Wie magisch die Nächte im hohen Norden, zum Beispiel auf den Lofoten und Vesteralen, sein können wollte ich Euch mal anhand dieser Serie verdeutlichen! An der Farbe habe ich NICHTS gedreht, hätte teilweise eher etwas rausnehmen müssen. Die Sonne verschwand schließlich hinter dem Berg, kam allerdings wenige Stunden später wieder von der anderen Seite und das Schauspiel begann von Neuem!
Wir mögen die Zeiten vor und nach der Mitternachtssonne am liebsten. Da sind diese Stimmungen am längsten. Diese Nacht hier – am 11.Juli 2009 – lag noch im Bereich der Mitternachtssonne. Am 17. Juli geht die Sonne auf den Lofoten dann wieder unter.
Fotografen liebe die Lichtstimmungen auf den Lofoten
Wir Fotografen kennen das. Diese magische Stimmung vor und nach Sonnenuntergang ist nur sehr kurz. Am liebsten wäre man zu dieser Zeit eine Krake oder wenigstens geklont, damit man überall auf einmal sein kann und das Licht wirklich ausnutzen kann. Klick dich durch die Fotos und achte auf die Zeitangabe unter den Bildern. Ja, auf den Lofoten dauert diese Stimmung gefühlt ewig. Und nicht nur gefühlt! Sie dauert und dauert und dauert und du kannst hier hin gehen und dann dahin und in aller Ruhe Stimmungsfotos gestalten!
Ein sonniger Tag stand uns bevor. Immer noch eiskalt unter minus 10°C, aber ohne Wind. Es ist doch alles sehr relativ und wir gewöhnen uns schnell an die Kälte. So jedenfalls ging das Fotografieren wieder besser von der Hand.
Zuerst besuchten wir die relativ heimatnahen Strände. Am Bjergeborg Strand rollten die Wellen lautstark herein. Am zweiten Strand bei Nymindegab sah es ähnlich aus. Doch so richtig Eis hatte sich hier leider nicht gebildet. So beschlossen wir, doch noch weiter in Richtung Süden zu fahren. In Henne Strand blickten wir vom Parkplatz aus aufs Meer und dachten, es wäre Ebbe und das Watt liege als große braune Fläche vor uns. Wir gingen hinunter und staunten nicht schlecht. Das waren alles braune Wellen aus Eisschlamm, die im faszinierenden Zeitlupentempo heranrollten. Der Strand war auf etwa 20 m Breite mit Eis überzogen. Viele skurrile und mannigfaltige Skulpturen hatten sich gebildet. Wir fotografierten eine ganze Weile, danach schlenderten wir zur Abwechslung durch den Ort. Heidemarie kaufte beim Bernsteinschleifer Schmuck, wir schauten uns die unbearbeiteten Brocken an und stellten fest, dass unsere Fundstücke wahrscheinlich keine Bernsteine sind. Wie schade, hätten wir nicht nachgeforscht, wären wir mit unseren bernsteinfarbenen Steinen glücklich gewesen:-)
eisiger Strand
Nach einer Portion Pommes machten wir uns weiter zum Leuchtturm bei Blavand. Dort hatte mir der Strand gestern mit dem Eisschlamm so gut gefallen, heute war er nochmal schöner. Jetzt war alles fest gefroren, das Meer ruhig. Wir liefen bis ans Wasser heran, wo sich wunderschöne Eisformationen bei Sonnenuntergang im besten Licht präsentierten. Wahnsinn!!
Wir fotografierten bis es fast dunkel wurde. Der rote Vollmond ging hinter den Dünen auf. Wie gut doch so ein Tag am Meer tut! Vor allem, wenn der Wind nicht bis auf die Knochen geht. Ich wäre gerne noch weiter den Strand lang gelaufen. Machte das auch, aber nur eingeschränkt, weil die anderen auf mich warteten.
Weiter nördlich schwammen Minieisberge auf dem ruhigen Wasser. Ach, das war wie Balsam für meine Augen. Ich hatte mich besonders warm angezogen nach dem eiskalten Tag gestern, jetzt war ich mit Fotogepäck zu schnell am Strand entlanggelaufen und über die riesigen Eisfelder geklettert. Klatschnass geschwitzt konnte ich nicht mal die Mütze absetzen, denn mein Haare gefroren sofort. Spät abends kamen wir erst wieder daheim an. Schade, dass das Meer-Eis so weit entfernt von uns liegt. Ich wäre ja gerne bei Vollmond nochmal in die sternklare Nacht losgezogen, doch Gunter wollte so gar nicht und ich brachte die Energie nicht auf, ihn zu überreden. Außerdem hatten wir sehr viel fotografiert und es dauerte schon bis fast 22:00 Uhr, bis alle Daten gesichert waren. Müde fielen wir alle in die Betten.
die 5 Reicherts am Strand
Eisskulptur am Strand
es scheint, die Zeit steht still – gefrorene Welle
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2012/02/gabi-5345.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2012-02-08 15:50:222018-01-17 06:15:19Eisskulpturen am Strand – die lange vier Strändetour
Ich wachte morgens gegen 6:00 Uhr mit heftigen Kopfschmerzen auf. Mist! Mir blieb nichts anderes übrig, als eine Tablette zu nehmen und mich wieder hinzulegen. Es dauerte 3-4 Stunden, bis der Schmerz auf ein erträgliches Maß gesunken war. Den Kindern tat die Ruhe am morgen gut. Sie verfolgten ihre Projekte. Mutti und Heidemarie wollten das tolle sonnige Wetter nutzen. Sie liefen zum nahen Lyngvig Hafen und fotografierten dort die Singschwäne.
unsere Ferienwohnung – Foto von Edeltraud
Ein vergeblicher Versuch, die Kamera zu retten
Ich schrieb anschließend die Blogeinträge. Dann rief ich den Canon Service an, fand aber nur heraus, dass die 5d Mk II zum Service eingeschickt werden sollte. Die Dame am Telefon war nicht wirklich freundlich, sie meinte, es läge sehr wahrscheinlich am Akku des Fremdherstelles, den ich vor ein paar Tagen eingelegt hatte. Wie blöd ist denn das? Da legt man einen Akku ein und die Kamera macht danach nichts mehr! Und ich brauche sie hier und jetzt und nicht in drei Wochen…. Nun, ich versuchte die Blockade mit anderen Akkus, neuen CF Karten und das Zurücksetzen der Kameraeinstellungen zu lösen. Das funktionierte sogar und die Kamera brachte wieder einige Aufnahmen zustande. Ob das aber lange halten würde?
Die Fotos sind von uns allen. Der Name steht jeweils im Bild.
Eiablage der Wellhornschnecke
Eiskrokodil
Gunter bei der Arbeit
Gunter und ich fotografieren Wellen
Ich beim Fotografieren
Spiegelung am Strand
BilderbuchSonnenuntergang
die Kinder laufen auf Wasser! So ging der Trick, man muß nur warten, bis es gefroren ist!
Bjerregard
Gegen 12:00 Uhr -wir hatten sehr früh Spaghetti zu Mittag gegessen – machten wir uns auf den Weg nach Süden. Dort fanden wir bei Bjerregard einen Strand, der über relativ niedrige Dünen zugänglich war. In den Dünen läuft es sich zur Zeit sowieso einfacher als im Sommer, weil der Sand mit Schnee vermengt und gefroren ist. Wir verbrachten einige Stunden am Strand, fotografierten, testeten das Eis in den Sandmustern, fanden sogar zwei kleine noch lebenden Fische am Strand, die die Wellen auf den Sand geworfen hatten. Amy hob sie auf und warf sie ins Meer zurück. Ich machte Langzeitaufnahmen von den Wellen – dann wieder das blöde Geräusch, die Kamera hing, Error 20! Mist!! Diesmal hatten wir die Ersatzkamera im Auto, liefen also über die Dünen zurück, und konnten dann wenigstens weiter fotografieren. Dummerweise hatte ich zuhause nur die 5D MkII grundgereinigt, die altehrwürdige 5D hat mächtig Fusseln auf dem Sensor. Sehr unschön das Ganze!! Aber jetzt, genug von meinem Frust.
Wir fühlen uns wie in der Arktis
Das Wetter war einzigartig gut. Kein Wind, strahlender Sonnenschein und Schnee auf den Dünen, was uns fast das Gefühl gab, wir wären auf einer Arktis-Expedition:-) Es sah stellenweise aus, als wären wir auf einem fremden Planeten. Ein Augeschmaus!
Norre Nebel
Nach dem ausgiebigen Strandbesuch fuhren wir auf der Suche nach einem Fotoladen nach Norre Nebel. Wir dachten, das Städtchen wäre etwas größer, wurden aber dahingehend enttäuscht. Wir fanden jedoch günstiges Brennholz in der Stadt, und luden den Wagen voll. So war die Fahrt nicht ganz umsonst. Der zugefrorene Ringkobing Fjord sah im abendlichen Licht traumhaft aus. Überall Singschwäne, Schilf und blaue Boote. Der Himmel verfärbte sich in Richtung fotogenes Abendlicht. Wir suchten den nächst erreichbaren Strand auf, die Kids erkundeten dort große Eisflächen und alle anderen fotografierten den Bilderbuchsonnenuntergang, was das Zeug hielt. Ein perfekter Fotoabend!
Ruhige Nacht
Nach der Rückkehr in unsere Hütte bedeckte sich der Nachthimmel mit Hochnebel. Folglich ließen wir die angedachte Nachttour fallen. Wir spielten stattdessen ein paar Partien Rommee. Ich ging recht früh ins Bett, denn so ganz wohl fühlte sich mein Kopf noch nicht. Gunter, Mutti und Heidemarie nutzten die Vorteile des Internets, sie planten unsere Unternehmungen für die nächsten Tage.
In Erquy waren wir schon des öfteren. Und wirklich jedesmal hatten wir dort Regenwetter. Diesmal vom Feinsten. Es regnete nicht, es schüttete, aber, es hört zwischendrin auch immer wieder auf. Am Strand war viel Aktivität, denn es war Wochenende. Es gefiel mir sehr, die Kitesurfer zu beobachten, weil das so sehr nach Spaß und genialem Körperbewußtsein aussah. Einfach Lebensfreude pur! Eine große Gruppe etwa 8-jähriger Kinder lernte das Strandsegeln, auch das fanden wir alle sehr interessant. Wir hätten das so gerne ausprobiert, fanden aber auch nach langer Suche niemanden zum Ansprechen wegen der Miete. Schade. In Gedanken und verbal spielten wir es durch, wie es wohl wäre, einfach eines dieser Kids runter zu werfen und dann böse grinsend im Sturm wegzufahren. Machten wir natürlich nicht, aber man kann gedanklich ja Spaß haben.
Wir blieben zwei Tage, genossen es, nicht zu fahren. Die Jungs lasen all Ihre Horation Hornblower Bücher zu Ende. Vorsorglich streiteten sie sich schon mal, wer dann da fünfte Buch der Serie daheim als erster anfangen darf.
Die Hornblower Verfilmung auf DVD hatten wir in Schweden gekauft und uns auch angsehen. Das sind 8 DVD“s, also wunderbar für einen langen, kalten, verschneiten und dunklen schwedischen Winter. In Schweden war die Serie übrigens sehr günstig, etwas über 20 Euro, bei uns kostet sie 80 Euro! Dafür nahmen wir in Kauf, dass es keine englischen Untertitel gibt, nur schwedische, norwegische, finische und dänische – und wir merkten, dass schwedische manchmal doch sehr hilfreich waren. Nun, die Bücher sind besser, sagen die Jungs, und da die ersten Bände in der Bretagne spielen, war das die optimale Lektüre. Hier der Link zu Amazon. Die Jungs werden hier noch ausführlich über diese Serie berichten!
Leuchtturm Erquy
Natürlich lernten wir auch wieder nette Leute kennen. Jetzt, da wir wieder mehr im belebteren Gebiet waren, trafen wir viel mehr Deutsche. Wir unterhielten uns ausgiebig mit den Langzeitreisenden Rita und Eva, dank Euch beiden für die tolle Zeit.
Bald werde ich an dieser Stelle auch über das Reisen allgemein berichten. Wir können alle sehr von den Rentnern lernen, vor allem bezüglich der Reisegeschwindigkeit.
In einer längeren Regenpause, wir hatten wirklich viel Glück, wanderten wir in den Ort und quer durch den Hafen. Die Wolken verzierten dramatisch schön den Himmel, die Boote schaukelten im Sturm, alles war frisch nach den starken Regenfällen der letzten Tage! Wie Friedensreich Hundertwasser das so schön sagte: es ist dunkelbunt nach dem Regen und er hat so Recht. Die frischen Farben, die saubere Luft, der Duft nach nassem Gras, so ein ergiebiger Regen ist doch traumhaft, und selbst, wenn wir nass geworden wären. Hatten eh eine Dusche nötig.
Nun, ein Nachteil, wenn man zu fünft im relativ engen Mobil unterwegs ist: wird man einmal so richtig nass – hatten wir in England logischerweise sehr oft – dann trocknet nichts mehr. Selbst die Betten sind dann klamm, wenn man sich reinlegt, brrr……
Das genialste waren die Sonnenuntergänge: und das, obwohl es den ganzen Tag so richtig dramatisch grau in dunkelgrau gewesen war. Es wurde so richtig farbig am Abend. Da scheint Erquy in beste Ecke zu sein, für dramatische Sonnenuntergänge. Einer vom letzten Jahr ziert den Kalender „Sehnsucht nach dem Meer 2012“ Der ist jetzt auch schon bei Amazon im Programm! Aber davon auch bald meer…..
Ich lief morgens gleich mit den Kindern in die Stadt, denn ich wollte das Zentrum für Tang besichtigen. Da gab es auch Angebote in Englisch und Deutsch. Gunter wollte derweil versuchen, die Sim Karte für das Internet fit zu bekommen. In einem McDonalds hatten wir Internet gehabt und Infos dazu heruntergeladen.
Wir erreichten in stahlendem Sonnenschein das Tang Zentrum, hatten unterwegs die ganzen Thalasso Institute gesehen. Im Zentrum gab es viele Fotos von Algen und Tang und dem Leben im Meer, ein netter Herr sprach Deutsch, er erzählte uns, dass es durch die Thalassozentren eine sehr große Nachfrage an Tangprodukten in Roscoff gab. Im Laden konnte man also Lebensmittelergänzuungsmittel aus Algen und Tang, und viele Pflegemittel für die Haut kaufen. Wir sahen uns einen Film an, leider doch nur auf französisch. Ich kaufte eine grünen Tee mit Tang, der sehr lecker schmeckt. Wir liefen dann nach einem weiteren Rundgang durch die Stadt zurück zum Mobil. Es war Ebbe, so liefen wir nicht entlang der Straße zurück zum Mobil, sondern quer durch die Bucht. Das tat so gut, barfuß im warmen Sand mit relativ warmem Wasser. Amy und ich versuchten uns im Tigergang (liefen schleichend auf den Zehenspitzen) und hatten viel Spaß.
Ein anderer Womo-Fahrer hatte uns den Tipp gegeben, es mal im Fährhafen mit der Übernachtung zu versuchen – da hätte man einen guten Blick auf den Hafen und die Boote im Hafenbecken. So fuhren wir nach dem Mittagessen dorthin auf die andere Seite von Roscoff. Tatsächlich war am Fährhafen ein großzügig bemessenes, asphaltiertes Areal für Womo- und Caravan-Übernachtungen reserviert. Dummerweise fiel der Blick von da direkt auf die ein- und auslaufenden Fähren nach Irland. Die Versuchung, einfach zu buchen und mitzufahren war enorm.
Trotzdem schafften wir es, bei schönstem Wetter in die Stadt zum Bootshafen zu laufen um ein paar sonnige Stunden fotografierend zu verbringen. Ein älterer Mann suchte nach Muscheln, während sein English Setter ausgelassen im Affentempo eine Runde nach der anderen im trockenen Hafenbecken drehte. Nach geschätzten 50 km Laufstrecke fand er einen verrotteten Fisch, in dem er sich ausgiebig wälzte. Die Flut kam währenddessen wieder herein, die stundenlang trockenliegenden Boote fingen wieder an, auf dem Wasser zu schaukeln, der Mann packte seine Beute und den streng duftenden Hund ins Auto, und im Hafen regte sich Betriebsamkeit. Neben der Bilderbeute brachte Gabi noch einen Sonnenbrand auf Nase und Nacken mit zurück, Gunter einen auf dem Kopf, wo die Haare nicht mehr so dicht stehen.
Da einige Richtung Osten fahrende Reisemobilisten berichtet hatten, die Stellplätze in Roscoff wären wieder benutzbar, entschlossen wir, diesem romantischen Städtchen einen Besuch abzustatten. Doch der Platz bei der Chapelle du Saint Barbe war, wie im letzten Herbst, für Womos nicht mehr zu benutzen und die Service-Säule entfernt. Westlich von der Innenstadt fanden wir nach einigem Herumirren in engen Sträßchen den neu eingerichteten Stellplatz an der Bucht bei Laber. Der Nachteil: mehr als drei Kilometer Fußmarsch bis zur Innenstadt. Einfach! Mike mit dem roten Bus hatte sich auch schon eingefunden und wir luden ihn zum Abendessen-Resteverwerten ein. Wir hatten frischen Fisch und Reis.
Esra, Gunter und Mike
Später am Abend ließen wir die Kids im Womo und machten uns nochmal allein, beladen mit Stativen und Kamerataschen, auf die Wanderung in den Hafen. Die Sonne war schon so gut wie weg und die Flut fast am höchsten Punkt. Nach ein paar Langzeitaufnahmen machten wir uns auf den Rückweg und merkten uns noch ein paar interessante Adressen von Anlaufstellen, die mit Algen und Tangforschung zu tun haben. Richtung Laber dauerte es länger, da Gunter sich an einem in den Socken hinterlistig verborgenen Steinchen wundgerieben hatte, und nur hinkend vorwärts kam.