Die Rückreise

In der Nacht vorm Flug waren wir ja beschäftigt (siehe Seite vorher!), an Schlaf war nicht zu denken. Die Flüge hatten wir mittags bestätigt und ich zählte die Minuten, bis wir aufbrechen (nicht schon wieder brechen. :-), können. Ich hatte vor, schon um 22:30 Uhr an den Flughafen zu fahren, um 1:45Uhr sollte unser Flug losgehen. Da wir alles im Mietauto transportieren mußten, Gepäck von fast 3 Monaten und die Familie, wollte ich mir viel Zeit laßen. Schnell fahren würde ich auf der Insel sowieso nicht. Die Kinder hatten mittags völlig erschöpft den fehlenden Nachtschlaf nachgeholt, was gut war, denn dann würden sie es bis fast 2:00 Uhr nachts packen. Um 22:00 Uhr klingelte das Telefon - das kann ja nichts Gutes sein! Nan war am Apparat, um zu sagen, daß der Flug abgesagt wurde! Ich war schwer frustriert und saür!! Echt! Wir wollten doch endlich heim! Eigentlich sehr ungewöhnlich für mich, den es immer in die Ferne zieht. Es lag auch viel daran, daß ich in den Tagen auf Rarotonga nicht (ja, fast gar nicht) geschlafen hatte. Es kribbelte und krabblte mir zu viel und ich horchte die Nächte über, ob die Kinder in Ordnung seien, während Gunter friedlich schnarchte. Wir holten uns eine Bestätigung, daß der Flug wirklich ausfällt. Es dauerte fast 1 Stunde, bis das Band, welches man bei Air New Zealand abhören konnte, aktualisiert war.

'Unser' Flugzeug sollte erst morgens um 6:00 Uhr in Rarotonga landen. Ich schlief natürlich nicht, aus Angst, daß ich dann verschlafen würde. Gegen 3:30 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Flughafen und checkten dort auch sofort ein. Der nächste Schock! Unseren Flug von Los Angeles nach Frankfurt würden wir verpaßen. Daher hatte Air NZ schon für uns umgebucht. Wir müßten die Nacht in LA verbringen UND dann über London Heathrow fliegen. Och, Mensch! Muß das sein! Den Kindern ging es noch nicht so gut und wir hatten am Montag einen wichtigen Termin! In den USA mußten wir dann zu allem Übel auch noch durch den Zoll und für die Nacht mit dem gesamten Gepäck in ein Hotel. Schade, normalerweise hätten wir 5 Stunden Aufenthalt in LA gehabt und wären direkt nach Frankfurt geflogen. Ohne Gepäckprobleme und weitere Verzögerungen. Das kostete uns nun mehr als einen Tag und viel Mühe mit den kranken Kindern.

Es stellte sich heraus, daß das Flugzeug erst um 7:00 landete und fertig gemacht werden mußte, bevor wir einsteigen konnten. Falsch einsteigen kann man auf Rarotonga nicht, denn es gibt nur sehr wenige Flugzeuge, nur ein großes und ein paar Kleine, die auf die noch kleineren Inseln fliegen. Die Zeit der Warterei verbrachten wir mit 'Leidensgenossen' im Gespräch. Die Flüge überstand ich diesmal ohne große Kopfschmerzen und daß, obwohl eine Migräne wegen der Periode anstand. Wahrscheinlich war ich sogar dafür zu müde. Für die Kinder, deren Mägen sich ja an diesem einen Tag nicht vollständig erholen konnten, hielten wir Brechbeutel bereit und waren sehr froh, diese genauso leer wieder zurückstecken zu können. Der Flug über den Pazifik war recht langweilig, nach einigen Stunden ist es nicht mehr so interessant auf das Meer zu blicken. Die Wolken waren eher unspektakulär, so wie das Licht. Um den Jungs einen Gefallen zu tun, fragten wir, ob sie mal ins Cockpit zum Piloten könnten. Gunter hatte immer fest behauptet das ginge seit einigen Jahren nicht mehr, ich war aber dafür zu fragen, denn alles was uns passieren könnte, war eine Absage oder eben keine, so wie in diesem Falle. :-) Die beiden durften nach vorne zum sehr netten Kapitän, der ihnen eine 'Copilotenplatz' anbot und alles erklärte. Sie redeten zwar kein Wort, aber die Begeisterung war ihnen ins Gesicht geschrieben. Na, ja und Esra sieht noch etwas krank aus.

Cockpit
Das Cockpit
copiloten
und die Copiloten

Auf den ersten Blick nervte LA. Ach, so groß und so viel Smog und viele, viele Menschen und ... Wir reihten uns mit unseren Dreien und dem Gepäck in die scheinbar endlos lange Reihe der Wartenden. Eine sehr nette Dame sah uns und hatte Mitleid. Selbstbewußt schickte sie uns einfach nach ganz vorne - sie sagte 3 so kleine Kinder sollten nicht warten müssen. Niemand vor uns beschwerte sich und für uns alle war es eine große Erleichterung. Die Dame war übrigens eine Neuseeländerin - eine Mutter, die weis wie schwierig es ist nach einem langen Flug eine Stunde Schlange zu stehen. Die Bediensteten meinten es nicht so gut mit uns, wir wurden mehrfach kontrolliert während die anderen einfach durchgeschickt wurden. Stichproben sagte man uns. Warum nur gerade mit uns?? Die Filme wollten wir natürlich nicht nochmal unnötig röntgen laßen, die Handkontrolle dauerte daher umso länger. Dann mußten wir uns durchfragen, wie wir zum Hotel kommen würden, wann unser nächster Flug geht, wir hatten gar nichts in der Hand. Eine Telefonkarte bekam ich nur nach mehrmaligem Anfragen. Wir hatten keinen einzigen US Dollar und mußten doch zuhause Bescheid geben, daß wir nicht am Sonntag landen würden. Unseren Transfer wollten wir auch nicht einfach einen ganzen Tag am Flughafen stehen laßen. :-)

In Neuseeland hatten wir kein Trinkgeld gegeben, denn es ist dort nicht üblich. In der Südsee ist es beleidigend welches zu geben. Hier in den USA wird es jedoch erwartet. Es war uns ziemlich peinlich, denn die Leute in den USA laßen dich nicht mal deine Tasche in den Bus heben. Den Transfer zum Hotel fanden wir schließlich und nach ein paar Minuten Fahrt, erstmals rechts, kamen wir im Crown Plaza an. So ein richtig großes Hotel, mit goldenen Gepäckwagen und Liftboys und allem drum und dran. Ein Abenteuer ganz anderer Natur oder besser gesagt so ganz ohne Natur. Wir standen mittendrin, mit richtig eingelebter Outdoorhose und Fotoweste und zienlich müden, dennoch großen Augen. Irgendwie hatten es viele der Leute, die mit uns das Flugzeug verpasst hatten vor uns ins Hotel gepackt. Ja, die mußten ja nicht mit drei kleinen, kranken, müden Kindern durch die Kontrollen. Also noch einmal Schlange stehen. Erst Stunden nach der Landung waren wir schließlich im Zimmer! Aber es war sauber und wir waren die einzgen Lebewesen die drin waren. :-) Weil unsere Mägen immer noch zeitweise rebellierten zogen wir es vor, das Essen auf's Zimmer zu bestellen. Leider hatten wohl viele diese Idee und es dauerte ein paar Stunden. Abends gegen 11:00 Uhr kam es schließlich an, da war Esra schon so im Tiefschlaf, daß Weckversuche scheiterten.

Esra

Einen Teil unserer Bestellung hatte der Koch vergessen, Gunter's Steak war da, ich schaute in die Röhre, oder besser auf den Obstteller, der eigentlich als Nachtisch gedacht war. Aber auch da zog ich innerhalb von Sekunden den Kürzeren, Amy und Noah lieben Obst und schwubs war der Teller leer und für mich blieb mal wieder nur eine Pizza. Mit viiiiiel Knoblauch, der mich früh am morgen durch einen riesen Durst aus dem Schlaf riss.

Amy

Leckeres frisches Obst

Nach der Woche 'Schlafentzug' auf Rarotonga schlief ich tief und fest, wurde nur durch den seltsamen Weckruf um 6:00 Uhr früh und den Durst unterbrochen. Wie erholsam doch ein paar Stunden Schlaf sein können. Wir hatten abends eine Bestellung für das Frühstück vor die Tür gehängt, welche morgens pünktlich angeliefert wurde. Ach, wie schön! Wir mußten nicht mal aus dem Bett klettern hatten jedoch weiterhin unser Trinkgeldproblem. Aber, es stellte sich heraus, daß die Fluggesellschaft für so einen Fall gesorgt hat. Im Gutschein, den wir von Air NZ bekommen hatten war alles, samt Tip und Tax, ingebriffen. Die Mengen, die wir hätten verspeisen dürfen packten wir so angeknackst aber nicht. Gunter dachte noch lange an die 'verschenkten' Steaks. :-)

Wir frühstückten also im Bett und schauten Fern dabei. Dann reduzierte ich unser Handgepäck, die Unmengen an Ersatzkleidung, die ich wegen des Erbrechens eingesteckt hatte, wanderten in die Koffer. In London würden wir wenig Zeit haben und Heathrow ist groß. Mir war es lieber so leicht wie möglich zu reisen. Erst am Nachmittag ging es weiter und die Erholung im Zimmer war wunderbar, wir hatten es nötig gehabt! Die Telefongepräche hatte ich alle mit einer Telefonkarte erledigen können, wir wurden also erst für Montag erwartet. Also hat auch scheinbares Unglück seine Vorteile - man muß sie nur erkennen. Auf dem Flughafen kam dann ein weiterer Schock: unsere Sitzreihe, die wir schon von Deutschland aus gebucht hatten, klappte im neuen Flug nicht! Das Flugzeug war voll und wir überall verteilt. Da unsere Kinder jedoch immer lebhaft sind, hatten einige Fluggäste Mitleid und tauschten die Sitzplätze. Bis zum Abflug waren wir also wieder vereint. Der Flug startete am Nachmittag, wir flogen also in die Nacht hinein. Viel schliefen die Kinder jedoch nicht, ich packte es jedoch einen Film anzusehen. Auf allen Flügen zurück bekam ich übrigens vegetarische Lasagne, genau die, die wir im fatalen Restaurant auf Rarotonga gegessen hatten. Eine davon schmeckte jedoch gut. Nur ein seltsamer Zufall, oder? Ein Flug über Land ist viel interessanter. Ich genoß den Blick über Berge, Seen und Wüsten.

Flügel

Seltsame Lichtstimmung

Das Umsteigen war wie erwartet lästig, sehr lästig. Der Flughafen ist auch nicht so toll und wir wollten nun wirklich heim. Bei Lufthansa gefiel es uns aber gut und glücklicherweise streikten die Piloten Donnerstag und nicht Montags! Wir bekamen richtige Käsebrötchen, lecker! Diese eine Stunde Flug packten wir mit der linken Pobacke und dann ging es mal wieder quer durch den Frankfurter Flughafen. Unser Transfer war nicht da. Nochmal warten!! Erst nach einem Anruf hatten wir es geklärt - zum Glück habe ich immer eine Telefonkarte einstecken, auch oder vor allem, wenn wir um die Welt fliegen. Dann sagte uns der gute Herr noch, wir müßten auch zwei Damen warten, die auch mitfahren würden. Also wenn schon mal der Wurm drin ist. Zusätzlich fuhren wir auch noch über Wiesbaden und jetzt nervte es wirklich. Was ist denn los? Es kann doch nicht so schwierig sein, nach Hause zu kommen. Die Fahrer in Wiesbaden konnten sich schlecht einigen, also stiegen wir mit den nun schlafenden Kindern noch einmal um und waren dann tatsächlich 30 Minuten später in BUBEN(DA)HEIM!!!