20. Maerz, San Francisco

Ich sag es gleich: das war nicht unser Tag!! Wir sind morgens gleich los, um mit der Muni zu Teresa zu fahren. Das dauerte ewig, weil man mit den Bussen nicht den direkten Weg nehmen kann. Amy war unterwegs nicht gerade leicht zu halten. Sie wollte rennen aber der Bus faehrt so ruckig, dass das nicht geht. Sie so lange zu halten und selbst das Gleichgewicht zu halten bei der Fahrt ueber die Berge war mehr als anstrengend. Wir mussten an einem Einkaufszentrum umsteigen und nutzten die Gelegenheit um einzukaufen. Im Borders Book Store benahm sich Esra absolut daneben. Er hatte ein Kind mit einem Teletubbi Buch gesehen und flippte aus. Ich schaemte mich denn er machte einen riessen Laerm. Lange kann man sowieso nicht nach Buechern schauen und daher gingen wir direkt danach eine Pizza essen. Noah meckerte die ganze Zeit ueber, dass er lieber Spagetti wollte. Schon wieder gejangel!!! Kurz bevor die Pizza leer war, entschloss er sich dennoch ein Stueck zu essen und dann brauchte er ewig. Amy dauerte das zu lang. Und sie jangelte! Dann fuhren wir mit dem Streetcar (d.h. einer Art Strassenbahn) in den St. Francis Woods zu Teresa.Sie war zu Hause aber noch im Nachthemd. Trotzdem freute sie sich uns zu sehen. Da das Dach von ihrem Haus sehr viele undichte Stellen hatte, roch es sehr modrig. Sie verkaufte erst kuerzlich einige Gemaelde und finanzierte so die Reperaturen. Teresa packt den Haushalt mit ihren fast 90 Jahren nicht mehr und findet keine Haushaltshilfe. Als wir uns darueber unterhielten bot ich ihr an, zu helfen und sie freute sich sehr darueber. Sie wollte jedoch nur zwei Zimmer gesaugt haben, denn sie sagt, dass sie zu schwach fuer ihren neuen Staubsauger ist. Es tat mir sehr leid, nicht mehr helfen zu koennen und daher fragte ich abends Frank, der mit sozialen Einrichtungen arbeitet, ob er ihr nicht eine Hilfe fuer den Haushalt schicken koennte. In den USA leben Familien so weit auseinander, dass aeltere Leute allein zurechtkommen muessen. Pflegeheime sind sehr teuer und fuer die allermeisten unbezahlbar und Haushaltshilfen, wie Teresa uns berichtete, nicht leicht zu organisieren.

gemaelde ueber dem Kamin
Gemaelde

Die Gemaelde stehen im Wohnzimmer damit Kaufinteressierte sie anschauen koennen. Gallerien verlangen teure Rahmen und kassieren einen zu grossen Teil des Gewinns.

Hier einige von Teresa's Bildern, falls jemand Interesse hat!!!
TERESA

Die Kinder sind alle drei eingeschlafen und liesen sich auch durch das Saugen nicht stoeren. Aber als Esra wach wurde war er wahnsinnig schlecht gelaunt. Er forderte Apfelsaft und zwar sofort, ohne Ruecksicht auf Verluste.

Noah und Amy

Wir machten uns auf den Weg, dennoch dauerte es ca. 1 Stunde bis Esra wieder geniessbar war. Dann fuhren wir zum Kenmore um Reservierungen fuer die letzte Woche des Urlaubs zu machen. Es dauerte ewig, bis der Bus 4 Blocks vom Ziel entfernt ankam. Diese vier Blocks forderten unsere Energiereserven. Der Rucksack war voll und schwer und auch Amy sass wie gewohnt auf meiner Huefte oder in der Rueckentrage. Endlich angekommen kam dann die grosse Enttaeuschung!!!! Der Manager druckste rum bis ich schliesslich fragte, ob er die Kinder nicht im Haus haben will! Also, wenn sie aelter waeren und wir muessten auf alle Faelle zwei Zimmer nehmen und das dann fuer 500$ je Zimmer. Ich war sehr entnevt und reagierte entsprechend gereizt. Ich solle spaeter anrufen und mit der Chefin reden. Wir beschlossen, dass das keinen Sinn hat, denn wir muessten staendig aufpassen, dass keiner auffaellt und gerade dann machen die Kinder gewoehnlich den groessten Unsinn! Was wir in der letzten Woche unseres Urlaubs nun machen, wissen wir nicht. Die anderen Hotels sind viel teurer und sehr wahrscheinlich sind Kinder auch dort nicht erwuenscht. Dorothy bat an, dass wir bei ihnen uebernachten koennen aber ich bin mir nicht sicher, ob das gut ginge. Vielleicht faellt uns etwas ein.

Gefrustet ging es nun weiter. Oder besser gesagt langsam (!) Richtung Candelstick Park zum Wohnmobil. Dazu mussten wir nach Downtown um einen Bus zu bekommen. Der erste Bus war in Ordnung und wir waren wieder mitten drin!

Downtown

In einem Buchladen sah ich einen Hinweis auf Julia Butterfly Hill's Buch, in diesem Laden wird sie naechte Woche sein. Oh wie gerne wuerde ich sie treffen. (Julia ist die Frau, die noerdlich von San Francisco einen Redwood Baum gerettet hat, indem sie 2 Jahre!!! auf ihm gelebt hat)! Jedenfalls wollte ich dieses Buch kaufen und wir gingen mit den mueden, hungrigen Kindern in den Laden. Niemand im Laden wusste genau wo das Buch zu finden war und so wurde ich von hier nach da geschickt. Amy quengelte immer mehr und war schwer zu tragen. Die Jungs hatten wieder Unsinn im Kopf und liefen wild durch den Laden. Endlich bekam ich das Buch im oberste Geschoss, funkelnagelneu und noch nicht mal im Laden ausgelegt. Da ich zu sehr mit Amy beschaeftigt war achtete ich nicht darauf, dass Noah dicht bei mir blieb. Ein Mann rannte ihn ueber den Haufen. Und zwar richtig! Wer Noah kennt, kann sich den Laerm jetzt vorstellen:-) und das in einem ruhigen, gemaechlichen Buchladen. Der Mann entschuldigte sich nur im Vorbeigehen. Anscheinend rechnet in einem Downtown Buchladen niemand mit kleinen Kindern. Noah war halbwegs beruhigt und wir gingen noch schluchzend die Treppen runter. Esra war nun so muede, dass er nur noch nebenher trottete. Er fiel 5 Stufen mit dem Kopf nach vorne runter. Wer Esra kennt, kann sich nun lebhaft vorstellen, wie laut es wurde! Ich wollte Amy auf den Boden stellen, um nach Esra zu sehen. Amy wollte aber nicht und ihr koennt euch vorstellen wir laut es nun wurde!!! Peinlich, peinlich. Also reihten wir uns gefrustet in die lange Schlange an der Kasse ein. Und es war ein grosses Werk vollbracht, als das Super Buch endlich zum schweren Gepaeck in den Rucksack verstaut wurde! Ob ich das Buch je lesen kann ohne an die Umstaende zu denken?

Und jetzt wird es erst richtig gut! Wir speisten auf dem Weg, sozusagen beim Laufen, denn ich wollte abends ja auf das Bread & Roses Konzert. Schliesslich sassen wir wieder im Bus. Wir fuhren und fuhren und fuhren. Gunter hatte eine Route ausgesucht bei der man zwar nur einmal umsteigen musste die aber im Prinzip zweimal quer durch die Stadt fuehrte. Es war zudem Feierabendszeit und die Busse gerammelt voll. Nun gut, mit den mueden Kindern in die vollen Busse und staendig wird einer umgerannt oder der Bus faehrt zu ruckig. Amy trank zudem dauernd an der Brust und es amuesierte mich, dass die Leute so erstaunt dreinschauten. Manche sagten: aber sie laeft doch schon und trinkt noch! Wir kamen an der Strasse an, in der wir umsteigen mussten, es war mittlerweile 5:30Uhr und ich hatte versprochen Telefonate zu fuehren. An der Bushaltestelle angekommen staunte ich nicht schlecht! Es standen so viele Leute da, die wuerden allein einen Bus fuellen. Wir warteten und warteten und Amy lies sich nur von mir halten. Ca 20 Minuten spaeter rief ich entnervt Dorothy an und bat, dass uns jemand rettet! Die Jungs spielten recht gut mitinander zum Glueck, aber Amy wurde immer gereizter. Eine lange halbe Stunde spaeter kamen die Beiden. Wir alle quetschten uns ohne Kindersitze auf die Rueckbank, sowas wuerde ich zu Hause nie machen!! Bis wir dann am Camper waren war es 6:30 Uhr, um 20:00 Uhr sollte das Konzert beginnen! Ich wusch mich und zog mich flott um und lies Gunter mit der schreienden Amy allein (schlechtes Gewissen!) Dorothy und Frank wollten noch chinesisch Essen gehen und sie bestellten die Rechnung sozusagen vor dem Essen. Wir kamen um 5 Minuten vor 8:00 Uhr an der Opera an. Viele Leute mit Abendkleidern und wahnsinnig nobel das Ganze, ich kam mir ein wenig Fehl am Platze vor. In SF gibt es bei solchen Veranstaltungen immer Menschen, die in der Alltagskleidung kommen und ich fiel nicht zu sehr auf:-)

Dorothy and Frank

Wir bekamen Super Plaetze zugewiesen! 3. Reihe. ich freute mich riesig. Doch ploetzlich, als wir gerade bequem sassen, kam einen Frau und fragte nach den Tickets. Wir mussten weg und zwar ein gutest Stueck weiter nach hinten und nach oben. Schade! Das Konzert war schoen. Fuer meinen Geschmack vielleicht zu viele Kuenstler - Jackson Browne, Kris Kristopherson, Pete Seeger, Joan Baez, Bonni Raid, Lily Tomlin, Robin Williams und einige mehr. Ich war sehr erstaunt, dass alle am Schluss noch einmal schoen klatschten, dann aufstanden und nach Hause gingen. Keine einzige Zugabe!!!! Ausserdem haette ich erwartet, dass die Kuesntler mehr zusammensingen. Jeder sang zwei Songs und das wars. Schoen war's trotzdem. Ich bin erst um 1:00 Uhr frueh ins Bett und war dann sogar zu muede zum Frieren.

Fazit:: Grosse Stadt ist nichts fuer Familien mit Kindern!!!!!

21. Maerz, Moss Landing

Am morgen gingen wir alles ganz gemuetlich an. Ich sagte mein Treffen mit Lisa in SF ab, denn wir wollten nicht nocheinmal in die Stadt. Wir wuschen die Waesche und raeumten das Wohnmobil auf. Um 11:30 Uhr fuhren wir los und stoppten in Menlo Park, da ich Nancy Lutzow gerne besucht haette. Ich fand ihr Buero jedoch nicht. Daher assen wir bei Keplers Bookstore (ein sehr bekannter und grosser) zu Mittag (Burritos, lecker!) und Gunter ging dannach in Palo Alto in seinen Lieblingsphotoladen. Danach kauften wir Lebensmittel ein. Mittlerweile war es 3:00 Uhr und auf dem Weg nach Santa Cruz verfuhren wir uns zweimal und landeten im Stau. Um 6:00 Uhr waren wir auf dem Campingplatz, ein sehr schoener, guenstiger (7$) direkt am Meer gelegener Platz. Esra und Noah sind absolut begeistert. Wir sammelten gestrandetes Holz und machten ein Feuer. Zum Abendessen gab's eine Nudelsuppe und eine schoene Aussicht!!!! So waere es mit den Kindern am einfachsten. Sie lieben die Natur und sind daher sehr ausgeglichen. Durch das Holzsammeln hatten sie eine Aufgabe, was ihnen sehr gut tat.Jetzt schlafen alle friedlich und ich gehe besser auch zur Ruh!

Hier nun die Bilder:

Der Camper

Schoener Platz, nicht wahr?

Feuer

Esra in seinem Element, als Abenteuerer!

Der Pazifik

Nur 10 Schritte vom Wohnmobil

Spielplatz

Da es noch fast Vollmond ist, war die Flut heute nacht sehr hoch! Ich dachte das Meer kommt zum Wohnmobil. Wir schliefen alle sehr gut und als ich um 5 Uhr kurz aufwachte konnte ich direkt auf das Meer schauen, dass durch den Sonnenaufgang rosa leuchtete. Oh, wie schoen! Und dann weiter schlafen bis 7:00Uhr. Heute frueh fruestueckten wir gemuetlich nach einem Spaziergang am Meer. Hinter unserem Camper parkte eine Frau, die surfte.Als sie aus dem Meer zurueck kam, wartete ihr Mann bereits mit ihrer Tochter (die heist April und ist im Maerz geboren) auf sie, denn er ging danach surfen. Wir unterhielten uns sehr gut, sehr nette Leute. Es stellte sich heraus, dass sie Schriftstellerin ist und mit der Kindererziehung aehnliche Einstellungen hatte wie wir. Ich gab ihr eine Weihnachtsgrusskarte mit unserer email adresse und hoffe, dass sie uns mailt. So faengt der Tag gut an und den Kindern geht es wieder gut. Wie schoen, dass man innerhalb kurzer Zeit von der grossen Stadt in die einsame Natur kommt!

22. Maerz, Carmel Valley

Um ca. 10:00 Uhr ging es los nach Monterey (ca. 3 Stunden suedlich von SF), dort gingen wir in die Cannery Row, da wir das beruehmte Aquarium anschauen wollten. Der Eintritt wuerde fuer unsere Familie jedoch 50$ kosten und das war uns fuer 1-2 Stunden zu teuer! Also gingen wir am Meer spazieren und assen dann Mexikanisch zu Mittag. Jetzt sind wir in Carmel Valley auf einem Campingplatz direkt am Fluss und wir werden Internet Zugang bekommen. Ich hoffe alles klappt, dann ist der Bericht spaeter im Internet!

Bluehende Kueste

Blumen

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