Heute steht ein Ausflug zum nördlichen Ende der Isle of Lewis zum Butt of Lewis und zum Strand Eoropie an.
Strand in Bernera, Isle of Lewis & Harris
Früh in noch recht trübem Wetter fuhren Gunter und ich los, um den inseleigenen Strand anzusehen. Wir parkten am großen Friedhof und liefen das kurze Stück zum Strand. In der Bucht wurde erst 1993 von einer hohen Flut ein Haus aus der Eisenzeit freigelegt und dadurch entdeckt. Jetzt im Februar kann man es nicht besichtigen, aber gut vom Hügel mit plätscherndem Bach aus fotografieren.
Nach der morgendlichen Fototour frühstückten wir, die Kids waren schon munter und satt. Kaum war unser Hunger gestillt, verzogen sich die Wolken und ich hielt es nicht mehr aus im Haus. Doch, das Haus ist geräumig, extrem gemütlich und warm. Aber, ich bin auf die Insel gekommen, um sie zu erwandern und erleben, da hält mich nichts, vor allem, wenn die Sonne so freundlich lacht! Unser Ausflug an diesem Tag sollte uns ganz ans Ende der Isle of Lewis führen!
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Wellen im Abendlicht, Strand Eoropie, Isle of Lewis
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Der Butt of Lewis ist am A.. der Welt, Isle of Lewis & Harris
Der Butt of Lewis – wirklich am A… der Welt – ist etwa 70 km von unserer Unterkunft entfernt. Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir gegen Mittag Richtung Norden. Wir hatten einige Strände und Sehenswürdigkeiten, die wir ansehen möchten herausgesucht, ließen sie jedoch auf dem Weg nach „oben“ alle links liegen. Wir hatten Lust auf einen Leuchtturm und hohe Klippen. Bei schönem Wetter sehen die Häuser weniger trostlos aus. Es wehte ein leichter Wind, die Sonne wärmte unsere Häupter jedoch. Wahrscheinlich werden wir zur Zeit richtig braun – die Stellen jedenfalls, die aus der Kleidung heraus schauen. Zusammen mit zahlreichen Schafen liefen wir entlang der Klippen, fotografierten hier und da. Das Licht war recht hart, obwohl wir lange Schatten warfen. Nun, kein Wölkchen machte die grelle Sonne etwas weicher. Gegen Abend, nach stundenlangem Laufen über die grasbedeckten, teilweise sehr feuchten Höhen, wurden doch die Finger kalt. Traumhaft war es da oben! Und was für ein Tag. Sogar die Zeitungen berichten vom absolut außergewöhnlichen Februar Wetter. Das gibt es nur ganz selten!
Der Surferstrand von Eoropie
In der Ferne hatten wir Wellen mit Gischtfahnen erkennen können. Dieser Strand zog mich magisch an. Wären wir etwas früher dran gewesen, hätten wir auch hinwandern können. So fuhren wir das kurze Stück mit dem Auto. In Eoropie parkten wir und liefen über eine Dünenlandschaft Richtung Strand. Ach, ich kann gar nicht ausdrücken, welche Glücksgefühle ich empfand, als ich diese Wellen sah! Schräges, warmes Sonnenlicht, eine Wellen nach der anderen rollte grünstrahlend auf den Sand. Fantastisch! Der Sand war weich, und wir sackten tief ein. Kennt Ihr das? Auf nassem, weichem Sand zu laufen und die Gischt tief einatmen während die Augen die Farben der Wellen geradezu einsaugen und selbst die Ohren das Rauschen des wilden Wassers vollauf genießen.
Wellenfotografie am Strand von Eoropie, Isle of Lewis & Harris, Schottland
Leider hatte ich mein großes Teleobjektiv nicht mit! Wie blöd von mir, das wichtige Teil im Haus zu lassen. Mein Fotorucksack ist etwas klein, der Große viel zu schwer. Da wiegt allein der Rucksack schon gut 3 kg. Mit den Objektiven komme ich dann auf über 10 kg und das schaffe ich nicht den ganzen Tag! ABER, es ist auch dumm, wenn dann die optimale Linse fehlt! Gerade an diesem wunderschönen Strand Eoropie, im allerbesten Licht. Es müßte eine Frauenkameraausrüstung (was für ein Wort) geben! So wie ich damals meine Olympus OM4 Ti hatte, da paßte alles in eine kleine Bauchtasche und ich hatte Amy noch in der Rückentrage! Nun, an diesem Tag vermisste ich das Objektiv so sehr, dass mir dieser Fehler auf der ganzen Tour nicht noch einmal passierte!
Mit dem 100-400mm Tele Objektiv hätte ich die Wellen jedenfalls wesentlich besser einfangen können. Sie leuchteten so wunderbar im Licht der untergehenden Sonne.
Lang Rückfahrt in der Dunkelheit
Die Fahrt zurück zog sich. Es ist schwierig, die dunkle Straße zu sehen, wenn der Himmel noch lange sehr hell strahlt. Zu stark sind die Kontraste! Solche Bedingungen hatte ich bisher noch nie! Ein seltsames Phänomen. Wir ware ziemlich müde, verdauten wohl die frische Luft. Trotzdem schafften wir noch bis 1:00 Uhr an den Notebooks, schauten Bilder und schrieben. Viel zu spät, denn morgens ist an diesen klaren Tagen das Licht am besten, aber das Bett am wärmsten.