13. Mai, Vancouver, Canada
Samstag! Und wir waren brav und putzten das Wohnmobil gruendlich. Ich glaube die vielen Deutschen um uns herum inspirierten uns dazu! Lauter Wohnmobil Neulinge (so wie wir vor einigen Wochen), die beim wegfahren die Kabel vergessen! Ha, kann uns nicht passieren, Giggel, Giggel, ahem! Meine alten, treuen, sehr geliebten Sandalen hatten in Victoria den Geist aufgegeben! Schnieff! Also fuhren wir mit sauberem Wohnmobil zum naechsten Einkaufszentrum wurden jedoch bis auf einen Teletubbie der spricht (14 DM!) nicht fuendig. Jetzt plabbert noch einer mehr hinter uns:-) Dann erreichte ich Pam und wir fuhren direkt zu ihr nach Vancouver! Mit der guten Strassenkarte war es ein Kinderspiel (nur kommen wir in sooo viele Gegenden, dass wir reichlich Geld ausgeben muessten um ueberall gut herumzukommen). Wir fanden sogar einen Parkplatz vorm Haus auf einem Safeway und jetzt konnte ich sehen mit wem ich schon seit mehr als 2 Jahren fleissig emails schreibe! Schon komisch, den Menschen hinter dem Geschriebenen kennenzulernen, wenn man denkt man kennt sich nach so viel Schreiberei! Pam war die erste, die ich im Internet kennengelernt habe und wir schrieben eine ganze Weile taeglich, jetzt mindestens einmal pro Woche und da erfaehrt man in mehr als 2 Jahren schon viel. Ach, was ist das Internet so nett! Pam's Lebenspartnerin Pat ist uebrigens Linda's Mutter. Amy freute sich sehr ueber Koji, den Kater, und auch bei ihm ist die Nase nicht abschraubbar. Sie hat es wieder getestet:-) Wir gingen zusammen griechisch Essen und an den Strand bevor sich Pam fuer ein Tina Turner Konzert fertig machte.
Auf dem Weg zu Pam hatten wir viele Outdoorlaeden gesehen und ich besorgte Sandalen ganz kurz vor Ladenschluss, wahrscheinlich etwas zu uebereilt! Auf der Fahrt beschlossen wir schweren Herzens nicht nocheinmal in die Stadt zu fahren und daher fuhren wir nach Washington in den USA zurueck. Jetzt sind wir also auf dem "Rueckweg", nur noch 4 Wochen, jetzt wo wir ein so gut eingespieltes Team sind. (Unverschaemt? JA!!) Alle drei wilden Gauner waren uebrigens so muede, dass sie von 6-8 Uhr geschlafen haben. Was das bedeutet wissen alle Muetter und Vaeter!! Bis Mitternacht bebte das Wohnmobil! WOW, 30 Minuten Ruhe pro Tag zu zumutbarer Zeit waeren traumhaft fuer uns, aber....
14. Mai, Potlach State Park, Washington, Route 101
Der Highway 101 rund um das Olympic Peninsula ist wie auch der Highway 1 in der Naehe von Big Sur, sehr bekannt und daher machten wir uns auf den Weg dorthin. Im Olympic National Park sind unglaublich viele verschiedene Landschaften vereint. Es gibt Gletscher, Berge, Wiesen, Seen, Fluesse, Straende, Meer und Regenwaelder und natuerlich alle Bewohner dieser Gebiete. Auf dem Weg dorthin liegt Seattle und nur ein grosser Umweg haette uns aussen herum fuehren koennen, also entschieden wir und fuer den direktesten Weg. Seattle ist fuer seine Buchlaeden beruehmt und Gunter meinte wir sollten das nicht ungewuerdigt lassen. Also mitten hinein ins Gewuel mit dem Wohnmobil. Der Verkehr ist uebrigens der zweitschlimmste in den USA nach Los Angeles. Im Universitaets Viertel hielten wir, da das noch halbwegs erreichtbar ist und nach ein paar Minuten hatten wir auch fuer das grosse Gefaehrt einen Parkplatz. Der Buchladen war toll nur die Kinder wollten alles kaufen und das wurde dann auch lautstarkt kundgetan. Ich bin immer noch auf der Suche nach fuer mich neuen Autoren und dazu brauche ich etwas Ruhe und Gunter sucht Raritaeten. Es klappte halbwegs, denn die Kids hatten sich morgens auf dem mit Kuhdung geduengten Campground nicht richtig austoben koennen. Der Besuch im Buchladen war also recht kurz. In diesem Viertel gibt es viele Restaurants und Copyshops und Buchlaeden - richtig studentisch! Da wir sowieso schon parkten gingen wir von der Neugierde getrieben in ein Sherpa Restaurante. Ich wollte wissen, wie der Buttertee der Tibeter schmeckt und Gunter ist immer offen fuer Neues. Die Bedienung war sichtlich "begeistert" unsere netten Kinder zu sehen und diese benahmen sich dann auch den Erwartungen entsprechend. Die waren laut und verschuetteten Wasser und kletterten auf dem Tisch (mit Glasplatte) herum. Sie waren nicht zu baendigen. Das Essen war recht gut, sehr scharf und sehr farbkraeftig. Den Kindern hatten wir Chicken Lollipops bestellt, welche zu unserer Ueberraschung leuchtend rot waren. Was wueden die Drei damit machen? Wo wuerde die ganze Farbe enden? und sind sie so scharf wie unser Essen? So spannend!
Sie schmeckten Amy und Esra, Noah ass lieber meinen Reis. Ausser auf unseren Klammotten landete dann durch unsere gute Aufsicht nichts und die wahrscheinlich kinderlose Bedienung laechelte erst, als wir in der Tuer waren. Der Buttertee schmeckte - na ja! Ich bin trotz allem Froh, einen kleinen Eindruck von Seattle bekommen zu haben. Fuer meinen Geschmack zu gross und daher zu schmutzig. Esra und Noah waren ausser sich vor Entsetzen!! Warum werfen die Leute alles auf die Strasse, wenn es doch so viele Muelleimer gibt? Ich war sehr froh, dass Esra seine Aufraeumwut unter Kontrolle hatte, denn das haette zu lange gedauert. Erklaeren kann ich ihm sowas leider nicht! Unsere Routine hatten wir noch nicht zurueck, denn die Drei schliefen wieder ein. Und zwar von 5-7 Uhr. Wieder eine ganze Nacht ohne Ruhe fuer uns!! Wir sind abends auch manchmal muede und wuerden gerne in Ruhe den naechsten Tag planen und Tagebuch schreiben. Diesmal legten wir uns einfach alle ins Bett und machten das Licht aus um10:00Uhr, die beiden Kleinen hielten trotzdem bis 12:00 Uhr keine Ruhe. Jetzt habe ich heute gesehen, dass der Mond immer voller wird - DAS ist der Uebeltaeter! Eine Woche vor Vollmond schlafen unsere Kinder nicht! An diesem Abend fanden wir einen Campground am Strand mit einem kleinen Bach auf unserem Stellplatz mitten im Wald. Amy wurde einmal ziemlich nass und sie erkaeltete sich leicht. Spass hatten sie am Wasser alle und wir bekamen zusaetzlich eine kostenlose Nachtmusik.
15. Mai, Salt Creek
Nach ausgiebigem Austoben Kinderseits fuhren wir Richtung Port Angeles, die einzige "groessere" Stadt am Highway 101. Dort hatten wir einiges zu tun: Einkaufen, Oelwechsel (schon wieder 3000 Meilen gefahren) und Tanken. Das dauerte alles ewig und machten den Kindern keinen Spass. Danach fuhren wir nur ein kleines Stueck weiter um im Salt Creek State Park Station zu machen. Ein sehr schoener Campground mit vielen Moeglichkeiten fuer die ganze Familie. Es gibt einen Spielplatz und auch Amy kann das mittlerweile sagen, es gibt ausserdem eine grosse Wiese zum herumtollen und herunterrollen, wir haben sehr liebe Nachbarn, das Meer liegt direkt vor uns, und weiter am Horizont meine neue Lieblingsstadt, Victoria. Und es gibt viele schoene Tidepools und einen wunderbaren Sonnenuntergang. Wir parken heute auf einer Wiese, denn im Wald ist es zwar wunderbar aber man wird morgens so spaet wach, denn es wird nicht richtig hell. Ich stellte unseren RV direkt neben einen anderen einsamen Camper, weil ein Baum schoen Schatten spendet und fragte gleich, ob er was gegen Nachbarn haette. Es scherzte, wenn wir nichts gegen einen Dudelsackpieler haetten! Aber es waere seine zweite Unterrichtsstunde! Es stellte sich heraus, dass John und Lorainne sehr Kinderlieb sind und wir hatten den ganzen Nachmittag viel Spass miteinander. Alle sassen bei einem Bier (Gunter) und Scotch mit Wasser on the Rocks (oder so, ich kenne mich ja nicht aus) zusammen. Ich wollte das mal probieren und bat um einen ganz kleinen Schluck, war dann aber doch recht froh, dass Amy alles umkippte. Machmal gar nicht schlecht so was:-) Jedenfalls war John der erste, der richtig mit den Kindern spielte und ueberhaup keine Verstaendigungsprobleme hatte. Esra und Amy mochten ihn auf Anhieb und Noah wurde dann auch wild mit ihm. John und Lorainne haben selbst 4 Kinder und 5 Enkel, sie sind also kindertauglich.
Gegen abend wanderten wir dann im Park und photographierten. Ich hatte natuerlich mal wieder den Adapter fuer das Stativ vergessen und musste den ganzen Weg zurueckrennen - kostenloses Fitnesstraining! Und trotzdem: Ach, was fuehl ich mich am Meer so wohl!!!
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