Vor der Reise hatte ich eine Packliste angefertigt, jetzt kommt der Testbericht. Monatelang hab ich meine Ausrüstung in Benutzung gehabt und kann nun sehr gut Urteile darüber fällen.
Bei einigen Ausrüstungsgegenständen muss man nicht sonderlich auf die Qualität achten, um eine gute Reise zu haben – Wasserflaschen, Essgeschirr und Socken müssen keine exquisiten, handgefertigten Einzelstücke sein, da tut es auch das, was man zuhause sowieso im Schrank hat. Auch die Zahnbürste und Sonnencreme werde ich hier nicht weiter ausführen.
Wenn man aber am falschen Ende spart, macht die Reise bald keinen Spaß mehr. Mit undichter Regenkleidung und einem Fahrrad, das man alle 50 Kilometer reparieren muss, kommt man nicht weit.
Dieser Beitrag soll jenen helfen, die selbst eine Radreise planen (oder campen gehen wollen) und vielleicht die Neugierde jener befriedigen, die zwar selbst so etwas nicht vorhaben, sich aber fragen, was man für so eine Unternehmung dabei hat.
Es muss keine neues Rad sein – nur ein Gutes!
Das voll beladene Rad. Ich wählte die gelben Taschen, weil sie von weitem schon gut zu sehen sind
Mein Fahrrad ist zwar mit 25 Jahren schon älter als ich, doch es läuft noch wie geschmiert (das ist es ja auch). Viele der Teile sind noch original, auch die Gangschaltung, die Räder und alle Kugellager. Wenn man sie ordentlich pflegt, bereiten sie einem unterwegs keine Sorgen.
Bei den Reifen macht es Sinn, die extra zähe Variante zu kaufen. Die wiegen dann zwar ein paar Gramm mehr, doch Glasscherben und Nägel beißen sich daran die Zähne aus, und man sitzt nicht alle paar Tage im Gras und flickt einen Platten. Ich hatte auf der ganzen Reise nur eine Reifenpanne, obwohl ich über Unmengen an Unrat geradelt bin.
Pro: sie sind unglaublich zäh, fahren sich aber trotzdem gut
Contra: Sie sind zäh. Sie auf die Felgen zu bekommen ist ein Kampf, und sie sind ein wenig schwerer als andere Reifen
Beim Sattel kann man auch ruhig ein bisschen mehr ausgeben, immerhin wird man unzählige Stunden lang darauf sitzen. Da mein alter Sattel langsam durch war, schaute ich mich in den Radreise-Foren im Internet um, was denn da empfohlen wird, und stieß auf den Brooks B17. So wie dieser Sattel von Langstreckenfahrern angebetet wurde konnte er so schlecht nicht sein. Es ist ein Ledersattel, und als solcher ist er formbar. Mit der Zeit passt er sich dem Allerwertesten des Radlers an, und wird dadurch sehr gemütlich.
Contra: Es dauert eine Weile, bis er eingefahren ist, man muss ihn pflegen und er sollte nicht nass werden, und er ist teuer.
Packtaschen – unkaputtbar und dicht wie ein U-Boot
Irgendwo muss der ganze Kram rein. Die Form und Farbe der Taschen ist eigentlich egal, doch eines müssen sie sein: wasserdicht. Am besten, man holt sich zwei dieser Taschen aus Lastwagenplane, denn da kommt wirklich kein Tropfen durch. Ich fuhr mit den bekannten Ortlieb Fahrradtaschen, doch die von RED tun es auch.
Es macht auch noch Sinn, sich Tragegurte für die Taschen zu holen. Ich hatte keine und vermisste sie manchmal sehr, zum Beispiel, wenn ich 5 Stockwerke auf Treppen hoch laufen musste.
Die Ortlieb Taschen lassen sich problemlos am Rad befestigen, es passt viel rein und sie sind zäh wie gegerbte Elefantenhaut. Ich bin total zufrieden! Allerdings muss man einen Haufen Scheine aus der Tasche kramen.
Das Zelt und die Isomatte waren nicht in einer eigenen Tasche, die wickelte ich an nassen Tagen einfach in einem Rucksacküberwurf ein, dadurch blieben sie auch trocken.
Mein „Cockpit“
Regenklamotten – hier bitte nicht sparen!
Ich fuhr nach Schottland, also mussten meine Regenklamotten für alles bereit sein. Es regnete zwar nicht immer, aber wenn, dann richtig. Ich hatte von Vaude neben dem Zelt eine Regenjacke, eine Regenhose und wasserdichte Fahrradschuhe zur Verfügung gestellt bekommen, und die wurden vor allem auf der Isle of Skye auf die Probe gestellt.
Die Yaras Regenjacke hatte ich mir in Knallorange schicken lassen, denn ich werde gerne gesehen, wenn ich auf schmalen Straßen mitten im Norgendwo unterwegs bin. Da es meistens bei Regenwetter nicht so viel kälter ist als wenn es bewölkt ist, darf man keine dicke Regenjacke mitnehmen. Die Jacke sollte wirklich nur den Regen fernhalten. Man muss bedenken, dass Radfahren enorm wärmt, und in einer dicken Jacke wird es bei sportlicher Betätigung so heiß, dass man darin ein Brot backen kann.
Die Jacke von Vaude war schön dünn, ich konnte sie also bei Bedarf überziehen ohne gleich ins Schwitzen zu geraten, und sie ließ sich relativ klein verstauen.
Im Laufe der Zeit ließ zwar der Abperleffekt etwas nach, doch sie blieb dicht. Ich muss sie nochmal imprägnieren.
Die Regenjacke hält dicht
Selbstportrait in Schlechtwettermontur
Die Yaras Regenhose hielt auch dicht wie ein Stummer im Kreuzverhör, allerdings wurde es in ihr schnell zu heiß. Warmes Regenwetter ist meiner Erfahrung nach das schlimmste, denn wenn man nicht von außen nass wird, dann schwitzt man. Doch wenn es kalt und nass war, war die Regenhose unverzichtbar. Sie war perfekt auf meine Bedürfnisse als Radfahrer zugeschnitten – der Hosenboden war verstärkt und man konnte sie an den Waden mithilfe von Klettverschlüssen enger machen. Dadurch scheuerte sie nicht am Sattel durch, und die Hosenbeine gerieten nicht in die fettige Kette.
Schuhe – sie müssen sich gleichzeitig zum Radeln und zum Laufen eignen
Ich fuhr mit Pedalen, in die man seine Schuhe einklicken konnte, meine Schuhe hatten also kleine Metallplatten im Profil versenkt. Sie sind primär zum Radfahren gedacht, doch im Gegensatz zu anderen solchen Schuhen kann man auch bequem in ihnen laufen. Ich machte auch oft kleine Wanderungen mit den Leuten, die ich traf, also mussten sie auch abseits der Pedale brauchbar sein.
Auch was ihre Wasserfestigkeit anging kann ich sie loben, doch bei tagelangem Regenwetter lief irgendwann doch das Wasser oben rein. Dagegen helfen nur Galoschen.
Pro: Gemütlich, dicht und eigenen sich zum Radfahren genauso wie zum Laufen
Conta: Kosten vielleicht etwas mehr als der ein oder andere ausgeben mag. Sie sind es aber wert.
Eine Warnweste hatte ich eigentlich immer an. Die Regenhose hatte ich manchmal auch schon an, wenn ich Regen nur vermutete.
Zelt – das „Zuhause“ muss dicht und stabil sein
Zwar hatte ich bereits ein billiges Zelt im Keller liegen, doch dem traute ich es nicht zu, dem schottischen Wetter standzuhalten. Ich suchte nach etwas widerstandsfähigerem und stieß auf das Vaude Mark L 2P, welches mir Vaude freundlicherweise zum Test zur Verfügung stellte.
Mein Zelt in der nassen Landschaft Schottlands. Es hielt immer dicht
Ich wählte ein Zwei-Mann-Zelt, immerhin würde ich viele Abende darin verbringen, und meine Ausrüstung sollte auch darin Platz haben. Der Extra-Raum bedeutete zwar auch Extra-Gewicht, doch dieser Kompromiss war es mir wert.
Als erstes fiel an dem Zelt auf, wie leicht und schnell es aufzubauen ist. Das Gestänge liegt außen, das Zelt muss nur eingehängt werden. Die Zelthaken sind robust und dank ihrer dreiseitigen Form lassen sie sich nicht verbiegen. Allerdings fehlt etwas, womit man sie wieder aus der Erde ziehen kann. Ich kaufte etwas Schur und behob das Problem selbst. Außerdem wurden ein paar Haken zu wenig geliefert – ich musste noch ein paar vom alten Zelt mitnehmen, um alle Leinen befestigen zu können, falls nötig.
Die Zelthaken verbiegen sich dank der drei „Flügel“ nicht, allerdings werden sie ohne Schnur geliefert, ohne die man sie kaum aus dem Boden bekommt.
Das Gestänge ist außen, was den Aufbau sehr schnell und einfach macht
Was die Wetterfestigkeit angeht, kann ich nichts außer Lob für das Zelt aussprechen. Selbst im tagelangen Regen blieb es innen trocken. Im Wind blieb es auch, wenn ordentlich befestigt, genau so stehen wie es sollte.
Das Zelt ist gut verarbeitet, allerdings ist der Boden so dünn, dass ich trotz aller Vorsicht (ich beseitigte stets spitze Zweige und Steine, bevor ich es aufstellte) irgendwann ein kleines Loch im Boden hatte. Ich ließ mir einen Floorprotector nachsenden, um weitere Schäden zu vermeiden. Dabei handelt es sich um eine zweite Plane, die man unter das Zelt legt, um es zu schützen. Zum Glück nahm der Floorprotector nicht sonderlich viel Platz weg. Ich konnte ihn noch zusammen mit dem Zelt in die Zelttasche stopfen.
Ein weiteres Problem war, dass die Zeltstangen sich eines regnerischen Abends nicht mehr zusammenstecken ließen, weil ein dünneres Stangensegment in der dickeren Stange verschwand. Ich wurde zum Glück von einem Farmer gerettet, der mein Problem erkannte und mir ein langes Stück Draht zur Reparatur besorgte. Danach verklebte ich die Stangen und behob das Problem endgültig.
Ups! Die Stange passt nicht mehr in das Loch. Hätte mir nicht ein netter Farmer geholfen, der zufällig vorbeikam, hätte ich doof da gestanden
Um es kurz zu machen:
Pro: Sehr schnell und leicht aufgebaut, wetterfest, praktisch in der Benutzung, bezahlbarer Preis.
Kontra: Es gibt einige Verarbeitungsfehler, die sich aber leicht selbst beheben lassen (Zelthaken mit Schnur versehen, Zeltstangen vorsorglich kleben). Der Boden ist etwas zu dünn und braucht Verstärkung.
Fazit: Wenn man mit den behebbaren Mängeln leben kann, ist es ein gutes und verlässliches Zelt für alle Wetterlagen, die ein schottischer Sommer zu bieten hat.
Das Zelt muss einfach in dem Gestänge „eingehängt“ werden
Ich hatte ein Zwei-Mann-Zelt gewählt, um noch gemütlich meine komplette Ausrüstung mit hinein nehmen zu können
Natürlich kann man eine Tour auch mit günstigerer Ausrüstung machen. Letztes Jahr war ich im billigen Zelt und mit meiner alten Regenjacke unterwegs, eine Regenhose hatte ich gar nicht dabei. Die Tour war klasse, aber wir hatten Glück, dass es nicht windig war (unser Zelt bog sich bereits bei einer moderaten Brise durch) und nach ein paar Regentagen in Dänemark hatte ich eine Erkältung. Das tat zwar der Tour kaum einen Abbruch, doch in Schottland war es noch eine Ecke kälter und nasser. Die Ausrüstung, die man braucht, hängt natürlich immer vom Reiseland und der Jahreszeit ab :)
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2015/09/bearb-2628.jpg533800Esrahttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngEsra2015-10-06 17:36:132021-10-10 15:22:01Bei Sturm und Regen getestet: meine Ausrüstung auf der Radtour
Achtung, dieser Beitrag ist sehr bildlastig. Ich konnte mich nicht entscheiden, welche ich rauswerfen sollte, jetzt sind sie eben alle drin!
– Wind und Whisky –
Langsam wurde es Zeit für mich, wieder nach Süden zu fahren. Ich hatte die Fähre nach Amsterdam bereits gebucht, im Anschluss an die Schottlandreise wollte ich gleich nach Schweden weiterfahren.
In den nördlichen Highlands machte das Radfahren nur bei Windstille Spaß. Da man weit und breit kaum drei Bäume am Horizont ausmachen kann, gibt es nichts, um den Wind etwas auszubremsen. Wie gewohnt blies mir ein starker Gegenwind ins Gesicht und holte im Laufe eines Tage eine beachtliche Anzahl an Flüchen und Schimpfworten aus mir heraus, da ich trotz meiner Anstrengungen nur eine sehr überschaubare Geschwindigkeit aufrecht erhalten konnte. Teilweise war der Gegenwind so stark, dass ich selbst bergab in die Pedale treten musste, um nicht stehen zu bleiben!
Die Landschaft im Norden Schottlands ist karg und weit. Hier fühlt sich der Wind richtig wohl, weil ihn keine ollen Bäume ausbremsen.
Blick aus meiner „Haustür“
Was dort oben an Wäldern fehlt, das wird mit Whisky-Destillerien wieder wett gemacht. In der Speyside-Region stehen mehr Destillerien als irgendwo anders in Schottland, alle paar Kilometer kommt man an einer vorbei. Leider hatte ich nie die Gelegenheit, eine genauer zu besichtigen, da entweder die Zeit fehlte, ich zu spät kam oder es zu teuer war. Ich fand aber direkt neben der Dalwhinnie-Destillerie einen schönen Platz zum Zelten.
Mein treues Vaude-Zelt vor der Dalwhinnie Destillerie
Eine Eideckse am Wegesrand
Typisch Schottischer (und oregoner) Humor
Wildcampen im Wald
Nocheinmal Servas und ein zufäliges Frühstück in Edinburgh
Auf halbem Weg zwischen Edinburgh und Glasgow traf ich Val, eine Servas-Gastgeberin, die im kleinen Dörfchen Muthill lebte. Wir kamen sehr gut miteinander zurecht und ich blieb drei Tage statt den üblichen zwei. Kurz nach mir tauchten noch mehr deutsche Besucher bei ihr auf. Es war eine Familie aus der Nähe von Aachen, die sich von ihren kleinen Kindern nicht davon abhalten ließen, mit einem Land Rover und einem großen Zelt die Highlands zu bereisen (ich finde generell jeden sympathisch, der mit Kindern reist.)
Im kleinen Dörfchen Muthill machte ich ein weiteres Mal Halt bei einer Servas-Gastgeberin
Val (rechts) bekam außer mir noch mehr Besuch aus Deutschland, das Haus war schön voll
Die berühmte Eisenbahnbrücke bei Edinburgh
Je weiter südlich ich kam, desto mehr Bäume und sogar Wälder tauchten auf, und die Berge wurden von Hügeln ersetzt. Das Vorankommen war nun viel einfacher, und ich konnte weiter fahren. Je früher ich in Newcastle ankäme, desto mehr Zeit würde ich dort haben, mit Alicia, einer Freundin von mir, die Gegend zu erkunden und Dinge zu unternehmen.
Ich fuhr wieder durch Edinburgh, hielt mich allerdings nicht dort auf, weil es regnete. In einer Kleinstadt nicht weit von Edinburgh schlug ich mein Zelt an diesem Abend auf. Am nächsten Morgen rief mich eine Frau von ihrem Gartenzaun zu sich, als sie mich aus meinem Zelt kommen sah. Was sie wohl will? Darf man hier etwa nicht campen? Es ist doch überall erlaubt? Ich lief mal zu ihr.
„Guten Morgen!“ rief sie und fragte freundlich, ob ich denn gut geschlafen hätte.
Dann: „Sag mal, willst du Frühstück haben?“
Was für eine Frage! Einen Radfahrer zu fragen ob er Hunger hat. Das wäre, als wenn man einen Hund fragen würde, ob er ein Schnitzel will. Natürlich nahm ich das Angebot dankend an. Sie wollte wissen, wo ich überall schon gewesen bin, ich erzählte ihr von meiner bisherigen Reise. An diesem Tag kam ich wirklich nicht sehr früh in die Gänge – um 11 saß ich noch plaudernd in ihrer Küche.
Es regnete, als ich durch Edinburgh fuhr
Warum es toll ist, allein zu reisen
Am Anfang meiner Reise machte ich mir noch Sorgen wie wohl werden würde, ganz alleine unterwegs in Schottland. Diese ewige Fahrerei alleine, abends einsam im Zelt, niemand, mit dem ich reden könnte…
Doch meine Sorgen waren unbegründet. Was ich nämlich nicht wusste: wenn man alleine unterwegs ist, kommt man viel mehr mit Leuten in Berührung. Ganz oft sah mich jemand vorbeifahren, den einzelnen Radfahrer, und lud mich kurzerhand zu einem Tee ein. Ist ja nur einer, da geht das ganz einfach. Ich hatte allergrößte Freiheit bei der Planung, ich musste ja keine Rücksicht auf Mitreisende nehmen. So konnte ich einfach mal eine Woche in Glasgow bleiben oder mich mit anderen Radlern zusammentun und mit denen ein paar Tage fahren.
Das passierte mir nämlich auch hin und wieder, dass ich jemanden traf und dann einen oder mehrere Tage mit dieser Person verbrachte. Ich wurde von einer alten Dame in ihr Gästezimmer eingeladen, von Pfadfinderinnen aufgenommen, in Edinburgh bekam ich Frühstück, mit anderen Radlern furh ich zusammen herum. Und dann war ja noch Servas, was als Einzelperson wirklich sehr praktisch ist. Ich war zwar alleine unterwegs, aber ich war nie einsam!
Und wenn ich mal stunenlang durch die weite, leere Landschaft raldelte, dann hatte ich Zeit zum Nachdenken. Oder ich sang laute, selbstgedichtete Lieder; es war ja niemand da, den es störte!
Das Wetter was sehr wechselhaft, wie immer. Immerhin macht der Regen die Landschaft schön satt und grün
Zurück nach Newcastle, nach ca. 1500km
Schließlich verabschiedete ich mich aber doch, und im Laufe des Tages brachte ich doch noch ein wenig Land zwischen mich und Edinburgh. Am nächsten Tag war ich schon in England. Die Hügel waren hier kleiner als in Schottland, doch sie waren auch zahlreicher und fieser. In den Highlands geht es teilweise kilometerlang bergauf, doch es ist oft nur eine schwache, stetige Steigung. In England muss man fast jeden halben Kilometer einen kleinen, gemeinen Hügel erklimmen, nur um auf der anderen Seite gleich den nächsten zu sehen. Bäh!
Auf der anderen Seite gab es viel Wald. Ich fuhr durch den Kielder Forest Park, auf der Karte als großer grüner Fleck erkennbar, der gleichzeitig den kürzesten Weg darstellte. In Null Komma Nix war ich wieder in Newcastle.
Auf dem Weg nach Newcastle fuhr ich durch den Kielder Forest
An der Grenze nach England. Tschüss Schottland!
Mit diesen beiden Kanadiern verbrachte ich einen Abend plaudernd in deren Zelt
Sich in Newcastle zurecht zu finden war weitaus schwieriger als in Edinburgh und Glasgow. In den beiden schottischen Städten sind die Straßen mehr oder weniger gerade und überschaubar, doch ich Newcastle ist das Straßennetz eher ein Labyrinth. Es ist, als hätten die Stadtplaner einst eine große Landkarte genommen, einen Haufen Schnüre drauf geworfen, und dann die Straßen einfach da gebaut, wo die Schnüre lagen.
Schließlich fand ich doch noch zu Alicias Haus, wo ich vier Tage blieb. In Newcastle und Umbegung wird es einem bestimmt nicht langweilig, jeden Tag hatten wir irgendwas auf dem Plan, Museen, Innenstadt, ein Kletterpark, Grillparty – die letzten vier Tage in Großbritannien waren nicht schlecht!
Wieder in Newcastle mit Alicia, bei der ich ein paar Tage verbrachte
Die Gateshead Millenium Bridge in Newcastle
Ein Kaffeehaus in Newcastle
Alles im Lot aufm Boot? Ja! Überfahrt nach Amsterdam
Irgendwann musste ich dann doch zum Fährhafen. Ich fuhr wieder mit DFDS, diesmal ging es statt mit der „King Seaways“ mit der „Princess Seaways“ über die Nordsee. Radfahrer, merkt euch das für später: Wenn ihr die Wahl habt, fahrt mit der Princess. Da kommt mal als Radfahrer viel einfacher rein und auch wieder raus. Bei der King Seaways muss man warten, bis alle anderen von Schiff gefahen sind, bevor man selbst dran ist.
Die Überfahrt war sehr schön, vor allem, weil ich gute Gesellschaft hatte. Ich verquatschte mich am Fährhafen mit zwei englischen Radlern, und wir verbrachten den gesamten Abend zusammen. Erst verkosteten wir ein paar selbstgebraute Biere, die die beiden gemacht hatten, dann setzten wir uns in eine der vielen Bars und hörten Live-Musik. Es wurde recht spät, viel Schlaf bekam ich nicht diese Nacht.
Wieder auf der Fähre zurück nach Amsterdam
Meine sehr gemütliche Kabine
Diese beiden Radler aus England vernichteten mit mir große Mengen ihres selbstgebrauten Biers
Das Frühstücksbuffet war toll
Hmm!
Ich war nicht der einzige Radler auf dem Schiff
Am Morgen frühstückte ich noch einmal ordentlich (das Buffet war schön groß!) und traf dann den Rest meiner Familie in Ijmuiden am Fährhafen. Sie würden am nächsten Tag nach Großbritannien fahren, also verbrachten wir einen Tag zusammen, bevor ich weiter nach Schweden fuhr. Darüber berichte ich dann im nächsten Beitrag! Hier ist noch eine Landkarte von Schottland mit meiner Route drauf:
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2015/09/Scotland-klein-2618.jpg533800Esrahttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngEsra2015-09-13 23:40:242018-09-27 10:41:05Sommer-Radtour, Teil 6: von Inverness zurück nach Newcastle
Wir reisen zum ersten Mal mit Dackel Grindel. Es macht sehr großen Spaß mit Hund in Schottland unterwegs zu sein. Wir treffen sehr, sehr viele Hunde und ihre Besitzer und kommen dadurch noch öfters ins Gespräch. Oftmals kommen Leute aus Läden heraus, um den Dackel zu knuddeln. Grindel liebt Sandstrände, sie bleibt immer dicht bei uns – es sei denn ein toter Vogel liegt in den Dünen und riecht gut – so können wir die Fotografie sogar mit Hund ausführen. An der Leine funktioniert es eher nicht. Grindel ist immer gut gelaunt, sie springt und rennt und buddelt Löcher. Wir hätten nicht gedacht, dass das soviel mehr Spaß macht mit Hund unterwegs zu sein. Nun, im Wohnmobil haben wir signifikant mehr Sand.
Wir sind noch wenige Tage in Schottland unterwegs und das soll nur mal eine kurze Meldung sein. Das Wetter ist weiterhin so gut, dass wir mehr draußen sind, als vor Notebook zu sitzen. Und wenn wir uns dann ins Mobil zurückziehen sind wir einfach nur platt. Die meisten Berichte werden also kommen, wenn wir wieder daheim sind.
Ratray Lighthouse mit Regenbogen
Wolken, Regen und Sonne, was will man mehr
Dackel Grindel am Strand – so eine Fotosession ist nicht unbedingt ungefährlich für die Kamera.
Dackel Grindel am Strand
Dackel Grindel am Strand
Wir haben einen Tischaufsteller mit Dackel Grindel und Leuchttürmen zusammengestellt. Schau ihn dir an!
Von einem Parkplatz hoch oben auf dem Berg schauen wir auf St Andrews herab. Das kleine Städtchen am Meer sieht sogar aus der Ferne geschichtsträchig aus. Im Ort herrscht fast Verkehrschaos, den die Schotten gelassen nehmen. Es geht einfach etwas langsamer durch die engen Gassen. Ein großer Teil der Stadt ist für ein mittelalterliches Fest abgesperrt. An der Uni finden wir sogar mit unserem Mobil einen kostenlosen Parkplatz.
Wir stürzen uns in den Trubel auf der Suche nach gebrauchten Buchläden. St Andrews hat Flair, die Gebäude der 1410 gebründeten Univerität sind auf die ganze Stadt verteilt. Sie ist somit die älteste Uni Schottlands. Während der Studienzeit sind ein Drittel der Einwohner St Andrews Studenten. Hier hat sogar Prinz William studiert und in einem Kaffee, welches jetzt Werbung damit macht, traf er auf Kate. In einer Art grandiosem Innenhof feiert ein Paar Hochzeit. Die gutgekleidete Hochzeitsgesellschaft passt perfekt zum Ambiente.
Hochzeit in St Andrews
Burgruine in St Andrews
Küstenlinie in St Andrews
Die Initialen von Patrik Hamilton. Darauf tritt kein Student, denn das bedeute schlechte Noten. Patrik reiste nach Deutschland und traf dort auf Martin Luther, da er desssen Thesen vertrat wurde er im Alter von 24 Jahren verbrannt.
Abendstimmung in St Andrews
Mittelalterliches Fest?
Die Kathedrale von St Andrews
Die 1158 erbaute katholische Kathedrale war zeitweise das größte Gebäude Schottlands. Sie wurde nach der Schottischen Reformation im 16. Jahrhundert dem Verfall preisgegeben. Schon von weitem sehen wir die Ruinen. Tagsüber ist es möglich das Gelände der Kathedrale zu besuchen. Wir zahlen den Eintritt nicht, sondern schlendern so zwischen den Gräbern hindurch. Vom Hafen aus bekommen wir einen guten Überblick über die Kathedrale und die Burg. Die um 1200 erbaute Burg war Residenz, Gefängnis und Festung des Bistums.
Abendstimmung in St Andrews
Abendstimmung in St Andrews
Abendstimmung an der Kathedrake von St Andrews
Gräber auf dem Friedhof vor der Kathedrale
Gräber auf dem Friedhof vor der Kathedrale
Wir bleiben gleich zwei Nächte, um der Stadt fotografisch gerecht zu werden. Amy und Noah klappen zwischenzeitlich alle Gebrauchtläden ab, finden das gewünschte Buch jedoch nur neu.
Golfplätze und eine kleine Brücke
St. Andrews ist die „Heimatstadt des Golfsports.“ Der 1754 gegründete Royal and Ancient Golf Club ist für die Regelauslegung zuständig, 5 der besten Golfplätze der Welt gehören zu St. Andrews. Es dauert eine Weile, bis wir den ältesten Golfplatz mit der berühmten steinernen Brücke finden. Jeder Tourist möchte genau hier sein Foto machen. Wir stehen an, denn logischerweise möchten wir genau dieses Foto auch haben. Allerdings ohne uns, nur die Brücke mit den Bauten des Golfclubs im Hintergrund.
Gabi auf dem berühmten Golfplatz
Golfplatz St Andrews
Die berühmte Brücke auf dem Golfplatz
Jeder will auf der kleinen Brücke stehend fotografiert werden
Endlich ein Foto ohne Menschen
Die Gebäude des Golfclubs
Ein olympischer Strand
Der 2 Meilen lange Weststrand der Stadt ist bei Ebbe extrem weitläufig. Sonntagsausflüger tummeln sich auf dem nassen Sand. Der West Sands Beach war Kulisse für die Eröffnungsszene von „Chariots of Fire,“ die auch hier für die 2012er Olympischen Spiele nachgestellt wurde.
German Sausage
Wo Kate Wiilliam traf
viel Sand am Strand – Chariots of Fire
Abends im Hafen von St Andrews
Das mittelalterliche Fest ist nichts, was wir als Deutsche erwarten würden. Es ist einfach nur Trubel mit Kirmesbuden. Gerade in der Kulisse von St Andrews wäre so ein richtig schönes Fest mit Kostümen eine geniale Idee. Schade, dass die Schotten da Kirmesbuden lieber mögen.
Elie liegt am Firth of Forth in Fife (sprecht das mal laut aus ohne zu lachen!)
Als wir in Elie auf den Parkplatz am Leuchtturm und Strand fahren schlägt unser Herz schon höher. Der Strand und der kleine Leuchtturm sehen fotogen aus, das Licht spielt mit und am Himmel hängen gut verteilt ein paar Wölkchen. Wir greifen das Stativ, satteln die Fotorucksäcke, nehmen Grindel an die Leine und ziehen los. Die Kids und der Dackel ziehen alsbald ihre eigenen Kreise, wir brauchen länger, da wir ständig neue Fotos sehen und festhalten.
Elie Lighthouse
Elie Lighthouse
Elie Lighthouse
Eine Umkleidekabine aus dem 18. Jahrhundert
Wir kommen mit ein paar Leuten ins Gespräch und lernen, dass die Trumruinen keine Burgfragmente sind, sondern die Überreste einer noblen Umkleidekabine sind. Der Lady’s Tower war die Umkleidekabine der Lady Anstruther in den 1770er Jahren. Jedesmal wenn sie badete, musste ein Diener mit einem Glöckchen bimmeln, damit ja keiner der Einheimischen in die Nähe kam.
Das Licht wird besser und besser, die Wolken spielen mit und bescheren uns einen fotografisch erfolgreichen Abend.
Umkleidekabine in Elie – links in der Ferne ist übrigens der Bass Rock zu sehen
Umkleidekabine in Elie
Am Parkplatz steht mal wieder das Schild „No overnight parking“. Da die Zufahrt mit einer zwei Meter hohen aufgeklappten Schranke versehen ist, fahren wir weg, obwohl wir lieber bleiben würden. Das Leuchttürmchen hat eine außergewöhnliche Form und steht zudem vorne auf den Felsen direkt am Meer – den wollen wir noch in der Nacht und am Morgen fotografieren. Wir quetschen uns schließlich auf einen Parkplatz am Hafen. Ich treffe beim spätabendlichen Spaziergang eine Familie, mit der ich bereits in North Berwick geredet hatte. Komisch, wenn jemand auf der Straße in einem Ort, wo du noch nie warst, deinen Namen ruft.
Die Kids schlafen noch und ich laufe früh allein den Strand entlang. Es ist friedlich und Grindel ist auf dem weichen Sandstrand unendlich glücklich. Sie buddelt, flitzt auch ohne Spielkameraden wild herum. Es macht einfach Spaß ihr zuzusehen und diese gute Laune aufzusaugen.
Ich fotografiere die Muster im Sand und den kleinen Leuchtturm. Wir frühstücken und fahren weiter gen Norden.
Endlich hatte ich die Isle of Skye an der Westküste Schottlands erreicht. Ich wollte erst eine Woche dort verbringen und mein Zelt an allen schönen Ecken der Insel aufpflanzen, doch ich hatte einen gravierenden Fehler gemacht: Ich hatte meine Rechnung ohne das Wetter gemacht. Am ersten Tag waren 14 Sonnenstunden vorhergesagt, der tatsächliche Wert lag eher um die Null. Es regnete allerdings an diesem Tag noch nicht, was ihn wettertechnisch zum besten Tag auf Skye machte.
Ich kam morgens mit der ersten Fähre von Mallaig aus auf die Insel und entschloss mich, als erstes den Südzipfel von Skye zu erkunden. Die Straße verlief wie eine Wellenkurve. Es ging entweder herauf oder herunter, ein ebenes Stück war kaum zu finden. Je näher ich dem Ende der Insel kam, desto dünner wurde die Straße, bis sie schließlich in einem Schotterpfad endete, dem ich nicht weiter folgte. Am Straßenrand neben einem kleinen Häuschen fand ich eine Kiste mit der Aufschrift „Cake Box“. Wenn man einen Radfahrer fangen will, ist das genau der richtige Köder. Kaum hatte ich die Kiste gesehen war auch schon der Deckel auf und ich inspizierte den Inhalt. Ich fand eine Auswahl verschiedenster Kuchen und eine Honesty Box, in die ich eine Pfundmünze steckte.
Lisa-Jane mit ihrem Hund Toby
Ich genoss gerade die Aussicht und futterte mein Stück Kuchen, da kam die Besitzerin der kleinen Hütte (und der Kuchenkiste) raus und fing an, sich mit mir zu unterhalten. Wir standen bestimmt 20 Minuten an ihrem Gartenzaun, ich auf der einen Seite, sie auf der anderen, und plauderten über die Insel, ihren Hund, Kuchen, und Gott und die Welt. Plötzlich schaute sie ganz erschrocken und ruft „Mist, ich hab ja mein Brot im Ofen ganz vergessen!“. Sie eilte in ihre Küche und winkte mich hinter ihr her. Das Brot war zum Glück noch nicht zum Brikett geworden, es roch sehr lecker. Lisa-Jane (das war ihr Name) schnitt ein paar Scheiben davon ab und bot sie mir an, dazu braute sie eine Kanne Kaffee. Im Gegenzug erzählte ich, wo ich bisher schon überall gewesen war und zeigte ihr Fotos von meiner Reise. Ich finde es toll, wie schnell man in Schottland Leute trifft und wie gastfreundlich sie alle sind!
Nach ein paar Stunden bei Lisa-Jane fuhr ich weiter. Ich folgte der einzigen Straße auf der Insel, die nach Norden führt, und fand mich gegen Abend in Carbost wieder, nicht weit von der Talisker Bay. In der Bucht selbst konnte ich leider nicht campen (es lagen überall Steine und Schafdreck auf den Wiesen herum), also gab ich mich mit dem Glen zufrieden, das hinter der Bucht lag. In dieser Nacht begann es ordentlich zu regnen. Zuerst störte mich das nicht weiter, ich saß ja in meinem Zelt und blieb trocken. Als es dann aber am späten Morgen immer noch nicht aufgehört hatte, fand ich mich damit ab, dass ich einen Tag im Regen verbringen würde, und fuhr los.
Die Straße, die von einem Ende der Isle of Skye zum anderen führt
Mein Übernachtungsplatz unweit der Talisker Bay
Ein typisches Abendessen – Müsli, Brötchen mit Frischkäse, und Schockoriegel
Blick in die verregnete Landschaft
Eine kapelle bei Carbost
Dafür sind diese Spiegel doch da, oder?
Viele meiner Pläne für Skye fielen ins Wasser (haha), denn was bringt die schönste Aussicht vom höchsten Hügel, wenn man nicht weit sieht und es schüttet. Leider bringen die Bilder das Wetter nicht ordentlich rüber, denn ich habe die Kamera ja nur dann aus der Tasche geholt, wenn es mal kurz nicht regnete. Ich machte an diesem Tag viele Pausen, jede Kneipe und jedes Café auf dem Weg steuerte ich an, um etwas Warmes zu mir zu nehmen und das Wetter draußen zu lassen. Die Leute, die ich in den Cafes traf, warfen mir abwechselnd beeindruckte und mitleidige Blicke zu, und wie immer wurde ich oft angesprochen.
Aufgrund des Wetters wollte ich doch nicht so lange auf der Isle of Skye bleiben, also machte ich mich am dritten Tag wieder auf den Weg nach Osten. An der Ostküste Schottland ist es generell trockener als an der Westküste.
Ausblick über ein Loch irgendwo zwischen der Westküste und der Ostküste
Auf dem Weg zwischen den Küsten regnete es immer noch, was eigentlich nicht weiter schlimm gewesen wäre – man kann sich ja in Pubs und Cafes unterstellen. Leider gab es keine Pubs und keine Cafes an der kleinen Straße, auf der ich unterwegs war. Es regnete, an jeder Kurve machte ich mir Hoffnung, dass dahinter eine Siedlung auftauchen würde, und immer waren es nur noch mehr Hügel, Lochs, und nasses Moorland. Nach 40 Kilometern kam ich endlich an einem Hotel vorbei, in dem ich ein halbe Stunde Trockenheit genießen konnte. Es war ein feiner Schuppen, also kosteten meine Fischsuppe und mein Kako so viel wie sonst geich drei volle Mahlzeiten, doch in dem Moment war es mir egal. Haupsache, es gab was Warmes! Ich hängte meine Regenjacke über eine Heizung, denn nach vielen Stunden Dauerbeanspruchung war auch meine sonst so verlässliche Regenjacke stellenweise nass geworden. Irgendwann ließ der Regen nach und ich konnte weiter fahren.
Ein Hotel mitten im Nirgendwo, dort konnte ich Rast machen
Am Ende des langen Tages erreichte ich die Black Isle bei Inverness. Es wurde spät und ich machte mich auf die Suche nach einem Schlafplatz, konnte aber keine freie Wiese finden, um mein Zelt aufzuschlagen. Zufällig stolperte ich aber über eine Gruppe Pfadfinderinnen, die in ihrem Clubhaus eine Party veranstalteten und mich kurzerhand dazu einluden. Es gab ausschließlich Cocktails und Speisen, die Schokolade enthielten, was meinem hungrigen Magen sehr gefiel (zum Glück habe ich eine hohe Toleranz für Süßes!). Ich durfte die Nacht auch noch im Clubhaus verbringen, wofür ich sehr dankbar war, denn ich konnte meine Regenklamotten gut trocknen und das Zelt mal lüften.
Mein Camp im Pfadfinderclubhaus, wo ich sehr dankbar für ein Dach über dem Kopf war
Der Leuchtturm bei Fortrose
Ölbohrinseln vor der Black Isle
Am nächsten Tag war das Wetter gleich viel besser, und ich nutze den Sonnenschein, um die Black Isle zu umrunden. Abends wollte ich mir in einem Pub etwas Kaltes gönnen, stolperte aber mitten in eine große Hochzeitsgesellschaft. Drei Schotten, die nicht zur Hochzeit gehörten, winkten mich prompt zu ihrem Tisch herüber „Hey, wir gehören auch nicht dazu, setz dich zu uns!“
Drei Schotten luden mich ein einem Pub beim Culoden Battlefield zu einem Drink ein
Mein nächstes Ziel war das Haus von meinen dritten Servas Gastgebern, die sehr ländlich lebten (sprich, mitten im Nirgendwo). Es war schön, auf einem so großen Grundstück entspannen zu können. Wobei wir uns nicht den ganzen Tag entspannten – ich half Phil, dem Vater der Familie, einen Tag lang beim Holzhacken und Rasenmähen. Außerdem gingen wir Vögel beobachten, backten Kuchen und Pizza, und ich machte mal wieder Wäsche.
Als nächstes ging es durch die Highlands wieder nach Süden, ich befand mich ja gerade in der Nähe von Inverness, recht weit im Norden. Doch das kommt im nächsten Beitrag. Bis dann!
Bei Phil und seiner Familie verbrachte ich zwei Nächte
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2015/08/Scotland-klein-2505.jpg533800Esrahttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngEsra2015-08-28 12:12:242018-07-27 17:29:43Sommer-Radtour, Teil 5: Von der Westküste an die Ostküste im Regen
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2016/01/MG_0637.jpg553830Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2015-07-23 12:04:232023-03-19 17:04:52Wohnmobiltour nach Schottland, Sommer 2015
Im Jahr 2009 unternehmen wir unsere bis dahin längste Reise. Wir waren sechs Monate im Wohnmobil unterwegs. Wir starteten im Frühjahr und fuhren mit dem Frühling in Richtung Norden. Als wir Deutschland verließen blühten die Obstbäume, dann erreichten wir Mittelschweden, blieben, bis auch da der Frühling angekommen war und zogen immer weiter bis jenseits des Polarkreises nach Norwegen.
Auf den Vesterålen und Lofoten verweilten wir acht Wochen und fuhren dann wieder über Schweden in Richtung Süden. Wir blieben nur zwei Wochen im Norden Deutschlands um einige Teile am Wohnmobil reparieren zu lassen. Über Belgien und die Niederlande machten wir uns direkt auf den Weg nach Großbritannien. Entlang der Ostküste Englands fuhren wir nach Schottland. Das Wetter meinte es nicht wirklich gut mit uns. Es regnete sehr viel, wir sahen die Sonne nicht oft. So verbrachten wir die letzten Wochen unserer langen Tour schließlich in der Sonne der Bretagne. Leider verfassten wir am Ende keine Live Berichte mehr. Trotzdem schrieben wir noch einen ausführlichen Bericht über diese unglaublich schöne Zeit in Frankreich. Darüber aber mehr weiter unten ….
Fünf Länder an einem Tag
An diesem Leuchtturm in Mecklenburg Vorpommern wären wir gerne länger geblieben, aber es war überall voll. Kein, absolut KEIN Campingplatz war zu finden!
Wir fuhren schließlich doch den ganzen Tag – insgesamt durch 5 Länder – Deutschland, Niederland, Belgien, Frankreich und England. Da es Hauptsaison war, konnten wir nicht wirklich irgendwo einfach haltmachen, denn alles war voll! Das macht keinen Spaß so. Verkehr ohne Ende und man sieht nur zu, dass man durchkommt. Es war heiß, wir hatten die Lüftung auf Stufe 3 und mussten trotzdem die Fenster öffnen. Uff, da ist doch frieren besser. Uns lief der Schweiß in Strömen.
Recht spät erreichten wir schließlich Calais in der Dämmerung. Wir bekamen ein Platz auf der nächsten Fähre und hatten gar keine Wartezeit. Wie praktisch. Allerdings würden wir in der Nacht in Dover ankommen und keinen Platz zum Übernachten haben.
Wir konnten schön sehen, wie eine Fähre gerade in den Hafen fuhr. Ziemlich viel Dunst lag in der Luft. Ungesund sah es aus. In Calais war sehr viel los. Der ganze Hafen war voller Leute und Hunderte von Wohnmobilen standen da.
Der Leuchtturm an der Hafenmole
Sehr dunkel war es – aber selbst mit 1600 ISO kann man noch Bilder machen.
Kein Parkplatz in Canterbury
In Dover übernachteten wir kurzerhand auf dem Parkplatz mitten in der Stadt. Es kostete auch gar nichts, was unser Glück war, denn wir hatten kein passendes Kleingeld. Ich hatte mittlerweile starke Halsschmerzen und sehnte mich nach Ruhe. Aber wir mussten weiter und um London herum, was gar nicht so einfach war. An den Linksverkehr musste ich mich erst gewöhnen. In Canterbury hatte Gunter einen Buchladen im Navi markiert, da wollten wir einen Zwischenstopp einlegen. Auch, wenn Canterbury nicht so groß ist, mit dem Mobil findet man da einfach keinen Parkplatz. Und das am ersten Tag in England. So was Blödes. Ich gab nach vielem Herumgegurke entnervt auf. Wir warenan diesem Tag fast ununterbrochen on the Road, um aus dem Einzugsgebiet von London raus zu kommen.
In Aldeburgh an der Ostküste von Suffolk
Am Abend fanden wir dann endlich einen freien Campingplatz hinter Ipswich in Aldeburgh. Der Platz lag schön zentral, wirkamen zu Fuß zum kieselsteinbedeckten Strand, in das Städtchen und zu den malerischen Fischerbooten im Hafen. Meine Erkältung wurde schlimmer, der Hals tat mittlerweile höllisch weh. Da hatte ich wochenlang in Norwegen so richtig gefroren und bin gesund geblieben, und dann sind wir im sommerlichen Wetter und es haut uns voll um. Gunter hatte vorher schon die ganze Zeit geniest, er war aber besser auf den Beinen. Unseren drei Kids gin es dagegen prächtig. Ich wollte nur noch ruhen und wir blieben einfach länger auf dem Platz, obwohl die Rezeption schon geschlossen war und ans Telefon niemand ran ging. Die Engländer, die ich um Rat fragte, waren alle so freundlich und korrekt. Schön lustig hier.
Ich verschlief den ganzen nächsten Tag. Gunter ging derweil mit den Kindern in die Stadt und an den Strand. In einem typischen alten englischen Buchladen kauften sie alle Roald Dahl Bücher auf, über die sich die Kinder sogleich hermachten. Noah und Esra lesen zur Zeit ausschließlich englische Bücher. Am nächten Tag gingen wir alle zusammen in die Stadt, aßen Fish & Chips und kauften noch mehr Bücher und ein kleines Segelboot. Es gab im Ort einen künstlichen Teich, in dem man es segeln lassen konnte. Noah jonglierte auf dem schönen Rasen vor dem Mobil, und Esra übte mit dem Diabolo. Amy versuchte beides. Mein Hals war zwar noch nicht ganz auskuriert als wir weiterfuhren aber ich fühlte mich besser.
Die Boote am Hafen, der eigentlich keiner war. Die Boote mussten nämlich abends immer an Land gezogen werden.
Alles voll in der Hochsaison
Nach dem guten Platz in Aldeburgh hatten wir erst mal Pech. Wir kamen gar nicht an die Küste ran. Die Campingplätze waren alle ausgebucht. Keine Möglichkeit auch nur ans Meer zu kommen. In Cromer versuchten wir es, fuhren durch enge Gassen, Touristenmassen drängten sich durch die Straßen. Aber: die Plätze waren alle belegt. In Stiffkey fanden wir zwar einen netten Platz, aber ans Meer kam man da nicht. Es gab Marschland, und die Leute badeten im flachen bräunlichen Wasser. Weil mein Hals noch nicht besser war, machten wir es gemütlich und schauten abends Top Gear und dann noch „Queen.“
In Hunstanton war es nur laut, überall Kirmes und biertrinktende Touristen. Nichts für uns, und weiter geht es Richtung Norden in der Hoffnung, dass es dort weniger trubelig zugeht.
In King’s Lynn machten wir noch mal kurz Halt, um in den Buchläden einen guten Reiseführer über Campingplätze zu finden. Das erwies sich als kompliziert, denn es gab kaum etwas Nützliches. Wir kauften aber eine Simkarte fürs Handy und einen USB-Stick fürs Internet. Einen interessanten Musikladen fanden wir auch. Die Gitarren und Ukelelen zogen die Aufmerksamkeit der Jungs auf sich und waren gar nicht mal so teuer. Jetzt sind wir eine Ukelele reicher.
Wir fuhren weiter entlang der Küste und übernachteten schließlich auf einem Campingplatz etwa zwei Meilen (wir sind ja in England) vor der Küste in Skipsea. Ein sehr nettes Ehepaar betrieb den Platz und wir unterhielten uns angeregt eine ganze Weile. Auf dem Platz, direkt neben uns stand ein Wohnmobil mit einem älteren Ehepaar, mit denen wir uns ebenfalls lange unterhielten. Wir bekamen sogar zwei englische Biere geschenkt.
Wir wollten bei Scarbourough und Whitby noch an die Küste aber auch hier gab es lange Staus und kein Durchkommen. Dumm, dass wir erst in Norwegen waren. Umgekehrt wäre es wohl doch besser gewesen. Die Lofoten sind doch lange nicht so voll im Juli und August.
Schöner Strand in Amble, Northumberland
Den ersten Strand, an dem wir in der Nähe parken konnten, fanden wir erst weit im Norden in Amble. Der war aber klasse, Leuchttürme in der Nähe und ein Sandstrand mit Felsen und Gezeitenbecken. Die Kinder liessen ihr kleines Segelboot schwimmen. Esra hatte nun die Halsschmerzen von mir übernommen und ruhte sich aus. Wir fotografierten derweil endlich wieder unser geliebtes Meer. Fast hätten wir auch da übernachtet. Aber es kamen dauernd Jugendliche mit palettenweise Bierdosen und so fuhren wir doch weiter. Zwei junge Typen fragte ich, wo es so einen ähnlichen Strand und Campingplatz gäbe. Die schickten uns nach Craster.
Der Strand in Amble
Sah irgendwie lustig aus, das Haus im Meer!
Craster, Northumberland
Der Campingplatz, eine Farm bei Craster, war zwar idyllisch, doch fast komplett voll. Und wir waren etwa eineinhalb Meilen vom Ort und Strand entfernt. Der Besitzer des Platzes war sehr kurz angebunden, er sah aus, wie Farmer Hogget bei Schweinchen Babe. Wir liefen noch am gleichen Abend runter zum Ort. Fanden ihn sehr fotogen und beschlossen, gleich am nächsten Tag noch mal hinunterzulaufen. Endlich mal richtig fotografieren! Zwei Tage blieben wir hier auf der Wiese der Farm. Es war schön, gepflegt, nette Leute.
Craster am späten Abend – schöne Farben und alte Häuser
Hier noch mal der Überblick am Hafen
Am Dunstandburgh Castle – die Gezeitenbecken waren die schönsten, die ich je gesehen habe. Ich war hin und her gerissen zwischen Langzeit und Unterwasser.
Algen, Felsen, Gezeitenbecken und eine Schlossruine, dazu ständig wechselndes Wetter
Ein paar Langzeitaufnahmen machte ich dann auch:-) Es war einfach ein absolut genialer Platz!
Die Kinder konnten auch sehr viel tun – sie liessen ihr Segelboot schwimmen und dann halfen sie mir, die Tiere in den Gezeitenbecken zu suchen. Es gab sehr viel, dazu mache ich eine extra Seite.
Gunter und ich gingen abends noch mal in den Ort. Aber sehr viel konnten wir nicht mehr machen. Die Sonne ging in der falschen Richtung unter. Also fotografierten wir im Hafen. Auf dem Weg zum Ort hatten wir uns etwas verlaufen, so sahen wir uns auf einer Weide einer ganzen Herde Rindern gegenüber. So toll fand ich das nicht.
Am Nächsten morgen stellte ich den Wecker auf 5:30 Uhr, damit wir den Sonnenaufgang im Ort erleben könnten. Ich wurde zwar wach, packte es aber nicht, direkt loszurennen. Gunter musste ich auch aktivieren. Wir waren trotzdem recht früh am Meer und machten Aufnahmen. Nach den unendlichen Sonnenuntergangsstimmungen auf den Lofoten müssen wir uns erst mal auf die Lichtverhältnisse hier einstellen. Zudem sind wir noch an der Ostküste, das sind wir auch nicht gewohnt. Nun, ein Bild kommt vom Morgen:
Craster mit dem Castle im Hintergrund
Unterwasserbilder mit der Pentax W 60 und W 10
Seahare – wegen der langen „Ohren“ eine tolle Schnecke finde ich. Nicht ganz einfach bei Wind aufzunehmen. Man sieht dann auf dem Display der Kamera nichts.
Sieht doch drollig aus, oder? So genau kann man das am Gezeitenbecken gar nicht erkennen. Auf dem Bildschirm sieht man es dann richtig.
Dieses kleinen Fischchen waren extrem schwer aufzunehmen. Ich musste ruhig, mit der Hand im Becken verharren und mich ganz langsam ranpirschen. Es gab diese Fische fast in jedem Pool.
Ein wunderbar farbenfroher Seestern
Die Garnelen waren am schwersten aufzunehmen, denn sie kamen ständig auf die Kamera zu. Meist erkundeten sie die Finger, wenn ich die Kamera ins Wasser hielt. Diese Tiere filmt man besser.
Diese Napfschneckenmuster sah man oft. Ich bin mir nicht sicher, ob die Schnecken den Bewuchs abweideten oder wie es sonst zustande kam.
Das muss ich noch nachsehen, welches Tier das ist. (Das Foto hat Esra gemacht!) Es gibt noch sehr viel zu erkunden …
Thorntonloch am Strand – Schottland
Und wieder hatten wir Probleme einen Campingplatz zu finden. Wir waren gegen Mittag losgefahren, erledigten Einkäufe und verbrachten einige Zeit am Strand von Bamburgh. Der Parkplatz kostet 2 Pfund, Übernachten konnte man da leider nicht. Das wäre natürlich ideal gewesen. Der Strand war sehr weitläufig, viel Sandstrand, sehr große Felsformationen mit extrem vielen Gezeitenbecken. Und wieder eine fotogene Burg im Hintergrund und im Meer gelegen die Farne Islands. Ich wollte unbedingt auf diese Inseln aber es war unmöglich in Seahouses einen Parkplatz zu finden. Von dort gehen nämlich die Boote auf die Inseln. Es war zudem mal wieder sehr voll im Ort. Schade, dass wir in der Hauptssaison unterwegs sind, sonst hätten wir es nämlich gepackt. Die Puffins/Papageitaucher werden wahrscheinlich die Insel schon verlassen haben. Das wäre schon schön gewesen, diese gesehen zu haben. Ich merke mir die Stelle für spätere Reisen.
Jedenfalls genossen wir den Strand sehr. Amy und Noah spielen in den tiefen Gezeitenbecken mit dem Segelboot und wir liefen über die Felsen. Irgendwann rutschte ich auf einem Tang aus und ausgerechnet an diesem Tag hatte ich kurze Hosen an. Aua. Ich schlug mir das Knie an den scharfkantigen Seepocken auf. Amy wollte schwimmen, wir mussten aber noch einen Campingplatz suchen. Wieder Fahrerei, obwohl der Strand doch ideal gewesen wäre. Schade. Hier ein paar Bilder:
Amy mit dem Segelboot, im Hintergrund eine der Farne Inseln
Eine Langzeitaufnahme weit vorne auf den Felsen
Wir kauften noch ein, der Laden war sehr voll, anscheinend wie alles hier. Das bekommt mir nicht immer so, ich werde dann etwas hektisch. Aber, wir kauften viel Gemüse und Obst. Lecker. Das tut so gut bei den Preisen hier. Wir haben auch ein englisches Bier gefunden, welches recht gut schmeckt. Ein Bitter! Und gar nicht teuer.
Wir fuhren weiter nach Norden. Wollten noch zu den Steilklippen. Leider ist unsere Karte nicht detailliert genug und die Campingplätze waren nicht richtig eingezeichnet. So landeten wir mal wieder irgendwo mitten im Ort (müssen den Navi noch in den Griff bekommen) und finden nicht die besten Stellen. Aber, wir wollen eh nach Schottland, die Engländer haben noch zwei Wochen Ferien und da wird es erst mal nicht besser mit den Massen an Leuten und den Engpässen auf den Campingplätzen. So fuhren wir über die Grenze nach Schottland. Und kamen auch gleich auf eine Höhe und hatten einen wunderbaren Blick über eine Bucht. Mit Getreidefeldern und Mähdreschern, einfach mal ein Fernblick. Wir fanden schließlich einen Campingplatz etwas außerhalb von Thorntonloch, der auch schon recht voll war. Die Frau, erstmals hörten wir schottisch, meinte, wir sollen uns gleich entscheiden, wenn wir länger als einen Tag bleiben wollten, wir entschieden uns für zwei Tage, ohne vorher den Strand gesehen zu haben. Zumindest standen wir genau am Strand! Welch Wunder!
Der Strand sah dann aber erst mal langweilig aus. Aber, man weiss ja nie. Ich lief abends kurz los um ein paar Fotos zu machen, kam aber mit einem Ehepaar ins Gespräch. Die beiden hatten einen festen Caravan auf dem Campingplatz und sie kannten sich aus. So lief ich mit der Karte hin, um mir ein paar Tipps geben zu lassen. Das dauerte dann so lange, bis es ganz dunkel war.
Am nächsten Tag war ich auch irgendwie fertig. Ich stand auf, frühstückte, war extrem müde und legte mich wieder hin. Es war trüb, es nieselte, dann regnete es. Ich schlief den Schlaf der Gerechten. Komisch war das. Es muss der Regen gewesen sein. Es regnete sich ein, es schüttete den ganzen Tag. Und wir standen erstmals mit unserem Wohnmobil direkt an einem Strand. Wie dumm. Amy und Noah spielten trotzdem mit dem Segelboot. Sie wurden klatschnass. Dann hing das Mobil voller nasser Wäsche. Aber man kann auch nicht nur im Mobil sitzen. Zum Glück haben wir den Internet- Stick, so beantwortet ich Emails. Und surfte ein wenig im Internet. Abends ging ich mit den beiden Kleinen noch mal raus, diesmal mit Regenhosen, Regenjacken und Flitzhüten. Es regnete noch immer so sehr, dass man keine Fotos machen konnte. Erst kurz vor Sonnenuntergang klarte es soweit auf, dass ich eine Stunde fotografieren konnte. Das Licht war nicht perfekt, aber ich konnte sehen, dass der Strand doch mehr bot, als sich von oben zeigte.
Wir verlängerten noch eine Nacht – war doch möglich?! Und hofften auf einen Tag ohne Regen. Den Plan, von dort aus nach Edinburgh zu fahren gaben wir auf. Die Busverbindung war zu schlecht. Am nächsten Tag regnete es wieder, fast den ganzen morgen und plötzlich schien die Sonne! Es stürmte, sehr böig, der Sand flog nur so, das Wasser peitschte. Heftige Meeresstimmung. Die Kinder waren schon länger draußen mit dem Boot und erfanden immer neue Spiele damit. Wir erkundeten den Strand in beide Richtungen und fanden schließlich eine Stelle, die so schön Felsformationen hatte, wie wir sie nur selten zu sehen bekommen. Wow, hohe Felsen, dazwischen tiefe Gezeitenbecken. Und bewuchs vom Feinsten. Ich war wieder hin und her gerissen, was zuerst zu tun sei. Dieser Zwiespalt tut mir nicht gut merke ich. Aber ich muss wohl damit leben. Hier nun ein paar Bilder.
Hier kann man erkennen, wie groß die Felsen waren und es gab noch größere.
Noch ein Versuch, diese grandiosen Formationen aufzunehmen – man könnte durchlaufen. Es machte Spaß auf diesen Felsen, die sehr rau waren und mit Seepocken überwuchert waren, herumzulaufen.
Hier noch ein Überblick über den Küstenabschnitt bei Thorntonloch
Wellen und Felsen
Riesige Gezeitenbecken
Ein Fischer an der Stelle, wo das Kühlwasser eines Atomkraftwerks eingleitet, wird. Mit etwas Glück fängt er einen Fisch mit drei Filets.
Wir hatten den ganzen Tag fotografiert. Und nichts gegessen, nicht geruht. Man sollte immer vorher wissen, wie lange das Wetter hält …
Ich zog nach Sonnenuntergang noch einmal allein los. Die Wolken waren schön, die Flut kam gerade, was gewaltige Wellen verursachte.
Leider war das interessante Felsenstück etwas weit weg. Auf dem Weg dahin schnitt mir die Flut teilweise den Weg ab, das war mir zu gewagt. Und zudem wir es hier so richtig dunkel, nicht wie auf den Lofoten, wo man die ganze Nacht durch die Gegend laufen kann.
Ein Kieselstein in der Nacht
Tagesauaflug nach Edinburgh
Es war wieder schwierig, einen Campingplatz in den Nähe von Edinburgh zu finden, der noch Plätze frei hatte. Ich hatte ein paar Tage zuvor herumtelefoniert und keinen Erfolg gehabt. Der dichte Verkehr war recht unangenehm, die Kreisel nerven, wenn sie zu stark befahren sind. Es dauerte also fast den ganzen Tag, mit Einkaufspausen, bis wir endlich Erfolg bei der Stellplatzsuche hatten. Da Sonntag war, fuhr kein Bus mehr in die Innenstadt und so verbrachten wir einen ruhigen Nachmittag auf dem Campingplatz und warteten auf den nächsten Tag. Das Wetter war gut, so konnten die Kinder draußen auf den Spielplatz spielen.
Am nächsten Morgen machten wir uns im strömenden Regen auf in die Stadt. Wir kleideten uns komplett in Regenkleidung. Meine Jacke hielt nicht dicht und so war ich schon am Bus völlig durchweicht. Ein guter Anfang für die Städtetour. Wir hatten eh vor, einen großen Buchladen zu suchen, die sind innen gewöhnlich trocken.
Die Busfahrt dauerte recht lange, 45 Minuten waren wir unterwegs. Am Busstopp waren wir erst mal etwas verloren. Doch schließlich fanden wir die Touristeninfo, doch die hatten nicht, wie erwartet eine kleine Karte zur Übersicht. Die Schilder rund um das Visitor Center waren sehr lustig, wir machten da mit den Kindern ein paar Bilder.
Esra setzte den Hut dann den Rest des Tages nicht ab.
Wir fanden nach kurzer Zeit den gewünschten Buchladen und verbrachten dort mindestens drei Regenschauer. Gunter brauchte ewig, denn wenn man zwei Bücher kaufte, bekam man eines geschenkt. Aber nur die mit diesem Aufkleber drauf. Wir hatten letztendlich einen sehr großen Stapel Bücher, der Kassierer bedauerte, nicht prozentual am Verkauf beteiligt zu werden. Wir hatten Bücher im Wert von 150 Pfund. Der schlimmste Kauf an diesem Tag kam von mir: ein Witzebuch mit 6000 Witzen. Jetzt höre ich nur noch: Kennst du den …
Direkt daneben gab es einen DVD-Laden. Schlecht für die Kasse. Wir lieben den englischen Humor. Und die meisten DVDs, die wir mögen gibt, es nicht oder nur als UK Import. Also schlugen wir hier noch mal zu. Und dann mussten wir den ganzen Kram auch noch durch die Stadt tragen. Und ich hatte logischerweise meine Kamera mit. Die musste auch getragen werden.
Das Edinburgh Festival
Im August und September ist in der Stadt heftig was los. Das Edinburgh Festival ist eine Ansammlung verschiedener Festivals im August und September jedes Jahres. Dazu treten viele Strassenkünstler auf.
Nach einer Weile fanden wir die Straße mit den meisten Aktivitäten. Die Läden dort waren sehr wenig interessant, denn es gab überall die gleichen Souvenirs mit der gleichen Dudelsackmusik. Aber auf der Straße war die Hölle los. Überall verkleidete Menschen. Blutige Gesichter, richtig gruselig, Musikgruppen, Jongleure und tausende von Touristen. Es war brechend voll. Und die Sonne brannte. Jetzt gab Esra den Hut erst recht nicht mehr her. Praktisch das Ding. Gut gegen Regen und gut gegen die Sonne. Wir sehen einen Jongleur, der zeigte, was unter dem Schottenrock ist, und der auf einer Leiter freistehend mit Schwertern jonglierte. Der machte eine mords Stimmung.
Wiw üblich nach einer Weile in der Stadt, waren unsere Füße schließlich platt. Wir waren kaputt, hatten auch das Schloss angesehen und zwischen den Regenschauern draußen auf der Straße eine Pizza gegessen. . War gut, Esra bestellte natürlich wieder eine Portion für zwei Personen für sich.
Alte Gebäude in der Stadt
Die Kinder fanden einen Games Workshop. Der sah genauso aus, wie der in Stockholm, und die Leute, die dort arbeiteten, sahen auch genauso aus. Etwas kräftiger, blass und mit Pferdeschwanz, Noah hatte sich in Stockholm nicht getraut mit Aaron hinzufahren und er will jetzt unbedingt nach Wiesbaden, denn wir mussten im Internet nachschauen, wo der nächste Gameshop in unserer Heimat ist.
Hier ein unsichtbarer Akteur an der Strassenecke
Die kleine Hafenstadt Montrose
Nach unserem Einkaufstrip nach Edinburgh hatten wir uns die DVD über die Küsten angesehen. Über das Gebiet, welches wir nun passieren würden, war eine Serie mit drauf. Ich ärgerte mich schon, dass ich nicht alle 3 Serien mit je 3 DVDs gekauft hatte. Die Dinger von BBC sind wirklich gut. Wir erfuhren jedenfalls, wie brüchig die Brücken wären, die wir bald überqueren müssen. Das war nicht so prickelnd, aber sehr informativ. Wir hörten es richtig „plingen“ (das Brechen der Drähte) als wir endlich die Brücke nahe Edinburgh überquerten. Aber sie hielt diesmal noch unserem Wohnmobil stand.
Bei Montrose fanden wir einen schönen, günstigen Platz am Meer. Endlich wird es entspannter. Es ist nicht mehr voll, die Plätze liegen eigentlich fast immer am Meer, und seit wir ständig Internet haben, kann ich nachsehen, welche Ort Stellplätze direkt am Meer haben. Manchmal dauert es halt ein wenig.
Wir versuchten abends noch einen Friseur zu finden, denn meiner Haare hatten auch im „Urlaub“ nicht aufgehört zu wachsen und bei Wind konnte ich kaum noch fotografieren, denn ich sah kaum noch was. Wind hat es hier fast immer. Die Läden waren aber alle zu, als wir kamen. Wir sahen viele Fish & Chip Läden und auch Chinese Food – da hätte ich ja Lust drauf gehabt. Leider hatte Gunter Fleisch gekauft, welches zubereitet werden musste. So eine Überdosis Gemüse fände ich zurzeit gar nicht schlecht. Der Strand am Campingplatz war extrem groß. Es gab tausende von Seevögeln und Robben direkt am Strand und einen fotogenen Leuchtturm. Leider fehlte das richtige Licht. Es war sehr regnerisch. Kein Sonnenstrahl fand den Weg zur Erde. Schade. Wir machten also eine Serie ziemlich blauer Bilder mit wenig drauf, oder halt mit Regen. Dann gingen wir wieder zum Mobil. Die Kinder hatten sich einen Film eingeschaltet und schauten ihn noch fertig, ich surfte im Internet und fand einen eBay Laden, der mein Traumobjektiv anbot. Für einen richtig guten Preis. Und es stand dabei in Schottland!!!!
Im Mai war ja mein Tele (100-400mm) kaputt gegangen. Ich hatte es für viel, sehr viel Geld in Oslo reparieren lassen. Die liesen mich übrigens 6 Wochen drauf warten. Sonst hätten wir Sto wahrscheinlich früher verlassen. Das Objektiv war also zurückgekommen, hatte 700 Euro gekostet (die Reparatur) und funktionierte dann nicht. Ich war also auf der Reise unseres Lebens für MONATE ohne Tele. Jetzt hatte ich also das 400mm Festbrennweite für weniger als 1000 Pfund. Wir mussten „nur“ 60 Meilen zurückfahren am nächsten Tag. Das war zwar ärgerlich, aber besser, als mich weiterhin über ein fehlendes Tele zu ärgern. Noch dazu, wo es hier viele Tiere zu fotografieren gab.
Hier aber erst mal ein paar Bilder von Montrose:
Der Leuchtturm, der leider zu Fuß nicht zu erreichen war, weil ein Fluss zwischen dem Strand und dem Leuchtfeuer lag.
Noch mal Figur und Leuchtturm
Der Leuchtturm am nächsten Morgen im Sonnenlicht.
Das neue Objektiv in Buckhaven – dann nach Johnshaven
Wir fuhren also ma nächsten morgen nach Buckhaven zurück, diesmal aber küstennäher. Wir hörten „Kluftinger“ unseren Lieblingskrimi, was die Fahrt angenehm gestaltete. Die Strasse, wo ich das Objektiv abholen sollte, war leider nicht in unserem Navi drinnen. So brachte die Dame uns das Objektiv ans Mobil. Es war komisch eine so teure Linse an der Strasse zu kaufen. Es lief aber alles korrekt, mit Rechnung und Originalverpackung. Das Objektiv war nach erstem Test extrem scharf! klasse! jetzt können die Motive kommen. Ich freue mich drauf.
Wir brauchten recht lange wieder zurück, entschieden uns, einen anderen Platz als den Bekannten zu suchen. Obwohl der sehr gut gewesen war. Aber wir sind in „Neuland“ und wollen sehen, was es noch gibt. Wir fuhren noch ein Stück weiter nördlich entland der Küste und entschieden uns für den Platz bei Johnshaven. War recht eng in den Ort hinein. Die Dame war sehr nett. Die Kinder kosten hier in Schottland nicht mehr extra, so wie in England. Ich sprach sie darauf an uns sie meinte, was das denn solle. Es war ihr ganz fremd, für Kinder zu kassieren. Ich hoffe, das bleibt so in Schottland. Es wäre sehr angenehm.
Wir erkundeten abends noch einen Strand, der voller Quallen lag, bei dem aber das Wasser kaum erreichbar war, weil man ca. 150 m über glitschige Felsen musste, was ich mich nach dem Regen nicht traute. Wir landeten schließlich im Hafen, wo Esra auf den schlüpfrigen Felsen auf den Hintern fiel. Nach dem heftigen Regen war es nicht nur von Meerwasser nass. Wir machten Fotos und schmökerten dann abends in unseren Büchern.
hier sieht man gut die Wetterverhältnisse. Recht fotogen finde ich.
das Hafenbecken mit den dunklen Wolken
auf diesem Weg hatte sich Esra flachgelegt.
Am nächsten morgen regnete es mal nicht zum Sonnenaufgang. So lief ich allein los in den Ort. Gunter wollte nicht und ich war allein.
hier ein Bild in der Morgensonne. Viel Glück hatte ich an diesem morgen allerdings nicht.
Als ich zurück zum Mobil kam war es noch immer nicht 7:00 Uhr. Ich konnte niemanden zum Ausstehen bewegen und schlief dann selbst noch mal bis 9:00 Uhr ein. Es regnete sich, wie es aussah für den Rest das Tages ein. So genossen Amy und ich eine lange, entspannende Dusche und wir trödelten etwas.
Sturm in Peterhead
Das war ein sehr ereignisreicher und langer Tag. Nur kurz im Text, ich hänge aus Gründen des guten Wetters im Bericht hinterher.
Wir fuhren recht früh los, das Wetter war eher schlecht, schließlich regnete es. In Peterhead sahen wir sehr große Wellen und machten eine ganze Weile Pause vom Fahren und fotografierten die Wellen und den Leuchtturm. Der Regen gestaltete die Sache schwierig, denn ständig war die Linse schmutzig und musste wieder geputzt werden. Trotzdem lohnte es sich, denn die Wellen sahen sehr gut aus. Die Kinder waren nach kurzer Zeit wieder ins Mobil gegangen, weil es einfach zu stürmisch war. Ohne Regenhose, Regenjacke und Hut war es sowieso bei dem Sturm nicht möglich.
Hier eines der Wellenbilder.
Regenbogen in Pennan
Wir sahen uns noch Fraserburgh an, aber da war es uns im Regen zu trist. Schließlich fuhren wir Richtung Pennan. Den Film „Local Hero“ hatten wir erstmals mit Maria und Magnus in Schweden angesehen. So war es uns wichtig, diese berühmte Telefonzelle ansehen zu können. Es regnete, wir hatten eine Steigung in der Straße gesehen und laut Karte sollte das 14-20 % werden. Das mag ich gar nicht. Unser Mobil ist nicht sonderlich stark im Motor aber recht schwer. Die Straße hatte dann 20% und war eng! Uff! Ich war froh, als wir unten waren. Die Straße nach Pennan hatte zwar nur 14 % war aber noch enger und kurviger so fuhren wir sie lieber nicht, sondern liefen nach unten. Der Ort war schön, nur wurden wir wieder nass. Das ist halt Schottland. Im Ort fanden wir die Telefonzelle sofort, machten auch ein paar Fotos für unsere schwedischen Freunde. Ein schöner Film, der uns sehr gefallen hat. Und da wir schon in der Gegend waren, wollten wir natürlich unbedingt den wahren Ort des Geschehens sehen. Diese Telefonzelle, dass nur nebenbei, für diejenigen, die den Film nicht kennen, spielt in dem Film „Local Hero“ eine wesentliche Rolle. Kann man sich heute schwer vorstellen, da es kaum noch Telefonzellen gibt. Und wenn, spielen sie keine große Rolle. Daran merkt man, wie alt der Film schon ist.
Und dann kam die Sonne raus, so richtig schön mit Regenbogen und allem. Das Restaurant und Hotel (auch vom Film) war zu Verkauf. Es war alles geschlossen. Schade, wir hätten gerne länger verweilt und noch etwas gegessen. Hier nun die Bilder vom wunderschönen Ort:
Bucht mit Ausblick
Esra in , ich an der Telefonzelle
Wir kamen halbwegs trocken wieder oben an. Waren höchstens geschwitzt, denn die Luftfeuchtigkeit war sehr hoch und die Straße, wie gesag,t steil gewesen.
Auf dem Berg teste ich das neue Tele noch mal an Kühen und Schafen:-) Wir kürzten die Tour entlang der Küste etwas ab, weil wieder eine Steigung anstand ich hatte keine Lust, jetzt 20 % wieder hochzufahren. Wir waren also auf einer sehr kleinen Seitengasse und sahen auf der Straße einen Fuchs entlanglaufen. Noch mal kam das Tele zum Einsatz, aber die Bilder wurden nicht so gut, weil ich den Motor nicht abgestellt hatte. Wenige Minuten später gleich den zweiten Fuchs. Klasse sahen die beiden Tiere aus, sehr elegant mit hohen Beinen.
Das Wetter wurde besser. Wir genossen die Fahrt entlang der Küste, die Orte gefielen uns sehr. Das Licht war jetzt richtig fotogen, abendlich weich. Doch waren wir nicht sicher, wo wir übernachten würden. Gunter wollte nach Portsoy fahren, denn dort gibt es eine schöne Felsformation, den BowFidleRock, den wir aufnehmen wollten. In der Karte war dort auch ein Campingplatz eingezeichnet und es sollte im Ort einen Parkplatz geben, auf dem man stehen könnte.
Bow and Fidle Rock
Wir fanden zwar die schönen Felsen, fotografierten auch recht ausgiebig aber einen Platz zum Übernachten fanden wir dort nicht. Etwas zurück waren einige Plätze gewesen so machten wir uns auf den Weg zurück. Es wurde schon dunkel. Es würde nicht so einfach werden jetzt noch einen Platz zu finden und einen Stellplatz hatten wir auch nicht gesehen. Das ist etwas nervig. Immer wenn es schön wäre zu fotografieren. Das ist nun mal so in einem „neuen“ Land, man muss sich erst zurechtfinden. In Sandend sah es am besten aus, Sandstrand sehr nahe am Campingplatz und ein kleiner Ort war auch dabei. Wir mussten die Leute am Campingplatz herausklingeln, kamen glücklicherweise auf einem sandigen Rasenplatz unter. Hier also die Bilder von der schönen Felsformation, die übrigens nur so von Vögeln wimmelte. Ich mag das Geschrei der verschiedenen Vogelarten.
von oben herab
mit Spiegelung
Hier kann man die brütenden Vögel gut sehen.
und ein Detail
Die Aussicht war atemberaubend.
Speybay – Übernachtung in Burghead
Wir hätten noch einen Tag bleiben sollen, denn es war wirklich schön. Sandstrand für die Kinder zum Spielen, Felsen für Fotos und Gezeitenbecken für Unterwasserfotografie. Ich machte Fotos, Amy und Noah spielten, Gunter und Esra räumten das Mobil gründlich auf.
In Speybay sollte man gut Delfine beobachten können, so fuhren wir da hin. Wir parkten am Visitorcenter und sahen uns dort um. Am Strand schauten wir nach Delfinen, sahen aber keine. Aber ein schöner Baumstamm lag da herum. Den fotografierten wir und die Kinder kletterten drauf herum.
Langzeit:-)
Da wir morgens etwas getrödelt hatten, waren wir wieder spät dran. In Burghead sollte es gut sein für Fotos. So fuhren wir da hin. Fanden einen schönen Campingplatz, der nicht so teuer war, und kochten erst mal was. Amy und Noah warn sofort zum Strand verschwunden, die Sonne schien!
Gegen Abend liefen wir alle zusammen am Strand entlang zum Hafen und zum Aussichtspunkt. Die Kinder und Gunter machten viel Quatsch, wir hatten Spaß. Da es Freitagabend war, waren unglaublich viele Jugendliche im Ort, es war laut teilweise. Trotzdem verbrachten wir eine gute, ruhige nacht.
Ich mag diese Muster im Sand. Und Strand gab es hier reichlich…
noch mal etwas weitwinkliger
Da ich gerade mit jemand über Seepocken geschrieben hatte:-)
Wir haben noch mehr Bilder gemacht, aber ich packe es teilweise nicht, also zu sichten und schon gar nicht sie für die Webpage zu bearbeiten. Ich werde also noch ein paar Überraschungen zu Hause haben. Nicht nur für Euch, sondern auch für mich selbst:-)
Rosemarkie – Bottlenosedolphins
Ich lief morgens sehr früh an den Strand und in den Ort, hatte sowieso nicht gut geschlafen und mein Wecker klingelt jeden Tag gegen 5:30 Uhr, man kann ja nie wissen. Falls das Wetter so richtig klasse sein sollte, will ich das nicht verpassen. Ich war mindestens 2 h untewegs. So allein fühlte ich mich nicht wohl, denn die Felsen, über die ich kletterte, waren glitschig. Trotzdem tat die Luft und das Licht sehr gut. Mit den Fotos war ich nicht so zufrieden. Ich hatte aber auch wenig Zeit alles anzusehen. Die Daten der 5d MII sind sehr groß und ich brauche lange alles anzusehen.
An diesem morgen wollte ich zudem endlich meine Kamera reinigen, denn ich habe schon seit Tagen Sensorflecken drauf. Es nervt. Das Reinigen war noch nerviger. Es klappte nämlich nicht, ständig waren mehr Flecken drauf. Ich verzweifelte fast. Am Ende gab ich irgendwann einfach auf. Die Schmieren waren weg, ein Fussel war noch drauf. Im Prinzip fand ich es schlimmer als zuvor. Frust!! Wenn man ständig Objektive wechselt, was ich ja mache, nutzt auch die Sensorreinigung der Kamera nichts mehr. Nun, ich habe auch bisher auf der Reise 25000 Bilder gemacht. Nicht gerade wenig! Noch nie habe ich so viele Bilder auf einer einzigen Reise gemacht! Logisch, wir waren noch nie so lange unterwegs gewesen:-) Jedenfalls war ich mit der Reinigung eher unzufrieden und diese Flüssigkeit und die Swabs sind ja extrem teuer!!!
Well, wir fuhren weiter Richtung Inverness, denn wir wollten Delfine schauen. Endlich komme ich mal hierher. Das habe ich schon lange vor. Wir hielten uns mal wieder mit Einkaufen auf, die Kinder haben immer noch viel Hunger. Die Norwegen-Erfahrung (drei Monate wenig Auswahl bei den Nahrungsmitteln) war ihnen nicht bekommen. Wir lieben das Einkaufen immer noch:-) Gemüse und Obst stehen ganz hoch auf der Wunschliste aber jetzt habe ich auch Kaffeestückchen und so was entdeckt:-) Es macht Spaß. Was wir leider auch immer wieder kaufen, sind Bücher. Das Mobil wird nicht gerade leichter. Wir lieben englische Bücher, sind früher sogar extra nach London gefahren, um einzukaufen. Und die Buchläden machen so richtig Spaß hier. Wir lieben aber auch DVDs. Ich mag die BBC Dokumentationen und Top Gear und so was und außerdem mögen wir Spielfilme.
Wir erreichten trotz all dieser Ablenkungen letztendlich Rosemarkie, und da nur ein Campingplatz auf der Karte eingezeichnet war und wir den Schildern folgten landeten wir auf einem sehr teuren Platz. Er kostete uns 33 Pfund! Die Kinder kosteten mal wieder extra, und da es ein Clubplatz war, kostet die „Nichtmitgliedschaft“ auch extra. Ich glaube das ist der teuerste Platz bisher. Der Weg zum Leuchtturm war machbar, es lief sich nur auf den Kieselsteinen nicht gut. Die Delfine würden zwei Stunden nach dem niedrigsten Stand am besten zu sehen sein, weil da die Strömung des in den Fjord einfließenden Wassers am stärksten war und die Lachse, die die Nahrung der Delfine sind, durch eine enge Schlucht gepresst werden. Am Abend wäre es zu spät, denn der Zeitpunkt lag in der Dunkelheit. Wir gingen trotzdem mal an den Strand und die Delfine waren trotzdem da, sie sprangen zwar nicht, aber man konnte sie recht gut sehen. Es war schön, mit den Leuten dort zu reden.
Ich verlies schließlich mit geteilten Gefühlen den Platz, wäre gerne noch geblieben, war aber extrem hungrig. Meine Familie war schon zum Mobil zurückgegangen. Wir liefen noch zum Ort in der Hoffnung auf Fish & Chips fanden aber gar nicht und mussten dann kochen.
Ich hatte vor am nächsten morgen früh loszulaufen aber es rechnete leicht und ich war zu müde. Ich bewegte die Familie dazu, recht früh aufzustehen, um endlich fertig zu werden. Leider müssten wir um 11:00 Uhr den Platz verlassen, das war so die Zeit für die Delfine, also hatte uns der teure Platz gar nicht viel gebracht. Wir fuhren zum Leuchtturm und parkten mühsam auf dem vollgeparkten Platz ein. Noch mal über 30 Pfund wollten wir auch nicht zahlen, sonst wären noch mal geblieben. Es sollte regnen an diesem Tag, aber es war zwar bedeckt, blieb aber halbwegs trocken. Die Delfine fanden sich nach ein paar Stunden des Wartens. Nur einmal sprang ein Delfin in der Ferne, ich war aber glücklicherweise durch eine schnelle Schwimmbewegung gewappnet gewesen und hatte die Aktion aufnehmen können. Bin ja etwas Walerprobt:-)
Hier also die Bilder, nicht sonderlich gut, wegen des Lichtes aber besser als nichts:-)
Viele Fotografen und Leute mit Ferngläsern hatten sich versammelt – das Wetter kann man auf dem Foto auch gut sehen:-)
der Leuchtturm in den Wolken
Die Delfine beim Fressen
Plötzlich konnte der Lachs fliegen
Noch eine Möwe vor dem Leuchtturm, sie hatte sich geputzt und eine Feder am Schnabel.
Ich habe auch noch Delfine mit Lachs im Maul, aber die habe ich anscheinend nicht für die Webpage kleiner gemacht?!
Wir fuhren dann doch los, Richtung Norden. Bevor wir die Halbinsel verließen, besuchten wir noch Cromarty, dort soll man auch Möglichkeit haben Delfine zu sehen. Den Platz für das Dolphin Watching fanden wir zu spät, als wir wieder wegfuhren. Wir liefen aber am Strand, ließen Steine flippen, und fanden einen kleinen netten Buchladen.
Unterwegs kauften wir chinesisches Take Away, Gemüse für mich und Amy.
Wir suchten einen kleinen Campingplatz an einem Strand, fanden auch was in der Nähe von Brora, doch der Strand war recht schwierig zu erreichen. Erst durch Hecken, dann über einen Golfplatz und dann über die riesige Sandfläche zum Wasser. Es war schön am Strand. Viele kleine Rinnsale, Vögel und dunkle Wolken. Das Licht war leider eher schlecht. Wir fotografierten trotzdem und blieben viel zu lange. In dunkler Nacht versuchten wir, unseren Weg zurückzufinden. Es war schwer und anstrengend. Schade. Morgens nochmal hier hin zu laufen, darauf hatte ich eigentlich wenig Lust. Hmm, für die Fotografie recht schwierig. Hier erst mal ein paar blaue Bilder von der Nacht.
Vögel am Strand
Noah und Amy am weiten Strand
Logisch, dass ich mit dem Bericht hinter her bin. Wenn wir immer erst gegen 22:00 Uhr zurück sind, dann noch die Bilder sichern und essen und und …
John O‘ Groats
Der Leuchtturm am Dunkansby Head – näher kam man nicht ran.
Wir liefen entlang der Vogelfelsen, es war klasse, eine sehr große Eissturmvogelkolonie, habe ich noch nie gesehen. Wären wir früher, hätten wir hier auch Puffins gefunden.
Ein Eissturmvogel von hinten
Das Licht an der Felsformation war extrem schlecht für Fotos, wir machten ein paar dokumentarische und fuhren dann zu einem Strand ganz in der Nähe. Jemand hatte uns gesagt, dass es dort nah im Wasser Grey Seals gab.
Es war wirklich klasse, wie nah die großen Robben im Wasser schwammen und uns beobachteten. Ich machte Bilder, hatte viel Spaß dabei. Das neue Tele ist gut.
die Robben paarten sich
ideal auch für Wellenfotografie
Auch die Kinder waren glücklich im Sand und Felsen gab es auch noch. Fantastisch! Leider konnte man auf der Wiese vorm Parkplatz nicht übernachten.
Abends waren wir wegen der Campingplatzsuche leider zu spät fürs beste Licht. Schade, mal wieder!
Das ist der Strand in der Übersicht
unser erstes Highland Rind
morgens im „Ort“, die Kinder schliefen noch
Am Hafen
Entlang der Küste danach nach Lairg
Leider wieder kurz im Text, wir sind viel unterwegs, abends bin ich müde und die anderen reden, lachen, machen Quatsch. Dann muss ich noch die Bilder sichern, was bei einer 20 MPixel Kamera entsprechend lange dauert….Aber endlich mal wieder ein paar Bilder, damit Ihr wisst, wie es ungefähr weiterging.
Info steht im Bild, dass Wind, äh, Sturm war, sieht man auch
Esra mit Sturmfrisur
Wir fuhren entlang der Küste bis Tongue und dann in der Mitte des Landes nach Lairg. Es regnete, die Straße wurde sehr eng, die Campingplätze, die wir sahen, waren dermaßen aufgeweicht, dass wir es gar nicht erst wagten, draufzufahren. Leider kürzten wir dann ab, weil wir uns, vor allem in dem strömenden Regen wegen der steilen Straßen nicht sicher waren. Wahrscheinlich verpassten wir so die schönste Strecke, aber: Es schüttete sowieso. Die single Track road in der Mitte war sehr gut zu fahren, es sah wunderschön aus. Wir machten ein paar Fotos, aber Gunter wurde in den sehr kurzen Regenpausen dermaßen von Midgets überfallen, dass er noch Tage später drunter zu leiden hatte. Hier ein paar Bilder:
Weite und klarer Himmel, nur leider nicht sehr lang Während es an der Küste noch, wie aus Eimern gegossen hatte, war es plötzlich klar und dann genauso plötzlich wieder richtig dunkel…
ein Wasserfall mitten in den Hügeln
das einzige Highlight eines absolut verregneten Tages: Diese Enten hatte gemerkt, dass wir unsere Teppiche ausgeschüttelt hatten, und versammelten sich vorm Mobil. Wir gaben ihnen dann noch Haferflocken und Wasser.
Da wir sowieso wieder in der Nähe von Inverness waren und es da einen guten Fotoladen geben sollte (in Beauly) fuhren wir im strömenden Regen hin. Allein bei der Suche nach dem Laden wurden wir pitschpatsch nass. Wir besorgten Reinigungsutensilien für die 5d MII und die D40, weil beide nach monatelangem Gebrauch Sensorflecken aufwiesen, die ich nicht hatte beseitigen können. Im Womo mit 5 Leuten ist einfach viel zu viel Staub. Im Laden boten sie eine Reinigung der Kamera an. Als ich jedoch meinte, ich wolle die Mark II geputzt haben, hatte keiner mehr Lust, Sie wäre zu schwierig zu reinigen. Warum auch immer? Ich machte es dann an der Theke stehend selbst. Den Service fand ich sehr nett, denn ich durfte die Swabs nutzen und der Herr vom Laden machte mir die Flüssigkeit auf den Swab. Fast hätten wir ein neues Stativ gekauft, liesen es dann aber. Unsere sind zwar rosig und die Schrauben lassen sich kaum noch bewegen, am Tag zuvor hatte ich ein Bein verloren, aber die gehen noch. Haben bisher sehr gute Dienste geleistet.
Fortrose – nochmal Delfine
Wir besuchtem, weil es eh regnete, den Borders Bookshop ausgiebig, was soll man auch sonst machen:-) und fuhren dann wieder zu den Delfinen:-) An der Ostküste regnet es doch nicht so viel. Wir fanden diesmal einen guten Campingplatz in Laufreichweite, und zwar in Fortrose, gerade auf der anderen Seite der Halbinsel. Der Campingplatz auf der anderen Seite hatte ja 33 Pfund gekostet, dieser hier kostete 17Pfund! Ganz schöner Unterschied, was? So konnte ich dann doch noch mal Delfine fotografieren. Leider wieder bei bedecktem Himmel und teilweise im Regen. Der Weg war relativ weit, vor allem, wenn man das schwere Fotogepäck und Stativ schleppt. Und, wenn man morgens um 6:00 Uhr loszieht und die anderen noch schnarchen …
beim Warten auf die Delfine, hier die Umgebung
Esra hat das Bild gemacht – ein Delfin mit Lachs im Mund
ein drei wochen altes Delfinbaby, die Schwierigkeit war, es beim Auftauchen aufzunehmen. Meist sah man die Delfine erst, wenn sie auftauchten, richtete die Kamera drauf und drückte ab. Dann hatte man nur die Schwanzflosse drauf und nicht das Gesicht. Ein wenig Glück gehört halt auch dazu und eine sehr genaue Beobachtung der Verhaltensweise
ein Segelboot passiert die Stelle, wo viele Leute auf die Delfine warteten, natürlich hat auch da jeder ein Bild gemacht
Das coole an der Sache mit den Delfinen waren aber die Leute, die man beim Warten kennenlernte. Das war klasse. Tolle Gespräche, viel Info eine super Atmosphäre!
nette Gespräche am Rand
Amy vertreibt sich die Wartezeit mit den Steinen
Wir blieben zwei Tage und als das Wetter schlechter wurde fuhren wir weiter gen Westen. Dort war das Wetter allerdings noch nasser.
Ullapool
Die Strecke nach Ullapool war klasse! Die alten Bäume in der kargen Landschaft waren eine Augenweide. Leider konnten wir auch hier kaum Fotos machen, denn zu dem Regen kam nun noch Sturm. Der drückte schließlich das Wasser auch ins Mobil. Wie üblich bei solchem Wetter suchten wir die Buchläden – teuer für uns:-) Weil wir immer was finden und schwer im Mobil. Wir standen auf Rasenplätzen, die völlig durchgeweicht waren, das wegkommen war nicht immer leicht. Vor allem auf dem Platz in Ullapool. Zeitweise lief das Wasser ins Mobil, wenn der Wind es seitlich reindrückte. Der Sturm kam dann auch, wie angekündigt und wir fanden im Lärm keinen Schlaf! Bilder haben wir leider kaum gemacht. Nach so vielen Monaten unterwegs ist man auch etwas müde!
auf dem Weg zur Isle of Skye – Regen und Regen und Regen. Immer wieder Linse putzen und schnell ein Bild….
in Ullapool – zwei Minuten Sonne!
da war sie wieder weg, die Sonne
In unsere Fish & Chips (für Gunter eher Haggis & Chips und Noah eher Burger) regnete es schließlich rein. Aber mit dem Essen kamen wir nicht in den netten Buchladen
Isle of Skye
Trotz allem wollten wir sehr gerne zu den Hebriden Inseln. Mit der Isle of Skye fingen wir an. Es regnete und regnete… Die Landschaft war sehr anders hier. Wild und bergig. Strände konnten wir mit dem Mobil kaum erreichen. Wir sind einfach zu groß für England. In Sligachan fanden wir einen Campingplatz, dort kamen wir glücklicherweise unter. Der ganze Toiletten- und Duschblock war schimmelig, es schien schon lange geregnet zu haben. In einer kurzen Regenpause – es nieselte nur noch, liefen Gunter, Amy und ich noch mal los und wir machten Bilder an einem Bach. Bei dem Wetter lohnte sich wirklich der USB stick fürs Internet. Da kann man wenigstens arbeiten und mit Freunden in Kontakt bleiben. Am nächsten Tag fuhren wir die Runde im Nordwesten. Die Straßen waren eng, aber gut machbar. Nur halten konnte man nicht oft. Und jeder hatte uns gesagt, hier würden wir Strände finden ohne Ende. Nun, wir fanden kaum welche! Vielleicht etwas verwöhnt von Norwegen und der Bretagne? Trotzdem war die Landschaft faszinierend.
unser Womo auf der Isle of Skye
wir kamen nicht vorran, weil die Wege absolut matschig waren. In Ganzkörperregenkleidung und 10 kg Fotorucksack auf dem Rücken und Stativ in der Hand auch nicht sonderlich angenehm. Wir wanderten leider nicht viel
der Wasserfall ins Meer
es geht auch noch enger, teilweise auch steil, aber glücklicherweise nur mäßig. Glenbrittle
Portree
zwei Stunden kamen wir halbwegs trocken durch die Stadt, das tat gut. Wir aßen Fish&Chips im Hafen
Fischerboote im Hafen von Portree
auch typisch
Eilean Donan Castle
Eilean Donan Castle vor der Isle of Skye
Noch mal drei Tage Fortrose und Delfine
Nach der Isle of Skye waren wir noch mal bei den Delfinen. Die Leute waren so nett und der Platz recht angenehm. Anstrengend war es vor allem für mich, weil ich schon morgens, bei Sonnenaufgang versuchte, am Leuchtturm zu sein. Einmal war ich ganz allein und die Delfine ganz nah. Es war so klasse! Ich hatte das Gefühl, dass die Delfine meine Schritte in den Kieselsteinen hören können. Sie blieben nämlich nur noch ein paar Minuten und waren dann ohne Vorwarnung weg. Wenige Minuten danach kamen die anderen Beobachter, wieder lauter nette Leute und diesmal kannte ich schon einige. Esra begleitete mich öfter als die anderen, so bekam er hier sehr viele Möglichkeiten sein Englisch zu testen und die Witze aus dem Witzbuch anzubringen:-) Vor allem bei dem Witz:
Wie verwirrt man einen Idioten? 42
machte er sich eher unbeliebt:-)
Ich wartete auf springende Delfine in gutem Wetter. Das klappte aber in all den Tagen nicht. entweder die Sonne schien und die Delfine kamen nur kurz und fingen Fisch ohne große aktionen oder es regnete, der Strand war voller Menschen und es passierte viel recht weit weg. Nur einmal durfte ich erleben, wie Delfin mit Baby direkt am Strand drei, vielmal sprang, etwa 7-8 m vom Strand aus. Aber da konnte ich nicht reagieren, sie kamen aus dem Nichts und waren in wenigen Minuten wieder weg. Ich werde es ohne Foto immer in Erinnerung behalten!
Als es sich richtig einregnete, so richtig heftig schüttete, beschlossen wir es für dieses Mal mit Schottland zu lassen. Es war zu viel Wasser. Der Rasen war schon aufgeweicht, wir hatten ständig Angst nicht mehr wegzukommen. Es lief aber glücklicherweise nichts mehr rein.
Northumberland nach der Hauptsaison
Wir fuhren nach einem weiteren sehr ausgiebigen Border Book Store Besuch Richtung Süden. Gegenüber von Edinburgh suchten wir einen Campingplatz, recht spät schon und auch eher erfolglos. Alle Plätze, die wir finden konnten, waren sehr weit von der Küste weg, hatten einen Rasenplatz, der völlig, richtig völlig durchgeweicht war. Zu nass für unsere 3,8t! Manche Plätze (vor allem auf der Isle of Skye) sahen wie frisch umgepflügte Felder aus. Jedenfalls fanden wir an diesem Tag einen richtig guten Hafenplatz in Kinghorn. Leider regnete es so, dass wir gar kein Bild gemacht hatten. Wir schauten eine Serie „The Coast“ von BBC damit wir den Regen und den Sturm nicht so hörten. Dann rauschte noch das Meer, sehr heftig, denn wir standen richtig nah am Wasser und die Flut kam recht hoch in dieser Nacht. Schade eigentlich, dass wir kein Bild machten. Es war nämlich schön, mit Felsen und Sand und allem, was zu einem schönen Hafen gehört.
In Dunbar gab es lauter berühmte Leute. z. B. den Erfinder der Schiffsschraube
Wir fuhren dann Richtung Northumberland. Dort hatte es mir sehr, sehr gut gefallen. Nur leider war es im August zu voll gewesen. Also nahmen wir uns diesen Teil noch mal vor. Wir hatten eigentlich vorgehabt, noch mal beim Bass Rock oder in Thonrtonloch bleiben. ABER die Flüsse waren über die Ufer getreten, die Straßen waren überflutet, das Meer war nur noch Braun vom Wasser, welches mit den Flüssen kam. Es hatte einfach keinen Sinn. Selbst die A1 war gesperrt gewesen. Wir schauten uns ein paar Ortschaften an. schlenderten durch die Geschäftsstraßen und fuhren dann flutbedingt doch viel weiter und länger als erwünscht.
so sahen die Straßen nach der Flut aus – wir kamen gut durch. Ich hatte eigentlich solche „Fuhrten“ eher für Island erwartet.
Mindestens 10 solche Stellen hatten wir, teilweise gefährlich tief!
Seahouses
Spät schon in Seahouses fanden wir endlich einen Platz. Leider war die Rezeption schon geschlossen. Wir mussten anrufen, damit jemand kam. Und dann der Schock: Es waren nur noch zwei Plätze da, also recht voll und es kostet 38 Pfund! Ich war müde! Ich wollte mich ausruhen und trotzdem nah am Meer sein. Wir blieben also, denn es wurde schon fast dunkel. Leider hatten wir die Wellen, die reinrauschten und dann vom letzten Licht, welches unter den Wolken durchkam beschienen wurden nicht aufnehmen können, weil wir da den Platz zahlten! Ahhh. das Fotografenherz blutete! Schnell war dieses Schauspiel wider im Nieselregen verschwunden.
Dann die Überraschung! Die sanitären Anlagen waren nicht nur gut, sonder absolut fantastisch! Ahhh, was für eine Wonne! Eine richtige, sauberer BADEWANNE! in einem beheizten Raum! Ahhhh, ja! Nach 5 Monaten baden! Was für ein Genuss! Ich fühlte mich so wohl hinterher. Wie leicht man doch einen Langzeitreisenden glücklich machen kann!
Am morgen sah ich mich im Hafen um. Es war bedeckt und sehr stürmisch. Zwei Touranbieter boten Bootsfahrten zu den Farne Islands an, zwei hingen Zettel raus, dass es wegen schlechtem Wetter keine Touren gäbe. Also mit leicht schaukelanfälligem Mann besser keine Tour. Die Puffins waren sowieso schon weg. Wie schade. Ich machte ein paar Fotos im Hafen und sah mir mit Amy und Noah noch die Gezeitenbecken an. Fantastisch! Ich liebe die Rockpools (wie sie hier genannt werden) in Northumberland. Es gibt auch schöne Bücher speziell über die Unterwasserwelt. Klasse ist das!
ein paar Tage später hatten wir dann tatsächlich Sonne. Hier ein paar Bilder von Seahouses Rockpools – am nächsten Tag taten mir alle Knochen weh! Anfangs hatte ich bei diesen Aktionen noch den Rucksack auf, den gab ich als ich nicht mehr konnte an Esra ab.
was für eine Anemone das war fand ich noch nicht raus – es liegt aber nicht an der fehlenden Literatur (habe ich gut eingedeckt), sondern an der fehlenden Zeit
Die Napfschnecke lag so da, ich habe sie nicht angemacht, das überleben sie nämlich nicht. Vor mir war jemand mit dem Quad durch die Becken gefahren! Schlecht!
und noch mal die Seahare
beim Fressen
Den Campingplatz wollten wir uns nicht zweimal leisten. Er hätte nämlich mehr gekostet, aber weil wir spät angekommen waren, gab uns der Herr einen Rabatt, er meinte, wir würden sicher nicht mehr in den Fitnessraum und in das Schwimmbad gehen. Und daher zahlten die Kinder nichts. Die zweite Nacht wäre also sicher wesentlich teurer geworden.
Aber in Beadnell fanden wir noch einen Platz direkt am Meer aber mit weniger schönen Gezeitenbecken. Leider war das wieder so ein Clubplatz, es kostete also wieder extra Gebühr und die Kinder kosteten alle zusätzlich. Trotzdem war der Platz günstiger als der vorige.
Das Wetter war noch trüb, aber die Wellen noch schön. Stürmisch war es nicht mehr. Gegen Abend ging ich los, Wellen fotografieren. Man kam nicht an die Stellen heran, wo die Wellen auf die Felsen knallten, also keine Langzeitaufnahmen. aber die Wellen rollten so schön rein. Ich knallte an diesem Tag alle meine Speicherkarten voll, eine Welle nach der anderen. Schließlich musste ich abbrechen, weil jeder Hunger hatte. So was Dummes aber auch! Ich war gerade im Element, wollte endlich mal ausgiebig fotografieren…..
Nach dem Essen wollte ich noch mal los, aber es knallte nicht mehr so, die Flut ging zurück und man kam immer noch nicht an die Felsen ran. Die waren nämlich glitschig und es wurde schon dunkel. Ich bin lieber vorsichtig! Hier ein paar Wellenbilder. Ich mus die daheim besser bearbeiten an einem richtige Bildschirm, dann werden die sicher richtig gut!
durch den Wind noch dynamischer:-) Die Sonne kam nur ganz kurz unter der Wolkendecke hervor und gerade dann kamen keine Wellen!
nun, keine so richtig Rollenden!
mit Leuten als Größenvergleich
mit mir
und noch mal mit mir und den Kids
kurz vor der Dunkelheit trauten wir uns vorsichtig weit raus und wir machten ein paar Langzeit
manchmal laufen die Leute auch einfach ins Bild und bleiben dann sitzen.
bald geht es weiter mit Wales und engen Straßen und dann machen wir uns auf in die Bretagne!
Nach fast sechs Monaten schafften wir es gegen Ende der Reise nicht mehr live zu berichten. Daheim holte uns die Realität schnell ein und wir schrieben den Bericht auch daheim nicht fertig. ABER wir veröffentlichten einen 16 seitigen Bericht im Terra Magazin über die Bretagne.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2012/05/fiddle-rocks-schottland.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2014-06-25 20:23:082023-02-02 15:26:56Auszeit im Jahr 2009 – Großbritannien
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2014/06/MG_3492.jpg467700Gunterhttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGunter2014-06-18 09:51:052022-10-25 09:46:04Chanonry Point Lighthouse und Delfine, Schottland