18. Maerz, Mount Diabolo
Wir kamen wie immer sehr frueh los, denn Amy ist puenktlich vor 6:00 Uhr wach. Nur beim Einkaufen haben wir uns vertan, das dauerte viel laenger als erwartet. Mit den Lebensmitteln kennen wir uns noch nicht aus, daher gab es einige Sucherei. Dann brauchten wir Decken, damit wir Nachts nicht mehr frieren muessen. Leider gab es keine guten Baumwolldecken. Mit dem Wohnmobil sind wir sehr eingeschraenkt. Viele Geschaefte koennen wir nicht besuchen, da das Fahrzeug nicht vor Ort zu parken ist. Man ist auf grosse Einkaufszentren angewiesen.
Als die Einkaeufe abgeschlossen waren und fuhren wir in Richtug Mount Diabolo, welcher oestlich von San Francisco liegt und 3850 Fuss (ca. 1200 m) hoch ist. Ich haette mir denken koennen, dass es schwierig wird dorthin zu fahren!!! Zuerst mussten wir uns jedoch durch Stadtverkehr quaelen. Mit so viel Verkehr haetten Gunter und ich nicht gerechnet an einem Samstag. Wir standen teilweise im Stau und dass mit drei hungrigen Kindern an Bord. Eigentlich wollten wir in Petaluma zu Mittag essen, aber kein ordentliches Restaurante war fuer uns mit dem Wohnmobil erreichbar. So hielten wir die Kinder unterwegs mit Aepfeln, Bananen und Keksen bei Laune. Die Freeways (also die, die so sind wie die Autobahnen bei uns waren sehr voll und die Abfahrten werden nur knapp vorher angezeigt, zumindest in Stadtnaehe (denn dort gibt es so viele Abfahrten, dass man sie unmoeglich alle vorher anzeigen kann). Ploetzlich kam ein Tunnel und da stand, dass Fahrzeuge mit entfammbaren Gasen nicht weiterfahren duerfen. Wir diskutierten, ob wir mit dem Gas fuer Herd und Heizung wohl dazu gehoeren und fuhren durch. Nach genauem Studium der Anleitung stellten wir entsetzt fest, dass wir dazu gehoeren, was die Reise erheblich erschweren wird. Die meisten Tunnel sind naemlich nicht als solche im Plan gekennzeichnet und wenn man das kurz vorher sieht ist es schwierig eine alternative Route zu finden, und dort kommt dann evtl auch wieder ein Tunnel. Ich freute mich endlich den Stadtverkehr hinter mir zu lassen, da ging die Auffahrt zum Mount Diabolo schon los! Die Alpen sind auch nicht schlimmer! Und da es immer noch Samstag war, waren sehr viele Leute unterwegs und kamen uns entgegen. Beim einchecken in den Park und Anmelden zum Campen bin ich dann am Haeuschen, in dem der Ranger sass haengen geblieben. Die Einfahrt war zu eng und es war seltsamerweise auch kein anderes Wohnmobil dort oben (die wussten naemlich alle, das es kein Zuckerlecken ist:-) Es gab zum Glueck nur eine kleine Schramme. Wir hatten nochmal Glueck und fanden einen der wenigen Stellplaetze, die halbwegs eben waren und ich genoss die Ruhe auf der Sitzbank. Die Auffahrt hatte mich einige Nerven gekostet und wahrscheinlich wieder ein paar graue Haare. Die Natur ist wunderbar dort oben auf dem Berg! Die Erdhoernchen waren munter und liesen sich durch uns auch kaum stoeren. Wir alle waren sehr hungrig und Gunter kochte Spagetti, die im Freien verspeist wurden. Amy konnte nach Lust und Laune kleckern:-)
Gegen Abend suchten wir verzweifelt und vergeblich ein Telefon. Ich wollte Lisa anrufen wegen des Liedloff Treffens in Lafayette am Sonntag. Ausserdem hatten wir immer noch nicht zu Hause angerufen. Danach machten wir eine Wanderung um einen der Haenge. Drachenflieger starteten von einem Abhang und die Gegend war traumhaft schoen. Nur auf die Kinder mussten wir sehr aufpassen, ueberall geht es steil Bergab. Es ist erstaunlich wie weit wir kamen und es klappte wunderbar mit der Photographie. Amy war in der Rueckentrage und genoss den Ausblick und die Jungs vergnuegten sich mit Steinen oder sonstwas waehrend wir Photos machten. Spaeter beteiligte sich Esra auch an der Photographie. Leider gibt es hiervon auf dieser Seite kein Bild, denn die Digitalkamera blieb im Wohnmobil.
19. Maerz, San Francisco
Die Nacht war erstaunlich warm und zum erstenmal froren wir nicht. Am naechsten Morgen sah ich warum. Wir sassen Mitten in den Wolken und daher wurde es nicht so kalt. Um 7:00 Uhr waren wir fertig mit der Morgentoilette und wir begannen die Abfahrt. Selbst im 1. Gang musste ich dauernd bremsen und um die Bremsen zu schonen, und ein gemuetliches Fruehstueck einzunehmen, machten wir recht viele Stops. Um 9:00 Uhr waren wir unten und ich rief Lisa an. Die war schon unterwegs und ich hoerte, weil es zu laut war, die Nummer, die sie durchgegeben hatte nicht. Also versuchten wir Denise, bei der das Treffen war, im Telefonbuch zu finden, leider ohne Erfolg. Also fuhren wir weiter Richtung SF. Wieder konnten wir kein geeignetes Restaurant auf dem Weg finden und wir ernaehrten uns von Obst. Der Verkehr war in Ordnung. Die Bay Bridge darf mit dem Camper auch nicht befahren werden und wieder fuhren wir einfach weiter, weil keine Abfahrt vorhanden war. Wenn wir das Wohnmobil abgeben, werden wir uns etwas ueberlegen muessen! Candelstick Park ist der einzige RV Park direkt in SF, hier waren wir schon am 1. Tag und daher sind wir jetzt wieder hier. Sieht schlimm aus, gell? Aber Esra kann das neue ferngesteuterte Auto ausprobieren. Sowas bekommt man hier fuer 30DM!
Da wir den Shuttle Service verpassten fuhren wir mit dem Taxi in die Stadt. Die Gegend waere sehr unsicher sagte uns der Mann an der Rezeption und die Haltestelle waere zu weit weg. Na ja, Gunter schaute nach und es stimmt nicht. Morgen werden wir den Bus nehmen! Zuerst besorgten wir Bustickets fuer drei Tage, die sind am guenstigsten. Dann fuhren wir in Richtung Golden Gate Park, denn dort wohnt Natalie Rome, auch von der Liedloff mailingliste. (hier mit Tochter Allison, 1 Jahr)
Ihr brachte ich einige Farben zum kolorieren von Photos. Nur die Flaschen, in die die Farben abgefuellt waren, hielten waehrend des Fluges nicht dicht und daher schwammen sie in einer braunen Sosse! Es war ein schoener Nachmittag. Wir platzen ja unangemeldet rein und wurden trotzdem freundlich empfangen. Endlich eine Umgebung und Leute, die absolut Kinderfreundlich sind!!!! Die Nachbarn hatten eine Party und Scott, Natalie's Mann ging rueber und rief kurz danach an, wir sollten alle kommen. Gunter sah man eh an, dass ihm der Grillgeruch nicht gut bekam, er hatte Hunger! Also bekamen alle was und ach so gut. Bei den Nachbarn gab es Kinder, Hunde und Wuerstchen:-) Esra freundete sich mit einem Lehrer an und lehrte ihn dann auch gleich, wie man auf deutsch bis 10 zaehlt. Umgekehrt hoffe ich, dass er auch etwas lernen konnte.
Amy fand schnell einen Freund und sie hiess AMY. Es war lustig, dass jeder Amy rief als wir rein kamen. Das lag nicht an unserer wunderbaren Tochter, die noch dazu ein huebches Kleid anhatte, nein, der Hund AMY machte sich gerade ueber den Muelleimer her. Na jedenfalls blieb Amy Amy nicht mehr von den Fersen. Ach wie riecht ein Kind so gut, dass eine Wurst in der Hand hat und zudem gern teilt:-0
Natalie bot es mir an, meine mails zu checken und das ist mit aol denkbar einfach! In wenigen sekunden waren wir drin! und ich konnte mails lesen und beantworten. Mutti wollte logischerweise endlich von uns hoeren. Nur die Homepage wuerde ich gern mal ins Netz stellen. Dazu haette ich jedoch mein Notebook gebraucht.
Es dauerte dann sehr lang, bis wir zurueck auf dem Campingplatz waren. Die Busse fuhren an dem Tag nicht, da es Bauarbeiten gab und es wurde sehr windig und kalt. Ausserdem war Amy Hudemuede. Puenktlich waren wir an dem Punkt, an dem es eigentlich einen Shuttle Service zum Campground geben sollte, nur dieser kam nicht und es wurde dunkler und kaelter und wir alle gereitzter. Gunter wollte noch zweimal mit dem Bus fahren aber ich rief schliesslich ein Taxi, welches uns fuer viel Geld aber schnell und warm nach Hause brachte! Und jetzt haben wir gesehen, dass die Auskunft den Mannes am Empfang falsch war und es nur wenige Meter zur Bushaltestelle ist. Na ja! Dann sind wir einmal Taxi gefahren.
Heute abend rief ich Mathilde an, ich glaube ich habe sie trotzdem geweckt. Die Zeitumrechnug funktioniert nicht, wenn man muede ist, sorry! Jetzt gehe ich auch ins Bett, oder besser die Alcove, denn alle anderen schlafen schon und morgen geht's frueh raus und abends auf das Konzert!