15. April, Page - Antelope Canyon, Arizona
Juhu, wir packten es mit allen drei Kindern, die uebrigens keinen Eintritt zahlen mussten, in den Lower Antelope Canyon zu gehen. Fuer uns kostete es 17,5$ pro Person, und das war es wert. Der Eingang liegt versteckt und ein Fuehrer begleitet die Besucher daher bis dorthin. Leitern erleichtern den Abstieg trotzdem hatte Gunter, mit Amy auf dem Ruecken, Probleme, hindurchzukommen, weil es eng und gewunden war. Hier ein Bild von mir am Eingang:
Die Spalte, die Oben noch offen ist, ist teilweise sehr eng. Von aussen ist nicht erkennbar, was unten wartet. Der Canyon ist am ehesten mit einer Kathedrale vergleichbar. Etwas Erfuerchtiges geht von ihm aus. "Die laengste Kathedrale der Welt" Trotz aller Schoenheit fuehlte ich mich sehr beengt und, da Flash Floods das Leben gefaehrden koennen auch aengstlich. Unten erzaehlte dann auch noch ein Mann gleich zu Beginn, dass letzten Sommer 12 Leute durch eine ploetzlich Flut umgekommen sind. 11 Leichen wurden nur gefunden, der 12. liegt noch versteckt. Muss er denn einer Familie mit drei kleinen Kindern so Angst einjagen! Das Wetter war super, daher war ueberhaut nicht mit einer Flut zu rechnen. Spaeter redete ich mit einer Photographin und sie konnte mich sehr beruhigen. Wenn eine Flood kommt, wuerden die Indianer, in deren Gebiet die Canyons liegen, mit einer Signalhupe warnen und dann Seile von oben herunter lassen. Dann ging es mir besser. Wir wanderten eine ganze Weile und immer wieder sah man schoene Formationen. Unten ist es jedoch sehr eng und es ist teilweise nicht genuegend Platz fuer das Stativ, dass unbedingt noetig ist, wegen der langen Belichtungszeiten. Einen Tip, den wir uns gleich zu Beginn abschauen konnten, war, Staub in die einfallende Sonne zu werfen. Nur so kann man die Sonnenstrahlen sichtbar machen. Wir hatten jedenfalls dafuer die allerbesten Assistenten:-)))) Esra hatte gleich zu Beginn versehentlich mein Staiv umgestossen und es landete im Staub. Die Feststellschrauben liessen sich entsprechend schlecht bedienen. Und das an einem Ort, der einem Staiv das letzte abverlangt. Ja, ja, der liebe, allgegenwaertige Staub!
Ganz zum anderen Ausgang konnten wir nicht wandern, oder besser klettern, denn es wurde so eng, dass Gunter mit Amy in der Rueckentrage nicht weiterkam. Der Canyon ist ungefaehr ein Kilometer lang und die Canyonwaende ca. 35 m hoch. Man laeuft ganz unten am engen Canyonboden. Das Photographieren strengt sehr an, denn durch die Enge ist man beschraenkt und das ganze Ereignis ist soooo ueberwaeltigend, dass man nach einer Weile nicht mehr Komponieren kann. Ich denke hier ist es nur moeglich nach vielen Besuchen gute Photos zu machen. Irgendwann kommen wir wieder!!!
Aber im Prinzip ist das alles egal - es ist sehr grosser Wunsch von uns in Erfuellung gegangen: diese schoene Staette einmal selbst gesehen und erwandert zu haben! Also an alle Photographen: macht in Page unbedingt Halt und schaut euch diese Wunderwerke an.
Als wir nach ca. 1 1/2 - 2 Stunden wieder nach oben kamen, kam uns die Welt sehr veraendert vor. Ein seltsames Gefuehl. Ich konnte mich noch mit der Photographin unterhalten und ihr unsere Kinderbilder zeigen. Sie war voellig platt, denn so gute Portraits haette sie schon lange nicht mehr gesehen. Ein Lob von einer Photographin ist mir besonders wichtig, denn sie weis, worum es geht.
Nach dem Mittagessen (chinesisch-amerikanisch) betrachtete ich mir nocheinmal die Photos von Michael Fatali. Das ist ein sehr beruehmter Photograph, der auch eine Gallerie in Springdale hat. Dort konnten wir zum ersten Mal seine Kunstwerke bewundern und seine Bilder ziehen mich seither magisch an. Auch die sehr nette Frau in der Gallerie erhielt eine von unseren Karten:-)
Die Stadt Page ist durch den Glen Canyon Damm beruehmt und ueberhaupt erst entstanden. Denn hier wohnen die Dammbauer. Der Colorado wird an dieser Stelle gestaut und es entstand der Lake Powell, der 185 Meilen lang ist. Ein See gibt der Wueste einen ganz eigenen Charakter. Die Landschaft wirkt meiner Meinung nach surreal. Esra und Noah hinterfragten jedoch nichts, sie genossen das Wasser und die Steine.
Heute abend ging ich mit den Kindern nocheinmal schwimmen. Gunter's Fuesse sind wund, da die Wuestenluft die Haut austrocknet, ich habe uebrigens auch Porbleme. Das Pool war heute jedoch kalt und die Klimanalage blies von oben zudem kalte Luft herunter, was die Freude truebte und unseren Wasserspass verkuerzte. Amy schwamm mit Schwimmarmen durch das ganze Becken!