Wir sind gerade in Härnösand, unserer erste Station auf dem Weg nach „oben“. Unsere Gastgeber sind eine Lehrerin, Mimmi, und ihr Mann Anton, ein Arzt. Gabi entschied kurzerhand dass ich, Noah und Amy bestimmt gerne mal eine schwediche Schule besuchen wollten, also schleppte sie uns mit zu der Schule wo Mimmi die 7.- 9. Klassen unterrichtet. Wir sahen uns mal an, wir man in Schweden lernt. Interresant war’s allemal.
In einer schwedischen Schule
Die Schüler lernten je nach Wissenstand aus unterschiedlichen Büchern, es war relativ ruhig in der Gruppenarbeit und sie redeten auch untereinander Englisch. Ich hab mich viel mit den Schüler unterhalten, Amy allerdings hat sich nur scheu in der Ecke versteckt und musste fast gezwungen werden den Mund aufzumachen. (Anmerkung von Gabi: ja sie war schüchtern, aber nicht in der Ecke:-) Und abends erzählte sie sogar Witze auf Englisch! Und sogar richtig gut.)
Da Härnösand in Schwedens schneereichster Region liegt und dieser Winter eh besonders schneereich und kalt ist, liegen hier über 1,3 m Schnee, stellenweise wesentlich mehr! Man kann keine drei Schritte tun, ohne mindestens zwei mit Schnee beladene Lastwagen anzutreffen, die die weißen Massen von den Sraßen karren. Allein auf der kleinen Nebenstraße auf der wir uns gerade befinden, wurden sage und schreibe zehn große Laster Schnee weggebaggert! Jetzt kann man wieder etwas besser parken:-)
Rundfahrt Harnösand
Irgendwann während des frühen Nachmittags gingen wir dann auf eine Tour um die Insel und klapperten einige fotografierbare Stellen ab, inklusive der Aussichtsplattform bei der Ski-Strecke und die vereiste Küste.
Danach schrieb der Plan einen Besuch des Technikhus, ein Technikmuseum, vor, doch dort angekommen erfuhren wir von dessen nur noch 20minütiger Betretbarkeit, bzw. wir waren zu spät. Netterweise liess man uns dafür umsonst rein und wir konnten uns die tollen Ausstellungsstücke noch ein paar Minuten ansehen. Unter anderem hatten sie dort eine Apparat, der eine Eisenkugel von einem der beiden Opponenten zum anderen schob, und der Gewinner war der, bei dem die Maschine die geringste Hirnaktivität messen konnte, das heisst man musste an absolut nicht denken, was von einer auf einen zu rollenden Eisenkugel noch erschwert wurde.
Da wir noch einige Sachen einkaufen mussten verirrten wir uns mal schnell in der Stadt und suchten einen Supermarkt. Bei LIDL wurden wir fündig. Wir verliessen die Filiale mit einigen schweren Einkaufstüten und bewegten uns Richtung unserer Gastgeber, wo wir einen Haufen Bean-Boritos zubereiteten und diesen terminierten. Lecker!
Anmerkungen Gabi:
Esra hat ja schon fast alles beschrieben. Ich möchte noch ein paar Anmerkungen zur Insel machen. Erstmals, seit wir unseren VW T4 haben, konnten wir den Allrad mal richtig testen. Jetzt mit Spikesreifen kamen wir tatsächlich richtige Steigungen auf fefstgefahrener Schneedecke hoch. Da es am Nachmittag noch anfing, leicht zu regnen, packten sogar ziemlich rutschige Berge.
So viel Schnee habe ich noch nie in meinem Leben gesehen. Es sieht wunderbar, aber auch ein wenig beängstigend aus. Die Dächer der Schulgebäude wurden heute geräumt, sie bogen sich fast durch unter der Last. Die Insel Härnösand ist wirklich einen Besuch wert. Glücklicherweise lernten wir von unseren Gastgebern noch eine Menge zur Geologie. Die Küste war in der letzten Eiszeit unter einer 3 km dicken Eissschicht verdeckt, so wurden die Erdmassen durch das imense Gewicht nach unten gedrückt. (Wenn man heute die ganze Lastwagen gesehen hat, kann man sich in etwa vorstellen, wie schwer wohl 3 km Eis sein könnten. Jetzt hebt sich das Land immer noch, ich weiss nur nicht mehr genau, um wieviele m pro Jahr. Es gibt Stellen an der Küste, wo man in 100m Höhe sehen kann, wo die Küste war. Es ist also sehr spannend.
Morgen werden wir weiterfahren Richtung Norden. Mal sehen, wie weit wir kommen, wir nöchten die Reise in die Dunkelheit und Kälte genießen und es langsam angehen, wir haben ja noch etwas Zeit:-)
Falls wieder Internet erreichbar ist, berichten wir natürlich….
Micha: Dein Päckchen reist noch mit uns, wir haben die Post nicht finden können. Irgendwann werden wir Glück haben und Du auch!!