Wir würden unglaublich gerne nocheinmal nach Neuseeland. Im Jahr 2001 hatten wir die beiden Inseln mit unseren drei Kleinkindern (damals 2, 3 und 5 Jahre alt) für drei Monate bereist. Seither hat sich viel getan – in Neuseeland, nach dem großen Erfolg von „Herr der Ringe“ und bei uns im Bezug auf die Fotografie.
Camping in Neuseeland
Wir lesen seit Jahren Jennys Blog Weltwunderer. Sie schreibt dort sehr informativ und intensiv über Neuseeland und alles, was damit zu tun hat.
Gunter hat es sich durchgelesen, hier ist seine Meinung dazu:
Na ja, noch so ein Neuseeland-Reiseführer, war mein erster Gedanke, doch schon beim kurzen Durchblättern war mein Interesse geweckt.
Unglaublich, welche Fülle an Informationen Jenny Menzel in 180 Seiten gepackt hat. So einen informativen Reiseführer habe ich noch nicht in der Hand gehalten. Das ist kein normaler Führer mit Routenbeschreibungen, Points of Interest, Restaurants et cetera, obwohl das auch kurz angerissen wird.
Der Schwerpunkt liegt auf den Themen Wohnmobil, Fahren und Camping. Und hier zeigt sich, dass das Thema Jenny Menzel im Blut liegt. Was muss ich über den Verkehr in Neuseeland wissen, wie funktioniert ein Wohnmobil, Wohnmobil kaufen oder mieten, Campingplätze und freies Camping, Wohnmobilreisen mit Kindern, und dazu viele Tabellen und Checklisten.
Jeder Punkt ist akribisch recherchiert, so dass man sich nach der Lektüre zutraut, ein Wohnmobil in Neuseeland kaufen zu können, so klar schildert Jenny Menzel in diesem Kapitel, wie das mit den Lizenzen, Gebühren, Versicherungen und dem neuseeländischen TÜV funktioniert.
Dieses Buch ist eine Einladung zum Wohnmobilreisen und Selbstentdecken. Es bringt mehr als das nötige Rüstzeug mit, um sich auf den Straßen und Wegen Neuseelands gut aufgehoben und sicher zu fühlen. Für jede aufkommende Frage gibt es eine fundierte Antwort, somit ist es quasi unentbehrlich für den Neuseeland-Erforscher.
Wenn ich jetzt Kritikpunkte nennen müsste, fällt mir nur einer ein: Trotz seiner nur 180 Seiten ist das broschierte Buch recht schwer. Ich weiß allerdings nicht, ob es am qualitativ hochwertigen Papier, oder an der Menge der Informationen liegt.
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2014/06/GA_4570.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2014-06-16 17:00:552014-06-16 17:00:55Buchempfehlung: Als Dach der Sternenhimmel, Camping in Neuseeland
Weiter geht es entlang der Küste Südenglands – wir waren mit drei Kindern im Wohnmobil unterwegs.
Portsmouth
Bei unseren Erlebnissen wechselten sich Natur und Städtebesuche dauernd ab. Jetzt war Portsmouth an der Reihe. Glücklicherweise fuhren wir an einem Sonntag nach Portsmouth, was die Parkplatzsuche mit dem Wohnmobil enorm erleichterte. Im Hafen besuchten wir das Royal Navy Museum und schauten uns die Schiffe an den Piers an. Die HMS Warrior, die hier am Kai liegt, wurde 1860 gebaut und war das erste gepanzerte Schiff mit einem Eisenrumpf. Die HMS Warrior dient heute als Museumsschiff.
Im Hafen von Portsmouth – die HMS Warrior
Royal Navy Museum im Portsmouth
Hafenmuseum Portsmouth: Traditioneller Bootsbau
Im Hafen von Portsmouth – Die Kinder fanden den Piraten obercool
Im Hafen von Portsmouth – hier die HMS Warrior von der anderen Seite
Lyme Regis
Im Hafen von Lyme Regis war an diesem sonnigen Tag viel los. Wir liefen auf der Hafenmauer entlang, liessen uns von der Sonne bescheinen und genossen das Hafenflair. Am Strand suchten wir nach Fossilien fanden aber leider keine – wir hätten uns besser vorher nach den besten Stellen für Fosslien informieren sollen.
Treppe im Hafen von Lyme Regis
verfüherische Leckereien in einem Schaufenster
Fossiliensucher, die nichts gefunden haben, sind hier gut aufgehoben
Westbay
In der Nähe des Hafens von Westbay liegt ein großer Campingplatz, auf dem wir unser Mobil unterbrachten. Der Hafenbezirk ist voller Pommesbuden, da steht wirklich eine neben der anderen. Die Kids spielten ausgiebig und lange am grobsandigen Strand, hinterher wanderten wir noch ein Stück die Klippe hoch.
grober Sand am Strand von Westbay, glückliche Kids bei bestem Wetter
Kanninchen gibt es auf jedem Campingplatz – damit sind die Kinder lange beschäftigt!
Klippen in Westbay – hier ist es sehr früh am Morgen, gegen Mittag füllt sich der Strand mit Sonnenhungrigen und Wasserratten
Lizard Peninsula
Die Küste bei Lizard war unser Favorit auf dieser Reise. Wir fanden glücklicherweise einen kleinen Campingplatz auf einer Farm direkt in Lizard. Hinter der engen, unscheinbaren Zufahrt hätten wir das nicht vermutet. Die Spitze der Lizard-Halbinsel ist ein optimaler Ausgangspunkt für Wanderungen. In jeder Richtung liegen fotogene Hafenörtchen, die zu Fuß erreichbar waren. Unser englischer Lieblingsstrand ist auch von Lizard aus erreichbar: Die Kynance Cove!
Den Kindern wurden die vielen Fußmärsche fast zu viel, da erwies es sich als Vorteil, dass wir auf einer Farm wohnten. Die Drei hatten sich schnell schlau gemacht – morgens sammelten sie die Eier im Hühnerstall ein, dann fütterten sie die Schweine und gaben dem Kälbchen die Flasche. Wir konnten uns so entspannen, und die Kinder konnten ihr frisch gelerntes Englisch anwenden. Beim Farmer, nicht bei den Tieren!
In der Frühe lief ich vor Sonnenaufgang los, um Fotos an der Küste zu machen. Abends streunten wir auch bis nach Sonnenuntergang mit Stativ und Kamera durch die Gegend. Das waren wirklich ideale Bedingungen für uns alle!
Unser Wohnmobil auf Henrys Farm. Viel Platz drum herum
Kynance Cove, ein außergewöhnlicher Strand
Es wurde uns richtig warm auf den Wanderungen
Wanderpfad entland der Küste, Lizard
Wenn die Ferien der Engländer Mitte Juli beginnen, wird es richtig voll. Hier lassen sie sich von den Wellen der Kynance Cove herumschleudern
Hühner und Kinder gemeinsam auf dem Campingplatz
Das Füttern des Kälbchens
lustige Müllkontainer auf der Farm
Noah beim Schweine füttern auf Henrys Farm
weitere Highlights in Südengland im nächsten Blogpost!
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2014/04/MG_9477.jpg467700Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2014-04-03 18:02:182021-03-07 17:45:07Wohnmobilroadtrip in Südengland mit Kindern, Teil 2
Jenny von den Weltwunderern nominierte uns für den Best Blog Award. Herzlichen Dank Jenny! Hier sind meine Antworten zu Deinen elf Fragen.
BestBlogAward
1. Was bedeutet Reisen für dich?
Das ist die beste Frage! Diesem Thema werde ich bald einen ganzen Blogbeitrag widmen. Aber schon mal kurz meine Ansicht: Reisen ist für mich wie eine Meditation. Da ich ständig von Neuem umgeben bin, aufmerksam betrachte – was auch mit der Fotografie zu tun hat – neugierig auf Menschen zu gehe, bin ich im Jetzt! Das ist keine 30 Minuten/Tag Meditation, nein teilweise dauert sie drei Monate am Stück! Es fühlt sich wunderbar an!
2. Warum machst du dir den Stress des Reisebloggens?
Ja, es stimmt. Reisebloggen kann auch stressig sein. Doch ich lebe durch das Bloggen intensiver. Erstens nehme ich mehr wahr – ich recherchiere zum Beispiel auch Themen, die mich eher nicht, aber, die unsere Leser interessant finden. Es endet immer darin, dass ich danach auch für das Thema brenne! NICHTS – ja, gar nichts ist langweilig!
Als Beispiele nenne ich hier mal: Wolle, Tweed, Shetland Ponys :-)
Shetland Pony
Zweitens, verdaue ich das Erlebte indem ich es aufschreibe!
Über das Bloggen hatte ich einen ausfühlichen Artikel verfasst:
3. Was willst du deinen Kindern mitgeben, wenn sie aus dem Haus gehen?
Ich möchte meine Kinder dazu anregen zu träumen und trotzdem im Jetzt zu leben! Ist man sich seiner Träume bewußt und weiss genau, was man gerne machen würde, wenn Geld keine Rolle spielt – dann ist man jederzeit bereit JA zu sagen, wenn sich die Chance bietet. Und Chancen bieten sich immer wieder auf vielfältigste Weise.
Kids am Leuchtturm
4. Wohin reist du am liebsten und warum?
In die Natur, da macht Menschsein Sinn und Spaß!
5. Was muss immer dabei sein, wenn ihr verreist?
Eine Kameraausrüstung und ein Rubiks Cube (der 4×4)
6. Gibt es auch Ziele, die dich gar nicht interessieren?
Große häßliche Städte
7. Ist Neuseeland für dich ein besonderes Land? Warum?
Ja, Neuseeland steht für Natur und Einsamkeit. Ich schaue immer, wieviele Einwohner es pro qkm gibt und je weniger es sind, desto besser! Neuseeland ist in etwa so groß wie Deutschland, hat aber nur soviele Einwohner wie Berlin! Da ist viel Platz für Natur und Wildlife. Für mich als meeresliebender Mensch, der vor allem Küsten liebt, sind Inseln immer am besten! Auch, wenn sie groß sind.
Unsere Kids in Neuseeland im Jahr 2001
8. Gewissensfrage: Wie stehst du zum Thema Nachhaltigkeit – in Bezug auf das Reisen?
Ja, wieder so ein Thema über das ich wohl in Zukunft einen ganzen Blogbeitrag schreiben werde! Nach vielen Jahren Wohnmobilreisen wissen wir alle ganz genau, was wir zum Leben wirklich brauchen. Wir sind genügsam! Wir brauchen zwar das Diesel, um das Fahrzeug zu bewegen – was sich auf langen Reisen jedoch sehr schnell relativiert – doch wir leben ansonsten sehr bewußt. Zum Haarewaschen brauchen wir gerade mal 2 Liter Wasser! Wir waschen uns unterwegs meist nur und duschen, wenn wir auf Campinplätzen sind. Wasser ist kostbar und wir wissen das!
Unser Solarpanel gibt uns seit über zehn Jahren genügend Strom für zwei Notebooks und die Kamerabatterien. Es sei denn es regnet mal tagelang am Stück, dann stöpseln wir uns in eine Steckdose.
Wir heizen auf Reisen kaum. In nordischen Ländern ist es oft kalt. Wenn wir frieren gehen wir raus, in Wind und Wetter. Bewegung tut gut, heizt den Körper auf und schwups fühlen wir uns im Mobil wieder warm. Auch, wenn es nur 15- 16 ° C hat. Außerdem heizen fünf Leute auf so engem Raum schon ohne Hilfsmittel ganz ordentlich. Zuhause würden wir wesentlich mehr Energie für Heizung und Strom verbrauchen.
Selbst das Internet nutzen wir unterwegs sehr gezielt. Mit Surfsticks ist der Traffic immer begrenzt, stundenlanges Surfen und Youtube Filme schauen ist nicht drin! Wir bearbeiten unsere Emails, schreiben für das Blog und checken das Wetter!
Ich habe kein schlechtes Gewissen, wenn wir große Strecken fahren. Wir hetzen nicht und lassen und dafür Zeit – auch da kommen Pendler auf wesentlich mehr gefahrene Kilometer pro Jahr als wir!
Flugreisen nach Neuseeland – nun darüber machte ich mir auch Gedanken. Wir arbeiten daran uns dieses Reiseziel wieder zu ermöglichen, die letzte Neuseelandreise liegt 12 Jahre zurück. Ich suche gerade nach Alternativen zum Fliegen. Aber selbst wenn wir fliegen: es würde kein Drei-Wochen-Trip, eher drei Monate, und somit relativiert sich die Energiebilanz.
Nein! Ich mache mir da gar keine Sorgen, dass wir die Umwelt übermäßig belasten durch unsere Reisen – eher das Gegenteil!
Vor allem unsere Kinder wurden auf den zahlreichen Langzeitreisen geprägt:
Konsum belastet- weniger ist mehr
das einfache Leben macht glücklich, wir brauchen keinen Kram, sondern die Natur
wir sind uns sehr bewußt darüber, was wirklich zu Leben notwendig ist
Wenn wir nach monatelangen Touren daheim ankommen, genießen wir ein heißes Bad und den Platz den wir im Haus haben! Die Betonung liegt auf genießen :-)
Sterne über dem Wohnmobil, Norwegen
9. Hand aufs Herz: Sind Reisen ohne Kinder nicht auch mal schön?
Wir sind so aufeinander eingespielt, das wir die Kinder wahrscheinlich vermissen würden und es schade fänden, dass sie besondere Situationen nicht miterleben können. Es fühlt sich ja schon komisch an, wenn nur einer fehlt, da ist irgendwie ein Loch.
10. Wohin geht eure nächste Reise?
Wir wissen es noch nicht genau. Unsere Reiseplanung ist immer sehr spontan, nur so, sind wir frei und können Chancen, die sich bieten auch wahrnehmen. Einige Reiseziele haben wir seit Jahren auf der Wunschliste. Zum Beipiel Island und Grönland. Schauen wir mal. Aber auch die kleineren Inseln der Nordsee und Ostsee stehen auf dem Programm. Wir möchten unbedingt wieder nach Shetland und hoffen, dass es dieses Jahr klappen wird!
11. Wo wärst du gern in zehn Jahren?
Unterwegs! Und vielleicht mal ohne die ständige Sorge, ob mal wieder das Mobil zusammenbricht und wir uns Gedanken machen müssen, wie die Reparatur finanziert wird!
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Ja, und da wir aus gesundheitlichen Gründen mit unseren Antworten viel zu spät dran sind, stelle ich Euch mal 11 Fragen, nominiere aber niemanden direkt. Wer mag, holt sich das Blogstöckchen und beantwortet die Fragen in seinem Blog ODER unsere Besucher, die keinen Blog haben, beantworten sie hier in den Kommentaren!
Wie wichtig sind Reisen in Deinem Leben?
Wie lange und wie genau planst Du eine Reise im voraus?
Nutzt Du zur Reiseplanung: Reiseführer oder das Internet?
Welches war die außergewöhnlichste Speise, die Du unterwegs probiert hast?
Veränderte eine Reise Deine (Ess)-Gewohnheiten?
Welche Länder reizen Dich am meisten und warum?
Wie lang war Deine längste Reise?
Musstest Du mal eine Reise abbrechen, und warum?
Wo ist es Deiner Erfahrung nach am einfachsten/schwersten, mit Einwohnern in Kontakt zu kommen?
Spielt Umweltverträglichkeit bei Deinen Reisen eine Rolle?
Wie wichtig ist Dir die Reisefotografie, persönlich und für Deinen Blog?
Die Ausreiserin Nicole beantwortete als Erste unsere Fragen. Danke Nicole
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2014/02/Bressay-3929pony.jpg467586Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2014-02-02 20:37:132014-12-29 15:11:13Best Blog Award: 11 Fragen zum Thema Reisen
Es gibt etliche Möglichkeiten, in Norwegen zu Reisen und dabei Polarlicht zu fotografieren.
1. Mit dem Wohnmobil
Wir mögen den September als Reisemonat besonders gern, weil wir noch mit dem Wohnmobil unterwegs sein können. Damit sind wir flexibel und können dorthin fahren, wo die Landschaft und das Wetter die beste Sicht auf das Nordlicht ermöglichen.In letzten live Bericht konntet ihr ja ausführlich lesen, wie wir das machen! Deswegen gibt es hier nur ein Foto von Wohnmobil und Nordlicht.
Unser Wohnmobil unter dem Polarlicht
Doch es muss nicht unbedingt ein Wohnmobil sein, Alleinreisende oder Ehepaare können auch kleinere Fahrzeuge nutzen. Und das sogar im Winter.
Lest die Erfahrungsberichte von Thomas, Rita und Lutz!
Thomas Härtrich mit dem Caddy in Nord Norwegen
Thomas Härtrich ist im Internet unter www.Norwegenfotograf.de zu finden. Er rief mich eines Tages an, weil er Fragen über das Nordlicht hatte. Seither telefonieren wir öfters mal. Auf unserer letzten Reise trafen wir uns tatsächlich in Norwegen und verbrachten ein paar Tage gemeinsam auf Litløy Fyr. Thomas reist meist allein mit seinem VW Caddy.
Gabi: Wie oft warst Du schon im Winter im Norden unterwegs? Und wie lange bist Du unterwegs?
Thomas: Im „richtigen“ Winter bisher zweimal. Um die Aurora Borealis zu fotografieren, bin ich auch gerne im September/Oktober in Nordskandinavien. Meine Touren in den Hohen Norden dauern mindestens vier Wochen, die Fahrzeiten für An- und Abreise sind nicht nur bei Eis und Schnee ziemlich lang.
Gabi: Stelle mal Dein Auto vor – das ist ja mehr als nur ein Fortbewegungsmittel. Du schläfst ja auch im Winter darin.
Thomas: Seit 2 ½ Jahren bin ich mit einem VW-Caddy unterwegs, den ich zum Ein-Mann-Mini-Wohnmobil für meine Bedürfnisse selbst ausgebaut habe: Hintere Sitzbank raus, eine Siebdruckplatte unten reingeschraubt, Bettkasten drauf, dazu Kompressor-Kühlschrank und zwei Boxen für Ausguss und Wasser/Abwasser. Im Internet gibt es verschiedene Ausbauanleitungen.
Der Hochdachkombi-PKW ist zum Übernachten im Winter nur eine Notlösung und man muss schon ein bisschen verrückt sein, dies zu tun. In so einem Auto kann es trotz Standheizung schnell richtig ungemütlich werden – man kann ja nicht ständig fahren oder im Daunenschlafsack liegen.
Gabi: Wie machst Du das mit der Verpflegung und dem Waschen, Toilette?
Thomas: Einen Teil meiner Verpflegung nehme ich von Deutschland aus mit, wie die „richtigen“ Wohnmobile. Brot, Milch, Vitamine usw. kaufe ich selbstverständlich frisch.
Bei Nächten im Auto bleibt es bei einer „Katzenwäsche“, die tägliche Toilette finde ich auf Rastplätzen, auf einer Fähre oder im Einkaufscenter. Zwischenübernachtungen zum Duschen, Durchwärmen oder zum Sachen trocknen sind unumgänglich. Ich besuche Freunde, nutze den geheizten Aufenthaltsraum eines Campingplatzes, miete eine Hütte… Besonders schön ist es, eine Teilstrecke auf der Hurtigruten zu fahren.
Caddy unter Polarlicht, Foto Thomas Härtrich
Gabi: Was sind die größten Vorteile dieser Reiseart für Dich als Fotograf?
Thomas: Ich bin flexibel und völlig unabhängig, kann immer dorthin fahren, wo ich fotografieren möchte. In den hellen Stunden suche ich die geeignete Location für eine Nordlichtnacht, und ich kann auch weit fahren, um wolkenfreien Himmel zu finden. Oft schneit es in den Küstengebieten westlich der Gebirge, während es dahinter in Schweden kalt und klar ist. Von einem Hotel aus auf Nordlichtjagd zu gehen, kann ich mir nicht vorstellen.
Lutz und RitaMager berichten von ihren Winter-Erfahrungen mit dem VW Campingbus
Wir haben in der Mehrzahl der Nächte in unserem California-Camper (Cali) geschlafen. Bis zu – 2°C Außentemperatur haben wir ohne durchlaufende Heizung geschlafen – zum Zudecken hatten wir unsere Federbetten dabei. Als Unterlage diente ein sogenanntes Unterbett. Zur Isolation des Innenraums hat meine Frau Alufolien (wie sie im Sommer auf die Frontscheibe gegen Sonneneinstrahlung gelegt werden) auf die serienmäßigen Gardinen unseres Calis genäht.
Unsere kälteste Nacht im VW war bei -16° C Außentemperatur. In dieser Nacht ist die Luftheizung auf Stufe 1 durchgelaufen. Da ich kurz vorher erst getankt hatte, konnte ich den Dieselverbrauch für diese 12 Stunden Heizphase recht gut errechnen und bin auf ca. 4 Liter gekommen.
Bei der An- und Abreise in den „Hohen Norden“ haben wir auch öfters in Motels übernachtet, dass ist relativ preiswert und unkompliziert. Wenn wir im VW übernachten nehmen wir gerne die Annehmlichkeiten (Toilette,Waschraum) auf den großen Rast- bzw. Parkplätzen in Anspruch. Vielen Leuten graut ja vor den großen Entfernungen und langen Fahrzeiten in Skandinavien, aber die Straßen sind auch im Winter in einem recht guten Zustand. Wir haben jetzt 2mal eine „Blitzabreise“ von den Lofoten gehabt. Wir sind um die Mittagszeit auf den Lofoten gestartet und waren am nächsten Abend südlich von Oslo.
Freischaufeln des VWs – Foto Rita Mager
Polarlicht über dem Campingplatz – Foto von Lutz Mager
VW Wintercamping, Foto Lutz Mager
Wir haben lange überlegt ob wir wieder Spikesreifen leihen sollen, sind nun aber ohne Spikes, aber mit fast neuen Winterreifen gefahren – und hatten nie Probleme. Es war mitunter sauglatt aber wir sind Berge mit 11% sehr gut hinauf und auch wieder herunter gekommen. Wichtig ist vor allem, dass man genug Abstand zum Vordermann hält und vor der Kurve bremst. Bergab fährt man eben mit kleinem Gang. Falls man aber am Berg mal anfahren muss, sollte man ein Säckchen Splitt dabei haben und für schwierige Fälle Schneeketten (haben wir beides nie gebraucht).
Nachdem ich in Särna in den Straßengraben gerutscht war, habe ich mir eine ordentliche Schneeschaufel zugelegt und die habe ich oft gebraucht, um meinen Parkplatz an den Campinghütten freizuschaufeln.
Auf den Lofoten hatten wir uns in einer Hütte auf dem Campingplatz in eingemietet. Die für max. 4 Personen geeignete Hütte kostete ca. 70 € pro Nacht.
Die Kurzanleitung Polarlicht-Fotografie als PDF zum Ausdrucken gibt es kostenlos für Newsletterabonnenten
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2013/12/MG_4359.jpg533800Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2013-12-18 22:29:132023-12-21 15:39:15#5 – Unterkünfte: Wohnmobil oder Auto
Die Anspannung der Fahrt im Schneegestöber lies nach, sobald wir den Pass bei Kiruna hinter uns gelassen hatten.
Wir waren so gelassen, dass wir die Landkarte nach Leuchttürmen absuchten und Umwege im Kauf nahmen, um sie zu fotografieren. Den Anfang machte der Leuchtturm Bjuröklubben bei Lövånger. Wir schafften es gerade so, in der Dämmerung den Parkplatz vor dem Leuchtturm zu erreichen. Der Mond stand am Himmel, das ruhige Meerwasser glitzerte unter seinem Licht. Ich lief mit Esra über lange Holzstege zum Leuchtturm, hatte aber Kamera und Stativ im Wohnmobil gelassen. Natürlich bereute ich das direkt!
Das Abendlicht war genial – die Fresnellinse des Leuchtturms strahlte mit gemächlicher Drehung gegen den dunklen Nachthimmel. Die gelben Blätter der Bäume harmonierten mit der Farbe des Leuchtturmhauses.
Gunter brutzelte ein leckeres Abendessen – der Duft grösteter Zwiebeln zog durch die frische Waldluft. Nach monatelangem Aufenthalt in Norwegen hatte uns der Einkauf in einem schwedischen Supermarkt ganz besonders viel Spaß gemacht! Endlich waren auch Tomaten und Gurken wieder bezahlbar!
Spät in der Nacht fuhr ein schwedisches Wohnmobil an, wir waren also nicht mehr allein im Wald. Kurz nach Sonnenaufgang fotografierten wir den Leuchtturm und traten danach gestärkt die lange Weiterfahrt an.
Bjuröklubben in Nordschweden bei Löv‘ånger, nördlich vom Umeå
Bjuröklub in Nordschweden bei Löv‘ånger, nördlich vom Umeå
https://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2013/11/MG_0191.jpg400600Gabihttps://www.5reicherts.com/wp-content/uploads/2021/03/Leuchtturm-o.pngGabi2013-11-09 10:44:522022-09-02 12:58:49Leuchtturm Bjuröklubben in Nord Schweden
So in etwa sahen die drei Tage Fahrt im Sonnenschein durch Schweden aus.
Mittlerweile war es kalt, es schneite und die Blätter sind nicht mehr so bunt und zahlreich! Wir sind nun auf dem Weg nach Deutschland. Wahrscheinlich werden wir im Norden Deutschlands noch eine Weile an der Küste fotografieren. Wir melden uns in ein, zwei Tagen wieder.