24. Maerz, Big Sur

Wir beeilten uns nicht am Morgen, denn das Wohnmobil musste aufgeraemt werden. Gunter und ich liessen uns mit der Morgentoilette etwas Zeit. Dann ging ich nocheinmal kurz ins Internent, weil ich nun wusste wie es geht und es die Moeglichkeit gab.Wenigstens die ersten drei Seiten gibt es nun auch in Englisch.

In einem Shoppingcenter mit einem Naturkostladen machten wir Halt um Obst einzukaufen!! Ich war voellig Platt!!! Dieser Laden war so gross wie ein normaler Supermarkt und es gab alles was das Herz begehrt, nur keinen Roibusch Tee! Aber Bachblueten und homoeopathische Mittel. Die Kinder machten sich ueber das Obst her: frische Erdbeeren und Ananas. Fuer spaeter Aepfel und Orangen. Amy liebt das und wir koennen ihnen etwas Gutes anbieten wenn die Fahrt zu lang wird. Hier ein Bild davon, mehr konnte ich sowieso nicht machen, weil es verboten ist!

Bioladen

Da die Splitter in Amy's Hand immer noch sehr vereitert waren fuhren wir zum Arzt. Gunter meinte es sei nicht noetig und die Schulmedizin sei eh nichts fuer uns. Ich muss zugeben, dass er Recht hatte. Ich wartete lange, dann wurde Amy direkt die Temperatur gemessen, was sie natuerlich nicht wollte, da sie es im Popo massen, sie wurde gewogen und nach den Impfungen wurde gefragt. Da dachte ich mir schon, dass es nichts wird. Nach einer weiteren Stunde kam der Arzt, ich hatte Amy zwischenzeitlich etwa 100 Mal gestillt, denn logischerweise wollte sie sofort wieder weg. Der Arzt warf aus 1,5 Metern Entfernung einen Blick auf die Hand und sagte, da ist kein Splitter mehr drin. Amy soll Antibiotika einnehmen. Ha, sowas! Jetzt weis ich immer noch nicht, wie ich die Dinger herausbekomme und ob es vielleicht Kaktusstacheln sind. Antibiotica habe ich natuerlich abgelehnt!

Die Fahrt nach Big Sur war recht gut. Alle Drei waren muede und daher schliefen sie schnell ein. Diese Strecke ist eine der schoensten der Welt!!! Die Kombination von Meer und Bergen ist einfach eine Augenweide. Die Bruecken wurden repariert, daher waren einige der schoensten Highlights verschandelt. Ich musste mich jedoch so auf die engen Wege konzentrieren, dass ich es nicht weiter bedauern konnte. Jetzt stehen wir auf dem Pfeiffer Big Sur State Park und lassen die Ruhe der Redwoods auf uns wirken. Als Esra wach wurde war er zu Beginn sehr entsetzt. Er waere am liebsten wieder in Petaluma, denn dort hatte der Spielplatz einen Bagger, den er so gern mochte. Nach einer halben Stunde fand er jedoch Gefallen an den stattlichen Baeumen. Ich suchte ein Telefon um Susanne (ehemalige Buechereck Besitzerin aus Ingelheim) anzurufen. Da es kein Telefon in der Naehe gab, machte ich einen ausgedehnten Spaziergang mit Esra. Das gefiel uns beiden sehr, denn wir schauten uns die Mammutbaueme ganz genau an. Es gibt viele, die durch fruehere Waldbraende so geschaedig waren, dass Hoehlen entstanden sind. Mit der Taschenlampe erforschten wir alle. Wow, in einigen der Hoehlen koennte unsere ganze Familie uebernachten.Die Nummer von Susanne fand ich schliesslich heraus, es war jedoch niemand zuhause. Vielleicht morgen.

Camper

Hier noch ein Photo von Esra mit den grossen Baeumen. Es schaute, ob er mit dem Fernglas Tiere beobachten kann!

Esra

Die Redwoods haben eine ausserordentlich beruhigende Wirkung auf mich. Sie scheinen mich wie eine wiederaufladbare Batterie mit Energie zu fuellen. Ich werde sehr ruhig und kann es nicht fassen unter so erhabenen Lebewesen zu wandeln. Mal sehen, ob mir nach dem morgigen Tag etwas bessere einfaellt! Ich kann meine Gefuehle nicht in Worte fassen!!!

25. Maerz, immer noch Big Sur

Wir wanderten morgens durch die Redwoods. Am Abend zuvor hatte ich etwas von einem Mountain Lion gelesen, der besonders fuer kleine Kinder gefaehrlich werden koennte. Sie wuerden ohne Vorwarnung angreifen. Das sass sehr bei mir!!! Wie sollen wir denn auf drei Kinder aufpassen? Also entfernten wir uns nicht weit vom Campingplatz.

Lion
Hoehle

Hier unten im Tal gibt es beeindruckende Baeume! Esra mag die ausgebrannten Hoehlen immer noch sehr gern. Er wuerde gerne in einer Solchen schlafen. Was hier an der gesamten Kueste auch gefaehrlich ist, ist das poison oak! Das ist eine Pflanze, die recht unauffaellig ist und nicht einmal mit der Hose oder einem Gegenstand beruehrt werden sollte. Denn dann darf man auch die Hose oder den Gegenstand nicht beruehren, oder es gibt einen biestigen Ausschlag! Gestern hatten wir nicht darauf geachtet und wir errinerten uns auch nicht daran, wie die Pflanze genau aussieht. Heute bemerkten wir, dass sie ueberall am Wegesrand steht und wir dauernd sehr dicht daran vorbeigehen. Wir hatten Glueck, dass noch niemand damit in Kontakt kam, besonders, weil die Kinder ihre Finger ueberall haben. Am Big Sur River machten wir einige Zeit Langzeitbelichtungen (d.h. mit einem Graufilter erhoehen wir die Belichtungszeiten so sehr, dass das Wasser auf den Aufnahmen ganz weich wirkt; diese Aufnahmen sind recht anstrengend, da die Belichtungszeit ausgerechnet werden muss, per Hand belichtet und staendig Filter auf und ab geschraubt werden) Die Kinder spielten so lange am Bach. Das klappt mittlerweile sehr gut. Wir suchen immer Plaetze, die fuer alle etwas Interessantes zu bieten haben, dann geht es gut. Amy wird auf den Wanderungen getragen und darf sich, wenn wir photographieren, die Fuesse vertreten. In dieser Beziehung sind wir ein gut eingespieltes Team! Freu!

Waehrend Amy schlief und Esra und Noah auf der Waldlichtung spielten, las ich, zwischen zwei grossen Redwoods sitzend, in Julia Butterfly's Buch "The Legacy of Luna". Es koennte keinen besseren Platz geben, an dem man dieses fantastische Buch lesen kann!

Ich versuchte nocheinmal Susanne anzurufen und siehe da sie war direkt am Telefon! So eine Ueberraschung. Wir hatten uns schon bis zu ihrer Strasse hin bewegt, von der man uns sagte, dass wir sie mit unserem Gefaehrt auf keinen Fall befahren koennte. Wir verabredeten uns in einem Pub, es war sehr schoen sie zu treffen und hochinteressant, zu hoehren, wie es ihr nach 5 Monaten in Big Sur geht. Nach dem Stress mit dem Buchladen in Ingelheim, macht sie zur Zeit erst mal nichts beruflilich. Esra und Noah waren absolut begeistert, denn endlich verstand sie jemand. Die beiden redeten und redeten und liefen ihr hinterher. (Hinten steht uebrigens der gruene Bus von Susanne neben unserem Wohnmobil). Sie sieht doch wirklich sehr erholt und ruhig aus, oder?

Susanne
Kolibri

Der Kolibri speiste auch in dem Pub!

Um uns zu zeigen, wo sie wohnt, fuhr sie uns mit ihren alten VW Bus nach oben. Diese "Strasse" waeren wir nie hinaufgefahren!!!! Ich sass vorne und bekam beinahe einen Herzinfarkt bei der Fahrt nach unten. Solche Kurven bei einer Dirt Road hatte ich vorher nie gesehen. Susanne sagte sie haetten einen 4 wheel drive, denn bei Regen faehrt der Bus nicht mehr.

Haus

Sie wohnt hoch oben auf dem Berg, der Ausblick aehnelt der Schweiz. Nur wenn man nach Westen sieht, erblickt man das Meer! Sehr einsam und sehr idyllisch. Zum Grundstueckt gehoert ein Stueck Wald mit Redwoods! Susanne erzaehlte, dass ihr auf der Strasse zum Haus nachts ein Mountain Lion begegnet sei. Wow, es gibt sie also wirklich! Nicht sehr beruhigend. Jedenfalls war das Treffen mit Susanne sehr schoen. Jetzt wissen wir also wie sie in Big Sur lebt. Die "Locals" bezahlen in den Geschaeften uebrigens 10 % weniger. Das Andere sind Touristen Preise!

Als wir zurueck auf dem Campingplatz waren, uebermannte mich die Muedigkeit und erstmals auf dieser Reise ruhte ich tagsueber 2 Stunden! Danach wanderten wir nocheinmal zum River, den Noah so liebt. Das Meer ist ihm zu gross und gefaehrlich. Die Baeche sind Noah's Freunde! Und Esra liebt nach wie vor die Redwoods!

Redwood

26. Maerz, Big Sur und Monterey Penninsula

Um weitere Langzeitbelichtungen zu machen wanderten wir in gewohnter Manier, d.h. mit zwei Stativen, zwei Photoausruestungen, Amy auf dem Ruecken und zwei Jungs an der Hand, zu den Pfeiffer Falls. Es ging ziemlich bergauf und bis wir ankamen war ich klatschnass!

Gabi

Aber gut gelaunt. Die Jungs laufen immer besser und weiter, denn wir trainieren jeden Tag:-) Waehrend Gunter und ich "arbeiteten" spielten die Grossen, indem sie Blaetter ins Wasser warfen. Amy war muede und hing am meinem Bein, spaeter an der Brust. Die Wasserfaelle waren noch wunderbarer als die Wanderung durch den Wald. (Bilder gibt es spaeter, denn die Digitalkamera war nicht mit dabei) Oh, ich wuerde gerne den Waldgeruch beschreiben, aber das ist schwierig. Anders als in einem deutschen Wald. Sehr intensiv, weil die Luftfeuchtihkeit immer recht hoch ist. Auf dem Rueckweg fanden wir eine Huette mit Informationsmaterial, d.h ausgestopfte Tiere und Felle zum Angreifen. Dort lernte ich gleich, auf welche toedlich giftigen Schlangen ich mich in Arizona einstellen kann! Gunter meinte die schlafen im April noch, ich werde mich jedenfalls informieren.

Ich brach schweren Herzens nach Monterey auf, die Redwoods lassen mich nicht los! Photgraphieren kann ich sie gar nicht, das liegt ausserhalb meiner Moeglichkeit, ich bin voellig ueberfordert. Wie schade! Es ist Sonntag, wir konnten trotzdem unsere Filme abholen, denn der Laden war geoeffnet. Das Anschaunen war sehr lehrreich und ich denke, dass ich nun sparsammer mit den Filmen umgehen werde. Ich bin mit 80% der Bilder nicht zufrieden. Sehr gute Aufnahmen haben wir von Mount Diabolo, die wuerde ich hier gerne zeigen, was leider nicht moeglich ist. Unsere Langzzeitaufnahemn sind noch zu hell und der Vordergrund ist oft zu leer! Gut, dass wir die Filme abgegeben haben, denn so kann man die Fehler ausgleichen. Das Meer scheint uebrigens genauso schwierig photographisch umsetzbar zu sein wie die Redwoods. Die Landschaft ist so unglaublich schoen, da muss ein Photo Spitzenklasse sein, um die Stimmung auszudruecken. Leider koennen wir oft die besten Zeiten nicht ausnutzen, weil wir da auf dem Campingplatz sein sollten oder die Kinder noch nicht gefruehstueckt haben. Aber wir haben viel Zeit und ich denke wir bekommen noch so schoene Gelegenheiten wie in Mount Diabolo (das war etwa 1 Stunde oestlich von SF).

Danach mieteten wir einen Stellplatz direkt in Montery auf einem Motelparkplatz, was nicht sehr idyllisch ist aber zentral gelegen ist. Wir muessen morgen unseren Motor ueberpruefen lassen, weil die Lampe dafuer schon aufleuchtet.

In Pacific Grove machten Gunter und ich wieder Photos und die Kinder sammelten am Strand Muscheln und Holz. Den Sonnenuntergang photographierten wir vom Highway One aus, denn dort sieht man die Staffelung der Huegel so schoen. Wir hatten bei der Hin- und Rueckfahrt nach Big Sur gar keine Photos gemacht, da die Sonne schlecht stand. Hier ein Photo, damit ihr wisst, was ich meine:

Big Sur

Auf dem Huegel war es seeehr kalt. Trotz Jacke fror ich noch Stunden spaeter und zur Zeit habe ich Ohrenschmerzen. Trotzdem war es die Muehe wert. Mal sehen wohin es uns morgen verschlaegt, wir haben noch keinen Campground herausgesucht. Vielleicht fahren wir, bis es uns irgendwo gefaellt. Den Highway One nach Sueden koennen wir nicht nehmen, denn etwa 20 Meilen nach Big Sur ist die Strasse ins Meer gestuertzt. Wir muessen also hinter der Bergkette nach Sueden fahren.

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