11. April Grand Canyon, North Rim, Arizona
Mit leichten Kopfschmerzen fuhr ich los, als wir am Grand Canyon ankamen war es eine Migraene und ich musste mich hinlegen. Einen Campingplatz hatten wir unterwegs leider nicht gefunden, es sollten jedoch zwei Schleifen auf dem Platz im Park freigemacht worden sein. Gunter ging mit den Kindern raus und ich versuchte mich auszuruhen. Esra und Noah waren sehr mit den Kiefernzapfen und dem Schnee kreativ.
Gegen Abend gingen wir alle zusammen an den Rand des Canyon, da dort ein relativ kurzer Wanderweg ist und man einen ersten Eindruck bekommen kann. Der Blick auf den Grand Canyon war wirklich ueberwaeltigend. Es waren kaum Leute da, da auf der noerdlichen Seite sowieso weniger Touristen (insgesamt kommen jedes Jahr 5 Millionen Menschen) sind und um diese Jahreszeit eigentlich noch geschlossen ist. Hier fallen im Winter 7,7 m Schnee und davon war noch etwas zu sehen. Amy war in der Rueckentrage und wir mussten "nur" auf die Jungs aufpassen. Der Weg ist recht gut zu laufen nur geht es teilweise beidseitig sehr in die Tiefe. Mir fiel die Sonnenblende aus der Tasche, diese purzelte ziemlich weit, bis sie von einem Ast aufgehalten wurde. Ein falscher Schritt kann toedliche Folgen haben und daher liesen wir die Kinder nicht von der Hand und photographierten nur an ganz sicheren Plaetzen. Meine letzte Batterie in der Kamera war schon eine Weile schwach und es gibt doch keinen besseren Platz zum Versagen als hier. Eine atemberaubende Aussicht und kein Laden in 200 km Entfernung!! Als ich das letzte Mal am Grand Canyon war belichtete ich einen 100 ASA Film als 50 ASA. Komisch was? Jetzt habe ich vom Sonnenaufgang nur digitale Bilder! Die Ersatzbatterien, die wir mitgenommen haben scheinen sich waehrend des Flugs entladen zu haben, denn keine hielt laenger als einen Film.
Es stellte sich heraus, dass wir einen wunderbaren Platz zum Uebernachten nur 1 Mile vom Aussichtspunkt haben durften und der war sogar kostenlos! Meine Kopfschmerzen quaelten mich noch die ganze Nacht und erst am morgen ging es etwas besser. Hier ein Bild vom Platz im Wald, fast ganz allein und ach soooo ruhig und die Luft soooooo gut!
12. April, Grand Canyon --> Flagstaff
Um uns Nerven zu sparen, ging Gunter, der noch frische Batterien im Photoapparat hat, zum Canyon und ich machte Fruehstueck und wickelte Amy und zog Esra und Noah an. Dann ging ich kurz, um ein wenig Ruhe zu finden und ich rief noch zuhause an. Dann fuhren wir nach Flagstaff, eine lange Fahrt. Wir legten bei den Cliff Dwellers eine Pause ein und Esra war erstaunt, zu sehen, wie die Indianer gebaut haben.
Die Felsen wurden in das Haus integriert und somit war es fast nicht von der Landschaft zu unterscheiden. Leider konnte ich nichts Naeheres herausfinden. Unseren Lunch nahmen wir auch an einem Trading Post ein und wieder konnten die Kinder Indianer sehen. Seither reden wir wieder den ganzen Tag ueber Cowboys und Indianer.
Es ist erstaunlich wie schnell die Landschaft sich aendert. Aus dem Hochgebirge des Grand Canyon mit den vielen Nadelbaeumen kommt man in einen Wachholderwald und danach sehr abrupt in die Wueste. Zwischendrin geht es einige Kilometer durch eine Art Painted Desert, was bei Tageslich eher nach Erzhuegel aus dem Berhbau aussieht. Bei Abendlich sicher sehr interessant. Bei Flagstaff wird es langsam huegelig und zunehmend bergiger und ploetzlich ist man wieder im Wald. Das passiert alles innerhalb von ca. 3 - 4 Stunden.
Jetzt sind wir in Flagstaff und haben mal wieder Strom, um alle Batterien auszuladen. Der Laerm und Gestank der Stadt nervt und dass obwohl wir ausserhalb uebernachten. Ich gewoehne mich sehr an die Einsamkeit.