13. März, Christchurch nach Peel Forest

Gunter und Noah waren schon vor 5 Uhr wach und nach einer Weile konnte ich dann auch nicht mehr ruhen, was nicht bedeutet, dass ich ausgeschlafen hatte. Der Himmel war sehr klar und daher spazierten wir zum Meer und den Sonnenaufgang kreativ bildlich umzusetzen. Das gab den Kindern die Möglichkeit, gründlich schmuztig aber glücklich zu werden. :-) Ich kam mit der digitalen Kamera recht zu zurecht und die Ergebnisse seht Ihr ja hier. Der Wind war recht stark aber es ist noch nicht zu kalt hier im neuseeländischen Herbst oder besser Spätsommer. Die Fotoapparate waren jedoch nach dem Wind und der salzigen Gischt ziemlich reinigungsbedürftig.

Sonneaufgang in Christchurch

Ein Sonnenaufgang in Christchurch - daran muss ich mich erst gewöhnen, denn durch die vielen USA Besuche an der Westküste bin ich nur an Sonnenuntergänge über dem Meer gewöhnt.

Ich versuchte es nochmal mit dem Internet aber nur aol klappt und das ist sehr langsam und sehr teuer. Die andere Neuseeland Nummer, ist ständig besetzt. Bis wir alles fertig hatten, war es fast 12:00 Uhr und Pat und Fred begleiteten uns noch bis zum Highway 1. Ich bin sehr dankbar, dass sie uns den Start für diese große Reise so angenehm gestaltet haben, jetzt können wir erholt und halbwegs an die Zeit angepasst die Reise beginnen.

Der Highway war nicht so berühmt, wir fuhren an sehr vielen Kühen, dann Schafen und gegen Ende Hirschen vorbei. Der Sturm machte es fast unmöglich, das Fahrzeug auf der Straße zu halten und das frustrierte mich schon etwas. Die Strecke entlang der Küste soll nicht so toll sein und auch nicht mit Meerblick, weil sie einige Kilometer im Land verläuft. Nach etwa 160 Kilometern, bogen wir nach Rechts ab und landeten im ausgepägt ländlichen Neuseeland. Die Straßen werden sehr schmal und es verleitet immer mal wieder dazu doch die rechte Seite der Straße zu benutzen. Gunter passt ja mit auf glücklicherweise! Wir wollen in den Peel Forrest, wo es 1000 Jahre alte Totara Bäume gibt.

Auf dem Parkplatz zum Wanderweg parkten wir neben einen anderen Wohnmobil. Esra bemerkte sofort, dass dieses einen Platten hat. Ich informierte den zugehörigen Herrn, der war nicht begeistert und auch Deutsch. Ich hatte ein ungutes Gefühl, die beiden dort allein stehen zu laßen und daher fuhren wir Harald zur nächsten Tankstelle. Die konnten aber nicht helfen und riefen jemanden aus der nächsten Stadt zu Hilfe.

Platten

Einfach ist es nicht diesen Reifen zu wechseln und Außerdem ist meist das Werkzeug nicht komplett. Wir unterhielten uns, bis der KFZ Mechaniker kam und stellten fest, dass Monika Fotografin ist - komisch was, wir ziehen sie an. Jedenfalls wurde der Reifen recht schnell gewechselt und zusammen fuhren wir auf den nächsten Campingplatz und unternahmen eine gemeinsame Wanderung über die Schafweide zum Wald. Amy lief fast die gesamte Strecke und war dann heute abend noch am längsten munter. Die zum Wohnmobil gehörenden Campingstühle leisten uns große Dienste, denn im Mobil ist es so eng, dass wir einige Aktivitäten lieber nach draussen verlegen.

 lamm
Dieses Lamm war auf einem Pickup
Wald
Die Kinder im Wald
großer Baum Camper
Unser fahrbares Haüschen

Die Wolken sahen schon den ganzen Tag wunderschön aus, doch am abend (so gegen 20:00 Uhr) blieb mir die Spucke weg! Der ganze Himmel glühte rot, orange und blau und es war ganz gleich in welche Richtung ich schaute. Meine Begeisterung ist groß, und wenn es so etwas hier öfter gibt, werden wir sicher ein paar wunderschöne Fotos machen können.

 Wolken
hier mit Wohnmobil
Wolken

14. März, Lake Tekapo

Letzte Nacht wurde es Amy sehr kalt und sie kuschelte sich an mir warm wodurch mit Einiges an Schlaf abhanden kam, denn Noah kuschelte von der anderen Seite. Am morgen genossen wir die für uns sehr fremdartigen und ungewohnten Geräusche: die immer nahen Schafe blökten und viele uns völlig unbekannte Vögel zwitscherten und sangen die Sonne an. Das Frühstück gestalte sich sehr einfach mit dem "fast" deutschen Brot und dem heißen Wasser für den Tee aus der Küche. Wir verabschiedeten uns von Harald und Monika und fuhren weiter Richtung Westen. Die hügeligen Vorboten der Südalpen sind von der großen Hitze und Trockenheit des Sommers gelb und ausgetrocknet, errinnern somit an eine Wüste. Nachdem gestern der Kampf mit dem Wind schon eine Herausforderung war, wollten wir es heute mit den Bergen aufnehmen. Das Schalten fällt mir immer noch nicht leicht, denn erstens braucht es etwas Geschick und zweitens schalte ich mit der "falschen" Hand - nämlich mit Links, wo mir das nötige Feingefühl fehlt. Im Gebirge ist ständiges Schalten jedoch nötig und somit ist die Bergbezwingerei für mich sehr anstrengend.

Eingang zu einer Kirche

Diese hübsche Kirche sahen wir direkt nach dem Aufbruch vom Campingplatz.

Das neuseeländische Englisch bereitet uns noch große Schwierigkeiten - manchmal stehe ich und auch Gunter völlig auf dem Schlauch. Viel Möglickeiten zum Einhören hatten wir bisher nicht und ich denke, dass es nach ein paar Wochen besser klappen wird. Uns verstehen sie jedenfalls, was mich beruhigt.

Gerade als wir über eine weitere Bergkuppe fuhren und der tief türkisblaü Lake Tekapo in Sicht kam, klingelte unser Handy (von dem wir auch die Nummer nach einem Gespräch mit Karin, der Vermieterin, herausgefunden hatten). Jörg Tauchel, der uns den Internetzugang günstig möglich machen will, rief zurück und hatte gerade die Chance, seinen Namen zu sagen, bevor die Verbindung unterbrochen wurde. Als wir am Campground direkt am See waren, rief ich zurück und wir besprachen ein Treffen in Wanaka am 16. März. Bis wir dahin finden, werden wir an einigen Seen vorbeifahren und ich freu mich schon. Dunedin, wohin wir wollten, weil ich das Meer nach einem Tag schon wieder vermisse, dann danach. Wir wollen gern Pinguine und Seehunde und natürlich das Meer fotografieren.

Hier auf dem Campground am Lake Tekapo kochte Gunter für uns Lammkottletts mit Reis und da mich das nicht so anspricht wie die Ansicht der wolligen Tiere auf der Weide, ass ich lieber ein Ei. In einer richtigen Küche zu kochen ist wesentlich angenehmer als in einem engen Wohnmobil, wir nahmen die späte Mittagsmahlzeit im Freien ein, was praktisch ist, da es hier für uns 4 Campingstühle und einen Tisch im Camper bereitstehen. Die Spatzen besorgen das Recycling des verlorengegangenen und somit der schwerkraftgehorchenden Essens, was bei 3 kleinen Kindern und manchmal auch bei großen in Maßen abfällt.

Gunter kocht

Gunter kocht

Insgesamt ist die Reise bisher erholsamer und lockerer als in den USA, was am wärmeren Wetter liegt und an unserer Erfahrung aus dem letzten Jahr. Unsere Kleinen wurden diesmal, genau wie wir, nicht vom Jetlag heimgesucht, und kaum waren sie im Campervan, fühlten sie sich wieder wie zu Hause, die alte Routine aus dem letzten Jahr hatte sich sofort wieder eingestellt.

Ich bin ständig damit beschäftigt die beiden Länder Neuseeland und USA/Kanada im Bezug auf einen Wohnmobilurlaub zu vergleichen. Wahrscheinlich macht man es automatisch, dass man abwägt, wo die Vor- und Nachteile liegen, wenn man bereits das Andere kennt. Uns ist bisher folgendes aufgefallen:

So, jetzt ist die Batterie wieder leer und meine Familie schon zum See marschiert, die werden sofort von mir verfolgt.

Als wir ca. 1 Stunde am See entlang gewandert waren, klagte Noah über Kopfschmerzen und Schmerzen in den Beinen. Wir trugen ihn abwechselnd und er lief auch selbst nich ein wenig. Mittags hatte er sich schon auf die Bank gelegt und hatte gesagt, er sein müde. Ich wollte eine Telefonkarte für das Handy besorgen und dachte nicht daran, dass es die von verschiedenen Firmen gibt. Die Frau im Laden war sehr nett und sagte, ich solle nochmal mit dem Telefon zu ihr kommen, sonst könnte ich womöglich nichts mit der Karte anfangen. Auf dem Weg sahen wir diese berühmte Kirche direkt am See, die in jedem Buch abgebildet ist. Dort wollten wir dann im besten Abendlicht hin. Der Weg zurück wurde für Noah dann doch lang und als wir endlich am Wohnmobil waren legte er sich sofort wieder hin und schlief auch sofort ein. Kurze Zeit darauf hatte er Fieber und die Lippen wurden sehr rot. Ich habe ihn homoöpathisch versorgt und hoffe sehr, dass es ihm morgen wieder besser geht. Ich denke der lange Flug hat ihn gebeutelt und er ist sicher noch erschöpft von der Anstrengung. Morgen werden wir alles etwas langsamer angehen, damit er die nötige Ruhe bekommt.

Der Lake Tekapo ist traumhaft schön, eigentlich sollte man viel mehr Zeit mit Wanderungen verbringen und auch die Fotografie wäre effektiver, wenn man sich nur auf ein kleines Gebiet aber dafür intensiv konzentrieren würde. Gerade bei der Fotografie kommt es darauf an zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein, das lässt sich natürlich nicht an einem Tag erreichen. Wir halten uns tagsüber sehr mit den Kameras zurück und probieren höchstens mit der Cooloix herum. Das kostet dann ja keinen Film. Höchstens 2 Stunden pro Tag fotografieren wir intensiv und den Rest des Tages verbringen wir mit Wohnmobilrumräumen und Essen bereiten und Kinder wieder sauber machen. :-)

Lake Tekapo

Der See mit den Bergen als Kulisse

Heute bemerkte ich beim abendlichen Fotografieren, dass Gunter, auf den ich mich im Bezug auf Fototasche voll verlaßen hatte, dass einige sehr wichtige Dinge meiner Ausrüstung fehlen. Ich war ziemlich saür. Es stellte sich jedoch heraus, dass wir im Vorbereitunsgstress wohl aneinandervorbei geredet haben und Gunter sich anscheinend gar nicht sicher war, was ich brauche. Hoffentlich bekommen wir wenigstens Adapterzwischenringe für mein Graufilter, denn sonst kann ich keine Langzeitaufnahmen mit dem Weitwinkel machen. Vielleicht fällt uns noch was ein, denn gearde auf die Langzeitaufnahmen mit dem Weitwinkel am Meer lege ich sehr großen Wert.

Kirche am Lake Tekapo

Die 2. hübsche Kirche an diesem Tag

So, jetzt schlafe ich besser, denn Noah wird sicher des öftern wach werden, wenn er sich so unwohl fühlt.