24. April, von Gisborne (Tatapouri) nach Waihau Bay

Diesmal war es nicht der Regen, der uns die ganze Nacht wach hielt, es war ein Sturm. Erst gegen 0:00 Uhr hatte ich das Notebook ausgeschaltet und ab 1:00 Uhr wehte uns ein Sturm fast weg. Das Wohnmobil war sehr instabil und wackelte gewaltig. Der Sturm war böig, was die Sache verschlimmerte. Dann fing noch die Klappe, hinter der das Stromkabel normalerweise steckt, an zu klappern und einer musste raus, um sie abzusichern. Wir dösten immer nur für Minuten, dann kam die nächste Bö und wir waren wieder wach und horchten dem Konzert dieser Nacht gespannt zu. Die Kinder verschliefen mal wieder die gesamte Vorstellung. Ergo schauten am Morgen Gunter und ich ziemlich müde aus der Wäsche, die Kinder lärmten jedoch dem weltersten aber sonnenlosen Sonnenaufgang freudig erholt entgegen. Gerade als wir zum nahen Meer wollten, wurde der Sturm noch nass und wir unterbrachen unser Unternehmen ganz spontan. Wir hatten jedoch sehr freundliche Nachbarn, ein englisch-neuseeländisches Ehepaar mit 2 Boxerhunden und 2 Katzen. Mit der Dame hatten wir uns am Abend schon länger unterhalten, mit Hundehaltern sind wir immer sofort im Gespräch, und auch am morgen führten wir die Unterhaltung, diesmal auch mit ihrem Mann weiter. Die Loughlin's wohnen in der Bay of Plenty, also nur 4 Stunden entfernt und sie lieben wie viele Neuseeländer das Outdoors - die neuseeländische Wildniss. Das können wir sehr gut verstehen! Der Campervan der beiden war eher familiengeeignet, da 3 Meter länger und etwas breiter.

die Loughlin's

Die netten Loughlin's mit ihren Tieren

Bei  uns

nur mal zum Vergleich - unser kleines Chaos am Abend zuvor. Die Kinder malen wahnsinnig viel um all ihre neuen Eindrücke zu verarbeiten!

In einer regenfreien Pause tollten die Kinder mit den Hunden auf der Wiese herum und ich musste leider auf die dringend nötige Dusche verzichten, denn der Duschkomplex war nicht nur halb offen und somit dem Sturm vollständig ausgeliefert, nein auch das Wasser war eisekalt. So nötig war meine Dusche dann doch nicht:-) Wir entschieden, den Pacific Coast Highway weiter zu fahren und genossen die relativ kurzen Sonnenabschnitte. Unterwegs verspeisten wir wieder einmal Unmengen von Pommes und Fisch, das bekommt man hier in jedem noch so kleinen Dorf, wir erkundeten ein paar Bay's und wollten dann, weil uns die Campingplätze nicht gefielen, die letzte längere meerlose Strecke noch vorm Sonnenuntergang hinter uns bringen. Heute hatten wir einen tierreichen Tag. Auf der Straße (ja! auf der Straße) mussten wir auf Schafe, Kühe, Hunde, Katzen, Ziegen und Schweine aufpaßen! Eine solche Vielfalt ist uns bisher nicht untergekommen. Auf den Weiden standen zusätzlich noch wunderschöne Pferde.

Meer

Das Meer mit den Vulkangesteinen in der Nähe des East Capes- ganz zum Leuchtturm fuhren wir nicht, denn die Straße sah nicht sicher genug aus

Leider werden die Tage rapide kürzer, die Sonne geht schon um 17:45 Uhr unter. Der Winter nimmt bald seinen Einzug. Wir sind von Deutschland immer noch nicht recht umgestellt und erwarten innerlich eigentlich einen Frühling und Sommer, was uns etwas durcheinander bringt. Die schöne Wolkenformation, die sooo vielversprechend ausgesehen hatte, wurde wieder von einer kleinen dummen (sorry) Wolke am Horizont in ihrer Schönheit ausgebremst. Gegen 18:00 Uhr checkten wir also auf einem Campground in Oruaiti Beach ein und genossen einen heißen Tee, währen die Kinder mit den Polstern ein sehr künstlerisches Bett bauten und lautstarkt ihren Spaß hatten. Amy hat sich mittlerweile daran gewöhnt, dass ich mit ihr raus gehe, Sterne betrachten, wenn es zu wild wird. Das wird nun schon zur Gewohnheit und die Jungs stehen dann auch Schlange. Jetzt ist es wieder viel zu spät. Mir fehlt der gestrige Schlaf und Außerdem würde ich auch gerne einmal lesen, sonst fehlt mir was.

25. April, Eastern Bay of Plenty - von Oruaiti Beach nach Port Ohope

Die dringend nötige Dusche bekamen wir auch hier nicht, denn die gesamten Räumlichkeiten waren extremst muffi. Man konnte die Pilze sogar sehen. Die Tage werden nicht nur kürzer sondern auch kühler und feuchter, was in ungeheizte Räumen nicht zum besten Klima führt. Mir vergeht jedenfalls schon der Appetit, wenn ich in die Nähe einer Campingplatzküche komme. Wir beschlossen aus diesem Grund, mal wieder darauf zu achten, dass wir einen der Top Ten Campingplätze besuchen, denn das sind die besten und auch saubersten. Und das bedeutet nicht unbedingt die teuersten.

Bevor wir uns auf den Weg machten, sahen wir wie zwei Maoris ein geschlachtetes Schwein für ein Fest vorbereiteten. Ich schaute mit den Kindern zu, denn immer wieder kommt die Frage auf, wo das Fleisch herkommt. Ich unterhielt mich mit den beiden Herren und fragte, ob ich ein paar Fotos machen könnte.

schlachten

Ein Spanferkel - der 25. April ist Feiertag, Anzac Day

Wäschetrockner

moderner Wäschetrockner. :-)

Die Jungs hatten großen Spaß am dicken, langen Seil, welches zum Schaukeln vom Baum herabhing, danach erkletterten sie den Baum selbst. Auf dem Weg weiter der Küste entlang sahen und fotografierten wir eine historische Kirche und erkundeten die dazugehörende Meeresbucht. Dort, wo der Hawaii River ins Meer fliesst, ist der Strand auf vielen Metern mit Treibholz gefüllt mit welchem besonders Esra seinen Spaß hatte. Amy und Noah suchten sich einen der dicksten Stämme zum U-Bootspielen.

Noah

Erstaunlich viel Treibholz und Noah auf dem "U-boot"

Sonnenschutz

Esra's neue Spezialität - ein Sonnenschutz aus Treibholz

anglerinnen

zwei Anglerinnen geniessen den Tag am Meer, im Hintergrund "White Island" ein aktiver Vulkan im Meer

Zum Mittag gab's mal wieder unsere Eiweisration an Bean Burritos (Christa und Christof - wenn wir wieder daheim sind, laden wir Euch herzlichst dazu ein. :-), die Kinder essen sie lieber mit Schinken oder Tunfisch (die Bohnen sehen zu sehr nach Hunderfutter aus)

Delfinfreundlich

dieses Zeichen ist auf den Tunfischdosen! Ich bin sehr froh, dass hier keine Delfine umgebracht werden!!

und weiter ging es mit müden Kindern Richtung Dusche! Der Top Tem Platz in Ohope war dann wie erwartet angenehm sauber und fast geruchlos, zusätzlich direkt am Strand gelegen und nahe eines zukünftigen E-Mail Büros. Ivan, der eigentlich medizinische Gerätschaften vertreibt, will bald einen E-Mail service anbieten, die nette Dame vom Campground hatte mich jedoch schon mal dort hingeschickt und so lies Ivan mich freundlicherweise auch mit meinem Notebook ans Netz. Während ich mich einloggte las ich die Zertifikate an der Wand und stellte fest, dass er Fotograf ist. Wir waren sofort in ein hoch interessantes Gespräch vertieft, die E-Mails und homepage erledigte ich nebenbei, denn es dauert ja immer etwas, bis alles übertragen ist. Ich bekam einen deftigen Feiertagsrabatt, durfte also gar nicht zahlen (weils noch nicht eingerichtet ist) und wir tauschten unsere Visitenkarten. Toll!

Gunter las, während die Kinder eine Sandburg bauten, doch es war sehr kalt geworden zwischenzeitlich. Das Licht war völlig uninteressant für Fotos also verbrachten wir den Rest des Abends im Wohnmobil.