Morgens gingen Gunter und ich früh in den Wald und an den Strand. Das Licht war relativ langweilig, eine Wolkenfront verhinderte schöne Sonnenstrahlen zwischen den Bäumen. Wir genossen die Ruhe des Morgens.
von Esra:
Den frühen Nachmittag verbrachten wir mit einem Spaziergang im Hafen von Sassnitz. Wir beobachteten die vielen Fischer- und Ausflugsboote, liefen die Mole entlang und kauften bei Rügenfisch Fischbrötchen und kauften Konserven. Im Hafenwasser wimmelte es von Ohrenquallen, es waren Schwärme von weit über hundert „Puddingklumpen“ zwischen den Booten unterwegs. Zum Glück sind Ohrenquallen sehr pazifistisch und in etwa so giftig wie Kopfsalate, kein Grund zur Sorge also.
Die Fischbrötchen, die man in einem Anbau der örtliche Fischfabrik kaufen konnte, schmeckten sehr gut. Ich vermisste zwar die Backfisch-Variante, gab mich aber mit einem schmackhaften Lacksbrötchen zufrieden.
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Nachmittags fuhren wir dann nach Hagen weiter und parkten auf einen Stellplatz in direkter Nachbarschaft des Waldes, durch den wir später wandern wollten. Es war allerdings schon früher Abend, als wir uns endlich auf den Weg machten. Der Wald war wunderbar, hinter jeder zweiten Kurve im holprigen Trampelpfad lag ein kleiner Teich und alles sahr naturbelassen aus. Auf dem Waldboden tummelten sich die Frösche, und man musste fast aufpassen, nicht auf einen drauf zu treten.
Eigentlich wären es nur ca.3 Km bis zum Königsstuhl gewesen, doch wir nahmen eine „Abkürzung“, und die Strecke wurde fast doppelt so lang (was wir natürlich erst nach einer langen Weile bemerkten… Das wäre nicht weiter schlimm gewesen, wenn wir nicht etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang losgelaufen wären. Auf eine Waldwanderung im Dunklen hatten wir wenig Lust, und so waren wir gezwungen, einen Zahn zuzulegen. Wir erreichten schließlichdie Viktoriasicht und erhaschten einen Blick auf den Königsstuhl (einen imposanten, sehr großen Felsen) und hatten der Rechnung nach noch ca. -4.5 Minuten Zeit zum Verweilen, wenn wir noch vor Einbruch der Dunkelheit zurück sein wollten… allerdings war die Szenerie so schön, dass wir uns ordentlich Zeit ließen. Wir trafen noch einen anderen Wanderer, der auch in den Bann der bewaldeten Seilklippen gefallen war. Er machte sich aber im Gegensatz zu uns keine Sorgen um die späte Uhrzeit und die herannahende Nacht; schließlich fuhr ja noch ein Bus nach Hagen.
Als wir und dann schließlich sattgesehen hatten und die Zeit sehr knapp wurde, eilten wir los. Es war nicht weit, und als wir nach einem kurzen Gallop die Bushaltestelle erreichten, bestiegen gerade die letzten Fahrgäste den letzten Bus des Tages. Wir sprinteten über den Parkplatz auf die sich schließenden Türen zu, und der Fahrer zeigte sich gnädig und öffnete sie wieder. Geschafft!
Wir hatten eine wertvolle Lektion gelernt:
Wenn man im Wald unterwegs ist und sich langam die Finsternis über die Bäume legt, immer die Ruhe bewahren! Es wird schon noch irgendwo eine Bushaltestelle sein!
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