10. Mai, Fahrt in Richtung Auckland

Es stürmte schon abends sehr stark und wurde dann immer stärker. Ich lief früh zum nahen Strand und machte 3 Aufnahmen, dann regnete es und hörte den ganzen Tag über nur minutenweise auf.

Meer und Wolken

Ein letztes Meerbild in Neuseeland

Wir fuhren zwar entlang einer Scenic Road, wieder dem Pacific Coast Highway, der strömende Regen lies die Landschaft jedoch sehr trostlos aussehen. Das Meer war richtig braun, ob es auch bei Sonne so aussieht weis ich nicht. Viele größere Flüsse fließen hier in den Pazifik und ich denke, es wird viel Schlamm aufgewirbelt. Wir machten kleinere Stopps, zum Mittagessen und in Souveniershops und auch da kamen tiefgehende Gespräche auf. Erstaunlich. Es dauert eine Weile, bis am sich als Deutsche/r der Gesprächigkeit angepasst hat und ich denke, dass ich nun ein Diplom, wenn es denn so etwas gäbe, locker bestehen könnte. Gunter staunt sehr, wie schnell ich Leute in Unterhaltungen verwickeln kann. Wenn ich das dann daheim versuche ernte ich nur Unvermögen, das ist mir vom letzten Jahr von den USA viel zu gut in Erinnerung. Ausnahmsweise, in Ermangelung guter Fotomotive, checkten wir am frühen Nachmittag auf einem Flughafennahen Campground ein. Das erwies sich als notwendig, denn kurz nach unserer Ankunft war es voll!!! Hier kommen sie alle zum Packen her. Und genau das stand uns dann im engen Camper mit drei kleinen unruhigen Kindern bevor - sie hatten heute nicht raus gehen können, es war viel zu nass! Wir fanden also gar keine Ruhe und die Enge verhinderte den Ueberblick völlig. Im Trubel wurde ich jedoch sehr von Gesprächen mit Rosi und Mutti aufgemuntert, unser Handy klingelte also doch noch einmal. Letztendlich hatten wir es geschafft! In den USA hatten wir wesentlich länger gebraucht, denn im größeren Wohnmobil sammelt sich in der längeren Zeit (wir hatten dort 3 Monate) viel mehr an. Wir brachten also nur mit Mühe den im Gepäck mitgebrachten Seesack voll, zu laberig durfte er nicht sein. Viel zu spät fanden auch die von unserer Nervosität und Angespanntheit angesteckten Kinder in den Schlaf. Auf der nächsten Reise werden wir mit noch weniger Gepäck reisen, da nehme ich Betty mit ihren 3 kg für 6 Wochen als Vorbild! Diese "blöde" Technik trägt so auf, denn man braucht Polstermaterial für die empfindlichen Sachen. Unsere Koffer hatten übrigens fast alle über 20 kg. Wir haben 2 Koffen, 2 Seesäcke und eine Reisetasche, weiterhin das zahlreiche Handgepäck, welches wir diesmal erfolglos unter 7 kg pro Stück zu halten versuchten. Die Fotoausrüstungen und das Notebook sind einfach zu schwer, die Filme sowieso, die wiegen ohne weiteren Schnickschnack 12 kg. Ich hoffe, wir bekommen keine Probleme, denn wenn es wieder gewogen werden weurde, sässen wir in der Patsche.

Viel zu spät dachten wir daran, dass man internationale Flüge besser telefonisch bestätigt. Ich versuchte es war jedoch falsch verbunden, danach war Gunter an der Reihe UND unser Flug hatte sich geändert. Nicht zu unserem Vorteil, denn wir mussten viel später fliegen. Statt um 18:00 Uhr um 1:10 Uhr (nachts) am nächsten Tag!! Was tun? Wir riefen Brenda an, die das Wohnmobil entgegennimmt und veranbredeten eine etwas spätere Abgabezeit! Sehr angenehm, dass wir diese Option haben. Trotzallem müssen wir 8 Stunden am Flughafen verbringen.

11. Mai, Auckland und Flug nach Rarotonga

Wir putzten das Wohnmobil und machten Dumping, danach konnten wir nicht mehr zur Toilette, und der Tag war lang. (Der längste, den ich je erlebt habe. :-)) An einem Einkaufzentrum versuchte ich mit dem Notebook einzuloggen, das war leider ein Reinfall, denn mir wurde gesagt, es funktioniert und ich wartete 45 Minuten, nur um festzustellen, dass es nicht funktioniert. Um den Kinder richtig Bewegung zu verschaffen suchten wir einen Campground an einer Bucht. Der war super, denn die Rutschen gingen über eine lange Strecke einen Hügel hinunter, und das Meiste war auch für Amy erkletterbar. Es bedurfte jedoch viel Ueberredungskunst von Esra, bis Amy auch die hohe Röhrenrutsche bezwang. Gunter und ich trafen wieder sehr interessante Gesprächspartner, vor allem mit Bill, einem späten Vater eines 3 jährigen Jungen, konnten wir uns intensiv austauschen. Solche Gespräche führt man in Deutschland eher mit guten Freunden, nicht mit Wildfremden. Irgendwie hatten wir, besonders auf der Nordinsel, das Gefühl, Freunde zu haben, auch wenn man die Leute nicht näher kennt. Ich hoffe sehr, dass Bill sich mal per E-Mail meldet, sowie viele der netten Leute, die wir kennenlernen durften. Zum Mittag gab's - Pommes! So nach dem Motto iss Pommes oder verhungere! Wenn man unterwegs ist, ist es nicht einfach, die leckeren Restaurants zu finden.

Den Versuch näher an die Stadt zu kommen brachen wir nach dem 2. Stau ab, es war nun schon schwierig genug von den Aussenbezirken in die Nähe des Flughafens zu kommen. Wir brachten den Camper direkt zu Brenda, die uns normalerweise am Flughafen getroffen hätte. Aber sie hatte sich am Fuss verletzt und konnte daher nicht fahren. Ich fragte, ob ich E-Mails checken könnte, denn für aol habe ich eine Aucklandnummer, das klappte wunderbar - Herzlichen Dank an Brenda! Der Bericht ist wieder etwas aktüller und ich konnte viele liebe E-Mails mit nach Rarotonga nehmen. Die deutschen Neuseelandgereisenden oder bald reisenden oder ausgewanderten, die den Bericht angesehen hatten sind wahrlich neuseelandgeeingnet nett:-) Herzlichen Dank an dieser Stelle an alle, die uns unterwegs geschrieben haben, oder die sich in unser Gästebuch eingtragen haben!!

Brenda rief ein Taxi und wir erreichten sehr früh den Flughafen. Nun mussten wir die halbe Nacht hier verbringen. Ich dachte, wir könnten uns die Zeit mit shopping vertrieben, aber auch am Flughafen schließen viele Läden schon um 18:00 Uhr. Glücklicherweise gibt es eine gute Spielecke für die Kids. Dort verbrachten wir schon mal 2 Stunden und ich fand wieder einen netten Gesprächspartner. Einen Lehrer, der viel lieber in Deutschland leben würde. Dann aßen wir Pommes, urgh! außer Mac Donalds war alles geschlossen. Wir suchten eine Lego Ecke, jedoch waren keine Legosteine vorhanden. Etwas weiter gab es eine kleinere Legöcke und dort waren reichlich Steine vorhanden also spielten die Kinder ziemlich ruhig und glücklich dort. Ich fand wieder eine nette Gesprächspartnerin, Mary Jo aus Fortuna - einer französichen Kolonie etwas südlich von Fidji. Irgendwann konnten wir dann unser Gepäck einchecken und eine Last war uns schon mal genommen. Wir konnten vorher nur getrennt im Fahrstuhl fahren. Wenn man Neuseeland verlaßen möchte muss man eine Departure Fee zahlen, das sind 22 $ pro Person, Kinder unter 12 Jahren sind kostenlos. Die Kids mochten die Legöcke am besten also kehrten wir dorthin zurück, nach wenigen Minuten gesellte sich die Putzkolone (eine Frau aus Fidji und ein Japaner) zu den Kindern und alle spielten zusammen. Ja, ja die Legos sind nicht nur für Kinder gut. Wir hatten viel Spaß, denn die Dame aus Fidji erzählte, dass sie einmal von ihrem Chef beim Spielen mit den Legos erwischt worden seien.

Flugzeug

Die Halle im Flughafen

Legoturm

Esra's Legoturm

Kiwibaustelle

Der Kiwi hält in Neuseeland für alles her, hierentschuldigt er sich für die unangenehmen Nebenwirkungen der Baustelle - der Lärm tötete einem wirklich den letzten Nerv, bis tief in die Nacht.

Mary Jo

Die nette Gesprächspartnerin Mary Jo, die die ganze Nacht am Flughafen verbringen muss

barfuß

Esra und auch die anderen beiden laufen ja bekanntlich sehr gern barfuß - da fallen sie in Neuseeland nicht auf, denn es ist weit verbreitet barfuß zu laufen. Selbst in öffentlichen Gebäuden sieht man Leute ohne Schuhe.

Nach 11:00 gingen wir dann zum Aufenthaltsraum für dem Flug. Esra ensdeckte doch glatt das erste mal, seit wir in Neuseeland waren den Power Puller von Lego Technick - sein Traum. Er wollte das Riesending sofort kaufen, aber es war auch Tax Free viel teuer als in Deutschland, Außerdem war er für uns nicht transpotierbar. Mittlerweile waren die Kinder sehr müde. Noah hatte den ganzen Tag nicht geschlafen, die beiden anderen hatten wenigstens eine Stunden geruht. Dann kam die Durchsage, dass der Flug sich weiterhin verspäten würde. Eine weitere Stunde und ees dauerte noch länger. Ich bat uHilfe, falls unsere Kids doch vorm Boarding einschlafen würden und ein netter Steward kam und teilte die Kinderspielsachen, die man normalerweise beim Einsteigen bekommt nun schon. Das beschäftigte die drei eine weitere halbe Stunde. Im Flugzeug selbst knatschte Amy etwas, denn sie wollte einmal zu mir einmal zu Gunter. Kurz nach dem Start waren sie jedoch alle eingeschlafen. Noah war so zappelig, dass ich gar keine Ruhe fand und leider besetzte ein junger Herr die Sitzreihe vor uns, die wir in Beschlag hätten nehmen sollen. Der Sonnenaufgang war nicht fotogen, Rarotonga sah man gar nicht vom Flugzeug aus, denn ich saß auf der falschen Seite und es sah fast aus als landeten wir im Meer, denn erst ganz kurz vor dem Aufsetzen begann die Landebahn.

Nochein Freitag der 11. Mai - diesmal in Rarotonga

Jetzt kommt der Hammer! Wir landeten am 11. Mai um 7:00 Uhr morgens. Der Tag begann also auf ein Neues. Wir waren am Samstag losgeflogen und am Freitag gelandet, wir landeten also gestern. Für Leute, die hier wohnen ist das nicht ungewöhnliches aber uns ist es zum ersten Mal passiert und ich fand es hoch interessant.

Dass es strenge Einfuhrbedingen gibt in Rarotonga wusste ich nicht und daher hatten wir etwas Bammel. Ich wollte nicht unsere gesamte Muschelsammlung in den Müll werfen müssen. Ein Suchhund schnüffelte alles ausgiebig ab, es sah sehr streng aus. Wir wurden jedoch lediglich gefragt, ob wir Obst oder sonstige Früchte im Gepäck hätten und das war's, uff! Unsere Rückentrage hatten wir beim Gepäckaufsammeln vergessen, und jemand rief uns zurück, wir waren die Einzigen mit Kindern. Diese Rückentrage wurde dann genaustens kontrolliert, denn es hätte ja sein können, dass wir sie nicht mitnehmen wollten, weil etwas Verbotenes drin wäre. Die Dame freute sich dann sehr, als sie einige Bücher darin entdeckte. Wir wurden von Nan von Cook Island Tours freundlich mit Blumenkränzen empfangen, die gerade mutwilllig aufgeweckten Kinder waren jedoch entsetzt, als sie Blumen um den Hals gelegt bekamen. Viele der gerade Gelandeten hatten Fahrräder, daher passte unser Gepäck nicht mehr in den Bus, Nan wollte es in einer Stunde nachschicken, das machte ich jedoch nicht, denn unsere Arbeit von 2 Monaten lasse ich nicht aus den Augen. Auch die teure Ausrüstung steht allein auf dem Flughafen nicht gut rum. Wir qütschten uns also alle samt Gepäck in Nan's Auto, ich hätte nicht gedacht, dass es funktioniert, aber wenn auch eng waren wir komplett drin. Das Apartement, welches auf dem Bildern im Internet so toll, sauber ausgesehen hatte, war schon etwas heruntergekommen. Wir haben 2 Schlafzimmer, einen Wohnraum mit Küche und ein Bad. Nachts kommt schon einiges an Krabbeltier, jedoch haben wir keine, der auf Rarotonga weitverbreiteten, Schaben gesehen. Ein Gecko frass einige der kleinen Fliegen und ist schön anzusehen.

Noah war gleich von den vielen Kokospalmen begeistert und suchte daher als erstes eine Kokosnuss. Die liegen hier sehr zahlreich unter den Palmen, weshalb es keine Probleme dabei gab. Man muss zusehen, dass einem keine der schweren Nüsse auf den Kopf fällt, ich denke das wäre tödlich. Im moment ist es eher bedeckt und windig, ich fühle mich also mit den Kindern am sehr kurzen Strand nicht so wohl. Die Kokosnuss, die auch noch die äussere Schale hatte, wurde vom Gärtner geöffnet und wir tranken frisches Kokosnusswasser.

Kokosnuss

der Gärtner knackt die Nuss

Dann mussten wir uns schlafen legen, Amy und Esra waren sofort wieder eingeschlafen und wir legten uns mit Noah auch hin. Es war jedoch sehr laut, denn der Gärtner schnitt die Hecken und danach hörte es sich an als landet ein Hubschrauber im Wohnzimmer - wirkoich, ich dachte die Welt geht unter. Später fanden wir heraus, dass es wohl die Waschmaschine gewesen sein mus. wow! Unsere Ruhe war also nicht so erholsam, die Kinder merkten vom Lärm nichts, denn sie schliefen so tief und fest nach dieser sehr langen Nacht.

Blumenkranz

Ich lese übermüdet die E-Mails die ich in Aukland abgerufen hatte. Der Blumenkranz schon etwas welk - der hatte wirklich sehr gut geduftet.

Nach dem langen Vormittagsschlaf spazierten wir zum Strand. Wegen der Korallen sollten die Kinder nie ohne Schuhe laufen. Wir haben jedoch nur noch ein Paar Sandalen für jede/n daher sollte die Kids erstmal nicht ins Wasser. Das klappt natürlich nicht! Also liefen sie vorsichtig barfuß, ich war ziemlich angespannt. Die großen Wellen knallen hier etwa 300 m vom Strand entfernt in das Korallenriff, das rauscht gewaltig und ist noch sehr gut im Schlafzimmer zu hören. Wir merkten jedoch, dass der Strand nur sehr kurz ist, d.h. die ersten Bäume und Palmen stehen direkt am Wassern (zumindest beim Flut). Schöne Stellen zum Hinsetzen finden wir hier nicht, dazu müssen wir ein gutes Stück laufen. Im Garten gibt es eine Menge roter Ameisen und Esra hörte nicht auf unsere Warnung und höpfte hinein. Das spürte er dann sehr schmerzhaft, denn die Füße waren übersät mit den kleinen, beissenden Krabbelgetier und die Bisse schmerzten sehr. Ich denke, er hat nun gelernt, dass wir Hinweise nicht ohne Hintergrund geben. Am nächsten Morgen erzählte er im Spiel von den gefährlichen roten Ameisen.

Wir hatte die Kokosnuss auf dem Küchenschrank zum späteren Verzehr liegen laßen, nur um festzustellen, dass sie nun nicht mehr weiß sondern schwarz und kribbelig war. Von kleinen schwarzen Ameisen übersät. Wir können also Nichts liegen laßen sonst läuft es weg.

Noah im Wasser

Noah, mittlerweile eine echte Wasserratte im warmen Wasser

Die im Internet angebenenen 5 Minuten zum nächsten Restaurant sind leider viel länger, besonders mit den Kindern. Die mehr als 2 Kilometer laufen wir nicht im Dunkeln und an der stark befahrenen einzigen Straße ohne Bürgersteig. Auch hier ist es ab 18:30 Uhr dunkel und erst dann öffnen die Restaurants. Wahrscheinlich sollte man mit Kindern doch besser in ein Resort Hotel gehen, denn wir sind nur mit der Beschaffung der Lebensmittel beschäftigt. Die Preise sind logischerweise sehr hoch, denn alles ist importiert - außer Kokosnüssen und Zitronen. Erstere muss man ja nicht kaufen, sondern kann sie am Strand oder im Garten einsammeln. Wir bestellten also eine Pizza per Telefon und erhielten sie 1,5 Stunden später recht teuer an die Tür gebracht. Es gibt nur ein Restaurant, welches Essen ausliefert. Die Kinder schliefen erst nach 23:00 Uhr, denn sie hatten Mittags bis 12:00 Uhr geschlafen, Ich schrieb noch am Bericht und beobachtete den Gecko in der Lampe. Dann war der längste Feitag in meinem Leben endlich zu Ende.

Gecko in der Lampe

Der Gecko in der Lampe, an ja, die Silhoütte wenigstens

Gunter mit Bier und Kola

Zum Abendesse mögen wir mittlerweile gern Colabier