Wir fahren zum nächsten Leuchtturm an der Spitze der Halbinsel Peniche. Auf den ersten Blick gefällt uns diese eigenartig zerklüftete Klippenküste außerordentlich. Irgendwie fühlt es sich an, als hätten Giganten mit diesen Felsen wie mit Bauklötzchen gespielt, und wir sind mittendrin viel zu klein dafür. Die Felsen türmen sich hoch auf, dazwischen gibt es Spalten, die 6-7 Meter tief in den Fels einschneiden. Beeindruckend gewaltig halt.
Leuchtturm Cavoeiro, Peniche, Portugal
Der ständig an uns zerrende stürmische Wind ist auch wieder da. Es ist schwierig, sich sicher auf den Beinen zu halten, und direkt an der Klippenkante auch nicht ungefährlich. Das kompliziert das Fotografieren, vor allem die Langzeitaufnahmen. Wir fahren die Stative nicht voll aus, lassen sie in Bodennähe und beschweren sie. So klappt es ganz gut. Wir müssen nicht nur auf die steilen Klippen und den Wind achtgeben, sondern auch auf gefährliche Spalten und Hohlräume, die überall lauern.
Gabi fotografiert den Leuchtturm Cavoeiro
Treppe hinunter in die Felsen, Peniche, Portugal
So hoch oben traute ich mich nicht, mich noch schiefer in den Wind zu stellen
Überall gab es Möglichkeiten zum Erkunden der Felsen. Die Treppen waren durch die Wellen jedoch in einem üblen Zustand
Diese fast freischwebenden Felsen sind einmalig
Gunter hoch oben auf der Leiter
Treppen führen in die Tiefe der beeindruckenden Felslandschaft
An einigen Stellen gibt es Treppen hinunter in dieses Labyrinth mit Gucklöchern hinaus aufs Meer. Der Leuchtturm thront hoch über den außergewöhnlichen Klippen. Zwischen den Leuchtturmwärterhäusern und der Garage ist ein Durchgang, der den Sturm kanalisiert und beschleunigt. Mühevoll kämpfen wir uns durch diese Passage zur Westspitze des Kaps. Abends treffen wir Manuel, einen galizischen Fotografen, mit dem wir uns angeregt unterhalten. Er hat das Fotografieren wegen des Windes längst aufgegeben. Gerade als er mir erzählt, dass es keinen Sinn macht, belichte ich eine 30 Sekunden Aufnahmen. Er staunt nicht schlecht. Sein Stativ liegt allerdings sicher und vor allem unerreichbar im Hotel. Wir tauschen uns aus und verabreden uns in Galicien. Ich bin echt mal gespannt, ob das klappt.
Ein stürmische Nacht auf den Klippen
Gegen Abend versammeln sich hinter dem Leuchtturm ein gutes Dutzend Wohnmobile, weil dieser Platz als Stellplatz gelistet ist. So offiziell sieht er aber nicht aus. Wir überlegen, ob wir zu dem Campingplatz fahren sollen, lassen es dann, weil wir den Leuchtturm auch in der Nacht aufnehmen möchten. Daraus wird wegen des andauernden Sturmes dann doch nichts. Stundenlange Aufnahmen machen im Sturm nun wirklich keinen Sinn – vielleicht sind wir einfach nur müde und brauchen ne Ausrede?
Sonnenuntergang, Blick zur Insel
Leuchtturm Cavoeiro, Portugal
Cavoeiro und Wellen in Langzeitaufnahme
Fels im Meer, Peniche, Portugal
Endlich mal schön Wolken, Cavoeiro, Portugal
Gegen Abend am Leuchtturm Cavoeiro, Portugal
Surfer lieben die Halbinsel Peniche
Die Halbinsel Peniche ist auch bei Surfern beliebt. Im Internet gibt es eine Seite, wo für jeden Strand die typischen Wellenformen beschrieben werden. Der berühmteste Strand ist der Supertubus – bei guten Bedingungen rollen da die Wellen tunnelartig auf den Strand zu. Wir haben trotz windiger Verhältnisse leider nicht das Glück, die Brandung ist eher unscheinbar. Aber die Farben an diesem Strand sind so was von knallig blau und grün, das wirkt richtig surreal. Wer da noch nicht gesehen hat, der glaubt es nicht.
sonniges Wetter und kleine Wellen, Peniche, Portugal
Die Farben der Welle, Peniche, Portugal
Blick nach Peniche, Portugal
Blick nach Peniche, Portugal
Trotz fehlender Wellen tummeln sich die Surfer im Meer, Peniche, Portugal
Hafenleuchtturm in Peniche, Portugal
Blick von der Hafenmauer zur Bucht
Farbenfrohe Hafenleuchttürme in Peniche
Die beiden kleinen Leuchttürmchen im Hafen bilden einen tollen Farbkontrast. Wir laufen über die Mole, fotografieren und haben Spaß im frischen Wind und unter den brennenden Sonnenstrahlen. Die Wellen verlocken mich unwiderstehlich dazu, ins Wasser zu gehen. Ausnahmsweise habe ich heute lange Hosen an. Das hält mich aber nicht davon ab, hüfttief ins Wasser zu laufen. Nur auf das Smartphone und die Speicherkarten in der Hosentasche muss ich aufpassen. Im Wind und in der Sonne trocknen die nassen Hosen schneller als wir unser geparktes Wohnmobil erreichen können.
knallige Farben im Hafen von Peniche
Hafenleuchtturm in Peniche, Portugal
Das blaugrüne Meer, Peniche, Portugal – läd das nicht zum Reinlaufen ein?
In Nazaré, dem für die weltweit größten surfbaren Wellen bekannten Ort, sind höhere Wellen gemeldet. So fahren wir erwartungsvoll dort hin. Unterwegs entdecker wir aber noch ein kleines Dörfchen von unglaublicher Schönheit. Davon aber mehr im nächsten Blogbeitrag.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2017/08/GAL3220.jpg573860Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2017-08-25 13:47:542022-10-10 07:34:07Die gewaltige Felsenküste der Halbinsel Peniche, Portugal
Obwohl es uns in Almograve so unglaublich gut gefällt, fahren wir weiter – wir wollen die Küste Portugals weiter erkunden. Wir fahren nur etwa 50 km, denn in Porto Covo soll es einen Stellplatz geben. Wir finden den auch auf Anhieb, er liegt zentral im Ort. Der Platz wirkt auf uns trist und deprimierend. Der gestrige Tag ist einfach nicht zu toppen. Ich parke in der Mitte des schmutzigen, schäbigen Schotterplatzes, der extrem eng beparkt ist. Anscheinend gibt es auch hier einige Dauercamper. Also Leute, die Wochen oder gar Monate hier stehen. Ich laufe mit der Kamera um den Hals los. Das Städtchen ist wirklich nett, Restaurants, Eisdielen, Souvenirläden, aber alles nicht aufdringlich. Außerhalb des Ortes in der Nähe einer heruntergekommenen, ehemaligen Disko gibt es einen Parkplatz, wo schon ein französisches und ein spanisches Wohnmobil stehen. Dort knallen die Wellen gegen und über die Felsen, dort gibt es kleine sandige Buchten – dort ist noch ein Platz frei fürs Womo und uns. Ich fotografiere, weil gerade Flut und das Meer so aufgewühlt ist. Aber das Wetter ist trist, die Wolken ein langweiliges Grau ohne Konturen. Mir geht es gut dabei, diese Meereslandschaft in Langzeitbelichtungen einzufangen. Die Arbeit hat immer etwas Meditatives, das brauche ich gerade. Abends wird das Wetter leider auch nicht besser. Trotzdem erfreuen wir uns an der Küste und den Wellen. Unsere Klamotten, die Kameras und Stative sind nach der stundenlangen Tour salzig und klamm. Meine Finger und die Kamera sind so nass von der Gischt, dass ich die Schalter am Objektiv nicht mehr betätigen kann. Das hatte ich bisher noch nie.
Porto Covo
Verlassenes Gebäude in Porto Covo
So sind hier die Strände „beschriftet“
Sines
Am nächsten Tag suchen wir uns noch andere Strände. Die Internet-SIM-Karte meldet, dass sie nur noch einen Tag gültig ist. Huch, die sollte eigentlich noch eine Woche nutzbar sein? In Sines fragen wir im Vodafone Laden nach – da lief tatsächlich was schief, leider. Ich kaufe also nochmal für 15 Euro Internetvolumen und schaue mir dabei die Stadt ein wenig an. Gunter ruht sich derweil im Womo aus, er hat sich den Rücken verspannt. Sines ist eine seltsame Stadt. Neue, feine Häuser stehen direkt neben sehr heruntergekommenen. Auf der Straße laufen mir immer wieder riesige Kakerlaken über den Weg. Nur 500 m von der Kirche und dem netten Marktplatz entfernt, fühle ich mich wie in einem Slum. Mit der Kamera um den Hals komme ich mir richtig fehl am Platz vor.
Die hölzerne Tür zur Burganlage ist geöffnet. Von dort aus kann ich zu einem Aussichtstürmchen steigen. Die Übersicht auf die Stadt ist wunderschön.
Die Straße zurück nach Porto Covo führt entlang vieler Strände, die sich vor allem für Surfer eignen. Ich kann die Aussicht darauf nicht genießen, denn die Straße ist unglaublich holprig. Hätten wir Sahne in einem Becher geschüttet, sie wäre hinterher geschlagen gewesen.
Sines
In den Gassen von Sines
In den Gassen von Sines
Aussichtspunkt
Die Strände und Klippen von Porto Covo
Auf einem holprigen, weiten Platz etwa zwei Kilometer vor der Stadt stehen ein paar Mobile. Wir stellen uns dazu. Der Strand ist traumhaft, das Wetter ist es auch. Und diese Blütenpracht oberhalb der Küste, der Wahnsinn!! Das Meer ist grün und blau, die Felsen spitz und weniger spitz. Der Sand ist super fein und hell. Wir sind glücklich. Hier bleiben wir. Insgesamt bleiben wir sogar drei Tage, Ann Barbro und Erik besuchen uns noch einmal in Porto Covo, bevor wir uns zu weit von der Algarve entfernen. Wir fotografieren gemeinsam, zeigen Ann Barbro, wie man Langzeitaufnahmen macht. Sie ist frustriert, weil das Kameradisplay in der grellen Sonne nicht zu erkennen ist, überlegt schon, eine neue Kamera zu kaufen, bis Gunter auf die Idee kommt, die Kameraeinstellungen mal genauer durchzusehen. Klar, das Display stand auf schwacher Helligkeit, dann kann man in der Sonne nichts erkennen! Jetzt funktioniert es wieder.
Strandgrasnelken und Häuser in Porto Covo
Einige der Blumen riechen nach Curry, fanden wir cool
knallig grüne Algen auf den Felsen, Ebbe in Porto Covo
Gunter mit dem neuen Rollei Stativ am Strand
Wir laufen abends entlang der Küste bis in den Ort, eine Bucht schließt hier an die andere an, jede hat ihren eigenen Charme und überall sind die Wellen anders. Da bieten sich unglaublich vielfältige Fotomöglichkeiten. Wenn nur mal das Wetter so richtig mitspielen und uns einen guten, dramatischen Sonnenuntergang präsentieren würde! Unser letzter Tag ist wieder so fantastisch, endlich gibt es kleine Wölkchen, wir fotografieren auch mittags, wer weiß, was da abends wieder kommen wird. Der Wetterwechsel geht schnell hier am Meer im Wind. Der bringt dann auch tatsächlich viele, dicke, dunkle Wolken. Innerhalb weniger Minuten ist der ganze Himmel bedeckt. Wir fotografieren trotzdem – oder gerade deswegen. Diese Wolken sind endlich mal fotogen. Zum Sonnenuntergang gib es leichten Regen und Sonne. Fotografisch etwas zu grell, aber als Erlebnis ein Traum. Wir sind ganz allein draußen, es ist kalt, aber wunderschön. In den Wohnmobilen auf den Klippen rührt sich nichts, keiner öffnet die Tür und schaut raus, da flackern nur die Fernsehbildschirme.
Sonnenuntergang im Regen
Müll an den Stränden
Am Strand liegt relativ viel Müll. Am frustrierensten finde ich hier das Styropor, denn die Wellen zerschlagen es in die feinsten Krümmel. Mit einer großen Mülltüte bewaffnet sammel ich den Dreck auf. Auch zahlreiche grüne und rote Seilknoten. Die Leute liegen auf dem Strand und sonnen sich, mitten im Dreck. Wenn jeder eine Tüte Dreck mitnähme? Nach der nächsten Flut ist wieder Müll da, aber nicht mehr ganz so viel.
Ich am Strand – so braun war ich übrigens noch nie – außer als Kind vielleicht
Unfreundliche Camper
Ich habe eine Weile überlegt, ob ich hier im Blog auch mal lästern darf? Habe mich entschieden, dass das mal sein muss. Wer also keinen Bock drauf hat, hüpft zum nächsten Kapitel.
Wir hatten uns einen Stellplatz in der Nähe des Hafens ausgesucht. Dort standen die letzten Tage schon Mobile, da gibt es ein großes Toilettenhäuschen, allerdings jetzt geschlossen und mit Graffiti versehen. Ist das vielleicht im Sommer ein offizieller Stellplatz? Oder war es mal einer? Wir parkten hinter einem deutschen Mobil ein, einem kleinen äteren Hymer. Da der Platz auch von PKW benutzt wird, lasse ich nur 3-4 m Zwischenraum. Schon als wir vorbei fahren schaut die Frau im Campingstuhl nicht gerade freundlich. Campingstuhl ist auf einem öffentlichen Parkplatz sowieso ein „no go“. Sie steht auf, schaut aufs Mobil und meint, ich solle doch noch einen Meter weiter vorfahren. Ich hab zwar keine Ahnung warum, mache das aber. Jetzt ist sie noch schlechter gelaunt, weil sie mich aufklären muss, dass das ironisch gemeint war. So naiv bin ich. Ja, ich geb es zu. Gunter und ich schauen uns nur kurz an und sind der Meinung, dass Portugal zu groß ist, um solche Nachbarn zu ertragen. Unser Haus hat Räder, wir fahren halt woanders hin.
Am nächsten morgen, wir haben eine ruhige Nacht neben französischen Nachbarn gehabt, sind gerade ausgeschlafen, da kommt dieser kleine, alte Hymer angeholpert. Die Dame in schwarz (schwarzes Höschen, schwarzes Top, alles etwas zu eng, sieht aus, wie eine Presswurst) sitzt drinnen. Sie hat auch einen Gatten dabei, der lenkt das Mobil. Die beiden parken ganz vorne an den Klippen, da, wo das Parkverbotsschild steht. Dann hängen sie die Wäscheleine auf, drauf kommen 10 schwarze kurze Höschen und 10 schwarze Tops. Die Leine hängt am Parkverbotsschild! Er öffnet die Motorhaube und fängt an zu schauben, das Ersatzrad steht neben dem Mobil. Also echt jetzt?
Es kommt aber noch besser. Der Platz ist beliebt bei Mobilisten. Immer wieder fährt jemand an, wendet und fährt wieder weg. Wir fotografieren bis spät abends und lachen mal herzhaft auf, als wir das sehen: das kleine, alte Mobil steht vorne auf der Klippe, da wo man nicht parken sollte, und vier, fünf Mobile parken weitest möglich davon weg in der hintersten Ecke des Schotterplatzes. Auch wenn es lustig aussieht, so was macht mich echt traurig. In den nächsten Tagen traue ich mich kaum, neben einem anderen Mobil zu parken. Was, wenn ich auch da nicht erwünscht bin? Lasse ich auch genügend Platz?
Große Wellen bei der Lagune Santo Andre e Sancha
Wir fahren weiter, schauen uns nur 30-40 km weiter nördlich eine Lagune in Costa de Santo Andre an. Da parkt ein kleiner Volkswagen Camper neben uns ein. Die freundliche ältere Dame steigt aus und fragt uns, ob sie zu dicht stünde. Sie möge das nämlich selbst überhaupt nicht, wenn Camper sich direkt neben sie stellen! Dem gehe ich jetzt im Gespräch mit ihr – Susanne heißt sie – nach. Klar, wir mögen es auch nicht, wenn man, wie auf dem super häßlichen Stellplatz von Porto Covo so ganz dicht auf dicht steht. Aber dieses freundliche Miteinander wie in Almograve ist doch ganz wunderbar. Man spricht sich kurz ab, entweder mit Handzeichen oder einem freundlichen Nicken oder sogar verbal und dann steht man da gemeinsam und genießt die Natur. Susanne braucht mehr Raum zum Atmen, meint sie. Aber auf der anderen Seite hat sie auch gern weitere Camper in der Nähe, weil das ein Gefühl der Sicherheit gibt.
besser nicht schwimmen gehen
Wellen
Gemütlicher Campingplatz am Praia Gale
Die Lagune gefällt uns nicht ganz so gut, obwohl die Wellen außergewöhnlich hoch sind. Irgendwie wirkt im grellen Licht der Sonne alles sehr karg. Die Lagune ist grün und tief, sie riecht etwas abgestanden, was sie wohl auch ist. Wir möchten weiterziehen, Susanne will mit. So fahren wir gemeinsam, finden den engen Weg zu einem bestimmten Strand nicht und landen bei einem Campingplatz. Der kostet 15 Euro, das finde ich in Ordnung. Der Platz ist wirklich nett. Dort stehen ganz viele deutsche Familien mit kleinen Kindern, die alle glücklich, teilweise nass und naturschmutzig herumtollen.
Der angrenzende Strand ist der Hammer! Das sieht aus wie der Bryce Canyon im Meer. Diese Farben sind überirdisch und sie wirken unecht aber unglaublich schön. Dazu das Blau des Meeres, das Rauschen der Wellen und diese Weite. Was für ein Kontrast zum Campingplatz mitten im ruhigen Wald voller glücklicher Kleinkinder. Cool.
Praia Gale
Welle am Praia Gale
Leider erfahre ich an diesem Traumstrand, dass unser guter Freund Per Ole, der Walkapitän aus Norwegen, gestorben ist. Ich schaue auf das Meer, welches Per Ole so geliebt hatte und bin unendlich traurig. Die Wellen, das Kommen und Gehen des Meeres, das Wetter – alles scheint unendlich, nur der Mensch ist Besucher in diesem grandiosen Theater. Ich sage Euch – es ist unsere Pflicht, die Schönheit der Welt zu genießen in der Zeit, die wir auf dieser Erde haben!!
Susanne will die 10 Euro für den Campingplatz nicht ausgeben, sie kommt aber zum Essen vorbei. Zum Frühstück treffen wir uns auch noch einmal, dann trennen sich unsere Wege wieder.
Die Lagune von Rio Sado und die Halbinsel Troia
Die Landschaft ändert sich wieder. Wir fahren vorbei an Reisfeldern – ich bin ganz aus dem Häuschen. Zum ersten Mal sehe ich Reisfelder. Zu Reisfeldern gehören Störche, die brüten hier überall und stehen in den Feldern und suchen nach Fröschen. In einem kleinen Dorf sind es ganz besonders viele brütende Störche.
Leider bin ich so ins Staunen vertieft, dass ich kein Foto mache. Der Fähranleger für die Fähre nach Setubal kommt auch ziemlich schnell, eigentlich hätte ich mir gern die Küste, die Dünen, die Reisfelder und Störche noch genauer angesehen. Aber: es gibt viel zu entdecken, also weiter nach Norden. Die Fähre kostet etwas über 30 Euro, sie hat uns einen recht großen Umweg außen herum gespart.
Wir sind schnell durch Setubal durch und steuern mal wieder auf einen Leuchtturm zu.
ANMERKUNG: ich hänge im Live Bericht hinterher, weil tagsüber das Licht zu grell zum Arbeiten am Notebook ist und ich Nachts viel zu müde bin. Ich schreibe aber fleißig, der Bericht wird nur geringfügig zeitversetzt veröffentlicht. Wir sind zur Zeit im Norden Spaniens und hängen mal wieder mit einem Womoschaden fest.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2017/06/portoCovo-6586.jpg573860Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2017-06-19 00:33:462022-10-10 07:30:23Die Klippen von Porto Covo, der Strand Gale und unfreundliche Camper
Kap Trafalgar ist bisher in Andalusien unser Lieblingsort. Von Gibraltar aus, fahren wir direkt wieder dorthin zurück, mieten uns wieder auf den Campingplatz ein, um unseren beiden Lieblingsstränden so nah wie möglich zu sein. Diesmal spielt das Wetter mit. Wir sind zu allen Zeiten draußen am Meer, versuchen uns in der Mittagshitze etwas zu zügeln und auszuruhen. Trotzdem holt sich Gunter einen heftigen Sonnenbrand. Er hatte die Arme eingecremt, nicht aber den Nacken und die Schultern.
Unser Womo auf dem Campingplatz – die Parzellen sind recht klein. Es ist fast nichts los, wir haben viel Ruhe, Andalusien
Die Strände am Cabo Trafalgar
Wie sieht es in Trafalgar aus? Vom Campingplatz aus kommt man zuerst am Kitesurferstrand vorbei. Wenn die Surfer weg sind, angeln abends immer Leute. Die Farben des Meeres wirken absolut unwirklich. Das liegt am Sand und dem flachen Wasser. Weiter entlang des Strandes liegt ein angespültes, etwa acht Meter langes Holzboot, welches sich bereits ein wenig zerlegt hat. Ich freue mich, als ich endlich ein kleineres Stück Holz finde, welches nicht allzuschwer zum Mitnehmen ist. Das wandert als Souvenir in den Zwischenboden des Mobils.
Ja, und dann erreichen wir den Leuchtturm, der etwas erhöht auf ein paar Felsen steht. Und von da aus schaut man auf einen langen, relativ steil abfallenden Strand. Dort knallen oft die Wellen und dort tummeln sich die Surfer.
Kitestrand in Trafalgar, Andalusien – diese Farben!!
Wir haben das große Glück, dass die Wellen heute mächtig auf den Strand zu rollen, die Sonne durchscheint die Wellen von hinten. Ah, welche Farben, was für ein Wahnsinnsspaß. Genau deswegen sind wir nochmal hierher gekommen.
Dann widmen wir uns dem Küstenabschnitt direkt unterhalb des Leuchtturms. Das ist eine Spielwiese für Fotografen. Die Felsformationen sind außergewöhnlich und abwechslungsreich. Da finden sich »gefaltete« Felsformationen, Felsplatten, kreisrunde Löcher (teilweise entstanden die auf natürliche Art, teilweise auch von Menschenhand – da wurde in früheren Zeiten Säulen herausgebohrt). Wir freuen uns über die Sonne und den schönen Sonnenuntergang und fotografieren bis nach 21:00 Uhr.
Leuchtturm Trafalgar mit diesen speziellen „Felspfannkuchen“, Andalusien
Leuchtturm Trafalgar und Felsen, Andalusien
Diese Felsplatten sind mehrere hundert Meter lang, Andalusien
Löchrige Felsformationen, Andalusien
Sandbänke, Andalusien
Der Hintereingang zum Campingplatz wird relativ früh geschlossen – da sind wir froh, es diesmal gerade noch geschafft zu haben. Ich war einmal allein unterwegs und nicht so glücklich. Der Weg außen herum ist weit, vor allem wenn man gerade müde aus den Dünen und dem weichen Sand des Strandes schwer mit Fotogepäck beladen zurückkommt.
Wir verbringen zwei fantastische Tage an diesen Stränden und beim Leuchtturm.
Bervor ich es vergesse – hier kommen noch ein paar Wellen.
Wellen am Cabo Trafalgar – sie waren so dynamisch, dass sie ne Menge Sand aufwirbelten.
Wellen am Cabo Trafalgar – und meisten kamen mehrere Wellen hinterheinander
Wellen am Cabo Trafalgar – Kristallklar. So gute Bedingungen hatte ich noch nie!
Wellen am Cabo Trafalgar – am nächsten Morgen sah es wieder anders aus.
Das Stadtzentrum von Biarritz ist etwa 5 km vom Wohnmobilstellplatz entfernt. Das ist zu weit zum Laufen, finden wir und holen die Räder aus der Heckgarage.
Der Leuchtturm von Biarritz
Der Leuchtturm von Biarritz thront hoch oben auf einem kleinen Hügel. Von da aus hat man schon eine schöne Sicht auf die Stadt. Das Wetter ist noch trist, scheint aber aufzuklaren. Der Leuchtturm öffnet erst um 14:00 Uhr, wir fahren also weiter Richtung Stadt. Drei große Bagger bearbeiten den Sand am Strand vor der langen Promenade. Ich hab es gestern selbst gesehen: Das Meer gräbt hier ganz schnell Löcher in den Strand. Seit gestern Abend ist der Strand vor dem Wohnmobilstellplatz sicher einen Meter tiefer gelegen, da wo die Wellen ankommen. So viel Sand wurde da weggespült. Ich denke, dass hier deswegen immer Sand in großen Mengen nach vorne geschoben wird.
Sand, Felsen und kleine Brücken – der Strand von Biarritz
Der Strand von Biarritz ist wunderschön. Dicke, große – ja geradezu gewaltige – Felsen liegen gut verstreut am Strand. Dazwischen laufen Leute als Größenvergleich auf dem Sand und ein paar Surfer gibt es auch. Mittlerweile ist die Sonne rausgekommen. Das ist Bilderbuchwetter und Urlaubskulisse. Wölkchen, blauer Himmel, Sonne, Strand, Felsen und ein Leuchtturm. Und Hochhäuser und Touristen. Das Letztere ist neu für uns. Wir finden es zur Abwechslung aber mal gut. Was Neues!
Wellen und Regenwolken in Biarritz, Frankreich
Abenstimmung in Biarritz, Frankreich
Leuchtturm von Biarritz
Am Strand von Biarritz
Spiegelung in einem Hotel in Biarritz
Leuchtturm von Biarritz
Besichtigung des Leuchtturms
Gegen 14:00 Uhr sind wir wieder am Leuchtturm. Da will ich rein. Der Eintritt kostet 2,50 Euro und die Frau ist sehr nett, sie möchte mal wieder ihr Deutsch auffrischen und freut sich, dass ich zuhöre. Zehn Leute dürfen auf einmal in den Leuchtturm. Es sind gerade Zehn drinnen, doch sie macht ne Ausnahme. Weil ich allein bin. Die Aussicht ist noch ein klein wenig besser ganz oben vom Leuchtturm aus. Aber nicht wesentlich. Das Treppenhaus ist langweilig, ich glaube, es waren so 280 Stufen, die sich nach oben zwirbeln. Dann wird es einmal kurz eng, ich stoße mir den Kopf an dem abgepolsterten Türrahmen. Hier scheint sich fast jeder den Kopf anzustoßen, deswegen das Polster.
Wir hatten das Stativ den ganzen Tag über auf dem Rad und dem Rücken mitgeschleppt und dann doch nicht benutzt! Blöd. Ich muss mal meine Begeisterung hinten anstellen und ruhiger fotografieren. Noch fühle ich mich etwas gehetzt. Wir haben doch Zeit.
Wellen, Surfer und ein grandioser Sonnenuntergang
Zurück am Mobil futtern wir was, und dann ist es auch schon wieder Zeit, den Strand zu besuchen. Diesmal gehen wir zu zweit und beide mit der kompletten Kameraausrüstung und Stativen. Was für ein genialer Abend. Die Wellen knallen an den Strand. Das Meer ist richtig wild. Das kann man an der Menge Surfer ablesen – an dem Abend sind sehr viele da. Wolken hängen am Himmel, aber sie lassen Lücken für das Sonnenlicht. Einzig der Wind ist kalt und bissig. Wir frieren. Ich merke, dass das Carbon Stativ ein wenig schwingt. Das ist mir neu. Das hatte ich beim Alu Stativ von Manfrotto nie. Diese Schwingungen werde ich mal im Blick halten und sehen, wieweit sie sich auf die Schärfe der Fotos auswirken. Ich habe an dem Tag sehr viele Panoramen fotografiert, mit Lightroom 6 lassen die sich wunderbar zusammensetzen. Abends sitze ich dann ewig am Rechner. Ich habe mal wieder viel zu viele Fotos geschossen, jetzt muss ich da durch. An Ausruhen ist nicht zu denken – wie war das noch mit dem »Langsamermachen«?
Biarritz, Sonnenuntergang – wir hatten großes Glück, dass die Sonne noch durchkam
Welle im Sonnenuntergang, Biarritz
Treibholzsammeln
Am nächsten Morgen ziehen wir direkt wieder zum Strand. Ich möchte diesmal Treibholz zum Basteln und für unsere Freundin Sabine mitnehmen. Hier liegt ne Menge schöne Holz rum. Der Müll hält sich an diesen Stränden hier in Grenzen, ich nehme an, dass professionell aufgeräumt wird.
Nach der ersten Foto- Holz- Sammeltour ziehen wir weiter. An diesem Tag kommen wir nicht weit, die Küste im Süden Frankreichs ist wunderschön.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2017/05/MG_9935.jpg573860Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2017-05-04 08:00:352022-10-10 07:15:41Biarritz, Frankreich
Entschuldige bitte die relativ lange Blogpause. Auf der Ile d’Ouessant gefiel es mir so gut, dass ich soviel Zeit wie möglich draußen in der Natur verbrachte. Ich radelte auf der kleinen Insel von einem Ende zu anderen und wieder zurück.
Meist zwischen 20 und 30 Kilometer pro Tag. Was sich zwar wenig anhört, aber mit Fotorucksack auf dem Rücken, Stativ auf dem Gepäckträger und Wanderungen zwischen den Etappen doch sehr anstrengend, aber unglaublich schön. Wir waren tagsüber und nachts unterwegs, wieviele Stunden kann ich nicht sagen. Sechs Kilogramm habe ich abgenommen, trotz Schoko-Croissant-Frühstück, so viel waren wir unterwegs. Ich schaffte es jedenfalls nicht, mich an der Insel satt zu sehen.
Ruine am Pointe de Pern und La Jument
Wellen am Pern, Ouessant
La Jument, Ouessant
Gabi bei der Arbeit
Creach und Felsen, Ouessant
Ideale Bedinungen für den Fotokurs auf Ouessant
In der zweiten Woche hielten wir unter besten Bedingungen unseren ersten Fotoworkshop. Wir hatten zwar nur eine Teilnehmerin mit ihrem Partner und einen Freund von uns dabei, aber es war ein interessantes Erlebnis. Wir fotografierten die Strahlen des Leuchtturms Creac’h in der Nacht, wir hatten mehrere Male beste Licht- und Wellenbedingungen am Pointe de Pern, dem wilden, westlichen Ende der Insel. Wir unternahmen Fotowanderungen in weichem Morgenlicht und futterten dabei die saftigen wilden Brombeeren, die überall auf Ouessant wuchern. Wir rückten die fünf Leuchttürme der Insel fotografisch ins richtige Licht. Den Leuchtturm Stiff fotografierten wir mit Sternenbahnen. Bei Regenwetter rauschten hohe Wellen mit weißen Kämmen auf uns zu. Der inselbekannte Delfin absolvierte eine ganz besondere Show für uns im Fährhafen Stiff. Insgesamt also ein gelungenes Workshop-Programm.
Springender Delfin im Hafen
Gunter und Norbert fotografieren
Creac’h
Die Fahrräder und Gunter am Porz Goret
Lampaul am Abend
Wellen am Point du Pern, Ouessant
Ruhiges Meer auf der Insel Ouessant
Die dritte und letzte Woche waren wir wieder allein unterwegs. Es war ruhig, der Wind kam die ganz Zeit aus Osten, fiel also als Wellenerzeuger aus. Das Meer lag ruhig, manchmal fast spiegelglatt da. Das gab uns mangels dramatischer Meeresansichten die Gelegenheit, die skurrilen Granitfelsen intensiver zu fotografieren. Für eine gute Aussicht kletterten wir täglich auf die Felsen hinauf. Wir radelten, wanderten und kletterten und das tat uns gut.
Der lachende Fels, Ouessant
Welle und Leuchtturm Nividic, Ouessant
Unser Sohn Noah lernt das Fotografieren
Amy, Noah und Dackeldame Grindel waren auch mit auf die Insel gekommmen. Noah hatte den Wunsch geäußert, einen Fotokurs bei uns zu absolvieren. Logisch, das machen wir doch gern. Und was für eine Freude war es, als ich merkte: JETZT hat der Fotograf in ihm eingeschaltet. Es passierte nach dem Aufenthalt auf Ouessant, als wir Wellen am Leuchtturm Petit Minou fotografierten. Er kam zu mir, konnte gar nicht schnell genug reden, soviel Begeisterung sprudelte aus ihm heraus. Ich war selbst mitten in die Arbeit vertieft, aber musste die Wellen auf seinem Kameradisplay anschauen. Und ich muss sagen: er hat Talent!
Wellen, Noah
Ohne Französisch Kenntnisse miteinander Reden
Ich freundete mich mit unserer Vermieterin Veronique an. Da mein Französisch immer noch sehr rudimentär daherkommt und Veronique genauso wenig Englisch kann, wie ich Französisch, hätte man meinen können, wir haben uns nichts zu sagen. Dem war aber nicht so. Wir redeten trotzdem die ganze Zeit und gingen auch gemeinsam auf Fototour. Das hat mir riesigen Spaß gemacht. Hier ein herzliches Dankeschön an unsere Vermieterin! Unsere Wohnung war übrigens genial: vom Fenster aus schauten wir auf die Bucht, den Strand und auf drei von vier Leuchttürmen.
Creac’h am Abend, links unten im Bild Gunter mit unserer Kursteilnehmerin
PS: Der in Deutschland für die Filmmusik von „Die fabelhalfte Welt der Amelie“ bekannte Pianist Yann Tiersen wohnt auf Ouessant. Sein im September erschienenes Album Eusa ist der Insel gewidmet. Auf Ouessant habe ich vergeblich versucht, die CD zu kaufen. Später auf der Rückfahrt durch die Normandie habe ich sie endlich gefunden und höre seither nichts anderes mehr.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2016/11/MG_3497.jpg573860Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2016-11-09 20:27:532023-01-30 15:30:30Fotokurs auf der Insel Ouessant
Im Frühjahr 2015 und im Herbst 2016 besuchten wir die kleine Insel Ouessant in der Bretagne. Dieser mächtige, sturm- und wellenumtoste Granitklotz stand bei mir jahrelang auf der Reisewunschliste weil Ouessant unter anderem auch als Insel der Leuchttürme und Wellen bekannt ist.
Wer sich noch nichts unter der Ile d’Ouessant vorstellen kann, der französische Spielfilm Die Frau des Leuchtturmwärters bringt gut das raue Inselfeeling rüber.
Auf den Leuchtturm Seiten haben wir weitere Infos und zahlreiche Fotos der Leuchttürme und der Umgebung.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2015/12/MG_9439-2.jpg553830Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2015-12-12 17:35:472021-11-29 12:52:59Île d’Ouessant – die bretonische Insel der Leuchttürme
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