29. April, Unterwegs von Montana nach Idaho

Es gibt kaum etwas Berichtenswertes. Wir beeilten uns nicht, die Kinder spielte trotz der Kaelte, ich stand in der Telefonzelle und Surfte, Gunter machte "dumping" und es gab weiteres Getroedel. Das muss auch mal sein. Dann fuhren wir mit den bereits mueden Kindern, die sofort ein Schlaefchen hielten, weiter Richtung Idaho.

Schlaf

In Kellog machten wir an einem KOA Campingplatz Halt, weil dort stand es gaebe Wanderwege. Diese fanden wir trotz Fragen nicht. Dumm!! Also nocheinmal ausgiebig Spielplaetze fuer die Kinder und Abends tranken Gunter und ich ein "Glas" (haben wir nicht, also einen Becher) Wein, was dazu fuehrte, dass ich sofort bediedelt war und ins Bett wanderte. Noah laesst dann nicht lange auf sich warten, denn er denkt er verpasst was. Da wir wieder eine neue Zeitzone erreicht hatten waren wir recht frueh. Und morgens um 7:00 alle munter.

30. April, von Idaho nach Spokane, Washington

Und wieder das Gleiche wie gestern. Immer langsam, denn die Transfers von einem Gebiet zum anderen koennen zu anstrengend werden, wenn wir zu viel auf einmal fahren. Die Kinder rennen, klettern und bewegen sich morgens sehr viel. Sie helfen beim Fertigmachen des Wohnmobils und meistens sammeln sie noch Steine. Gestern hat Noah einen Knochen gefunden, den heben wir auch auf. Unsere "Natursammlung" waechst:-) Dann ging es wieder auf den Freeway (also Autobahn). Wir hatten das Gefuehl, dass man so nichts vom Land sieht und entschieden uns einen Scenic Byway zu nehmen. Nur irgendwie hatten wir etwas missverstanden. Wir dachten, diese kleine Strasse fuehrt um den Lake Coeur d'Alene herum und ist 37 Meilen lang. Nur nach ca. 40 Meilen standen wir weit weg vom Freeway in der Landschaft und um wieder zurueck zu kommen brauchten wir nochmal a.50 Meilen auf kleinen Straeschen. Ich war sauer! Mein Gefluche nervte Gunter und er fuehlte sich angegriffen. Nach einer Klaerung ging es dann fluchend weiter aber trotzdem besser Gelaunt. Eigentlich war die Gegend wunderbar!!! Soooooo gruen. Ich konnte im Vorbeifahren einen Weisskopfadler sehen. Riesige Nester sieht man auf den Strommasten. Nur waren wir zu sehr damit beschaeftigt den richtigen Weg herauszufinden. Eine "Abkuerzung" endete in einer Art Sackgasse und ich hatte Angst davor einige Meilen im Rueckwaertsgang zuruecklegen zu muessen. Irgendwann erreichten wir doch Spokane und suchten zur Belohnung einen Campingplatz mit Swimmingpool im Haus. Hier haben wir zum ersten Mal einen Telefonanschluss direkt am Wohnmobil. Das ist praktisch, denn ich konnte nachsehen welche Strassen in den Bergen schon befahrbar sind und welche nicht. Die zweiteren ueberwiegen! Wir schwammen nur recht kurz, denn das Wasser war zu kalt und wie immer zog es, denn eine grosse Tuer stand offen. Amy bibberte sichtlich und unerlaubterweise gingen wir mit allen Kindern ins Jacuzzi, das heisse Whirlpool. Dann wieder eine belebende Dusche mit Amy um das Chlor abzuspuelen und eine weitere Lieblingsbeschaeftigung: Waesche waschen. Gluecklicherweise kann ich hier 4 Machinen gleichzeitig laufen lassen. Und heute konnte ich beim Zusammenlegen fern sehen.

WAESCHE

Essen kochen und Betten ueberziehen sind recht anstrengende Beschaeftigungen, denn alles ist seehr eng. Bis dann alle drei Kinder angezogen sind und Zaehne geputzt haben sind wir auch hundemuede. Die Route fuer morgen muss geplant werden, das Geschirr gespuelt und der Bericht geschrieben. Die englische Seite wartet schon laenger auf weitere Fortfuehrung. Ihr seht, es wird nicht langweilig, im Gegenteil.

1. Mai, Curlew Lake, Washington

Der Morgen war gepraegt von Stadt und Autowerkstatt. Es dauerte etwas, bis wir den neuer Reifen hatten, denn Cruise American wollte nicht recht, der Reifen war nicht auf Lager und er musste noch aufgezogen werden. Die Vorraete wurden aufgefrischt damit wir in einem State Park uebernachten konnten und nicht essen gehen mussten. Und schon war der Vormittag weg. Schnell schliefen die Kinder im Wagen ein und es ging wieder in die Berge. Am Lake Curlew suchten wir einen guenstigen Campingplatz und ich legte mich hin, da ich Migraene hatte. Ich dachte ich haette den Kopfschmerz mit Lycopodium im Griff, jetzt kam er mit der Periode. Schade!! Nach 45 Minuten waren die Kids so laut, dass ich aufstand und wir assen zu abend. Es gab Schinkennudeln und ich oeffnete das Dachfenster, weil die heisse Luft unangenehm nach oben zieht. Ein Spaziergang am See tat gut aber es ging mir kopfmaessig nicht besser und ich nahm eine Tablette und ging um 8:00 Uhr ins Bett.

Curlew Lake

Noah fuehlte sich auch nicht wohl, er scheint zu wachsen und das Bein schmerzte ihm sehr. Nach einigem Gejangele meiner und Noah seits schliefen wir ein. Ich traeumte es regnete und der Traum dauerte lange. Ich traeumte es regnete immer mehr und es waere nass. Immer wieder traeumte ich es waere nass. Endlich wurde ich wach, weil es nass war. Das Fenster ueber mir war noch vom Kochen offen und es regnete und die ganze Decke war nass, so dass es durchtropfte. Ploetzlich war ich sehr wach. Das Fenster war nun zu, die Decke lag zum Trocknen ueber dem Tisch und ich hatte alle verfuegbare Kleidung an, denn nur eine seeehr kleine, seeehr duenne Decke konnte mich nun veruchen warmzuhalten. Nach ca. 3 Stunden Gebibber war meine Polyesterdecke (sind die doch zu was gut:-)) halbwegs trocken und ich ruhte noch ein wenig, eh mit der Sonne auch Amy aufstand. Washington ist nicht umsonst der Evergreen State - ohne Regen, kein "Immergruen"!

Was uns frustrierte sind die vielen Lastwagen mit Holz, die wir hier sehen. Man kann sich nicht vorstellen, dass so viele Baeume abgeholzt werden ohne Schaden anzurichten. An den Saegewerken wird es besonders schlimm und ich denke dankbar an Julia Butterfly und ihre soo wichtige Arbeit! Vielen Dank Julia und alle anderen Aktivisten!

Holz
Solche Sammelstellen sahen wir mehrfach! Das sind wirklich viele Baeume.
holz
So sieht es dann aus. Und der Schrank oder was auch immer wird doch bald wieder weggeworfen, weil es keine Qualitaetsarbeit ist! Frust!

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