Es gibt etliche Möglichkeiten, in Norwegen zu Reisen und dabei Nordlicht zu fotografieren.
1. Mit dem Wohnmobil
Wir mögen den September als Reisemonat besonders gern, weil wir noch mit dem Wohnmobil unterwegs sein können. Damit sind wir flexibel und können dorthin fahren, wo die Landschaft und das Wetter die beste Sicht auf das Nordlicht ermöglichen.In letzten live Bericht konntet ihr ja ausführlich lesen, wie wir das machen! Deswegen gibt es hier nur ein Foto von Wohnmobil und Nordlicht.
Doch es muss nicht unbedingt ein Wohnmobil sein, Alleinreisende oder Ehepaare können auch kleinere Fahrzeuge nutzen. Und das sogar im Winter.
Lest die Erfahrungsberichte von Thomas, Rita und Lutz!
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Thomas Härtrich ist im Internet unter www.Norwegenfotograf.de zu finden. Er rief mich eines Tages an, weil er Fragen über das Nordlicht hatte. Seither telefonieren wir öfters mal. Auf unserer letzten Reise trafen wir uns tatsächlich in Norwegen und verbrachten ein paar Tage gemeinsam auf Litløy Fyr. Thomas reist meist allein mit seinem VW Caddy.
Gabi: Wie oft warst Du schon im Winter im Norden unterwegs? Und wie lange bist Du unterwegs?
Thomas: Im „richtigen“ Winter bisher zweimal. Um die Aurora Borealis zu fotografieren, bin ich auch gerne im September/Oktober in Nordskandinavien. Meine Touren in den Hohen Norden dauern mindestens vier Wochen, die Fahrzeiten für An- und Abreise sind nicht nur bei Eis und Schnee ziemlich lang.
Gabi: Stelle mal Dein Auto vor – das ist ja mehr als nur ein Fortbewegungsmittel. Du schläfst ja auch im Winter darin.
Thomas: Seit 2 ½ Jahren bin ich mit einem VW-Caddy unterwegs, den ich zum Ein-Mann-Mini-Wohnmobil für meine Bedürfnisse selbst ausgebaut habe: Hintere Sitzbank raus, eine Siebdruckplatte unten reingeschraubt, Bettkasten drauf, dazu Kompressor-Kühlschrank und zwei Boxen für Ausguss und Wasser/Abwasser. Im Internet gibt es verschiedene Ausbauanleitungen.
Der Hochdachkombi-PKW ist zum Übernachten im Winter nur eine Notlösung und man muss schon ein bisschen verrückt sein, dies zu tun. In so einem Auto kann es trotz Standheizung schnell richtig ungemütlich werden – man kann ja nicht ständig fahren oder im Daunenschlafsack liegen.
Gabi: Wie machst Du das mit der Verpflegung und dem Waschen, Toilette?
Thomas: Einen Teil meiner Verpflegung nehme ich von D aus mit, wie die „richtigen“ Wohnmobile. Brot, Milch, Vitamine usw. kaufe ich selbstverständlich frisch.
Bei Nächten im Auto bleibt es bei einer „Katzenwäsche“, die tägliche Toilette finde ich auf Rastplätzen, auf einer Fähre oder im Einkaufscenter. Zwischenübernachtungen zum Duschen, Durchwärmen oder zum Sachen trocknen sind unumgänglich. Ich besuche Freunde, nutze den geheizten Aufenthaltsraum eines Campingplatzes, miete eine Hütte… Besonders schön ist es, eine Teilstrecke auf der Hurtigruten zu fahren.
Gabi: Was sind die größten Vorteile dieser Reiseart für Dich als Fotograf?
Thomas: Ich bin flexibel und völlig unabhängig, kann immer dorthin fahren, wo ich fotografieren möchte. In den hellen Stunden suche ich die geeignete Location für eine Nordlichtnacht, und ich kann auch weit fahren, um wolkenfreien Himmel zu finden. Oft schneit es in den Küstengebieten westlich der Gebirge, während es dahinter in Schweden kalt und klar ist. Von einem Hotel aus auf Nordlichtjagd zu gehen, kann ich mir nicht vorstellen.
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Lutz und Rita Mager berichten von ihren Winter-Erfahrungen mit dem VW Campingbus:
Wir haben in der Mehrzahl der Nächte in unserem California-Camper (Cali) geschlafen. Bis zu – 2°C Außentemperatur haben wir ohne durchlaufende Heizung geschlafen – zum Zudecken hatten wir unsere Federbetten dabei. Als Unterlage diente ein sogenanntes Unterbett. Zur Isolation des Innenraums hat meine Frau Alufolien (wie sie im Sommer auf die Frontscheibe gegen Sonneneinstrahlung gelegt werden) auf die serienmäßigen Gardinen unseres Calis genäht.
Unsere kälteste Nacht im VW war bei -16° C Außentemperatur. In dieser Nacht ist die Luftheizung auf Stufe 1 durchgelaufen. Da ich kurz vorher erst getankt hatte, konnte ich den Dieselverbrauch für diese 12 Stunden Heizphase recht gut errechnen und bin auf ca. 4 Liter gekommen.
Bei der An- und Abreise in den „Hohen Norden“ haben wir auch öfters in Motels übernachtet, dass ist relativ preiswert und unkompliziert. Wenn wir im VW übernachten nehmen wir gerne die Annehmlichkeiten (Toilette,Waschraum) auf den großen Rast- bzw. Parkplätzen in Anspruch. Vielen Leuten graut ja vor den großen Entfernungen und langen Fahrzeiten in Skandinavien, aber die Straßen sind auch im Winter in einem recht guten Zustand. Wir haben jetzt 2mal eine „Blitzabreise“ von den Lofoten gehabt. Wir sind um die Mittagszeit auf den Lofoten gestartet und waren am nächsten Abend südlich von Oslo.
Wir haben lange überlegt ob wir wieder Spikesreifen leihen sollen, sind nun aber ohne Spikes, aber mit fast neuen Winterreifen gefahren – und hatten nie Probleme. Es war mitunter sauglatt aber wir sind Berge mit 11% sehr gut hinauf und auch wieder herunter gekommen. Wichtig ist vor allem, dass man genug Abstand zum Vordermann hält und vor der Kurve bremst. Bergab fährt man eben mit kleinem Gang. Falls man aber am Berg mal anfahren muss, sollte man ein Säckchen Splitt dabei haben und für schwierige Fälle Schneeketten (haben wir beides nie gebraucht).
Nachdem ich in Särna in den Straßengraben gerutscht war, habe ich mir eine ordentliche Schneeschaufel zugelegt und die habe ich oft gebraucht, um meinen Parkplatz an den Campinghütten freizuschaufeln.
Auf den Lofoten hatten wir uns in einer Hütte auf dem Campingplatz in eingemietet. Die für max. 4 Personen geeignete Hütte kostete ca. 70 € pro Nacht.
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