11. Mai, Tofino
Gunter und ich waren ganz schoen nervoes wegen der Walfahrt und daher waren wir auch 45 Minuten zu frueh dort. Weil wir weggeschickt wurden, kamen wir schliesslich doch als Letzte am Schiff an. Jedenfalls fragte ich gleich, ob das Wetter, das auf uns einen schlechten Eindruck machte, gut genug fuer Whalewatching waere, was bejaht wurde. Als wir dann zum Schiff kamen, nachdem alle Kinder in warme, luftgefuellte Anzuege, die leider viel zu gross waren, gesteckt worden waren, sagte der Mann, der das Schiff fuhr, dass wir nicht aufs offene Meer fahren koennten, weil es zu gefaehrlich sein! Komisch oder? Ich hatte doch gerade 1 Stunde vorher gefragt. Schade, ich hatte mich so sehr auf die Wale gefreut. Aber wir sahen viele Seeadler, einen Schwarzbaeren, der am Strand Krebse unter den Steinen suchte und californische Sealions, die ich entdeckt hatte. Insgesamt war die Fahrt in den Fjorden jedoch schoen. Hier auf Vancouver Island gibt es sehr viel unberuehrte Natur, die man wirklich nur per Schiff oder Flugzeug (annaehernd) erleben kann. Es gibt auf den kleinen Inseln vor Tofino Indianerreservate. Wenn man sich vorstellt, dass Vancouver Island schon eine Insel ist und diese Leute leben dann auf einer Insel vor der Insel und noch dazu an einem Dorf, zu dem nur eine kleine Strasse fuehrt. Es muss sehr schwierig sein auch nur das Notwendigste einzukaufen. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man schoener wohnen kann. Hier leben uebrigens viele Indianer!
Aber zurueck zur Walfahrt: Amy schlief recht schnell ein, was gut war. Als sie jedoch aufwachte hatten wir alle Haende voll zu tun, denn die dicke Jacke engte sie so sehr ein, dass sie knatschig war. Ausserdem wollte sie laufen was auf einem kleinen, schnellen Boot nicht meine Begeisterung fand. Diese Jacke war aber auf der anderen Seite auch fuer uns so dick und glatt, dass Amy nicht zu halten war. Stress! Und dann noch auf die zwei Jungs achten und Tiere und Landschaft beobachten. Photographieren? Ja, ich hab's versucht! Das Boot stank fuerchterlich nach Diesel, komisch, denn wir fuhren mit ECO Tours! Ich dachte die legen Wert auf Umweltschutz. Ich bekomme jedenfalls von Dieselgeruch sofort Kofweh und war entsprechend "begeistert". Als wir wieder ankamen und die Jacken abgaben, wurde uns gessagt, dass wir am naechsten Tag nocheinmal mitfahren koennten, weil wir keine Wale gesehen hatten. Ich glaube fast damit wird gerechnet und die meisten, wie wir reisen eh wieder weiter und koennen das Angebot nicht annehmen. Photos gibt es nicht, denn Gunter wollte die wasserempfindliche Digitalkamera nicht mitnehmen.
Nach der Tour fuhren wir wieder oestlich nach Parksville, wo wir 2 Tage vorher schon einamal waren. Das Wetter war insgesamt schlecht und daher machten wir keine Wanderungen unterwegs. In Port Alberni kauften wir eine Pizza und ich ruhte mich ein wenig aus. Irgendwie war ich hundemuede und konnte kaum die Augen aufhalten ausserdem fing ein Kopfschmerz an. Der Campingplatz in Parksville hatte uns so gut gefallen und daher sind wir nun wieder hier. Ein ausgedehnter Spaziergang im Watt machte uns bettschwer und jetzt kuschel ich mich zu den Jungs!
12. Mai, Von Parksville nach Vancouver, Canada
Es regnete stark den ganzen Morgen. Daher fiel unser Spaziergang ins Wasser,d.h. wir schauten nur schnell nach, ob das Meer noch da ist! Mein Kopf war alles andere als klar, ich nahm unterwegs eine Tablette! Den Kindern gefiel die Fahrt nicht so gut, weil sie vorher keine Moeglichkeit hatten herumzutollen. In Victoria suchten wir dann Linda Rogers' Haus und parkten in der Naehe ihres Hauses direkt an einem Park mit grossem Spielplatz. Ich ruhte 30 Minuten, damit mein Kopf sich bessert waehrend Gunter und die Kinder im Park spielten. Danach ging es mir besser. Linda kam dann gegen 2:30 Uhr nach Hause und wir tranken zusammen einen Tee im Wohnmobil, fuer die Kinder gab es ein Eis. Ich hatte gesagt, dass wir besser draussen bleiben, denn zu viele nette, kleine, wertvolle Dinge koennten die Kinder im Haus faszinieren. Nach Carl's Haus hatten wir genug:-) Zu anstrengend. Dann haben wir lieber die beruehmteste Poetin Kanada's im schmutzigen, unordentlichen Wohnmobil! Verrueckt sind wir eh:-) Linda war sehr nett und sie will sehen, wie sie uns mit dem Buch helfen kann. Ich bin mal gespannt!
Da meine Internetfreundin Pam wieder zu Hause ist (in Vancouver) entschieden wir uns nicht laenger auf der Insel zu bleiben, denn es ist Wochenende und Pam muss nicht arbeiten. Wir schafften es zur 5 Uhr Faehre und diesmal ging es mir etwas besser unten drin. Es waren auch nicht so viele und kleinereLastwagen da. Das Wetter war hier so gut, dass wir fast die ganze Zeit auf dem Deck verbrachten und sehr genossen. Ich sah mehrfach Delphine, toll, was?
Doch dann fanden wir ewig Burnaby nicht, denn unsere Karte reichte fuer die grosse Stadt nicht aus. Ziemlich frustriert ueberredete ich Gunter, doch eine gute Karte von Vancouver zu kaufen und dann klappte es endlich. Der Internetanschluss ist direkt ueber dem Swimmingpool an einem Payphone und ich wollte die emails abholen. Es klappte nicht und ich war hinterher klaptschnass geschwitzt. Das Jacuzzi wirkte oben wie eine Sauna. Also sprang ich nach der sehr noetigen Dusche kurz in dieses Pool, dass mir vorher die Hitze gebracht hatte. Tat gut, denn ich vermisse immer noch die Badewanne.