Es war Sonntag. Vorm Strand von Unstad parkten viele Autos. Da kam direkt die Frage auf: Surfer?
Und tatsächlich – da waren Leute in den Wellen Die Wellen waren wesentlich weniger hoch als noch vor wenigen Tagen, aber noch hoch genug für die Surfer. Es wehte ein kalter, saukalter Wind. Es schneite und regnete abwechselnd. Der Schnee blies über die Straßen und sammelte sich an offenen Stellen als hohe Schneewehen an. Wir fuhren vorsichtig. Und froren sobald wir das warme Auto verliesen. Schon nach wenigen Minuten waren die Finger taub vor Kälte. Und in diesen Bedingungen waren die Surfer saukalten im Wasser! Wow. Wir schauten dem Spektakel eine Weile zu. Dann kamen sie nach und nach, Surfbretter schleppend und zitternd vor Kälte, an Land. Natürlich kamen wir gleich ins Gespräch. Ich bin ja neugierig. Nur lange kann man mit nassen Surfern am Strand bei Wind und minus 4 Grad nicht reden. Es reichte aber für ein Foto. „Kalt wäre ihm eigentlich nicht, nur die Füße täten weh.“ meinte der nette Surfer. Was für Menschen müssen das sein, die hier im Winter surfen. Ich war fasziniert von dieser Hingabe für einen Sport, oder vielleicht eher eine Lebensart.
Abends kam dann immer mehr Schnee, mit Wind vermischt, so machten wir es eher gemütlich, saßen zusammen, redeten, schrieben an den Notebooks, ich sichtete Fotos.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2011/02/GReichert-7142.jpg533800Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2011-02-07 14:06:332017-08-13 14:38:41Lofoten Surfer in der Kälte
Wir kamen im Dunkeln in Narvik an. Nun, es ist ja früh dunkel, wir sind nochmal ein ganzes Stück gen Norden gefahren. In der Stadt suchten wir sogleich eine Tankstelle und dort füllten wir nicht nur unseren Dieseltank auf, sondern auch das norwegische Handy. Glücklicherweise konnten wir die Sim Karte vom September noch nutzen, und mußten nur das Guthaben aufladen. Dann suchten wir die Jugenherger, bekamen die letzten beiden Zimmer (fällt mir gerade auf, hatte ich gestern schon geschrieben, gell? Bin wohl etwas überanstrengt) Im Zimmer hatten wir leider keinen Internetempfang, so mußte ich mich in die Lobby setzen und sah auch, wieviele Leute und Jugendliche hier wohnten. So ganz wohl fühlte ich mich nicht, aber Esra kam und leistete mir Gesellschaft, da ging es besser:-)
Regen auf Eisstaße – sehr unangenehm
Eine Nacht in Narvik
Die Nacht in Narvik war nicht sonderlich ruhig. Die ganze Jugenherberge war voller Jugendlicher:-) Und die schlafen nachts nicht so viel, wie wir aus Erfahrung wissen. Trotzdem fand ich irgendwann in den Schlaf. Und wieder klingelte der Wecker gegen 6:00 Uhr. Nicht, dass Ihr denkt, wir machen hier einen auf Erholung! Ich duschte, es war mal schön warm. Als ich mich allerdings so nackt im Spiegel sah, erschrak ich. Uff, so dünn war ich seit Jahren nicht. Meine Hosen schlabbern jetzt auch mit der langen, wollenen Unterwäsche drunter und ohne Gürtel würde ich die Hose in weniger als 1 Minute verlieren. Hmmm, wäre ja doch interessiert zu wissen, was ich wiege. Ich nenne das jedenfalls meine Reise- und Fotodiät. Nehme eigentlich immer unterwegs fast genauso viel ab, wie mein Fotorucksack wiegt. Damit das Gewicht halbwegs gleich bleibt. Nur sind zur Zeit die Abstände zum Erholen dazwischen nicht mehr vorhanden, so scheint es doch etwas zu niedrig zu werden…..
Schlechte Straßenbedingungen
Jedenfalls ging es dann mit einer Stressdiät weiter. Es fing an zu regnen und das auf einer festgefahrenen Eis-Schneedecke. So war es ja auch vorhergesagt. Hmm, ich dachte, ich hätte das Fahren in nordischen Winter mittlerweile gelernt. Na ja, es geht noch was! Wir kamen uns vor, wie auf hoher See, bei schlechtem Wetter. Es war rutschig, es war nass, ach so nass. Teilweise stand so viel Wasser auf der Straße, dass man, wenn man mit ca.50 km/h reinfuhr fast zum Stillstand kam. Und dann noch die LKW’s, die rasen, wie überall, nur hier sind die Straßen eng, viel enger als in Schweden, und die Laste rscheinen noch schneller zu fahren.
Es geht rechts und links meist irgenwo tief runter, oder es gibt direkt am Straßenrand hohe, kantige Felsen. Und ein Elch stand auch da. Und dann fing es an zu schneien. Auf dem Eis, mit der Schicht Wasser oben drauf und dann noch eine dünne Schicht Schnee. Die grandiosen Berge sahen wir kaum, die Fjorde sahen nur grau und dunkel aus. So wenig konnte ich diese, normalerweise atemberaubende Strecke, noch nie genießen. Aber, ich kenne den Weg ja mittlerweile, ich weiss gar nicht mehr, wie oft wir schon hier waren…
Straße in Norwegen
ob Schnee besser ist? ich weiss es nicht….
Wir kauften dann in Svolvaer ein. Einen USB Stick für’s Internet kauften wir nicht. Im Vergleich zu Schweden sowas von teuer! Heftig! Das Modem kostet schon mal 500NOK und dann 10NOK pro Tag. Hört sich ja gut an. Nur ist der Traffic auf 200MB pro Monat begrenzt und das hat man wohl schnell voll. Danach läuft der Stick nur noch extrem langsam. Hmmm, wir wollten versuchen unser Modem, welches wir in England gekauft hatten, zu nutzen, aber es funktionierte leider nicht. Also, erstmal kein Internet hier im Haus, evtl in Office von Ocean Sounds.
Haus aufheizen
Das Haus war noch relativ kalt als wir ankamen. Wir trafen den Vermieter aber gleich, was gut war. Er zeigte uns noch ein wenig rum, drehte die Heizung hoch und meinte, wir sollen anrufen, falls was wäre. Das ist ja gut zu wissen. Und er hat zwei Kinder etwa im Alter von unseren.
Kaum hatten wir das Auto ausgeräumt, da fegte ein Sturm über uns hinweg. Der Schneeregen kam wirklich ganz horizontal. Erstaunlich, wie wild es hier im Vergleich zu Südschweden ist. Jetzt werden wir uns mal ein wenig ausruhen und denn natürlich nach dem Nordlicht Ausschau halten. Ich werde weiter berichten…..
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2011/01/GReichert-6754.jpg533800Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2011-01-22 14:33:042023-02-17 10:39:53Angekommen auf den Lofoten