30. April, Coromandel

Mein Wecker piepste um kurz nach 6:00 Uhr doch der Blick aus dem Fenster lies mich in das Kissen zurücksinken. Es war völlig bedeckt, so wie im Winter bei uns in Deutschland. ABER eine kleine Gruppe Hausenten sah die Bewegung im Fenster und watschelte direkt davor um quakend auf Futter zu warten. Das bekamen sie aber erst zwei Stunden später, als wir auch beim Frühstück saßen. Da ich ihnen trockenes Cereal gab, stellte ich auch einen Eimer Wasser hin, worin nach der Mahlzeit alle Hälse verschwanden. Das sah besonders lustig aus. Dieses putzige Federvieh war jedoch sehr ungeduldig und knabberte teilweise recht schmerzhaft die Finger an. Amy, die kleine Stuckchen von ihrem Nutellatoast verfütterte, büsste aus diesem Grund die ganze Scheibe ein und tat lauthals ihren Ärger darüber kund.

Enten

Gabi als Entenmutter - ich bin mir immer noch nicht sicher, ob es sich doch eher um kleine Gänse handelt, aber Gunter meint es sind Enten, denn sie machen "Quack"

Das Wetter war morgens schon nicht besonders gut, denn sehr stürmig, aber noch war es halbwegs trocken. Das änderte sich jedoch bald und verschlechterte sich zunehmends von Nieselregen zu Regen in böigem Wind. Tja, jetzt kommt dann doch der Winter. Wir machten an einem wunderbaren Küstenabschnitt mit Bäumen Aufnahmen, während die Kinder ihre Taschen voller Muscheln steckten und die Felsen erkletterten.

meer

eine Langzeitaufnahme im schlechten Wetter - mittags

Doch wir wurden von einem heftigen schauer erwischt und obwohl der Camper nur wenige Meter entfernt stand, waren wir völlig durchweicht. Danach hörte es dann überhaupt nicht mehr zu regnen auf.

Gabi ist nass

innerhalb von 3 Minuten klatschnass

Daher suchte ich ein Visitor Center, denn dort kann man recht gut ins Internet. Bisher hatte ich im Gegensatz zu den Internet Cafes viel Glück dort. In den Internet Cafe's hängen viele Terminals an einer Telefonleitung, weshalb sie dort die Notebooks weniger mögen. Ein Notebook belegt nämlich eine ganze Leitung. In den Visitor Centers gibt es meist nur einen Computer und daher ist es egal, ob ich meinen eigenen oder den dort vorhandenen benutze. Gunter blieb mit den Kindern im Camper und ich beeilte mich, viel hatte ich sowieso nicht zu überspielen. Ich hatte einen Haarschnitt nötig, sowas ist gut für schlechtes Wetter. In Coromandel gab es 2 Friseure und bei einer Dame kam ich recht schnell dran. Also habe ich nun einen neuseeländischen Haarschnitt. Mal gespannt wie ich morgen nach der Haarwäsche aussehe! Im strömenden Regen fuhren wir auf einen Campingplatz an einer geschützten Bucht, der heißt Shelly Beach Campground und meine Augen glänzten. Muscheln! Trotz Freiluftdusche liefen wir zum Strand, fanden das Meer jedoch nicht, es hatte sich zur Ebbe hin verzogen. Aber Muscheln gibt es hier wir Sand am Meer, eigentlich mehr Muscheln als Sand.

Meer

viele, viele Muscheln

Gesammelt haben wir jedoch keine, denn so interessant waren sie nicht, eher die Menge ist überwältigend. Schon wieder nass schlichen wir in der trüben Dämmerung ins Wohnmobil zurück und zogen erstmal was Warmes an, samt Schurwollhausschuhe. Zum Abendessen gab es noch Würstchen aus Nelson, ich bevorzugte eine Suppe. Meine Mutter rief zu meiner großen Feude an und wir tauschten den Neuesten Tratsch aus. Um ein wenig zu entspannen schaute ich mit den Kindern Mr. Bean an und beantwortete danach noch unzählige Fragen zum Thema Vulkane. Jetzt schnarchen sie alle, samt Gunter und ich ruhe auch, denn der Regen und der Sturm machen müde.

1. Mai - Coromandel, Westküste

Tja, Ruhe bekamen wir nicht, denn der Sturm tobte die ganze Nacht und brachte sehr heftigen Regen. Gunter schlief auch nur wenig und Amy hatte mindestens 6 Mal Durst. Erst nach 10:00 Uhr fuhren wir los, denn den fehlenden Schlaf hatten wir in den Morgenstunden nachgeholt. Immer noch war der Himmel voller schwerer Wolken und von Zeit zu Zeit kam ein heftiger schauer. Wir fuhren nach Colville, für uns das Ende der Halbinsel, denn mit dem Camper kommt man nicht weiter. Die Straße wird danach zu gefährlich und eng.

Schild

Hier steht: Vorsicht! Die Coromandel Straßen sind SchotterStraßen, steil, eng und sehr kurvig!! Wenn man die Straßen gefahren ist, auf denen dieses Schild nicht steht, nimmt man es sehr ernst:-)

Westcoast

Wolken und Schiffe an der Westcoast

Die Bucht in Colville war nicht so interessant, also fuhren wir die Strecke von ca. 30 Minuten wieder zurück. Der Küstenabschnitt ist sehr schön, mit Felsen und wunderschönen alten Bäumen. An einem Rastplatz unterhielten wir uns mit einem Herrn, der hier sein Boot hatte. Ich erfuhr Interessantes über die Delfine, denn er trifft sehr oft welche, wenn er mit dem Boot raus fährt. Sein Sohn streichelt sie immer vom Boot aus. Eine ganze Weile hätte ihn eine Delfinmutter mit ihrem Kind begleitet und die Fische zu ihm hin gescheucht. Dann wäre unser Gespächspartner jedoch für ein paar Wochen in Australien gewesen und hätte die beiden Delfine danach nicht mehr gesehen. In die Bucht zwischen der Coromandel und dem Northland kämen auch oft Killerwale, welche ihn einmal im Wasser überrascht hatten. Es muss schon erschreckend sein, wenn so große Tiere an einem vorbeisschwimmen. Zum Glück greifen die Orcas, die Killerwale, Menschen nicht an. Die Strecke entlang der Westküste ist sehr schön, nur hatten wir denkbar schlechtes Wetter. Der Himmel war grau verhangen und die Sonne lies sich überhaupt nicht blicken. Wie hätte es ausgesehen, wenn das Meer blau und die Hügel grün geleuchtet hätten. Vielleicht kommen wir ja nochmal hierher, denn wir haben noch 10 Tage. Es regnete nur noch leicht am Mittag, nur selten kam ein stärkerer schauer, also beschlossen wir einen der berühmten Gärten der Coromandel anzusehen. Im Watergarden gibt es 14 Teiche und einen Wasserfall, dort kann man wandern und schöne stimmungsvolle Fotos machen. Amy schlief noch, also warteten wir ein paar Minuten und erkundeten dann der Garten. Wow! So einen schönen Garten würde ich auch gerne mal anlegen. Das wäre was für Rosi und Andrea! Gegen Ende unserer Gartentour trafen wir den Besitzer und unterhielten uns lange. Er ist Engländer und schon überall auf der Welt herumgekommen.

Gärtner

ein Engländer in Neuseeland

Teich

herbstlicher Teich

Peking Ente

Dieses hübsche Federvieh gab es auch hier - es sind Peking Enten, und Gunter dachte sofort an das chinesische Restaurant

Wir schauten uns jede Ecke an und die Kinder fanden besonders die Bananenstaute und die großen Fische interessant. Nachdem sie eine größere Pfütze auf einer Wiese gefunden hatten waren Noah und Amy leider bis zu den Knien nass. Jetzt haben wir keine trockenen Schuhe mehr, denn im Wohnmobil trocknet zur Zeit nichts - es scheint keine Sonne rein! Die Campingplätze waren alle zu weit vom Meer weg und Gunter vermisste die Wellen, vielleicht hatte er auch Angst, dass Noah und ich noch mehr Muscheln sammeln. :-) daher fuhren wir wieder zur Ostküste. Schade, denn ich hätte gern den Butterfly Garden noch angesehen. Wir kamen erst im Dunkeln an und es macht überhaupt keinen Spaß, einen Campground zu suchen und auf einem Platz einzuparken, wenn man nichts sieht. In den letzen 10 Tagen müssen wir also zusehen, dass wir um 17:00 Uhr auf einem Platz stehen.