, und dieser Haufen nannte sich Adel. Es war dem durschnittlichem Adeligen höchst zuwieder, etwas mit seinen schmutzigen, ihm untergebenen Untertanen gemeinsam zu haben, oh nein, der Adelige wollte besser, größer und toller sein als das erbärmliche Rinnsteingesindel, das unter diversen Kanaldeckeln hauste. Wo der „normale“ Mensch eine Hose und ein Hemd am Leibe trug, da führte der Herzog ein riesiges Samelsurium aus Röcken, Pluderhosen, Halskrausen, Perrücken und Rüschen mit sich spatzieren, die er alle gleichzeit trug und somit wie ein wandelnder Kleiderladen zu wirken versuchte. Und weil der gewöhnliche Mensch sich seinen Lebensunterhalt mit etwas namens „Arbeit“ verdiente, war diese Option für den multibetitelten „Grafen von sonstwo, Herrscher über die soundso, Unterdrücker der wasweisich, Herzog von irgendwo, Vize-sonstwas im Dienste seiner allerheligsten Majestät von blaa, blaa, blaaa…“ nicht auszudenken. Arbeit? Ich? Ein Adliger? Niemals!!
Nein, der gemeine Adelige von hoher Geburt verdiente sich seinen Lebensunterhalt lieber mit so angstrengungslosen Tätigkeiten wie dem Erben. Von Zeit zu Zeit tat er auch aktiv etwas, zum Beispiel wenn er seinen Steuerneintreiber eigenhändig zum Steuerneintreibnen losschickte. Danit machte er sich nicht gerade beliebt bei seinen Untertanen, aber das kümmerte ihn wenig.