10. Juni, San Francisco
Das Abgeben des Wohnmobils war extrem lästig und stressig. In aller Frueh waren wir munter und räumten, denn es gab noch so viel, dass wir nicht mitnehmen wollten. Das meiste verschenkte ich an eine Frau neben uns, und wir kamen ins Gespraech. Sie war eine sehr stolze Indianerin und lebte mit ihrem Mann immer da, wo er arbeitet. Sie hatte Heimweh. Dann fuhren wir los um Gas fuellen zu lassen und die Leute bei UHaul (einem Umzugswagenvermieter) waren unbeschreiblich langsam und uns lief die Zeit davon, denn jede Stunde, die man zu spaet kommt kostet 50 DM! Aussen waschen konnten wir das Wohnmobil nicht mehr, wir waren die Einzigen! Rechtzeitig bei Cruise Amerika dauerte es dann ewig, bis sich etwas tat. Es waren etwa 15 Familien zur Rueckgabe da und nur wenige Mitarbeiter, die die Abrechnung machten. Wir sassen also in der Hitze auf den Koffern waehrend Gunter drinnen wartete. Die Leute im Buero waren zu einigen Leuten sehr unfreundlich und machten sogar in deren Beisein Witze ueber sie, sie dachten wohl die ganze Sippe dummer Deutscher verstehe kein Englisch. Zum Glueck hatten wir wenig Probleme, wenn man bedenkt, dass das Fahrzeug aussen richtig schmutzig war und wir vier Tage per Telefon verlaengert hatten. Ausserdem hatten wir auch einen Reifen wechseln lassen muessen, was bei anderen die auch im Buero waren grosse Probleme bei der Abrechnung bereitet hatte. Dann waren wir nach mehr als einer Stunde endlich fertig und warteten auf den Transfer. Aber jeder Fahrer der kam bevorzugte die Leute, die zum Flughafen mussten und lies uns stehen. Wir warteten also nochmal mehr als 1 Stunde und dann waren keine Flughafenleute mehr da und jemand musste uns mitnehmen. Den Weg zu Dorothy und Frank mussten wir allerdings genau erklaeren. Ziemlich muede, verschwitzt und mit 13 Stuecken Gepaeck und drei Kindern kamen wir in der Stoneman St an. Dorothy und Frank warteten schon und wir wurden einige Tage voellig ohne Sightseeing verwoehnt.
Ich nutzte die Chance und nahm ein Bad mit Amy, stellte aber traurig fest, dass US Badewannen wohl generell nur zum Sitzen und nicht zum Liegen sind. Schoen war's trotzdem.
Abends schliefen die Kinder so nach und nach ein und wir machten ihnen ein Nest auf dem Boden, da nicht genuegend Betten da waren. Amy schlief bei uns im Bett.
11. Juni, San Francisco
Dorothy ist vom Disney Film "Tarzan" ganz angetan und sagte, wir sollen ihn anschauen. Das machte den Kindern und uns Spass. In den folgenden Tagen sahen sie ihn bestimmt drei Mal. Wir wurden bekocht und mussten gar nichts machen, ausser das Gepaeck auf 12 Stuecke zu verinngern und etwas besser zu organisieren. Ich kenne Dorothy und Frank nun schon seit 12 Jahren und erst jetzt haben wir so viel Zeit miteinander verbracht, dass wir uns richtig kennenlernen konnten. Es klappte alles wunderbar, mit den Kindern und dem Essen und auch die flauschigen hellgruenen Teppiche und das weisse Sofa ueberlebten unseren Besuch Fleckenfrei:-) Der Blick aus dem Fenster ist einfach traumhaft und ich musste mich mehrfach vergewissern, dass wir in SF sind. Dorothy und Frank waren einfach kindertauglich locker mit den Kindern und wir hatten wahnsinnig viel Spass zusammen. Nur Dorothy wollte sich nicht photgraphieren lassen, was teilweise zu Problemen fuehrte, ihr kennt uns ja!
Gegen Mittag fuhren wir zum Mexikaner und danach zu Teresa, denn Dorothy hatte ein Bild auf meiner Homepage gesehen und wollte es kaufen. Wir freuten uns Teresa "Auf Wiedersehen" sagen zu koennen und bekamen noch ein Bild geschenkt fuer die 2 Wochen in Deutschland vor 10 Jahren. Ich freute mich natuerlich sehr. Fuer Teresa war es auch gut, ein weiteres Bild verkaufen zu koennen. Abends gingen Dorothy und Frank Tanzen und wir machten nichts besonderes.
Im Fernsehen, was wir ja ueberhaupt nicht gewohnt sind, lief eine Dokumentaion ueber giftige Tiere in den USA und mir lief's eiskalt ueber den Ruecken. Die Spinnenfiecher sind so winzig und so giftig. Menschen koennen innerhalb weniger Stunden nach dem Biss sterben. zum Glueck sahen wir das nach der Reise. Dorothy und Frank kamen ziemlich frueh zurueck und wir schauten Barry Lyndon, ein sehr schoener Film mit sehr schoenem Englisch. So konnten wir die verpassten Kinofilme der letzten 7 Jahre aufholen (nicht ganz).
12. Juni, San Francisco
Am morgen sahen wir das Ende des Films und quatschten viel. Wir wollten Natalie und Tamar (von einer anderen Mailingliste) besuchen und hatten Termine fuer den Golden Gate Park ausgemacht. Irgendwie klappte es aber nicht, da Tamar, die behindert ist, keine Hilfe fuer die Fahrt nach SF bekam. Also fragte ich Frank, ob er mich und Esra nicht fahren koennte. Das war am einfachsten und ich bin beruhigter, denn fuer die Kleinen haetten wir keine Kindersitze gehabt. Also fuhren wir erst zu Natalie und ich gab ihr ein ausgeliehenes Buch und einige Kleider und Jacken, die Amy zu klein geworden waren. Sie ueberreichte mir das Weltbeste Geschenk fuer reisende Muetter: etwa 30 kleine, mit Zeitungskomiks eingepackte Spielsachen fuer den Flug. Damit sollten wir die Kinder waehrend des langen Flugs bei Laune halten. Klappte SUPER! Vielen Dank Natalie!!!
Dann ging es weiter nach Oakland, wo Tamar wohnt. Sie kann durch ihre Behinderung nicht richtig Sprechen aber nach einer Weile vertaendigten wir uns sehr gut. Esra spielte mit der kleine Katze, Magic und auch Frank unterhielt sich mit Tamars Helferin. Schoen Tamar endlich mal kennenzulernen. Ihre hoch interessanten mails lese ich schon lange und es ist immer interessant die Leute dahinter einmal zu treffen. Herzlichen Dank an Frank fuer das Fahren, denn mit dem Bus und der Bart haette alles ewig gedauert, vor allem fuer Tamar im Rollstuhl, der uebrigens einen Free Tibet Aufkleber dran hat:-) Gunter war waehrend dieser Zeit auf die Bernal Heights gewandert und die Kleinen somit etwas muede vom Laufen.
13. Juni, San Francisco
Wir hatten einen Transfer zum Flughafen ausgemacht und verbrachten den letzten Morgen mit dem endgueltigen Fertigmachen des Gepaecks. Die Kinder hatten einige Sachen im Haus verteilt und wir wollten Nichts vergessen. Ausserdem wollten wir den Flug angenehm gestalten und daher war einige Planung noetig. Natelie's Geschenk, etwas zu Trinken und Essen und die Digitalkamera waren im Rucksack. Wir waren 2 Stunden vor Abflug am Flughafen aber die Schlange der Wartenden vor dem Lufthansa Schalter war seeehr lang und es dauerte eine Stunde ausserdem bekamen wir wieder wenig guenstige Sitze, denn in der letzten Reihe koennen die Sitze nicht gang zurueckgelehnt werden, was zu Beenung fuehrt, wenn die Leute vorn dran schlafen. Wir quaelten uns lange mit drei dann endlich schlafenden Kindern aber es war einfach viel zu eng. Dann legten wir Noah auf den Boden vor uns und Ersa und Amy hatten mehr Platz, wir aber nicht.
Dann wechselten die Jungs und nach dem Fruehstueck etwa 40 Minuten vor der Landung weckten wir sie alle nacheinander und es wurden die letzen Paeckchen von Natalie ausgepackt. Zwei Rennautos fanden begeisterte Besitzer und damit spielten die Jungs waehrend wir unsere 12 Gepaeckstuecke einsammelten. Der Transfer nach Hause klappte auch wunderbar und nun hat Bubenheim uns wieder!
15. Juni, Mainz
Wir wollten unsere Filme so schnell wie moeglich abgeben, denn die Neugierde ist gross. Also fuhren wir mit Noah und Amy nach Mainz. Wir fanden einen schoenen Parkplatz und Gunter wollte den Parkschein ziehen. Dort stand bereits ein Mann, der kurz vorher eingeparkt hatte. Als es zum Blickkontak zwischen ihm und mir kam, laechelte ich, wie in den USA ueblich! Das war wohl zuviel. Der Mann meckerte mich an: " Was denken sie sich dabei, anderen Leuten den Parkplatz wegzunehmen?" "Habe ich ihnen denn einen weggenommen?" fragte ich voellig verdutzt. Dann kam es. Wir sollten der arbeitenden Bevoelkerung die Parkplaetze nicht wegnehmen und gefaelligst mit dem Bus fahren!!!! War ich wohl zu gut gelaunt fuer die Deutschen? Herzlich Willkommen, daheim?!?!
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