Es regnete den ganzen langen Tag. Mehrmals lief ich an den Strand. Das schaffe ich ja nie – so nah zu sein und nicht ans Wasser zu können. Also nahm ich es in Kauf, nass zu werden und ich wurde nass! Dreimal sogar. Trotzdem fand ich den Strand klasse!
Einmal begleiteten mich Noah und Amy, sie sammelten Bernsteine. Doch hatten wenig Glück. Am Nachmittag lief ich mit Esra zusammen weit entlang der Küste und als wir so ca. eine Stunde gelaufen waren und gerade umdrehen wollten, fing es an zu regnen. Jetzt hatten wir Gegenwind und viel Wasser im Gesicht. Ein paar Fotos machte ich, doch mußte ich jedesmal die Linse putzen. Das Laufen war auf ganzer Länge sehr anstrengend, weil der Strand voller relativ großer Kieselsteine lag.
Nachts lauschten wir dem Sturm in den Bäumen.
Das Wetter war am nächsten Tag viel besser. Doch lag der Strand auf der „falschen“ Seite. Die Sonne schaffte es nicht, bis zum Wasser. Wir verweilten ein paar Stunden, der Weg durch den Wald war schön und nicht sonderlich weit.
Die Veränderung eines Strandes innerhalb einer stürmischen Nacht
Heute waren alle Steine, die mir gestern im Weg lagen weg! Wie gewaltig doch das Meer ist!! Ich war absolut begeistert zu sehen, wie sich ein Strand in nur einer stürmischen Nacht verändern kann! Beim Fotografieren wagte ich mich wieder viel zu nah ans Wasser, die Wellen schwappten über meine Füße und wieder mal waren meine Socken nass. Wasserdicht nutzt nichts, wenns oben rein läuft. Auf der letzten Reise in Schottland hatte ich in genau diesen Schuhen schon einmal ständig nasse Füße. Hmmm, da muß ich eine Lösung finden und zwar bevor die Socken stinken!
Wir genossen die Ruhe auf dem Campingplatz übrigens sehr. Wir genossen es auch Platz zu haben: endlich standen wir mal nicht dicht auf dicht auf einem staubigen Parkplatz.
Jasmund Nationalpark
Gegen Mittag fuhren wir nach Lohme, dort gibt es einen Wohnmobilstellplatz im Ort, nicht weit vom Nationalpark. Wir liefen in den Wald. Esra blieb im Mobil, denn er wollte ein Buch fertig lesen und eine Rezension schreiben. Ihm tat die Ruhe im Mobil sehr gut, während wir die frische Waldluft genossen.
Wir machten den Fehler, relativ schnell an den Strand zu laufen. Dort war das Vorrankommen wegen großer Steine sehr mühsam. Wir liefen mindestens eine Stunde lang entlang des Strandes. Irgendwann war es uns zuviel und wir suchten wieder den weichen Waldboden für unsere müden Füße.
Der Buchenwald war klasse. Es gab tiefe Täler, kleine Rinnsale, umgefallene Bäume. Bis zum Königsstuhl kamen wir vor lauter Begeisterung leider nicht an diesem Tag. Unterwegs trafen wir ein sehr nettes Ehepaar und führten sogleich ein tolles, philosophisches Gespräch. Wie erfrischend! Wir erfuhren viel über das Leben in der DDR. Konnten uns kaum lösen, quatschten sicher eine Stunde lang.
Esra vermisste uns schon, glücklicherweise haben wir zwei Handys.
Zurück am Mobil zahlten wir erstmal unsere Standgebühr für die Nacht. Wieder Kurtaxe, aber diesmal nicht so viel. 0,75 Euro pro Person, die Kids rechnete der Wirt nicht ab.
Kaum hatten wir ein Getränk in der Hand, hielten unsere neuen Freunde vor der Tür. Sie brachten uns Infomaterial zur Region und wir quatschten weiter. Etwas zu spät liefen wir dann nochmal in den Ort. Regine und Klaus, so heißen die beiden, begleiteten uns. Wir nahmen das Cafe Niedlich noch auf. Vor ein paar Jahren war der ganze Hang ins Meer gerutscht, jetzt ist alles befestigt. Der Hafen sah von oben herab toll aus. Wir liefen hinunter und fotografierten von Fledermäusem umschwirrt noch bis es zu dunkel war. Dann kam der Aufstieg: mindestens 270 Stufen hoch. In den letzten Tagen konnten wir ja bereits üben und wir sind die vielen Treppen gewöhnt.
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