Die Sonne schien. Wir hatten also „clear sky auf der Isle of Skye“. Es ist nicht immer einfach, die Kids morgens „fotofrüh“ aus den Betten zu bekommen. Da wir an einem Ende der Insel wohnen ist für Sonneaufgangsfotos jedesmal noch eine Stunde Fahrt einzurechnen. Wir waren trotz allem relativ früh beim Pass von Quiraing und liefen bei starkem Wind los. Wir hatten uns alle in verschiedene Lagen Kleidung eingepackt. Doch plötzlich war der Wind weg, wir liefen windgeschützt und kamen ganz schnell ins Schwitzen. Bei dem Wetter hier weiß ich nie, was ich anziehen soll. Wir haben Winter und denken, wir brauchen extra warme Sachen. Da scheint uns die Jahreszeit zu foppen. Es ist kaum kälter als im Sommer :-) Da froren wir und sehnten uns nach Handschuhen – jetzt haben wir Handschuhe mit und brauchen sie meist nicht.
Die Aussicht entlang dieser leichten Wanderung ist atemberaubend. Nicht nur für mich war das Nahrung für die Augen. Erst als wir zu den Stacks kamen, spürten wir den Wind, der kein nun Wind mehr, sondern ein Sturm geworden war. Jetzt war es kalt, wir hatten uns warm gelaufen und der Wind ging durch und durch. Der Weg hatte sich von torfig zu schottrig geändert. Im Sturm war es schwierig, auf dem Pfad zu bleiben. So kletterten wir nicht weiter nach oben um eine noch grandiosere Sicht auf diese Felsnadel zu erhaschen. Der Rückweg war wieder windgeschützt und angenehm warm. Isle of Skye Besuchern können wir diese Wanderung sehr ans Herz legen! Und für die Wohnmobilisten: von Uig kann man gut zum Parkplatz fahren, erst danach geht es 14% abwärts und wird kurviger.
Es war Sonntag, doch der Supermarkt in Portree hatte geöffnet. Wir kauften Proviant und fuhren direkt weiter nach Elgol. Das ist auch eine der Strecken, die wir mit dem Wohnmobil nicht gefahren sind. Das war auch klug, die Straße ist sehr eng und am Ende extrem steil. Dass wir diese Strecken nun mit dem VW T4 fahren können macht großen Spaß! Wir kommen endlich in alle Ecken :-) Nachteil: wir müssen danach wieder zum gemieteten Häuschen zurück und können nicht direkt am Strand übernachten. Jeder Käse hat Löcher, was?
Mir gefiel Elgol auf Anhieb! Ein Strand mit großen Felsen begrüßte uns, die Wellen rollten knallend herein, wenige Fischerboote dümpelten im Wasser, eine kleine Schule mit optimaler Strandlage. Gunter startete ein Timelapse Film, wir liefen entlang des Strandes. Ich machte ein paar Langzeitaufnahmen. Eine große Felsformation, die wegen der löchrigen Struktur Bienenstock heißt, lag fotogen im Sonnenlicht. Ich fühlte mich fotografisch im Paradies, ein Bach plätscherte gurgelnd ins Meer, das Licht wurde warm und weich. Wir erlebten einen perfekten Sonnenuntergang. Ich war so im Element, dass ich mal wieder nasse Füße bekam. Immer wieder erwischen mich hinterhältige kleine Wellen.
Der Weg zurück war lang, wir waren müde und hungrig. Ich luf die Bilder runter, sicherte doppelt, schrieb den Blogeintrag. Nordlicht könnte möglich sein in dieser Nacht. Wir sahen so etwas „nordlichtähnliches“ am Himmel und Gunter und ich fuhren los zum kleinen Hafen. Da standen wir dann im Stockfinster der Nacht. Eine Wolke hatte uns verarscht, sie war nicht grün :-) Also wieder zurück und müde ins Bett fallen. Der Schlaf erwischte uns, bevor der Kopf auf dem Kissen gelandet war :-)