Ein kurze, aktuelle Meldung von uns aus der Bretagne.
Seit ein paar Wochen fotografiere ich mit einem Unterwasserbeutel um diese Split-Fotos aufzunehmen. Wer am Meer unterwegs ist kennt es: das Wasser ist klar, es ist bewegt, das Sonnenlicht malt Muster auf den sandigen Meeresboden. Aber es ist schwierig, diese Stimmung auf einem Foto einzufangen.
Das ist der Grund, warum ich unbedingt solche Fotos machen wollte: Unterwasser, aber auch über Wasser. Bei meiner Liebe zu den Leuchttürmen, kannst du dir denken, wo ich mich am liebsten aufhalte.
Hier mal drei Fotos von gestern abend.
Le Coq, Benodet
Le Coq, Benodet
Le Coq, Benodet
Welches gefällt dir am besten?
Ankündigung des Zoom Talks am 18.6. um 11 Uhr
In einem Zoom-Talk möchte ich mit unseren Lesern drüber reden, wie ich solche Fotos mit minimalem finaziellem Aufwand umsetzen kann.
Außerdem kannst du uns Fragen zu allen Themen der Bretagne stellen. Noch sind wir vor Ort und können sogar recherchieren, falls wir keine Antwort parat haben sollten.Natürlich beantworten wir auch alle Fragen zum Thema Küstenfotografie!
Falls du keine Zeit für den Zoom-Talk hast, stell deine Fragen trotzdem, wir beantworten alle in einem Blogbeitrag!
Schreib deine Frage einfach in die Kommentare.
In Trevignon gibt es auch einen kleinen Leuchtturm und auch da war ich im Wasser.
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Das ist ein Austausch unter Fotografen. Da kannst du auch Fragen stellen und dich einbringen. Über Fotothemen zu reden ist spannend als Ergänzung zu den Fototipps in unserem Blog. Wir freuen uns sehr, wenn du für dich interessante Fotothemen vorschlägst.
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Auf unserer Tour im südlichen Finistere besuchen wir auch den Leuchtturm am Pointe de Trevignon, südlich von Concarneau. Wieder einmal, denn hier lassen sich bei gutem Wetter die weiten Sandstrände und felsigen Küstenabschnitte rechts und links des Pointe de Trevignon bestens genießen. Und diesmal hat es auch mit dem Wetter geklappt, denn die letzten Begegnungen mit dem kleinen Leuchtturm waren eher verregnet.
Samtgras und Leuchtturm am Pointe de Trevignon
Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon
Felsen am Strand von Trevignon – das war eine sehr ruhige Abendstimmung. Tagsüber, weil Pfingsten, war der Strand voll, abends und morgens war ich ganz allein.
Portlandzement als Baumaterial
Der 1924 in Betrieb genommene acht Meter kurze quadratische Turm mit der grünen Balustrade steht an der Hafeneinfahrt, erhöht auf einer kleinen Felseninsel. Gebaut wurde er mit Portlandzement, einer schnell abbindenden Betonmischung, die für solch kleine Bauwerke ideal geeignet ist. Der Leuchtturmfels ist mit einem Damm aus Beton und Steinen mit dem Festland verbunden. Eigentlich ist das Betreten des Dammes verboten, aber absolut niemand hält sich daran. Gerade bei Sonnenuntergang herrscht auf dem Leuchtturmfelsen reger Personenverkehr, fast wie auf einem Volksfest. Als könne man nur vom Leuchtturm aus die Sonne im Meer versinken sehen.
Leuchtturm am Pointe de Trevignon – hier zu sehen, dass die Solarpanele die Schrift verdeckt. Im Hintergrund, das Gebäuder der Seenotrettung und der Hafen.
Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon
Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon
Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon
Sonnenuntergang am Pointe de Trevignon
Fotografieren kann schwierig sein
Unsere Kamera steht auf dem Stativ, das Licht ist abendlich warm aber leider völlig wolkenlos und just als wir den Auslöser betätigen möchten, setzt sich eine ältere Dame mit ihrer am Handy dudelnden Tochter an den Fuß des Leuchtturms. Sie lacht uns noch kurz an. Wir meinen fast, ein wenig frech. So können wir das jetzt nicht mehr fotografieren. Die Plätze am Fuß des Leuchtturms füllen sich in den nächsten Minuten sowieso weiter. Also ziehen wir von dannen und gestalten stattdessen ein paar Fotos mit den Touristen als Silhouette. Und nehmen uns vor, morgens früh nochmal zu kommen. Das klappt nicht, weil wir zur Zeit bis nach 23 Uhr draußen sind und morgens um 6 Uhr schwer aus den Federn kommen. Vor allem, wenn zusätzlich eine Radtour zum Fotomotiv nötig ist.
Seenotrettungsstation auf Stelzen
Der Leuchtturm steht in unmittelbarer Nachbarschaft der Seenotrettungsstation. Diese sieht so aus wie die in Ste-Evette bei Audierne. Ein großes rechteckiges Haus auf Stelzen. Ich mag sie, obwohl diese Stationen bei genauerer Betrachtung ziemlich hässlich sind. Aber der gute Zweck heiligt die Ästhetik.
Seenotrettungsstation in Trevignon
Seenotrettungsstation in Trevignon
Unterwasserfotos am Pointe de Trevignon
Vor einigen Jahren hat der Leuchtturm ein Solarpaneel erhalten, um die Stromversorgung der Lampe zu unterstützen. Zuerst haben wir das für einen ziemlichen Stilbruch gehalten. Weil das Sonnenpanel so angebracht ist, dass die Aufschrift Trevignon nicht mehr zu lesen ist. Doch jetzt ist, zumindest in Deutschland, die Solarenergie richtig populär geworden ist, und auf allen möglichen Gebäuden wurden Solarmodule installiert, da hat sich auch unser ästhetisches Empfinden scheinbar an den Zeitgeist angepasst. Diesmal störte es uns nicht mehr so stark.
Am nächsten Vormittag radeln wir wieder zum kleinen Leuchtturm. Dieses Mal sind wir mit der alten Canon 6D im EwaMarine-Unterwasserbeutel bewaffnet und ich stapfe bei warmen Temperaturen glücklich im kühlen Wasser herum. Der Wellengang ist relativ hoch, was es schwierig macht Über-/Unterwasser-Split-Aufnahmen zu schießen. Mir gelingt es aber. Hier kannst du sie dir ansehen.
Unterwasser Split-Fotos vom Leuchtturm am Pointe de Trevignon
Unterwasser Split-Fotos vom Leuchtturm am Pointe de Trevignon
Unterwasser Split-Fotos vom Leuchtturm am Pointe de Trevignon
Cleder – Plage des Amiets – geliebte Orte immer wieder fotografieren
Wir können es nicht lassen und besuchen zum wiederholten Mal einen unserer Lieblingsstrände. An der Plage des Amiets finden wir sehr viele Fotomotive, wir kennen drei Übernachtungsmöglichkeiten für Wohnmobile, und wir können uns noch ein wenig vom Stress erholen. Ich kann das am besten, indem ich mir am Strand die Füße platt laufe.
Kreativität kommt bei mir erst so richtig in Gang, wenn mir die üblichen Motive in den bekannten Gegenden langweilig werden. Wenn ich alles schon bei besserem Licht fotografiert habe. Dann fange ich an, zu experimentieren. Darauf warte ich jetzt am Plage des Amiets. Ich bin fotografisch so entspannt drauf, dass ich mir viel Zeit für Gespräche nehmen kann. Und ich werde tatsächlich oft angesprochen und es entwickelt sich sogar eine Freundschaft aus einem dieser Gespräche. Dazu mehr weiter unten.
Seit vielen Jahren schon ärgere ich mich immer wieder über nasse Füße. Die Füße wären eigentlich nicht das Problem. Es sind die nassen Schuhe. Denn die trocknen einfach nicht, wenn sie immer wieder nass werden und irgendwann fangen sie an zu stinken. Also habe ich Gummistiefel mitgebracht. Ich mag sie aber irgendwie nicht. Weil ich sehr oft in die Hocke gehe, drücken sie mir in den Kniekehlen. Und das Laufgefühl nervt, sie fühlen sich so starr an.
Jetzt habe ich Surfsocken aus Neopren gekauft und die sind ideal. Ich kann durch das Wasser laufen und wenn mir mal eine Welle über die Füße schwappt, bleiben sie trotzdem warm. Es fühlt sich wie Barfußlaufen an, aber die Fußsohlen sind vor Steinen geschützt. Für Unterwasserfotos klettere ich immer auf Felsen herum, da sind diese Neoprendinger superpraktisch. Nasse Füße sind jetzt nicht mehr schlimm.
Ich habe aber Respekt vor großen Wellen. Mit den Neoprenschuhen ist es einfach, weiter hinauszugehen. Wellen können mich umwerfen oder sogar ins Meer hinausziehen. Dessen bin ich mir bewusst und passe gut auf. Bei Ebbe macht es richtig Spaß, weil ich einfach durch die vielen Pfützen laufen kann. Ich laufe bei zurückgehender Tide los, da fühle ich mich sicherer.
Meistens ziehe ich auch bei kühlem Wetter kurze Hosen an. Nasse Hosenbeine machen auch wenig Spaß.
Kreativität
Aber zurück zu unserem Lieblingsstrand. Im letzten Jahr fotografierten wir in der Gegend sehr ausgiebig und besseres Licht konnte es kaum geben. Deswegen mache ich mich jetzt auf die Suche nach Details und nach Ansichten, die mir damals nicht aufgefallen waren. Irgendwie fühlt sich das entspannend an, es fordert meine Kreativität und lässt mich sehr gelassen werden.
Da kommt uns natürlich auch unsere zeitliche Freiheit entgegen. Wir müssen nicht nach nur einigen Wochen nach Hause zurückkehren, sondern haben praktisch Open End.
Nur eines fällt mir schwer: Ich sollte regelmäßig E-Mails schreiben, in Social Media posten und Blogartikel verfassen. Es muss schon kräftig regnen, damit ich brav im Wohnmobil bleibe. Und selbst dann warte ich ungeduldig darauf, dass der Regen wieder aufhört.
Eine rollende Welle in Les Amiets
Schnecken und Blüten, Les Amiets
Kleine Schneckchen
Ein Surfer nach Sonnenuntergang
Zöllnerhäuschen am frühen Morgen
Gespräche unter Fotografen
Wie schon erwähnt, ich werde immer wieder beim Fotografieren angesprochen, oder ich spreche selbst Leute an. Daraus entwickeln sich interessante Gespräche am Strand. Und diesmal habe ich fast nur Leute getroffen, die auch in der Region leben. Das hätte ich zu Ostern nicht erwartet. Dachte, da sind eher Touristen am Strand und die Einheimischen daheim. Einige der Unterhaltungen führte ich sogar auf Französisch. Nein, ich kann immer noch kein Französisch, aber, wenn ich den Leuten sage, dass ich etwas verstehe, wenn sie langsam reden und ich langsam Englisch spreche, klappt es ganz gut. Notfalls hole ich die Handy App raus.
UND ich habe endlich wieder angefangen, Französisch zu lernen. Nur mag ich DuoLingo nicht wirklich. Es ist soo langweilig. Immer dieselben stupiden Übungen. Vielleicht wird es noch?
Wir übernachten zwei Tage auf dem örtlichen Campingplatz mit Blick aufs Meer. Zum Sonnenaufgang laufe ich mit meinem schweren Kamerarucksack durch den Sand Richtung Zöllnerhäuschen. Kleine Schnecken sitzen auf den gelb-lila Blüten. Es ist windstill doch leider habe ich das Makro-Objektiv im Wohnmobil gelassen. Die Schneckchen müssen also noch ein Weilchen auf mich warten.
Insgesamt verbrachten wir dann doch fast eine Woche in Les Amiets, erlebten einen Sturm und wunderbar sonniges, warmes Wetter.
Am Strand steht eine Fotografin mit Stativ. Seit Jahren spreche ich jeden mit Stativ bewaffneten Menschen an. So auch heute. Wir reden Englisch und Französisch und tauschen uns begeistert über diverse Fotothemen aus. Später schreiben wir uns noch via Facebook.
Hundefotografie am Strand
Kurz darauf rennen vier Australian Shepards an mir vorbei. Es ist eine Hundemutter mit drei Welpen. Ich schnappe schnell mein Teleobjektiv und fotografiere die quirligen Hunde. Was ist schöner als ein Strandspaziergang? Ein Spaziergang mit glücklichen Hunden. Auch die drei „Hundeleute“ kommen aus der Gegend und erzählen mir von den besten Surfplätzen in der Region.
Drei Australien Shephard Welpen am Strand
Australien Shephard am Strand
Und Action
Strandläufer – Vögel am Strand fotografieren
Abend entdecke ich einen Schwarm Strandläufer am Strand. Die rennen unaufhörlich synchron zum Wasser und wieder zurück. Dieser Vogelschwarm umfasst mehrere hundert Strandläufer. Es ist spät und trist und nieselt leicht. Also dunkel und kontrastarm. Außer mir ist fast niemand am Strand. Ich möchte die Vögel nicht verscheuchen und setze mich einfach in den Sand und warte. Dann gehe ich ein klein wenig näher heran und irgendwann ignorieren sie mich. Überall um mich herum rennen die Strandläufer hin und her. Ich bin im Glück in dieser Beobachtung der kleinen Vögel. Bis irgendwann ein Jogger vorbei läuft und der Schwarm auffliegt.
Strandläufer, Les Amiets
Strandläufer, Les Amiets
Strandläufer, Les Amiets
Strandläufer, Les Amiets
Strandläufer, Les Amiets
Wellen nach Sonnenuntergang
Fotobücher
Vom anderen Ende des Strandes läuft ein Fotografentrio auf mich zu. Einer mit einem Spektiv und einer mit einem langbrennweitigen Tele mit Konverter. Das fällt mir sofort auf. Schnell sind wir in ein Gespräch vertieft. Mit Vögeln kenne ich mich nicht so gut aus, ich fotografiere sie halt gern. Wir tauschen uns lange über Fotothemen aus. Der jüngere Mann kann etwas Englisch, ansonsten klappt es wieder mit langsamen Französisch und Englisch.
Am nächsten Tag schreibt mich einer der Fotografen, Gilles Perrier, an, und wir verabreden uns. Ich habe im Internet entdeckt, dass Gilles ein Buch über Ouessant verfasst hat, und das möchte ich kaufen oder gegen unsere Bücher tauschen. („Bretagne – Reise und Fototipps“ und „Natur-Fotografie macht glücklich„)
Gemeinsam in der Natur fotografieren
Wellen in Amiets
Gilles in Les Amiets
In den nächsten Tagen treffen wir uns einige Male in Les Amiets und Brignogan Wir möchten nämlich zusammen mit meiner wasserfesten Olympus Kompaktkamera unter Wasser fotografieren. Gilles ist fasziniert von den Bildern dieser winzigen Lebewesen in den Gezeitenbecken und er möchte erfahren, wie ich sie fotografiere.
Ich kann euch sagen: Wir haben riesigen Spaß gehabt an diesem schönen Tag.
An der Plage des Amiets liegt Richtung Hafen ein künstliches Becken, in dem Wasser aufgestaut wird. Gilles trägt Stiefel, ich meine Neoprenschuhe und kurze Hosen und Gunter fotografiert, wie wir aufmerksam durchs Wasser waten.
Während wir uns langsam weiter bewegen, sehen wir immer wieder winzige Fische, die flink vor der Kamera flüchten. Gilles meint: „Photo impossible!“ Ich gebe nur zurück, dass das mit ein wenig Geduld schon klappt. Er schaut mich zweifelnd an.
Weiter draußen vor dem Becken finden wir auf einem Tangblatt eine circa ein Zentimeter lange Nacktschnecke. Das Wasser fließt ständig hin und her, und der Tang schwebt schwankend darin herum. Hier die Kamera zu positionieren ist kompliziert. Ich halte die Kamera, Gilles meine wasserdichte kleine LED-Leuchte. Wir schaffen es, in dieser anstrengend, hockenden Haltung ein paar Fotos zu schießen.
Dann kommt die Flut viel zu schnell und wir weichen zurück. Gunter fotografiert inzwischen die vor uns an die Felsen knallenden Wellen.
Im großen Pool setzen Gilles und ich jetzt den unfotografierbaren Fischchen nach. Eines schnellt direkt weg, als wir kommen. Bewegungslos sind diese kleinen Fische fast unsichtbar im Sand getarnt. Wir haben uns gemerkt, wo es sich niedergelassen hat und nähern uns vorsichtig. Wir können in aller Ruhe das Licht setzen, die Kamera positionieren, die Aufnahmen prüfen und nochmal fotografieren. Die winzige Kreatur hält absolut still. Gilles hat jetzt ein Lachen im Gesicht. Ich auch. Ein Fischchen als Starmodel.
Gunter macht uns auf ein kleines Lebewesen aufmerksam, das uns immer wieder kurz beobachtet und dann wieder verschwindet. Wir kommen aus dem Wasser, und wo mag das kleine wuselige Wesen sein? Da, ein Wiesel. Es schaut uns kurz an, dann rennt es wieder weg. Irgendwann beschließt das Wiesel, dass wir ihm nichts Böses antun wollen und spaziert einfach dicht an uns vorbei. Wir sind alle so glücklich über die Begegnungen mit der Tierwelt. Was für ein Naturgenuss an diesem Tag.
Mein Fazit für den Tag:
Wenn ich lange genug still halte, entdecke ich mehr oder die Lebewesen kommen schon von selbst auf mich zu.
Egal, welche Sprache man spricht, Kommunikation ist immer möglich.
Fotografie ist eine Sprache, die jeder versteht!
habe keine Berührungsängste, egal, um welches Thema es geht.
Eine Kommunikation ist auch ohne gemeinsame Sprache sehr gut möglich.
Gilles sieht sich als Künster, was er mehrfach betont. Deswegen sind ihm seine eigenen Ausdrucke und die selbstgebauten Rahmen sehr wichtig.
Amiets – Gabi & Gilles bei der Unterwasserfotografie
Schnecke, Amiets
Schnecke, Amiets
Fischchen, Amiets
Gemeinsam Fotos in Lightroom entwickeln
Zurück im Wohnmobil schauen wir unsere Ausbeute direkt am Notebook an und bearbeiten die gelungensten Aufnahmen in Lightroom. Sie sind eine gemeinschaftliche fotografische Arbeit.
Am Nachmittag besuchen wir Gilles und seine Frau, füllen dort noch Wasser im Wohnmobil auf und schauen uns sein Atelier inklusive Großformat-Drucker und Rahmenwerkstatt an. Beeindruckende Arbeit, Gilles!
Das Wiesel war zu schnell für geniale Fotos
So ein Wiesel ist noch länger als ein Dackel
PS Die Kreativität hat sich noch nicht so richtig eingestellt. Das Wetter passte nicht – naja, tolle Ausrede. Oder es lag an mir. Aber in Brignogan! Da entfacht eine alte Liebe neu und die Kreativität kommt in großen Schritten. Dazu aber mehr im nächsten Beitrag.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2023/04/Amiets-Unterwasser-4150967.jpg8001200Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2023-04-19 10:17:552023-08-07 11:37:27Gemeinsam in der Natur fotografieren – Les Amiets
Leider war der Morgen wieder trüb, die Wolken zogen es aber vor, sich nicht über uns zu entleeren. Wir verließen Vågsøy, die Brücke war ohne Sturm plötzlich angenehm zu fahren.
Wir nahmen die E39 Richtung Alesund, auf den Fährfahrten taten sich grandiose Aussichten auf Bergpanoramen mit farbkräftigen Booten auf. Kurz vor Alesund machten wir einen kurzen Abstecher zu den Devold Fabrikken, einer Sammlung von Outlet-Stores, wo es günstige Wollwaren zu kaufen gibt. Meine einzige wollene lange Unterhose löst sich durch andauernde Benutzung fast auf, jetzt war die Zeit, sie durch eine neue zu ersetzen.
Ein Roadtrip zum Genießen
Das Wetter hatte sich inzwischen von grau und bedeckt auf sonnig umgestellt. Jede Kurve, jeder Hügel eröffnete neue Aussichten. Das Abendlicht hüllte die Berge, Fjorde und Brücken in intensives rotorangenes Licht. Wir kennen Norwegen seit vielen Jahren und müssten mittlerweile an diese Grandiosität gewöhnt sein. Landschaft und Licht – besser als hier kann es wohl nicht werden!
Es war schon dämmrig, da fanden wir auf der Halbinsel Tingvoll einen Platz an einem einsamen Sandstrand. Ein Bauer verteilte gerade Gülle auf dem benachbarten Feld. Oh welch intensiver Geruch nach Landluft. Hier werden alle Sinne beansprucht :-)
Bäume am Fjord
früh morgens
Wir liefen den Strand entlang, seicht schwappte das klare Fjordwasser auf die Felsen. Baumstämme, die an riesige Skelette erinnerten, säumten das Ufer. Die müde Sonne verschwand gerade hinter den Bergen in der Ferne. Ein kleines Auto fuhr klappernd über die hölzerne Schwenkbrücke, bremste und wendete wieder. Vier junge Männer, die sich als deutsche und österreichische Studenten entpuppten, quollen aus dem Fahrzeug. Ob wir hier übernachten würden? Ja, das hatten wir vor. „Na dann gesellen wir uns zu euch“ meinte einer der Vier. Die Jungs bauten in Ufernähe ein kleines Zelt auf, sie sammelten Holz und machten es sich kurz daruf Würstchen grillend am Feuer gemütlich.
Die Dämmerung wich tiefdunkler Nacht, über uns erstreckte sich gut sichtbar die Milchstrasse. Klar funkelten die Sterne bis hinunter zum Horizont.
Ich fotografierte das Mobil und die vom flackernden Feuer beschienenen Bäume. Ein leichter Nordlichtschimmer zeigte sich am nördlichen Horizont. Die Nacht war ruhig und erholsam, trotz Landluft.
Lagefeuer und Sterne
Wir tranken morgens gemeinsam einen Kaffee mit den vier Studenten und erfuhren dabei einiges über Auslandstudiensemester in Norwegen. Das Studium in Trondheim würde, wenn es von Erasmus organisiert ist, nichts kosten. Die Professoren seien freundlich, sie würden den neuen Studenten sogar die Stadt zeigen. Die Zimmerpreise wären allerdings hoch, aber das Studentenheim bezahlbar.
Die Studenten bauen das Zelt wieder ab
Wir verbrachten wieder ewige Zeit auf der Straße, es geht langsam voran auf Norwegens Küstenwegen. Doch bietet die Fahrt zahlreiche traumhafte Aussichten und viel Abwechslung. Sonst fahren wir ja meist durch Schweden. Da geht es schneller, ist aber auch viel langweiliger.
In Trondheim verließen wir kurz den lebhaften Verkehr und suchten einen Netcom-Laden auf, der uns die seltsamen Meldungen auf unserem Internet-Stick enträtseln konnte. Der Shop in Arendal hatte uns tatsächlich eine Telefonkarte fürs Internet angedreht, die dafür nur bedingt geeignet war, dafür teurer. Jedenfalls bekam es der junge Verkäufer schnell hin, unser Guthaben auf den letzten verfügbaren Netcom-Internetstick zu transferieren, jetzt haben wir endlich störungsfreies, schnelles Internet, wenn Mobilfunk erreichbar ist.
Der Tag, der sonnig begann, trübte sich gegen Abend wieder etwas ein. Als wir auf die RV 17 kamen fiel das Licht am Wohnmobil aus – aber, darüber hatte ich bereits berichtet.
Hier noch ein kurzes Filmchen von einem Stein, der ganz zufällig direkt vor der Kamera ins Wasser fällt :-)
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2013/09/UN_7703.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2013-09-01 12:48:032018-04-20 13:20:29Von Vågsøy nach Namsos – und „Ein Stein fällt ins Wasser“
Das Mobil schaffte die steilen Straßen der Insel Vågsøy oft nur im 1. Gang. Dafür bieten sich immer wieder grandiose Aussichten. Von oben herab schaut man auf einen großen Sandstrand. Ich sah die Wellen sanft auf dem Sand ausrollen. Die Sonne schien, und am Himmel schwebten nur kleine Wölkchen. Die Landschaft wirkte nach dem ergiebigen Regen frisch und grün.
Sandstrand
Zu unserer freudigen Überraschung bot sich am Strandparkplatz eine Entleerungsmöglichkeit für die Toilette, gerade, als wir es nötig hatten.
Strasse und Berge auf Vagsoy
Aussichtspunkt auf den Strand
Womo Service mit den drei Reicherts Kids hinten drinnen :-)
Esra wirft ein Stöckchen
Nach dem Klo-Service nahmen wir den feinen Sand unter die Füße. Ein Border-Collie gesellte sich zu uns, forderte die Kids immer wieder zum Spielen auf. Das funktionierte wunderbar, bis das Herrchen immer und immer wieder durchdringend pfiff. Nach gefühlten Stunden, blieb dem Hund nichts übrig, er beschloss, zu gehorchen. Wir waren wieder unter uns. Die grünen Berge, das Rauschen der Wellen, die frische Luft und der leichte Wind in unseren Haaren, es war einfach perfekt.
Gezeitenbecken und Brandung
Am Ende einer Sackgasse und nach einer kurzen Wanderung klammert sich ein weiterer Leuchtturm an die steilen Klippen: der Hendanes Fyr. Wir parkten am Besucherparkplatz, sahen die Wellen vor unserer Tür auf die Felsen knallen und blieben erst mal ein, zwei Stunden am Wasser. Ich filmte die Brandung mit der GoPro am Besenstiel, doch Esra kam und riss mir mitten im Film die Kamera aus der Hand. Das neue Spielzeug gefällt ihm wirklich ausnehmend gut.
Pferdeaktinie im Gezeitenbecken
Pferdeaktinie im Gezeitenbecken
Das Leben in den unzähligen Gezeitenbecken faszinierte mich. Kleine Pferdeaktinien säumten den Rand der Becken, weiter unten wuchs Tang und überall waren die Schnecken beim Futtern.
Hendanes Fyr
Schließlich machten wir uns zum Leuchtturm auf. Der Pfad entlang der Küste, wo die Wellen nur so rauschten, war eng aber bequem zu laufen. Einmal rutschte Amy im Matsch aus. Sie erschreckte sich sehr, weil just an dieser Stelle das rostige Geländer bereits ins Meer gefallen war.
Der fast hundert Jahre alte Leuchtturm stand eng gedrängt am Fels und liess uns keinen Abstand fürs Fotografieren.
Hendanes Fyr
Pfad zum Leuchtturm
Der Kannenstein
Das Wahrzeichen der Insel Vågsøy ist der berühmte Kannenstein. Ein hervorragendes Motiv für uns Meeresfotografen!
Wir aßen gerade zu Mittag, als ein Otter vor unserem Fenster vorbeitrödelte. Esra schrie überrascht auf, und das scheue Tier verschwand schnell wie ein Fisch im gurgelnden Bach.
Die Sonne versteckte sich hinter einer zunehmend dichter werdenen Wolkendecke, die Wellen umspülten weiterhin ungerührt den Kannenstein. So ist er ja auch entstanden. Stetig über unglaublich viele Jahrtausende nagte das Meer am Fels, bis es dieses pilzartige Wahrzeichen herausgearbeitet hatte.
Der Kannenstein
Wellen
Gunter erschreckte mich, als ich gerade in die Fotografie versunken war. Ich sprang vor Schreck fast ins Wasser. Das Rauschen der Wellen hatte seine Schritte verschluckt. Das passierte mir an diesem Tag mehrmals.
Beim dritten Mal fuhr ich fast jemanden an, weil ich dachte, jetzt erschreckt mich meine Familie absichtlich. Wie es der Zufall so will, war es jemand aus unserem Heimatbezirk, Björn aus Stadecken Elsheim, direkt bei uns daheim um die Ecke.
Wir fotografierten noch eine ganze Weile und kamen ins Gespräch, welches wir bis in die Nacht noch im Wohnmobil bei einer Tasse lauwarmem Tee weiterführten.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2013/08/GA_0301.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2013-08-31 12:28:572015-02-17 20:57:03Ein großer weisser Sandstrand und der berühmte Kannenstein
Wir entschieden uns, zwei Leuchttürme, die zwar auf Inseln standen, doch vom Festland aus zu sehen waren, vor die Linse zu nehmen. Durch engen Gassen fahrend erreichten wir die Bunkeranlagen vor dem Møkkalasset Fyr. Die Bunkeranlagen waren irgendwie faszinierend und beängstigend zugleich. Esra lief mit meiner Taschenlampe durch die Gänge, in große Hallen hinein und er quetschte sich durch festgerostete alte Türen. Ich machte derweil mit dem Teleobjektiv Aufnahmen vom kleinen, unscheinbaren Leuchtturm auf den Schäreninseln. Zahlreiche Sportboote waren auf dem Wasser, das Brummen der Motoren hallte weit durch die Landschaft, ansonsten war es sehr friedlich.
Møkkalasset Fyr
Ferienhäuser in Südnorwegen
Gewundene, enge Strassen führten uns zum Lyngør Fyr, der auch auf einer vorgelagerten Insel liegt. Jetzt hatte das abendliche Licht eine magische Qualität erreicht. Wir staunten, genossen den Anblick der die feinen, weissen Holzhäuser, die auf den Felsen direkt am Wasser standen. Hier kosten die Ferienhäuser soviel wie ein „normales“ Haus, und es ist verboten, das ganze Jahr über hier zu wohnen. Von einem Auswanderer erfuhren wir, dass die Hausbesitzer der Inselhäuser für den Winter Leute suchen. Man können dann kostenlos darin wohnen, oft wäre es aber tagelang schwierig, wegen schlechtem Wetter von der Insel wieder weg zu kommen. Das hört sich für uns trotzdem gut an. Leider fand ich auf die Schnelle keinen Ansprechparter.
Wie liefen entland der Holzstege um einen guten Blick auf den Leuchtturm zu bekommen. Wirklich kreativ war die Fotosession nicht, weil der kirchenähnliche Leuchtturm nur mit längster Telebrennweite aufzunehmen war. Es fährt zwar ein Wassertaxi zur Insel, aber nur zu den normalen Geschäftszeiten, wir waren leider zu spät.
Unterwasserspaziergang mit der GoPro
Vom Steg aus blickten wir auf große Quallen, sahen den Fischen zu, entdeckten Seescheiden und noch viel meer!!
Wir übernachteten auf dem Parkplatz am Hafen, und schliefen uns am nächsten Morgen mal richtig aus. Dann rückten wir der Unterwasserwelt mit der GoPro auf den Leib. Das war fantastisch.
Lyngør Fyr
Auf einem wieder äußerst engen Weg, den ich gerne vermieden hätte, schlichen wir nach Risør. Den Leuchtturm am Hafenausgang fanden wir sofort, doch das Licht war mittäglich langweilig, dafür wollten wir nicht ewg in der Hitze herumwandern. Stattdessen rückten wir den Quallen im Hafenbecken auf den Leib. Leider setzte unsere GoPro dem Treiben ein schnelles Ende, weil die Batterie wieder mal leer war. Viel Kapazität hat sie wirklich nicht, uns sollte besser vor jedem Einsatz voll geladen werden.
Der Hafen von Lyngor
Die Reicherts wandern auf dem Steg
Lyngør Fyr
Ja, und ich habe es geschafft, für Euch einen kurzen Film hochzuladen. Leider können wir die Filme noch nicht bearbeiten und auch das Schneiden ist sehr mühsam am langsamen Notebook, aber: ich denke, es reicht für einen ersten Eindruck :-)
Risør
Von Risør machten wir uns frühnachmittags auf den langen Weg über Oslo nach Løten wo wir norwegische Homeschooler besuchen wollen.
Die Fahrt dauerte fünf Stunden, dabei passierten wir zahlreiche Mautstellen an denen die Norweger kräftig an uns verdienten. Wir haben uns keinen Autopass besorgt, werden aber an den Mautbrücken registriert. Die Rechnungen dürften sich deshalb daheim irgendwann im Briefkasten einfinden. Die ganzen Mautgebühren werden wohl für den vierspurigen Ausbau der E6 verwendet, dafür sprengen die Norweger ganze Berge weg, oder bohren neue Tunnel.
Geschlaucht durch die anstrengende Stop-and-Go-Fahrt in Oslo fanden wir nach einigem Suchen endlich unser Ziel. Mary empfing uns mit einer super leckeren Fischsuppe. Wir erzählten danach noch bis fast 11:00 Uhr, krochen in unsere Betten und verbrachten eine ruhige Waldnacht.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2013/08/MG_0336.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2013-08-25 16:43:152021-11-04 10:58:27Leuchttürme im Süden Norwegens