1. Juni, Anchor Bay

Ich hatte als erstes Probleme, meine Haare zu waschen, denn es gab ploetzlich in den Waschraeumen kein heisses Wasser mehr. Spaeter fanden wir raus, dass die Heizung kaputt war und einige Leute sogar eiskalt hatten duschen muessen. Irgendwann fand ich dann ein Haeuschen, in dem ich meine Haare waschen konnte. Die Kinder spielten lange bevor wir weiter Richtung Sueden, also San Francisco fuhren.

Meer

Das war noch die MacKerricher Beach, die Wellen knallten an den Strand!

Die Strecke ist wunderschoen aber auch gefaehrlich. Die Strasse ist eng, kurvig und an vielen Stellen geht es mehr als 50 Meter ins Meer runter. Ausserdem kommen staendig Logging Trucks, Lastwagen mit grossen Baumstaemmen, entgegen. In einer schoenen kleinen Bucht mit Campground hielten wir und waehrend die Kinder in den Baeumen auf dem Campground spielten las ich in meinem spannenden Buch weiter und danach holte ich die emails ab. Viel zu lesen, denn ich war einige Tage nicht mehr online. Dann gingen wir zum Sandstrand und ploetzlich war es richtig warm. Nach und nach fielen die Kleidungsstuecke und irgendwann gegen Ende des Ausflugs war Amy nackt. Auf sie mussten wir wieder besonders gut aufpassen, denn nach einer Weile hatte sie nur noch das Meer im Kopf und sie lief voellig ohne Angst hinein. Sie war kaum zu halten. Ich glaube die Kinder werden bald einen Schwimmkurs machen:-) Wasserratten, denn dann fuehle ich mich wohler. Der ganze Tag tat gut, denn es war gemuetlich und erstmals seit Carmel ganz zu Beginn unserer Reise konnte man sich am Strand mal hinlegen! Zum Abendessen gab es mal wieder gegrilltes, denn es ist billiger und gemuetlicher als Essen zu gehen.

Meer

Hier knallen die Wellen etwa 10 Meter vor dem Strand auf und daher ist es nicht so gefaehrlich fuer die Kinder. Das Wasser ist uebrigens so eisekalt, dass ich nicht laenger als 1 Minute mit den Fuessen drin bleiben kann. Amy laesst sich davon nicht abschrecken. Esra wurde von einer Welle ueberrascht, und schaute sehr ueberrascht, als sie an seinen Hintern klatschte - eisekalt!!!

2. Juni, Sugar Loaf Ridge State Park, Nappa Valley

Wir schliefen lange, komisch, es wird immer spaeter. Dann ueberspielte ich die Homepage und checkte emails und die Jungs wollten nocheinmal an den Strand. Diesmal hatten wir alle kurze Hosen und T-Shirts an UND es war kalt, brrr! Die RV Nachbarn, hatten einen Sohn und daher kamen wir insGespraech. Die Maenner waren Abalone Taucher und ich hatte schon laenger ein Auge auf die schoenen grossen Muscheln (eigentlich Schnecken)geworfen. Also einfach fragen und siehe da, es klappt und wir bekamen zwei grosse wunderschoene Muscheln geschenkt. Ich fuehlte mich ein wenig schlecht, weil die Schnecke, die darin lebte ja dafuer getoetet wurde, aber die Leute haetten sie sowieso gegessen. Ausserdem sagte die Frau, dass sie schon so viele Schalen zu hause haetten, dass es gar kein Problem ist uns welche abzugeben. Ich freu mich jedenfalls. An der Kueste liegt ein altes Russisches Fort, dass wir vor allem besuchten, weil ich so starke Kopfschmerzen hatte und mich ausruhen musste. Eine halbe Stunde Liegen tut dann gut, waere da nicht der Hund in einem Wohnmobil gewesen, der ohne Unterbrechung bellte!!!! Aber dann nach weiteren unzaehligen Bean Burritos (essen wir noch was anderes??), war ich halbwegs wiederhergestellt und wir besichtigten das Fort. Das war was fuer die ganze Familie: die Kinder waren vor allem von den Tuermen mit den Kanonen angetan und mir gefielen die Raeume, die autenthisch eingerichet waren. Auch das Visitor Center ist gut mit Informationen ueber die Indianer, die auf dem Huegel gelebt haben bevor die Russen kamen, die Tierwelt und das russische Fort bestueckt.

Alle

Ein Mann photographierte uns hoch oben im Turm
ein Raum

schoene Stimmung mit alten Flaschen
Innen

Die weitere Strecke an der Kueste war atemberaubend, vor allem, wenn man rechts aus dem Wohnmobil schaute und eigentlich nichts mehr unter uns sah!!! Die Strasse ist eng, gewunden, hoch, steil und gefaehrlich. Aber man kann ja langsam machen. Eine Seehundsiedlung beobachteten wir noch mit dem Fernglas und dann fuhren wir ins Land rein, denn die Kueste ist so weit im Sueden am Wochenende sehr voll. Jetzt kommen wir auch in die Saison rein und wir muessten besser planen und vorher reservieren. Jedenfalls fuhren wir ins Nappa Valley, ein huegeliges, gemuetliches Weingebiet und Esra freute sich Weinreben zu sehen. Ob er sie doch vermisst? Wieder fanden wir den gaplanten Campground nicht und nahmen die 2. Wahl, einen Platz der hoch in den Bergen liegt und nur ueber eine enge, gewundene, steile Strasse zu erreichen ist. Aber jetzt, nach fast 3 Monaten klappt es mit dem Wohnmobil und wir waren schon den ganzen Nachmittag solche "schoenen" Strassen gefahren. Der Platz war auch sehr voll und die Kinder und Jugendlichen sehr laut. Unsere drei machen dann natuerlich mit. Wie soll man auch erklaeren, dass man in der Natur ruhig ist, wenn drumherum alles rumgroelt und im Bach badet?

Ich sortierte unsere Muschelsammlung und stellte fest, dass es Probleme mit der sicheren Verpackung geben koennte. Ausserdem ist die grosse Menge erstaunlich und Esra, der mir geholfen hat beim Sortieren wollte sich nicht recht von den Sammelstuecken trennen. Ich habe irgedwie gar keine Lust auf das Packen, nach drei Monaten hat sich einiges angesammelt und das merkt man im Wohnmobil kaum, denn so nach und nach verschwindet einfach alles im Schrank. Na ja, wir haben ja einen Koffer mehr als vorher.

Huegel

Esra hat ein Reh entdeckt. Wir nahmen Stoecke mit, denn wieder wurde vorm Cougar gewarnt und wurden ploetzlich wegen Wood gathering - unerlaubtem Holzsammeln beschuldigt. Cougar Stoecke sind jedoch erlaubt, das steht auf jedem Schild, man solle einen grossen Stock zur Verteidigung mitnehmen, tse, tse! Also dem Cougar eins uebers Dach aber nicht verbrennen!

Am Abend schaute ich laenger mit allen Kindern (nacheinander) nach den Sternen und wir suchten Waschbaeren. Fanden aber zweitere nicht. Ich rief Jean Liedloff an und erzaehlte, dass ich mit Fatah zusammen die deutsche Homepage und Adressenliste fuer das Continuum Netzwerk betreue. Sie bat ein Treffen an und wir machten einen Termin fuer den nachsten Tag aus. Etwas Bammel hatte ich schon, denn ihr Buch "Auf der Suche auf dem verlorenen Glueck" hatte mich vor ein paar Jahren so beeindruckt, dass ich fuer dieses Netzwerk aktiv wurde. Schoen einmal mit ihr selbst zu reden und sie dann auch wirklich zu treffen!!

3. Juni, Mill Valley und Big Basin

Um 1:00 Uhr wollten wir uns mit Jean in Mill Valley treffen und das war noch ein Stueck zu fahren. Also machten wir uns und das Wohnmobil fertig und fuhren los. Der Verkehr wird immer staerker in der Naehe von SF und es macht mit dem Wohnmobil wenig Spass. Mill Valley hatte ich als sehr klein in Erinnerung und ploetzlich war es soooo gross! Das Book Depot, ein Cafe mit Buchladen, fanden wir und ich kannte es noch von frueher. Vor 12 Jahren hatte ich dort, direkt an dieser Stasse, bei Bread and Roses als freiwillige Helferin gearbeitet und damals einen ganzen Mittag mit Robin Williams zusammen Briefe fertig gemacht ohne zu realisieren, wer es ist. Ein Jahr spaeter ging mir dann beim "Club der toten Dichter" ein Licht auf - peinlich!! Der hatte damals sicher gedacht, dass ich ganz schoen ignorant bin. Jean ist groesser, als ich sie mir vorgestellt hatte aber ich erkannte sie und sie war sehr nett und ganz natuerlich. Das Essen bestellen und abholen mit den Kindern war etwas anstrengend aber irgendwie klappte es und wir konnten die Stuehle gut organisieren. Es war eng im Cafe. Das Gespraech mit Jean war schoen, denn sie ist sehr offenen und ueberhaupt nicht weltfern, wie man es von einer so beruehmten Schriftstellerin erwarten koennte. Wir besprachen einiges vom Netzwerk und als die Kinder nach 2 Stunden laut und muede wurden ging Gunter mit ihnen vor das Cafe, aber dort drehten sie noch mehr auf und eine Frau beschwerte sich sogar, weil unsere "tasmanischen Devils" (siehe weiter vorne bei Yellowstone) so schrill schieen. Also machte sich meine Familie auf den Weg ins Wohnmobil und ich fuhr mit Jean nach Sausolito, wo sie wohnt, um etwas zu holen. So konnte ich auch ihr Hausboot sehen und die Katze kennenlernen. Ausserdem freute ich mich ueber den Free Tibet Aufkleber auf ihrem Auto:-)

Jean Liedloff

Danach gab es eine Tour mit Jean durchs Wohnmobil und wir fuhren wieder Richtung Sueden, denn wir wollten im Big Basin State Park uebernachten, was leider nicht klappte, weil wir zu spaet ankamen und der Park voll war. Schade, denn die Strecke dorthin ist kein Zuckerschlecken mit all den engen Kurven und den verrueckten Auto- und Motorradfahrern, die an unmoeglichen Stellen ueberholen. Ausserdem waren wir mal wieder quer durch SF gefahren, ach was hat die Stadt einen Flair. Und wieder verschliefen die Kinder die Golden Gate Bridge!! Aber im Big Basin State Park war es frustrierend anzukommen und keinen Platz zu bekommen und dann so muede und erschoepft von allen Erlebnissen und Eindruecken und Ideen, die man den Tag ueber hat eine weitere halbe Stunde enge Kurven mit dem grossen RV zu fahren. In einem privaten, schaebigen PV Park ohne Komfort und dazu noch mit vielen abgeholzten grossen Redwoods lernten wir Australier kennen, die mit ihren 2 und 22 Monate alten Kindern durch die USA reisen. Ein recht lustiger Abschluss des Tages.

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