23. März, Papatowai - McLean Falls

Unser gestriger Standplatz für die Nacht war absolut einzigartig!! Ich war mehrfach wach nachts und genoss das Rauschen des Meeres und die vielen Sterne. Es war leider viel zu kuschelig im Bett, aber ich dachte zumindest die ganze Zeit daran, dass wir noch nie Sterne über dem Meer aufgenommen haben und ich das ja tun könnte, wenn ich sowieso wach bin. Das war so um 4:00 Uhr morgens. Ich kuschelte also weiter mit Amy und Noah und stand erst um 7:00 Uhr auf. Da war die Sonne früher als ich. Der erste Blick auf die Porpoise Bay war traumhaft, denn das frühe Licht genügt eigentlich schon um das Herz höher schlagen zu laßen aber hier waren zusätzlich etwa 40 Delfine beim Frühstück!

Camper

Hier haben wir übernachtet, nach vorne die Porpoise Bay, hinten das offene Meer!

Diese sehr seltene Delfinart, Hektor Delfine (ca. 1,40 m lang), kommen in der Porpoise Bay sehr nahe an den Strand und das verleitete wiederum 2 Herren zum Bad im eiskalten Wasser. Da es Baby Delfine gibt, wie wir gestern gesehen haben sollte man auf keinen Fall mit den Delfinen schwimmen und wenn, dann wenigsten nicht zu ihnen hin. Sie kommen schon freiwillig zu einem hin, wenn sie möchten. Gereizt hätte es mich schon. Die Kinder spielten nach dem Frühstück am Strand und wurden gründlich sandig und nass, aber sehr glücklich.

Noah und Amy am Strand

Ein Problem gab es allerdings, denn gerade an diesem wundervollen Strand gab es so viele Sandflies, dass es ohne Insekt Repellent gar nicht auszuhalten war. Ich schmiere die Kinder nur sehr ungern mit dem ungesunden Zeug ein, aber Esra schlief die gesamte letzte Nacht schon nicht wegen juckender Stiche und Amy hatte ziemlich gescwollene Finger, die ich glücklicherweise homöopathisch wieder zum Abschwellen brachte. Tja, und wenn ich schon von diesem Stinkzeugt auf die Haut geschmiert habe, bin ich mir unsicher, ob ich dann noch zusätzlich Sonnblocker drauf tun soll. Wir zogen den Kindern also lange Kleidung an, was dazu führte, dass alles Nass war. Die Mützen waren wenigstens noch trocken und nach nur einer Stunde gingen wir ins Wohnmobil zurück, damit sich keiner in der stechenden Sonne verbrennt. Ich war so sehr mit den Kindern und den Delfinen beschäftigt, dass ich die Hauptattraktion, nämlich einen versteinerten Wald im Meer, verpasst habe. Als wir losfuhren kam die Flut herein und man kann diese Sehenswürdigkeit nicht sehen. Die Catlins, wie sich dieser südliche Küstenabschnitt nennt, hat sehr viel zu bieten - einziger Nachteil: die Straßen sind eigentlich keine, es gibt nur Schotterpisten und die sind sehr eng und teilweise etwas abenteuerlich.

Damit wir etwas im Schatten unternehmen können fuhren wir zu sehr nahegelegenen photogenen Wasserfällen, den McLean Falls. Dort wird die Straße noch enger und steiler - uff! Das Wohnmobil packt sie aber im kleinsten Gang. Direkt am Eingang zum Wanderweg trafen wir unsere Freunde von der gestrigen Bootstour wieder. Das Ehepaar Stöcker, wir freuten uns sehr und tauschten unsere bisherigen Erfahrungen aus. Dann gingen wir im angenhem schattigen Wald auf Wanderung. Schon bevor wir zum Wasserfall kamen, blieben wir immer wieder zum photographieren stehen.

Regenwald

Dieser Regenwald ist absolut bezaubernd mit den baumgroßen Farnen und den flechtenbehangenen Bäumen. Amy war schon recht müde und daher unsicher auf den Beinen, also trug Gunter sie in der Rückentrage. Die Wasserfälle sollte man eigentlich sagen, weil der gesamte Wasserfall über viele Stufen geht, hielten uns einige Zeit im Bann. Für die Kinder hatte ich einen kleinen Snack und etwas zu trinken eingepackt, was leider nicht sehr lange hielt. Es gab so viel zu photographieren. Hier nun ein paar Impressionenen:

Mclean

Das ist die letzte Stufe des ganz besonderen Wasserfalls, wir dachten erst da wäre schon alles und waren sehr überrascht, je weiter hoch wir kletterten!

mclean

So sieht es etwas weiter oben aus, und es geht noch höher!

mclean

ein Detail

Nach einer Weile wurde es uns kühl im schattigen Wald und es zog uns wieder in die Sonne, unsere beiden Kleinen hatten sich auch einen Mittagsschlaf verdient. Wir fuhren also hoprig, schotterig weiter um einen Campground für die Nacht zu suchen. Den fanden wir in Papatouwai. Ich holte mir die Wasserfallbilder auf das Notebook, weil ich doch ziemlich neugierig war, wie die Coolpixfotos wirken, da klopfte es auch schon am Wohnmobil! Unsere Freunde von gestern und vor wenigen Stunden waren auch da. Welch ein Zufall! Also schauten wir gemeinsam die Photos von der Bootstour an und die vom Wasserfall und Esra konnte wieder viel erzählen.

Esra mit Freundin

Esra mit Frau Stöcker

Eigentlich wollte ich gegen Abend noch wandern um die sehr schöne Abendstimmung aufzunehmen. Aber da Flut war, konnte man den Fluss entlang nicht zum Strand laufen. Wir entschieden also ziemlich knapp, dass wir noch einmal mit dem Wohnmobil losfahren und das klappte glücklicherweise. Eine sehr schöne Aussicht über das mit Tiefnebel verhangene Meer fanden wir unweit der Campingplatzes und nach ein paar Minuten machten wir uns wieder auf den Weg, damit wir alle etwas warmes zu Essen bekommen. Die Schinkennudeln wurden besonders von den Kindern verdrückt und übrig blieben nur 2 noch hungrige Eltern. Einen neuen Freund fanden wir in einem frei herumlaufenden Neufundländerlabradormix (oder so etwas ähnliches), der hatte nämlich Hunger und wir rochen gut. Sein Herrchen fand ich jedoch nicht. Beim Abendessen unterhielten wir uns sehr nett mit einer Frau aus Dunedin, das hat mir sehr gut gefallen, denn ich möchte ja auch mal die Einheimischen kennenlernen.

abend
Abendstimmung vom Campground aus
Baum
Oben auf dem Hügel

24. März, Kaka Point - Purakaunui Falls!

Heute saßen wir gleich im dicken Nebel. Diese Nebelbank hatten wir am Tag zuvor in der Ferne über dem Meer hängen sehen. Der Blick aus dem Fenster war kurz, wir drehten uns nochmal rum und schliefen noch ein halbes Stündchen. Nach einer ausgiebigen Dusche fühlte ich mich wieder frisch und das große Broteschmieren begann. Die drei Hungermäuler können ganz schön was wegputzen. Der Campingplatz hatte wieder einen Spielplatz mit Trampolin, wo sich unsere und 2 Neuseeländische Kinder austobten. Dann machten wir uns wieder auf den Weg zu nächsten Wasserfall, den Matai Falls.

matai falls

ein Detail der Matai Falls

Nach der ersten Wanderung dort merkte ich, dass ich beim fleißigen Broteschmieren wohl nur die Schmierfunktion innehatte, denn mein Magen knurrte wie ein Schäferhund. Anscheinend hatte ich tatsächlich vergessen was zu essen. Ich holte also mein Frühstück mit kernigem Müsli nach. Der Wasserfall war nicht zu vergleichen mit den McLean Falls vom Tag zuvor aber der Regenwald gefällt uns allen so sehr, dass schon der uns begeistete. Die Kinder faszinieren vor allem die riesigen Baumfarne, mich die Vögel, die so wunderschön singen. Nur ein paar Kilometer weiter gibt es die berühmtesten Wasserfälle der Gegend - die Purakaunui Falls, die Neuseeländer sprechen diesen Namen in 2 Sekunden aus, ich brauch immer etwas länger. Schön ist er jedenfalls, wenn er auch nicht so viel Wasser führt, wie auf den Bildern in den Büchern. Auch dorthin war die kurze Wanderung ein Genuss. Die Wälder bestehen nicht aus sehr großen Bäumen, aber alles passt so genial zusammen hier, und die Farme und Flechten und alle anderen Pflanzen sind so fremd und neu für uns, dass wir mit großen Augen durch diese Wälder gehen.

Purakaunuifalls

Wir fallen hier nicht nur wegen der drei kleinen Kinder auf, sondern auch, weil wir zu den wenigen gehören, die Stative mitschleppen. Das führt dann an solchen Stellen, wie diesen Wasserfällen oft zu Gesprächen. Heute unterhielt ich mich mit einem holländischem Ehepaar, die mit der neuangeschafften Kamera noch nicht zurecht kamen. Er blitzte den Wasserfall an und ich kam daraufhin ins Gespräch. Nach wenigen Miunten hatten wir ein paar grundsätzliche Dinge besprochen und anhand der Anleitung der Kamera Zeit und Blende eingestellt, dann noch auf mein Stativ und schon machte er eine Langzeitaufnahme. Das hat den beiden richtig Spaß gemacht. Ich habe dafür etwas weniger fotografiert. Wenn wir so weitermachen wie bisher reichen die Filme nicht. Es klappt bisher wunderbar mit dem Fotografieren und Gunter schimpft, dass ich ihm aufgeschwätzt habe 40 Filme wieder aus dem Gepäck zu nehmen.

Nun waren die beiden Kleinen müde von der vielen frischen Luft und vom Laufen. Sie schliefen gleich auf der Schotterstrecke ein. Daher wählten wir einen längeren Weg aus und sahen uns eine sehr entlegene Bucht an, an der wir evtl Campen wollten. Aber auch hier fliesst ein Fluss ins Meer und versperrt somit den Weg zum Strand. Wir fuhren also die halsbrecherische Strecke wieder zurück. Glücklicherweise hat unser Camper sehr gute Reifen, wenn ich einige andere Vermieter ansehe, bin ich sehr dankbar dafür. Wir kommen recht gut, wenn auch langsam voran. Owaka ist mit 400 Einwohnern die größte "Stadt" der Catlins und hier gibt es sogar ein Internetcafe! Es ist aber Samstag und es war gschlossen. Etwa weiter gab es ein Infomation Center und dort stand etwas von Internet und E-Mail also fragte ich frech, ob ich mich auch mit dem Notebook einstöpseln darf. Ich durfte und etwas unvorbereitet und hektisch für mich übertrug ich den weiteren Bericht. Den von Esra und Noah für den Kindergarten habe ich in dieser Eile vergessen und ich sehe zu, dass ich das bald nachhole. Die E-Mails konnte ich auch erst recht spät am Abend lesen.

Da wir so gegen fünf an der Kreuzung zwischen Campingplatz und Nugget Point mit Leuchtturm standen, entschieden wir uns für zweiteres, auch wenn wir müde waren. Die Strecke übertrifft die bisher gefahrenen an abenteuerlichkeit und ich war froh, endlich zu parken. Auf der Informationstafel stand es sei ein 5 Minuten Spaziergang zum Aussichtspunkt aber das war mal wieder ein Scherzbold am Werk, der die 2 vor der 5 wegradiert hatte. Die Wanderung war recht gefährlich, denn es ging etwa 150 m tief zum Meer hinunter. Die Kinder mussten also immer dicht bei uns bleiben. Die Aussicht war aber auch trotz fehlender besonderer Lichtstimmung sehr schön und ich fotografierte nur kurz und erzählte wieder mal mehr, denn wir trafen ein deutsche Paar wieder, die wir schon mal in Wanaka getroffen hatten.

nugget point

Nugget Point per Langzeitaufnahme, 4 Sekunden Belichtungszeit

Die Digitalkamera funktioniert sehr gut mit dem Graufilter, welches ich einfach vor die Linse halte. Die Kamera steht ja auf dem Stativ, was die Sache sehr vereinfacht. Ich schaue also immer erst, wie die Aufnahme mit der Coolpix wirkt und mache erst dann mein BILD! Das spart Film. Außerdem ist die Qualität der 3 mpixel Kamera ja schon so gut, dass man bis 20x30 vergrößern kann.

Der Campingplatz enttäuschte uns etwas, war er doch viel zu weit vom Meer entfernt und auch so nicht ansprechend. Einfach eine von Hecken umzäunte Wiese. Und ein Kind sollte je 5 $ kosten, egal wie alt. Das finde ich immer schlimm. Doch als wir im gemütlichen Wohnmobil saßen - der Regen hämmerte aufs Dack, klopfte es und der Campingplatzbesitzer kam herein. Er erzählte von all den verrückten Leuten auf dem Campingplatz und das war sehr lustig. Da die Kinder (Esra und Noah) ein Schläfchen hielten, gab er uns einen Rabatt und die Kinder kosteten nichts

So, jetzt werden mir die Augen so schwer, dass ich besser aufhöre dumme Sachen aufzuschreiben.