9. Mai, Tofino, Vancouver Island - Westkueste

Nach dem Fruechstueck gings sofort zum Meer, wohin auch sonst! Ich haben noch nie so viele Muscheln an einem Strand gesehen. Teilweise laeuft man nur auf Muscheln. Es ist recht kalt und windig und ueberall haengen Wolken aber wir fuehlen uns pudelwohl. Die Kinder sammeln Treibholz und bauen Indianerzelte und werfen Steine und sammeln Muscheln. Toller Spielplatz, tolles Spielzeug, nicht wahr? Und ich sammel auch gern Muscheln und helfe Amy beim Steinwerfen.

Esra und Noah

Jetzt ist das Meer "da", entgegen Gunter's Vorhersage!

Um Punkt 11:00Uhr (spaeter duerfen wir nicht) verlassen wir den Park um Richtung Westen zu fahren. Wir wanderten im Cathedral Grove und waren etwas enttaeuscht. Die Baeume und der ganze Wald sollten so aussergewoehnlich sein, so gross und maechtig. Nur leider war hier vor 2 Jahren ein Sturm (der auch Julia Butterfly hoch oben im Baum gequaelt hat) so gewaltig, dass auch die allergewaltigsten Baeume umgefallen waren. Es sah schlimm aus und wenn man so als kleiner, "junger" (alles relativ, oder?) Mensch durch den Wald wandert denkt man staendig, wann faellt der naechste fast 1000 Jahre alteBaum?, denn die, die noch stehen sind teilweise abgestorben und morsch. Schade, aber so ist es in der Natur. Auch ein sehr alter Wald muss irgendwann fuer einen neuen, jungen Platz machen. Die jungen Baeume brauchen Licht und wachsen erst, wenn die alten Baeume tot sind.

Baeume

gefallene Baeume am See

Nur eine Strasse fuehrt nach Tofino, wir haben also nicht viel Auswahl und koennen uns nicht verfahren. Ich freute mich sehr auf das offene Meer und die wilden Wellen. Die Fahrt dauerte recht lange, denn es gibt viele Kurven und die Geschwindigkeitsbegrenzung liegt oft bei 40 kmh. Unterwegs sieht man den Kennedy River und spaeter den Kennedy Lake. Sehr schoen mit schneebedeckten Bergen im Hintergrund. Die Wolken hoerten sogar kurz hinter den Bergen auf und uns erwartete blauer Himmel. Wir assen in Tofino zu Mittag, zwar recht spaet aber dennoch gut - Fish and Chips! und versuchten dann einen Campingplatz direkt am Meer zu finden. Das war sehr frustrierend!! Einige Private waren sehr heruntergekommen, man musste auf Schotterstrassen und stand in den ungepflegten Hecken. Darauf hatten wir keine Lust. Die State Beach im National Park gefiel uns auch nicht, denn der Wald in dem die Campingplaetze waren ist ein typischer "Meerwald" und daher sehr dicht, damit das Meer keinen Schaden anrichten kann.. Die Stellplaetze waren eher kleine, (Betonung auf KLEIN) dunkle Kaemmerchen, ziemlich vom Meer entfernt. Es dauerte lange, bis wir dann einen Platz aus Frust nahmen! Natuerlich auch nicht direkt am Meer und viele schon laenger abgestorbene Baeume (das mag ich nicht so gern) auf den Plaetzen. Na ja, man kann am Strand laufen, es gibt aber Inseln vor der Kueste und daher ist das Meer sehr ruhig. Trotzdem sehr schoen. Die Kinder spielten alle im nassen Sand, das moegen sie besonders, schoen klebrig, und wir wuschen die Waescheberge. Irgendwie waren wir ploetzlich zu spaet fuer den Sonnenuntergang, den wir eigentlich alle ansehen wollten und ich flitzte nachdem alle in der Badewanne sassen schnell los. Ich hatte jedoch keine Chance mehr auf ein Photo, denn es war schon zu dunkel. ABER ich traf wieder ein sehr nettes Ehepaar, mit denen ich redete, weil sie auch ein Staiv mithatten. Sehr nette Leute, mit vielen Tipps rund ums Photographieren. Wir wollen sie morgen am Strand treffen! Diese Gespraeche mag ich besonders gern, denn man lernt so viel und knuepft Kontakte. Jetzt gehe ich besser auch ins Bett, denn um mich herum schnauft alles so friedlich und das Meer kann ich doch rauschen hoeren.

10. Mai, Tofino, Vancouver Island

Ich war zu spaet ins Bett gegangen und daher kam morgens alles zu spaet in Gang. Gunter war noch vom abend vorher knatschig, weil ich mich zu lange unterhalten hatte am Strand. Er ist sowieso sehr genervt, weil hier jeder Parkplatz am Strand Geld kostet, ich moechte aber trotzdem das Meer geniessen und das fuehrte dann zum Streit. Schade, aber ich denke wir klaerten alles und sprechen uns nun besser ab. Mir liegt viel an einer Whalewatchingtour, also einer Walfahrt:-) und daher suchten wir einen Anbieter, der die Kinder kostenlos mitnimmt, sonst wirds zu teuer. Morgen werden wir also fuer 100Can$ eine 3 Stuendige Tour machen, Freu!! Freu!! Ansonsten haben wir uns heute das offene Meer angesehen, brrrr Kalt aber schoen. Und sind durch einenWald gewandert. Die Waelder direkt am Meer sind nur wenige hundert Meter breit, da im Winter viel Meerwasser hineingesprueht wird (Gischt) und nur eine bestimmte Baumart kann hier wachsen (irgendeine Spruce Art, ich muesste nachschlagen). Dieser Wald ist jedenfalls sehr dicht und waechst in Tunneln, die Krummholztunnel genannt werden. Sehr interessant, macht aber das Meer ziemlich unzugaenglich. Das Treibholz spielt dabei eine grosse Rolle, denn die Staemme treiben aus und der Wald faengt am Strand an neu zu wachsen. So viel Treibholz wie hier habe ich uebrigens noch nie gesehen. Esra flippt fast aus vor Freude - wo ist mein Freund Niklas?

insel

diese kleine Insel ist kraeftig gruen, Schade, dass man es nicht sehen kann!
Wald

im dichten Wald am Meer

Wir sind fuer diese Nacht auf einem Campingplatz, der zur gleichen Beach fuehrt, wie der Platz von der letzten Nacht. Wir sind jedoch viel naeher am Meer und koennen es vom Fenster aus sehen. Heute ist es seeeehr kalt und wir haben schliesslich die Winterjacken herausgeholt. Amy laeuft dummerweise immer ins Wasser und dagegen hilft dann auch die warme Kleidung nicht. An einem halben Tag braucht sie 4 Hosen und 2 Paar Schuhe - mehr hat sie leider nicht und Stiefel konnten wir bis jetzt nicht kaufen und hier in Tofino kann man wirklich nur das Notwendigste besorgen. Schuhe gibt es sowieso nicht hier im letzten Eck der Insel.

Strand
sonnenuntergang

Trotz der Kaelte haben wir fast den ganzen Tag am Strand verbracht und sind jetzt schoen vom Wind zerwuehlt und salzig! Diesen Sonnenuntergang liesen wir uns nicht entgehen und Esra und Noah waren wunderbar! Sie schwaermten die ganze Zeit - "oh, wie schoen! Der Himmel ist so schoen gruen (!), rot, orange und blau!! Mama mach hier ein Bild! Das ist doch wunderschoooeeen!" usw. Und dabei blieben sie uns immer dicht af den Fersen auf den Felsen und beschaeftigten sich geduldig bis kurz vor 10:00 Uhr. Vielen Dank ihr zwei Gauner! Wir trafen uebrigens Tony, mit dem ich am Abend zuvor geredet hatte, wieder und photographierten zusammen.

Heute nachmittag schaute ich alle Prospekte fuer das Whalewatching an und erklaerte es den Kindern. Noah bekam grosse Augen (die hat er zwar immer aber diesmal waren sie besonders groess!!) und ich denke sie freuen sich auch auf die Fahrt. Ich hoffe es klappt alles gut!

weiter - zurueck- uebersicht - Home