13. April, Sedona, Arizona

In Flagstaff fand ich erstmals ein central modem hook up (so nennt sich ein zentraler Modemanschluss) an einem Muenzfernsprecher. Ich sass also im Freien, im Staub der Autos, und lockte mich ins Internet ein. Nach einigem Probieren klappte es tatsaechlich und ein weiterer Teil der Homepage wanderte ins Internet. Etwas aufgefallen bin ich schon und einige Jungs beaeugten das Notebook sehr interessiert.

Esra ist von den grossen Lastwagen fasziniert und immer wieder malt er welche mit ganz vielen Reifen. Manchmal erklaerte ich, dass das nicht geht, mit so vielen Reifen. Tja, aber in den USA ist aussergewoehnliches moeglich. Haette ich es nicht gesehen, ich wuerde es nicht glauben: vorm Campingplatz stand doch tatsaechlich ein Lastwagen mit 82 Reifen! Der fuhr intelligenterweise nur nachts und konnte daher tagsueber bewundert werden. Die Digitalkamera hatte Probleme das Gefaehrt abzulichten. Trotzdem ein Bild, fuer Esra und ich sag nichts mehr:-)

82 Reifen

Sehr viele Leute haben uns bisher auf Sedona hingewiesen. Das liegt ca. 30 Minuten suedlich von Flagstaff und ist waermer und gruener. Die Fahrt auf der Highway 89A ist sehr schoen und sehr kurvig. Die frischen, gruenen Blaetter an den Baeumen sind ein sehr grosser Kontrast zu den roten Felsen und Steinen und Sand. Wunderschoen! Als wir jedoch ankamen erkannten wir, dass sehr viele Leute das wunderschoen finden. Auf der ganzen Strecke gab es Halte- und Parkverbotsschider, und in Sedona selbst ist es schwierig ein Wohnmobil zu parken. Es ist sehr touristisch, sehr viele Giftshops, Restaurantes (noch teurer als sonst) und Anbieter von Touren (mit Jeep, Flugzeug oder Hubschrauber). Das ist alles fuer uns nicht bezahlbar. ABER hier gibt es logischerweise auch Photographen und ich habe wieder Batterien fuer meine Olympus! In Flagstaff konnte ich naemlich keine finden und ich war schon sehr verzagt. Ausserhalb fanden wir eine Pizzeria, die sogar ein Telefon hatte, von dem aus ich am Tisch telefonieren konnte. Ich rief meinen Bruder Andi an, der gluecklicherweise um 23:30 Uhr noch wach ist. Die Jungs waren ausser sich vor Freude und beide mussten unbedingt telefonieren. Schade, dass Andi nicht mit hier ist! Jetzt sind wir auf einem Campingplatz am Bach, dem Oak Creek (deshalb ist das hier auch der Oak Creek Canyon) und die Kinder sind sich einig, dass der viel besser ist als ein Spielplatz. Der Bach ist neamlich sehr wasserarm und es gibt zahlreiche Felsen, auf denen man balancieren kann. Das bereitet logischerweise viel Freude! Ansonsten ist es ruhig und es gibt fuer 15$ nur ein Plumpsklo - daran sieht man, dass man im Touristengebiet ist.

Esra

Esra hat Spass mit dem neuen Wischmopp, den ich kaufte, damit man den Boden nicht mehr auf den Knien rutschend putzen muss.

14. April, Sunset Crater Monument

Schon am fruehen Morgen wollte Noah an den Fluss, na ja, eher Bach. Das Klettern macht uebrigens nicht nur Kindern Spass! Es ist erstaunlich, wie anregend Esra's Fragen fuer mich sein koennen. Wer hat denn die Steine so schlecht hierher gelegt? (Weil er manchmal nicht weiterkam) Wie hat die Natur die Steine hingelegt? Warum geht der Wasserlaeufer nicht unter? Schlaeft er unter oder ueber Wasser? Wo kommt das Wasser her und wie lange ist es schon da? Als alle Schuhe und Hosen nass waren, was auch mit wenig Wasser klappt, zogen wir weiter:-)

Oak Creek

Am Abend zuvor hatten wir Probleme die weitere Route zu planen. Erstmal sollte man hier sowieso nicht planen, weil dann DER Campingplatz doch noch nicht geoeffnet ist und zweitens wollten Gunter und ich in verschiedene Richtungen. Ich wuerde gern mehr im Indianergebiet bleiben und zum Canyon de Celly fahren. Der ist im Navajo Gebiet und wunderschoen, wie wir schon vor 7 Jahren erfahren durften, leider aber weit weg! Richtung New Mexico. Gunter will eher zum Bryce Canyon und Canyonlands, weil das photographisch sehr schoen ist.Auf alle Faelle will ich einen Tag einplanen zum Edelsteinsammeln in Utah und dass fand Esra's volle Begeisterung: "Au ja, Edelsteine sammeln fuer Oma Edeltraud!" (der Zusammenhang ist mir erst dann aufgefallen) Steine moegen alle drei sehr gerne!! Staendig finden sich welche im Wohnmobil. Nun gut, wir nahmen Gunters Route und der Plan war am Sunset Crater Monument zu campen, damit wir nicht so weit fahren muessen. Der liegt nur wenige Kilometer noerdlich von Flagstaff und bietet viel Interessantes, weil der Berg ein Vulkan ist. Ausserdem gibt es Ruinen von Indianer Gebaeuden. Und was glaubt ihr? Der Campground ist noch geschlossen! Plan 1 ging in die Hose! Trotzdem ist das Monument absolut sehenswert. Die schwarzen Lavafelder sind beeindruckend und lassen uns unserer "Groesse" bewust werden. Es ist erstaunlich, dass Pflanzen einen Weg finden hier zu wachsen. Das Visitorcenter ist sehr informativ und es gibt auch fuer Kinder Einiges zu sehen. Der kleine Rundwanderweg durch das Lavafeld ist selbst bei Sturm, wie an diesem Morgen, wandernswert und Esra und Noah lernten so etwas ueber Vulkane. Hier war es uebrigens unter Strafe (250$) verboten Steine mitzunehmen, denn das Lavagestein ist so interessant, weil es auf Wasser schwimmt, dass jeder Besucher einen Stein mitnehmen wuerde und in ein paar Jahren koennte man das im Park sehen, bei den vielen Besuchern, die jaehrlich kommen. Ich musste auf Amy achten, da sie staendig einen Stein in der Hand hat. 250$ ist mir zu teuer fuer ein kleines Andenken.

Wandern

Wir gingen dann zu Plan 2 ueber, naemlich in Tuba City, in der Naehe des Hopi Reservates, zu campen. Dort gibt es viel ueber Indianer zu erfahren und Dinosaurier Spuren in den Steinen. Auf dem Weg durch das Wupatki National Monument, dass sich an den Sunset Crater anschliesst, wurde das Wetter immer schlechter. Der Sturm brachte Wolken und die Berge, die San Francisco Mountains, zogen sich zu. Der Sturm wurde immer staerker und photographieren war trotz der tollen Stimmungen nicht mehr moeglich. Lichtstimmungen sind bei Wetterwechsel (vor allem vor und nach Stuermen) am schoensten aber der Photoapparat ist bei Sturm nicht mal mit dem Staiv zu halten.

Sturm

Hier koennte man die San Francisco Mountains sehen. Und vor uns lag ein Sandsturm!

In Tuba City war es soooo stuermisch, dass die Kinder nicht mal aussteigen wollten. Also fuhren wir weiter nach Page, das an der Grenze zu Utah ist. Uns allen wurde die Fahrt zu lang. Nach einem Bean Burrito Abendessen (wenn man eine fuer die Kinder neue Speise einfuehrt, sollte man darauf achten, dass sie wirklich hungrig sind, denn dann probieren sie alles. Ansonsten kann es passieren, dass sie sagen, das ess ich nicht:-)) checkten wir auf einem Campground mit Indoorpool ein. Das Schwimmen tat soooo gut und die lange Fahrt war bald vergessen. 2 Stunden waren wir im Wasser und wechselten zwischen normalen Schwimmbecken und Jaccutzi, einem heissen Whirlpool. Hatte ich nicht kurz vorher meine Badewanne zuhause vermisst? Heute abend konnte ich dann sogar beim Waeschewaschen ins Internet. Ein Anschluss in der Laudry macht Sinn, nicht wahr?

Morgen koennten wir in einen sehr beruehmten Canyon gehen - den Antelope Canyon. Bilder von diesem sehr schmalen, eher unterirdischen Canyon bewundern Gunter und ich schon lange, nur wussten wir nie genau, wo der ist. Jetzt sind wir aus Zufall genau richtig und vielleicht klappt es.

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